Allokation von Medien-Zeit


Diplomarbeit, 2002

95 Seiten, Note: 1.3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Das Geheimnis der Medien-Zeit

2 Die Ökonomie der Zeit
2.1 Über das Verständnis von Zeit
2.2 Das Zeitverständnis der Ökonomie
2.2.1 Die Allokation von Zeit
2.2.2 Die Zeit in der Neoklassik
2.2.3 Die Zeit im Neoinstitutionalismus
2.3 Die Institutionen der Zeit

3 Medien-Zeit
3.1 Über das Verständnis des Medialen
3.2 Technische Medien-Zeit
3.2.1 Bewegungsintervall
3.2.2 Technisches Intervall
3.2.3 Übertragungsintervall
3.3 Dispositive der Medien-Zeit
3.3.1 Dauer und Geschwindigkeit
3.3.2 Sequentielle Struktur
3.3.3 Zeitliche Perspektive
3.4 Symbolische Formen der Medien-Zeit
3.4.1 Zeit strukturieren
3.4.2 Zeit relativieren

4 Die Ökonomie der Medien-Zeit
4.1 Monetäre Zeit der Medien
4.2 Die Evolution der Zeit-Institutionen
4.3 Der Wert der Medien-Zeit

5 Die Landkarte der Medien-Zeit

Anhang

Literaturquellen

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Die Ordnungen der Zeit

Abbildung 2 Zeitstrahl der Ökonomie

Abbildung 3 Kombination von Marktgut und Zeit zu elementarem Gut

Abbildung 4 Grenznutzen der Zeit

Abbildung 5 Neoklassisches Gleichgewichtsmodell und seine Anwendung auf Perioden

Abbildung 6 Fundamentale und sekundäre Institutionen der Zeit

Abbildung 7 Kommunikationssystem nach Shannon/Weaver 1964

Abbildung 8 Die medialen Schichten der Medien-Zeit

Abbildung 9 Reihenfotografie eines Reiters von Eadweard Muybridge

Abbildung 10 Übertragungsintervalle

Abbildung 11 Die Dispositive der Medien-Zeit

Abbildung 12 Die symbolischen Formen der Medien-Zeit

Abbildung 13 Kausale Neoklassik und relationaler Neoinstitutionalismus

Abbildung 14 Die Evolution der Zeit-Institutionen

Abbildung 15 Das Netz der Medien-Zeit

Weitere Abbildungen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

»Es gibt ein großes und doch ganz alltägliches Geheimnis.

Alle Menschen haben daran teil, jeder kennt es, aber die wenigsten denken je darüber nach.

Die meisten Leute nehmen es einfach so hin und wundern sich kein bißchen darüber.

Dieses Geheimnis ist die Zeit.«

Michael Ende1

1 Das Geheimnis der Medien-Zeit

Eigentlich ist es nicht schwer zu erklären, was Allokation von Medien-Zeit bedeutet. Wie der Umgang mit ‚normaler’ Zeit, ist der Umgang mit Medien-Zeit alltäglich und erscheint somit nicht besonders geheimnisumwittert. Medien-Zeit kann vorerst als eine Teilmenge der einem Individuum zur Verfügung stehenden Gesamtzeit betrachtet werden. Von der Frühstückszeitung, dem Radioprogramm im Auto, dem Handy, Internet und Fax bis zum Kino- oder Fernsehprogramm am Abend treffen Menschen tagtäglich Entscheidungen darüber, ob und mit welchen Medien sie ihre Zeit verbringen. Rein rechnerisch bedeutet dies, dass ein guter Planer 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche bzw. 365 1/4 Tage im Jahr auf eine optimale und effiziente Auswahl von Medienaktivitäten ‚verteilen’ kann. Bereits im Vorfeld sollte ein Mediennutzer demnach Klarheit darüber erlangen, ob er beispielsweise mit Medien kommunizieren, sich durch sie unterhalten lassen oder Informationen erlangen will, um maximale Effizienz aus der Verwendung seiner Zeit zu generieren. Da demnach sowohl die Zeit im Allgemeinen und damit auch die Medien-Zeit im Besondern als eine wertvolle und knappe Ressource betrachtet werden kann, gestaltet sich auch ihre Verwendung unter den ökonomischen Gesichtspunkten der Allokation, was nichts anderes bedeutet, als die optimale Zuordnung knapper Ressourcen auf einen optimalen Verwendungszweck.2 Und da menschliches Leben zeitlich begrenzt ist, bemühen sich Menschen, mit ihrer Zeit so umzugehen, dass sie nicht das Gefühl haben, sie hätten sie verschwendet. Der Begriff der Medien-Zeit könnte dementsprechend als die Zeit definiert werden, die von Individuen nach einem errechneten Allokationsplan in Medien ‚investiert’ wird.

