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Den Fragen nach der Anwendbarkeit bestimmter moralischer Prinzipien in der Ausnahme- oder Extremsituation ‚Krieg’ dürfte wohl eines der zentralen Probleme der Moralphilosophie sein. Über das Töten im Krieg wird allerdings in Darstellungen von Kriegen das Töten vorzugsweise nur indirekt zur Sprache gebracht; man redet über Ursachen und Folgen des Tötens, aber das Töten selbst verschwindet hinter verallgemeinernden Formulierungen. Insbesondere wird deutlich, dass bei der Debatte über die ethische Dimension des Privilegs von Soldaten töten zu dürfen entscheidende Fragen ausgeklammert bleiben: Auf welche Weise kommt das Privileg des Soldaten Menschen notfalls töten zu dürfen zustande und wie ist es ethisch legitimiert? Gerade diese Fragen führen zum eigentlichen Kern des Streites um die Frage, warum ein Soldat töten darf.
In dieser Arbeit müssen zudem speziellere Fragen geklärt werden, um zu ermitteln, unter welchen Bedingungen es als moralisch gerechtfertigt erachtet werden kann, einen Krieg zu führen, ob sich Bedingungen spezifizieren lassen, und unter welchen Maßstäben sich ein Krieg führen lässt.
Aus dieser Fokussierung ergibt sich eine Reihe von Fragen, denen die Arbeit nachgehen
wird: Welche ethisch-moralischen Probleme und Prinzipien sind mit dem Krieg verbunden? Was ist mit zivilen Opfern, den so genannten ‚Kollateralschäden’? Ist der Krieg prinzipiell illegitim?
Dieser Sachverhalt wird in dieser Arbeit zu berücksichtigten sein und zu Recht finden sie vor allem in den letzten Jahren in der Literatur wieder viel Beachtung.
Die vorliegende 39-seitige (ohne Literaturverzeichnis) Hauptseminararbeit ist folgendermaßen gegliedert:
I. „TÖTEN IM KRIEG“: EINE EINFÜHRUNG
II. BEGRIFF UND PROBLEMATIK DES KRIEGES
2.1 Begriff und Definition
2.1.1 Der klassische Staatenkrieg: Einige Beobachtungen
[...]
2.2 Die Problematik des Krieges und die Abgrenzung zum „Terrorismus“
III. DAS RECHT AUF SELBSTVERTEIDIGUNG
3.1 Einführung
3.2 Das Unterscheidungsprinzip von Kombattanten und Nichtkombattanten
[...]
3.3 Warum dürfen Soldaten töten?
3.4 Anwendbarkeit von Angriffs- und Verteidigungskrieg
[...]
IV. SCHLUSSWORT – zusammenfassende Schau der Ergebnisse
Inhaltsverzeichnis
- „TÖTEN IM KRIEG“: EINE EINFÜHRUNG
- Überlegungen zur Schwierigkeit und heutigen Situation
- Inhalt und Gliederung der Arbeit
- BEGRIFF UND PROBLEMATIK DES KRIEGES
- Begriff und Definition
- Der klassische Staatenkrieg: Einige Beobachtungen
- Clausewitz' Werk und die Analyse des Krieges und seiner Mittel
- Gegenwärtige Begriffsbestimmungen von Krieg
- Die Problematik des Krieges und die Abgrenzung zum „Terrorismus“
- DAS RECHT AUF SELBSTVERTEIDIGUNG
- Einführung
- Das Unterscheidungsprinzip von Kombattanten und Nichtkombattanten – die ius in bello-Prinzipien
- Das Nicht-Schädigungsprinzip
- Das Gebot der Verhältnismäßigkeit
- Warum dürfen Soldaten töten?
- Anwendbarkeit von Angriffs- und Verteidigungskrieg
- Gegenwärtige verfassungsrechtliche Lage: die geltenden Bestimmungen im Grundgesetz der BRD beim Verteidigungsfall
- SCHLUSSWORT – zusammenfassende Schau der Ergebnisse
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studienarbeit befasst sich mit der ethischen Dimension des Tötens im Krieg und analysiert die moralischen Prinzipien, die im Kontext von bewaffneten Konflikten Anwendung finden. Die Arbeit untersucht die Problematik des Krieges, die Abgrenzung zum Terrorismus und die rechtlichen und moralischen Rahmenbedingungen für die Anwendung von Gewalt im Krieg.
- Die Definition und Problematik des Krieges
- Das Recht auf Selbstverteidigung und die ius in bello-Prinzipien
- Die ethische Legitimierung des Tötens im Krieg
- Die Rolle von zivilen Opfern und Kollateralschäden
- Die Anwendung von Gewalt im Kontext von modernen Kriegen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit führt in die Thematik „Töten im Krieg“ ein und beleuchtet die Schwierigkeit und die aktuelle Situation von Kriegen. Es wird auf die Bedeutung der Clausewitzschen Kriegstheorie eingegangen und die verschiedenen Formen der Kriegsführung in der heutigen Zeit betrachtet. Das Kapitel stellt die zentralen Fragen der Arbeit vor und skizziert die Gliederung der Untersuchung.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Begriff und der Problematik des Krieges. Es werden verschiedene Definitionen von Krieg diskutiert und die Abgrenzung zum Terrorismus analysiert. Das Kapitel beleuchtet die historischen Entwicklungen des Kriegsbegriffs und die Herausforderungen, die sich aus der modernen Kriegsführung ergeben.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Recht auf Selbstverteidigung und den ius in bello-Prinzipien. Es werden die Prinzipien des Schutzes der Zivilbevölkerung und der Verhältnismäßigkeit im Krieg erläutert. Das Kapitel untersucht die ethische Legitimierung des Tötens im Krieg und die Frage, warum Soldaten töten dürfen. Es werden auch die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Anwendung von Gewalt im Krieg betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Töten im Krieg, die ius in bello-Prinzipien, die ethische Legitimierung von Gewalt, das Recht auf Selbstverteidigung, zivile Opfer, Kollateralschäden, die Problematik des Krieges, die Abgrenzung zum Terrorismus und die moderne Kriegsführung.
- Quote paper
- Claudia Curcuruto (Author), 2009, Töten im Krieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132737