Wenn Medien-Zeit nicht weiter hinterfragt wird, so reicht es demnach für eine ökonomische Betrachtung der Medien-Zeit aus, die chronometrische Zeit, welche Individuen dem Mediengebrauch zuschreiben, zu messen.3

Doch das Geheimnis der Zeit offenbart sich darin, dass Rechnungen, eben nicht immer aufgehen,4 denn auch wenn nach der Uhr 15 Minuten vergehen, kann diese Viertelstunde wie eine Ewigkeit oder auch nur als ‚Augenblick’ empfunden werden, je nach dem was ein Individuum erlebt. Medien leben von diesen ‚falschen Rechnungen’, die nach dem Maß der Uhr doch aufgehen: Auch wenn beispielsweise ein Kinofilm gleichzeitig Langeweile und Atemlosigkeit generiert, vergehen trotzdem eine feste Anzahl chronometrisch messbarer Minuten.

Medien besitzen demnach mehr zeitliche Eigenschaften, als ihre chronometrische Dauer. Um zu verstehen, wie und warum Medien genutzt werden, muss dieser Zusammenhang zwischen Mediennutzung und Zeit genauer betrachtet werden. Diesen beschrieb Jorge Luis Borges in seiner Metapher der idealen Bibliothek, welche alles potentielle Wissen enthalten würde.5 Borges zufolge gäbe es nur eine Entität, welche es dem Nutzer der Bibliothek unmöglich macht, all dieses Wissen zu erlangen: Die Zeit. Borges beschreibt ‚seine’ Bibliothek als unbegrenzt und zyklisch, denn wenn „...ein ewiger Wanderer sie in irgendeiner beliebigen Richtung durchmäße, so würde er nach Jahrhunderten feststellen, daß dieselben Bände in derselben Unordnung wiederkehren (die wiederholt eine Ordnung wäre: Die Ordnung).“6 DIE Ordnung der Medien ist demnach immer eine zeitliche: Sprache temporalisiert die Abfolge der Laute, Film bringt seine Bilder durch Montage in eine zeitliche Struktur und selbst das Computerprogramm folgt einer festgelegten zeitlichen Folge, nach welcher es seinen Quellcode abarbeitet.

Borges Beschreibung der Bibliothek verweist darüber hinaus auf die komplizierte Struktur der Zeit. Borges Bibliothek ist ein Möbiusband,7 welches keinen Anfang und kein Ende hat, und dessen einziger Unterschied zwischen Innen und Außen ein zeitlicher ist.8 Darüber hinaus wird die ‚Zeit an sich’ in Borges Konzeption erst durch Medien wahrnehmbar. Die Wiederkehr der Bücher ist es, welche das Vergehen der Zeit anzeigt. Da Menschen aufgrund ihrer begrenzten Lebensspanne keine „ewigen“ Wanderer sind, bringen sie jedoch eine eigene Ordnung in die Nutzung ihrer ‚medialen Bibliothek’, indem sie ihre Zeit auf verschiedene Medien aufteilen. Das Geheimnis der Medien-Zeit liegt also nicht nur darin verborgen, wie unterschiedlich Individuen Medien-Zeit wahrnehmen, sondern ebenso darin, wie Medien-Zeit den Alltag der Individuen strukturiert und nach welchen Gesichtspunkten Individuen ihre Medien-Zeit organisieren und gestalten.

Auf diesem Verständnis aufbauend ist Medien-Zeit nicht nur eine Maßeinheit, für eine bestimmte Zeit des Tages, sondern sie ist ein komplexes, selbstbezügliches Gefüge. Aus diesem Grund besteht das Anliegen dieser Arbeit darin, die vielfältigen Bezüge der Medien-Zeit zu erläutern und für eine ökonomische Theorie nutzbar zu machen, um so die Grundzüge eines Modells der Allokation von Medien-Zeit zu umreißen und das Geheimnis um die Medien-Zeit zu lüften.

Da es das ‚Schicksal’ des Textes ist, Komplexität linear zu temporalisieren, um verwobene Zusammenhänge darstellen zu können, benötigt diese Arbeit ein Anfang und ein Ende. Zu diesem Zweck wird das Möbiusband, welches im folgenden symbolisch für den Begriff der Zeit steht, aufgeschnitten, seine Vorder- und Rückseite auf dem zweidimensionalen Papier beschrieben und gedanklich schließlich wieder zum dreidimensionalen Möbiusband zusammengefügt, welches im Erfolgsfall nicht mehr nur ein Geheimnis, sondern eine lesbare ‚Landkarte’ der vierten Dimension – der Zeit – der Medien repräsentiert.

Eine umfassende Betrachtung der Einflussfaktoren, im Hinblick auf die Allokation von Medien-Zeit, muss sich in ihrer Vorgehensweise erheblich von ausschließlich quantitativen Zeitallokationsmodellen, der Freizeitsoziologie oder der Werbeträgerforschung unterscheiden,9 da sich diesen Ansätzen der Einfluss von Medien auf die gesellschaftliche und individuelle Wahrnehmung von Zeit entzieht.10 Um die Komplexität der Medien-Zeit ökonomisch zu erfassen, wird im folgenden Kapitel 2 zunächst ein grundlegendes Verständnis von Zeit ausgearbeitet und mit dem bisherigen ökonomischen Verständnis kontrastiert, wobei geprüft wird, inwieweit die ökonomische Theorie geeignet ist, das Phänomen der Zeit abzubilden.

Ausgerüstet mit diesem Wissen erfolgt in Kapitel 3 eine medienwissenschaftliche Darstellung der, in der Bibliotheksmetapher bereits angedeuteten, vielfältigen Bezüge zwischen Medien und Zeit. Abschließend wird im Kapitel 4 auf der Basis des Erarbeiteten, die Vielfalt der Medien-Zeit in ein ökonomisches Modell der Allokation von Medien-Zeit eingebettet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

„Time is a mystery.

It cannot be tied down by a definition or confined inside a formula.

Like gravity, it is a phenomenon that we can experience but cannot understand.”

Clifford Sharp11

2 Die Ökonomie der Zeit

Ein mysteriöses Phänomen wie die Zeit aus einer ökonomischen Perspektive zu behandeln, kann sich als problematisch erweisen: „Economics is not mysterious even if the writings of some of its high priests do sometimes appear to pass all human understanding.”12 Darum erachten es Wirtschaftswissenschaftler im Regelfall als ‚ökonomisch’, die Vielschichtigkeit des Zeitbegriffs nicht zu beachten und Zeit entweder aus ihrer Betrachtung ganz zu entfernen13 oder sich eine Zeit zu modellieren, die ihren Anforderungen genügt14 und in einer mathematischen Formel abgebildet werden kann.

Für eine Ökonomie der Medien-Zeit, die von der These ausgeht, dass Medien vielschichtige zeitliche Komponenten aufweisen, ist es wahrscheinlich, dass dieser ‚einfache’ Zeitbegriff nicht ausreicht, um mediale Zeitlichkeiten adäquat zu erfassen. Die medienökonomische Analyse muss folglich das ‚unmöglich Scheinende’15 wenigstens versuchen und die komplexen Aspekte der Zeit in ihrer Vielheit umreißen und diese für eine Ökonomie der Medien handhabbar machen. Aus diesem Grund wird nachfolgend ein Verständnis von Zeit herausgearbeitet, welches mit den Zeitmodellen der Ökonomie kontrastiert wird.

2.1 Über das Verständnis von Zeit

»What was God doing before he made heaven and earth? ...

He was preparing hell for those that would pry into such profound mysteries.«

Augustinus16

Diese ironische Bemerkung erlaubte sich Augustinus, als er sich mit einem profunden philosophischen Problem auseinander setzte: Der Zeit.17 Man könnte annehmen, dass Zeit sechszehnhundert Jahre nach Augustinus – als das meistgebrauchte Substantiv der deutschen Sprache18 – ein wohlverstandener Begriff sei. Doch die Probleme bei der Definition des Begriffs haben sich von Augustinus bis heute kaum geändert:19 „Was also ist die Zeit? Wenn mich niemand danach fragt, weiß ich’s; will ich’s aber einem Fragenden erklären, weiß ich’s nicht. Doch sage ich getrost: Das weiß ich, wenn nichts verginge, gäbe es keine vergangene Zeit, und wenn nichts käme, keine zukünftige, und wenn nichts wäre, keine gegenwärtige Zeit.“20 Augustinus konnte nicht ahnen, wie nah er durch seine Ironie an das physikalische Zeitverständnis des21. Jahrhunderts gelangt war: Zeit wurde an einem präzisen Moment – dem Urknall – ‚geboren’. Erst seitdem gibt es ein Vorher oder Nachher und es erscheint überflüssig zu fragen, was vor der ‚Geburt’ der Zeit beziehungsweise des Universums geschah.21

Lange vor Augustinus hatten sich die griechischen Philosophen bereits dem Problem der Zeit angenommen.22 Am Anfang deren Überlegungen stand meist die Differenz, „...daß Institutionen und Gewohnheiten entweder Natur (physei) oder der Übereinkunft (thesei oder nomõ) ihre Entstehung verdankten.“23 Diese von Aristoteles übernommene Einteilung, wurde zum integralen Teil des abendländischen Denkens.24 Vom rationalistischem Konstruktivismus Descartes über Kant bis in die heutige Zeit, beruht deshalb eine gängige gesellschaftliche Hypothese auf der Annahme, dass Zeit eine natürliche, demnach der menschlichen Erfahrung vorgängige, Erscheinung sei.25 Gemäß diesem Denken prägte Zeit, in ihrer natürlichen Eigenschaft als a priori26 menschlichen Handelns, die menschliche Wahrnehmung bereits vor jedweder Erfahrung und ist daher weder erlernbar, noch vom in der Gesellschaft verfügbaren Wissen abhängig.27

Norbert Elias hält diesem Begriff der Zeit entgegen, dass er heute von einem hohen Verallgemeinerungs- und Syntheseniveau ist, der auf den Zeitmessapparaten und den Zeiteinteilungen beruht, welche nicht a priori, sondern arbiträr sind: „Wenn man keinen festen Standard zur Zeitbestimmung von Ereignissen hat, kann man keinen Zeitbegriff wie den unseren haben.“28 Der Zeitbegriff entwickelte sich über Generationen hinweg mit der Etablierung immer neuer Zeitmaßstäbe,29 nach welchen sich die Menschen ‚in der Zeit’ orientierten.30 „Was man heute als »Zeit« begreift und erlebt, ist eben dies: ein Orientierungsmittel. [...] Die menschliche Erfahrung dessen, was heute »Zeit« genannt wird, hat sich in der Vergangenheit verändert und verändert sich in der Gegenwart weiter, und zwar nicht in einer zufälligen [...] Weise, sondern in einer strukturierten und gerichteten Weise, die erklärt werden kann.“31

Zeit kann demnach im Sinne Hayeks als Ergebnis menschlichen Handelns, aber nicht menschlichen Entwurfs definiert werden.32Der Begriff der Zeit, und die ihm zugrunde liegende Vorstellung, sind das Ergebnis eines endlosen gesellschaftlichen Lernprozesses,33 durch den z.B. das Wissen um die Kalenderzeit, die Uhrzeit, das eigene Alter, die Abstimmung zwischenmenschlichen Handelns etc. zu einer selten reflektierten Selbstverständlichkeit wurde.34 Dabei liegt die Zeit in ihrer Ordnung ‚zwischen’ der Natur und der Übereinkunft, da sie gewissermaßen die Natur gewordene Übereinkunft ist.35 Das dieser Arbeit zugrunde liegende Verständnis von Zeit soll, entgegen den weitverbreiteten dichotomisch verknüpften Zeitkonzepten,36 als Dreiheit aus den, in der folgenden Abbildung dargestellten, Ordnungen verstanden werden:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 - Die Ordnungen der Zeit

Zeit wird dementsprechend als die Einheit ihres vorkategorialen Wesens (u.a. zyklische Wiederkehr von Tag und Nacht), ihrer kategorialen Struktur (u.a. Uhrzeit, Kalenderzeit, chronometrische Zeit) und der menschlichen, individuellen Wahrnehmung der Zeit konstituiert.

In diesem Zusammenhang bezeichnet die vorkategoriale Zeit37 das Unteilbare, die Zeit des Universums. Die vorkategoriale Zeit ist die reine Dauer, welche an die Dynamik des Universums gebunden ist. Ihr Anfang ist der Beginn des Universums und ihr Ende ist auch das Ende des Universums.38 Die Dynamik des Universums ist nach unserem Verständnis ein ständiger Wechsel in Rotationen und Umlaufbahnen. Die zyklischen Jahreszeiten und Tagesrhythmen gehören ebenso dazu, wie die biologische Zeit jedes Lebewesens.39 Dieser Zeit ist ein zyklischer Richtungssinn und damit eine Unumkehrbarkeit der Zustände eigen.40

Gegenüber der unteilbaren reinen Dauer ist die kategoriale Zeit ein Menge von Zeiteinheiten. Kategoriale Zeit ist immer vermittelt von Medien der Zeit, beispielsweise der Uhr, welche zur Bildung von zeitlichen Institutionen, beispielsweise der Uhrzeit, führen. Kategoriale Zeit ermöglicht somit auch zeitliche Relationen, wie ‚Geschwindigkeit’ oder ‚Beschleunigung’. Durch sozial institutionalisierte Konstrukte wie Uhrzeit, Kalenderzeit, Weltzeit versuchen Menschen die Zeit in ihrem Wesen „...zu erreichen, [...] ohne jemals den Konstruktcharakter durchbrechen zu können.“41 Kategoriale Zeitstrukturen entwickeln sich somit aus den über Generationen entstandenen und erlernbaren Grundstrukturen, mit der die vorkategoriale Zeit erfasst wird.42

Die Zeitform, über welche das Individuum die Welt wahrnimmt, ist die Individualzeit. In dieser Zeitform wandelt sich immer wieder die menschliche Übereinkunft zur Natur.43 Die Individualzeit kann als Spektrum der Möglichkeiten angesehen werden, wie Individuen mit der Zeit umgehen. Unter der Annahme, dass die kategoriale Struktur situationsspezifische Handlungsmöglichkeiten anbietet, sind die Handlungsmöglichkeiten des Individuums weder auf die Vorgaben der kategorialen Zeit begrenzt, noch vollständig vorhersehbar.44 Die individuelle Zeit integriert die Zeitperspektive und das Zeiterleben,45 welche zum eigenen Umgang mit Zeit verwendet werden.46

2.2 Das Zeitverständnis der Ökonomie

„The element of Time...

is the center of the chief difficulty of almost every economic problem.“

Alfred Marshall47

Die vorgestellten Fragen und Probleme zur Zeit stehen, wie bereits angedeutet, einem verhältnismäßig ‚simplen’ (eben unmysteriösen) ökonomischen Zeitverständnis gegenüber, welches sich auf den objektiven, chronometrischen Verlauf eines Zeitpfeils reduzieren lässt.48 Das zeitliche Konzept der Ökonomie ist auf die Untersuchung dessen beschränkt, was sie als ‚menschliche’ oder ‚ökonomische’ Zeit bezeichnet.49 Gleichzeitig ist das individuelle Zeitverständnis von der fortschreitenden kategorialen Zeit geprägt, die durch die Uhr und den Kalender konstituiert wird und sich in sozio-kulturellen Strukturen und Praktiken niederschlägt.50 Solange diese Zeitmessgeräte weiterhin den ‚Takt’ vorgeben, bleibt das Zeitverständnis des wirtschaftenden Individuums, das einer nicht wiederkehrenden, fortschreitenden und individuell endlichen Zeit. Die folgende Abbildung stellt das lineare ökonomische Grundverständnis von Zeit und ihre ökonomischen Variablen dar:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2 - Zeitstrahl der Ökonomie51

Der Zeitstrahl erlaubt die Unterscheidung zwischen den ökonomischen Konzepten der analytischen Zeit52 und der perspektivischen Zeit53:

- Die analytische Zeit betrachtet die objektive Dauer (∆t) und die Einheiten (t0 bis tn) der Zeit als exogene Faktoren und ermöglicht so statische Analysen (beispielsweise den Preis zu einem Zeitpunkt t1), komparative Analysen mehrerer Zeitpunkte (z.B. den Preisunterschied zwischen t1 und t2) oder dynamische Untersuchungen über eine endliche oder unendliche Serie von Zeiteinheiten.54
- Die perspektivische Zeit geht vom Standpunkt eines Wirtschaftsakteurs τ aus und führt das Jetzt oder die Gegenwart55 ein, wodurch die ökonomische, sequenzierte Zeit von ‚Vorher – Nachher – Gleichzeitig’ in ‚Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft’ umgewandelt wird.56

Das Konzept der analytischen Zeit konstituiert einen neutralen Beobachter der wegen des hohen Abstraktionsgrades auf dem Zeitstrahl in beide Richtungen wandern kann, die Zeit demnach als umkehrbar begreift.57 Die perspektivische Zeit der Ökonomie gilt als Handlungsdimension der Wirtschaftsakteure, in der sie Entscheidungen über die alternativen Verwendungsmöglichkeiten von Gütern im Hinblick auf eine unsichere Zukunft treffen.58 Dieses Konzept integriert demnach die Perspektive des Betrachters, welcher Vergangenes, Gegenwärtiges oder Zukünftiges wahrnimmt59 und ist zudem Bestandteil dessen, was oben als Individualzeit definiert wurde, welche mehr umfasst „...als nur die Tatsache, daß der Standpunkt des Betrachters jetzt „mitfließt“. Eben weil wir uns auf diesen Standpunkt begeben, müssen wir auch seine Sicht der Welt bzw. seine Sicht auf Zeit übernehmen.“60

Aus diesem Grund erscheint es geboten, sich innerhalb einer Ökonomie der Zeit auch oder gerade mit der individuellen Wahrnehmung der Zeit auseinander zu setzen. Sucht man in der Ökonomie nach der Wahrnehmung der Zeit, so dominiert die Wahrnehmung der Zeit als knappes Gut.61 Waren die bis hierher vorgestellten Zeitformen der Ökonomie auf eine Ökonomie in der Zeit begrenzt, wird dementsprechend nun die Möglichkeit untersucht, Zeit als knappes Gut zu definieren und somit eine Ökonomie der Zeit zu formulieren. Zeit hat dabei eine besondere ökonomische Eigenschaft: Selbst wenn man unterstellen würde, dass die Güter nicht mehr knapp seien, bliebe deren Konsum – wie in der eingangs beschriebenen unendlichen Bibliothek – zeitlich begrenzt.62 Dementsprechend kann Zeit ökonomisch als ‚in sich’ knapp und wertvoll angesehen werden. Diese Güterzeit63 ist durch folgende Eigenschaften gekennzeichnet:64

1. Die Zeit für ökonomische Aktivitäten ist auf 24 Stunden und sieben Tage die Woche begrenzt. Über den Tag hinaus, ist die menschliche Lebensspanne begrenzt. Niemand kennt seine noch verbleibende Zeit.
2. Es ist unmöglich, eine Zeit-Reserve zu bilden, so wie man z.B. Kapital- Reserven bilden kann.
3. Individuen können nur eine sehr begrenzte Anzahl an ökonomischen Aktivitäten gleichzeitig ausführen.

Die Modellierung der Zeit als ein ökonomisches und damit knappes Gut bildet die Grundlage ihrer Allokationsfähigkeit.

2.2.1 Die Allokation von Zeit

Das ‚Angebot’ der Zeit ist durch die benannten Restriktionen häufig ‚knapper’ als die ‚Nachfrage’, und es wird zum menschlichen Anliegen, eine optimale Allokation dieser knappen Zeit zu erreichen, indem das Individuum sie zwischen alternativen Verwendungsmöglichkeiten aufteilt. Dieses Prinzip war für die unternehmerische Produktion seit Smith’s Stecknadelbeispiel bekannt.65 Die Arbeitswertlehre, der die klassischen Ökonomen von Adam Smith über David Ricardo und Karl Marx folgten, verband den Wert eines Gegenstandes mit der in einer Ware enthaltenen menschlichen Arbeit, gemessen an der Arbeitszeit.66 Je höher demnach die Produktionsmenge pro eingesetzter Zeiteinheit war, desto günstiger war die Herstellung des einzelnen Produktes.67 In den 1880er Jahren hatte Frederick W. Taylor die Aufteilung der Arbeitszeit des Industriekapitalismus unter Einsatz der Stoppuhr und den Ergebnissen seiner ‚Time Studies’ perfektioniert.68 Während die Zeit in der ökonomischen Theorie als Produktionsfaktor ausführliche Beachtung fand,69 wurde die Zeit außerhalb dessen nur als Kontrast zur Arbeitszeit verstanden und war somit unproduktive Freizeit.70 Erst Gary S. Becker rückte das Problem der knappen Zeit des Konsumenten ins Zentrum des ökonomischen Diskurses.71 Aufgrund der Tatsache, dass die ökonomische Entwicklung zu einer steten Verringerung der Arbeitszeit geführt hat, argumentiert Becker, dass die Effizienz der Nicht-Arbeitszeit von zunehmend größerer volkswirtschaftlicher Bedeutung ist.72

Beckers Anliegen war es, eine ökonomische Theorie des individuellen Konsums aufzustellen. Er entwickelte den Haushalts-Produktionsfunktions-Ansatz73, wobei er unterstellt, dass Haushalte nicht nur konsumieren, sondern ‚kleine Fabriken’ sind, die Investitionsgüter, Rohstoffe, Arbeit und Zeit nutzenmaximierend in die Produktion nützlicher Güter investieren.74 Das nutzenmaximierende Verhalten geschieht auf der Basis stabiler Präferenzen,75 welche über Preise koordiniert werden. Demnach verfügt jedes Individuum nicht nur über eine maximales Zeitbudget, das es mit höchstmöglichem Nutzen76 zu konsumieren gilt, sondern der Nutzen generiert sich aus einem elementaren Gut77, welches der Konsument über den Einsatz von Marktgütern UND Zeit produziert.78 Beispielsweise stellt eine erworbene Zeitung noch keinen Nutzen an sich dar. Erst wenn zusätzlich Zeit ‚investiert’ wird, um sie zu lesen, entsteht der Nutzen des Gutes, wie in der folgenden Zeichnung schematisiert ist:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3 - Kombination von Marktgut und Zeit zu elementarem Gut

Das Budget von wirtschaftlichen Akteuren ist dementsprechend nicht mehr nur durch das Einkommen, sondern auch durch die Kosten der Zeit, dem sogenannten Schattenpreis79 begrenzt.80 Diese monetären und zeitlichen Restriktionen können als Gesamtrestriktion des Konsums angegeben werden.81 Um diese gesamte Ressourcenrestriktion ökonomisch abzubilden, bindet Becker die Kosten der Zeit an das monetäre Einkommen einer Person. Gemäß der traditionellen Einteilung von Arbeitszeit und Freizeit würde die Gesamtressourcen-Restriktion dabei dem „vollen Einkommen“ entsprechen, „...wenn die gesamte Zeit und alle anderen Ressourcen des Haushalts der Erzielung von Einkommen gewidmet würden...“82 Diese Modellannahme ermöglicht es, den Wert der Zeit an das Einkommen des Wirtschaftssubjektes zu koppeln, „...weil Zeit durch monetäres Einkommen in Güter umgesetzt werden kann.“83 Zeit und Geld sind somit absolut austauschbare Komplementärgüter.84

Gary Becker war es damit gelungen, die Zeit als kostenintensive Größe in die ökonomische Konsumtheorie einzubetten, wodurch ein tieferer Einblick in den Konsum von Haushalten möglich wurde.85

Der diesen Ausführungen zugrunde gelegte ökonomische Ansatz86 Beckers bewegt sich jedoch trotz seiner Innovationskraft in der Tradition der neoklassischen Gedankenwelt: „Die Annahmen des nutzenmaximierenden Verhaltens, des Marktgleichgewichts und der Präferenzenstabilität – strikt und ohne Einschränkungen angewandt - machen zusammen den Kern des ökonomischen Ansatzes aus...“87 Die neoklassische Theorie trifft jedoch auch zur Thematik der Zeit spezielle restriktive Annahmen, welche nachfolgend problematisiert werden.

2.2.2 Die Zeit in der Neoklassik

Die neoklassische Theorie wird häufig als „Fels zeitloser Ökonomik“ bezeichnet. Besonders die neoklassische Allokationstheorie „...kann mit Rücksicht auf die von ihr [...] unterstellte Datenkonstanz als zeitlose Anpassungsökonomik charakterisiert werden.“88 Die Annahme eines Marktgleichgewichts89 impliziert, dass „...die Überlebensdauer der Daten, an die die Anpassung erfolgt, länger währt als die erforderliche Anpassungszeit.“90 Die Zeit im neoklassischen Modell gilt somit nicht als ‚nicht vorhanden’, sondern als ‚vernachlässigbar’.91

Wie das Markt-Modell, ist auch das Menschenbild der Neoklassik, der homo oeconomicus, ‚Zeit-los’. Die Annahme stabiler Präferenzen des Wirtschaftssubjektes bedingt, dass die Marktgüter und die Zeit als Mittel zur Erreichung bestehender und unveränderlicher Ziele eingesetzt werden.92 Dies impliziert allerdings, dass die Entscheidungssubjekte vollkommen rational93 sind.94 Nur vollständig rationale Individuen können eine optimale Zeitallokation erreichen. Dieses sogenannte Pareto- Optimum der Zeitverwendung ist erreicht, wenn es nicht mehr möglich ist, den Ertrag einer zeitlichen Aktivität durch Veränderung anderer zeitlicher Aktivitäten zu erhöhen.95 Abbildung 4 zeigt den individuellen Grenznutzen alternativer Verwendungsarten der Zeit:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4 - Grenznutzen der Zeit96

Diese optimale Zeiteinteilung besagt jedoch noch nichts über die optimale Allokation von Ressourcen im Zeitablauf. Um solche temporalen Veränderungen anzuzeigen, ließe sich das neoklassische Modell anhand des beschriebenen analytischen Zeitpfeils ‚aufrüsten’,97 indem man dessen Variablen mit unterschiedlichen Zeitindizes versieht und so in ein Zeitraster bettet, auf welches das statische Modell über verschiedene Perioden – wie in der folgenden Grafik abgebildet – angewendet wird:98

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5 - Neoklassisches Gleichgewichtsmodell und seine Anwendung auf Perioden99

Doch selbst durch diese Umwandlung des statischen Gleichgewichtsmodells in ein dynamisches, erhält man noch keine Einsicht darüber, welchen Einfluss die individuellen Zeitkonstrukte auf den Konsum der Zeit haben. Demnach ist Zeit ein komplexeres Phänomen, als es die restriktiven Annahmen des neoklassischen Modells zulassen.100

[...]


1 Ende, Michael (1973): S. 57

2 Kuhn, Thomas / Mauer, Andrea (1995): S. 134

3 Wie dies die hauptsächlich durch Werbewirkungsfragen getriebene Marktforschung tut und zu Ergebnissen kommt, die Mediennutzung „...weitgehend mit Fernseh- oder Radio-Nutzung gleichsetzen...“ IP-Deutschland (2002): S.24

4 Vgl. Ende, Michael (1973) : S. 57 und Eco, Umberto (1988): S. 97-100

5 Vgl. Borges, Jorge Luis (1986)

6 Borges, Jorge Luis (1986): S. 63

7 Das Möbiusband, welches am Anfang dieser Einleitung abgebildet ist, steht für eine, nach dem Physiker und Astronomen August Ferdinand Möbius (1790-1868) benannte Struktur, welche aus einem Streifen besteht, welcher in der Mitte um 180° gedreht und an seinen Enden zu einem geschlossenen Band verbunden ist. Ein angenommener ‚Wanderer’ auf dem Möbiusband würde ohne den Rand zu überqueren von der Innenseite nach Außen gelangen. Vgl. Naica-Loebell, Andrea (2002): [www] und Tholen, Georg Christoph et al. [Hrsg.] (1993): S. 255

8 Aus diesem Grund wird das Möbiusband in der vorliegenden Arbeit als das grundlegende Symbol für die Zeit verwandt.

9 Die sich ausschließlich auf die Erstellung und Interpretation von zeitlichen Tagesablaufstudien, wie sie im Anhang D für Deutschland dargestellt sind, beschränkt.

10 Vgl. Beck, Klaus (1994): S. 175 und Faulstich, Werner / Steininger, Christian (2002): S. 7

11 Sharp, Clifford (1981): S. 1

12 Sharp, Clifford (1981): S. 1f

13 „Ökonomische Fragestellungen, für die die Zeit unwesentlich ist, können ohne weiteres zeitlos behandelt werden.“ Helmstädter, Ernst (1995): S. 33

14 „A simple conception of time per se – a human and social conception – is adequate in describing economic behavior and our analysis of it.“ Winston, Gordon C. (1982) “And for our purposes there is the much more limited and comprehansible concept, that we may call human time or economic time.” Sharp, Clifford (1981): S. 2

15 „It may therefore seem an impossible task to try to link the still unsolved mystery of time to the practical issues of economics.” Sharp, Clifford (1981): S. 2

16 Zitiert nach Eco, Umberto (1999): S. 10

17 Vgl. Eco, Umberto (1999): S. 10

18 Vgl. Aichelburg, Peter C. [Hrsg.] (1988): S. 1

19 Die Vielzahl der unterschiedlichsten wissenschaftlichen Zugänge hat sogar eher dazu geführt, dass eine Abhandlung der Zeit heutzutage zwangsläufig unvollständig sein muss, und dass eine einheitliche Definition der Zeit kaum noch erfolgen kann. Vgl. Aichelburg, Peter C. [Hrsg.] (1988): S. 1. Zur Übersicht exemplarischer Befunde verschiedener Wissenschaftsdisziplinen. Vgl. Steininger, Christian (2002): S. 37

20 Augustinus (1982) : S.42

21 Da Ereignisse vor dem Urknall keine Konsequenzen haben, werden sie aus dem physikalischen Zeit- Modell ausgeklammert und festgestellt, dass „...die Zeit mit dem Urknall begann.“ Hawking, Stephen (1991): S. 68

22 Für die griechischen Philosophen war die Frage nach der Identität der sich in der Zeit ändernden Dinge der Ausgangspunkt, der in der Spaltung der Philosophen über die Differenz zwischen Permanenz und Änderung bzw. „Sein“ und „Werden“ endete. Auf der einen Seite die Lehre des Heraklit (550-480 v. Chr.), der den ständigen Wandel als einzige Wirklichkeit sah und auf der anderen die Lehren des Paramides (540-470 v. Chr.) und seinem Schüler Zenon (490-430 v. Chr.), denen das Permanente als eigentliche Wirklichkeit und der Wandel als Scheinbar erschien (wie in den Zenon’schen Paradoxen der Zeit dargestellt). Vgl. Aichelburg, Peter [Hrsg.] (1998): S. 2

23 Hayek, Friedrich A. von (1967): S. 97

24 Vgl. Hayek, Friedrich A. von (1967): S. 97

25 Vgl. Elias, Norbert (1984): S. 3

26 „Zeit ist kein empirischer Begriff, der irgend von einer Erfahrung abgezogen worden. Denn das Zugleichsein oder Aufeinanderfolgen würde selbst nicht in die Wahrnehmung kommen, wenn die Vorstellung der Zeit nicht a priori zugrunde läge.“ Kant, Immanuel (1986): S. 58

27 Vgl. Elias, Norbert (1984): S. 3

28 Elias, Norbert (1984): S. 5

29 Bereits Aristoteles verknüpfte die Zeit mit der Zahl: „So ist auch hier das Jetzt als das, was gerade gegenwärtig ist, dasselbe: es scheidet in Bewegung das Früher und Später. Aber sein Sein ist immer verschieden, denn das Jetzt ist ja das Früher und Später insofern, als es abzählbar ist <also gleichsam nummeriert ist>.“ Aristoteles (1956): S. 15. Dieses Prinzip der linearen, sukzessiven und messbaren Zeit wurde nachfolgend immer wieder aufgegriffen und durch Newtons Konzept der absoluten Zeit, die nach einem ‚Uhrwerk’ im Universum ablief, geprägt. Erst Einstein, der Zeit nicht mehr als absolut, sondern immer abhängig vom Bezugsystem sah, veränderte diesen Zeitbegriff nachhaltig. Vgl. Elias, Norbert (1984): S. 4

30 Die Vorstellung, dass Zeit von jeher in der heutigen Form wahrgenommen wurde, widerspricht einer Fülle von Tatsachenbeobachtung aus Vergangenheit und Gegenwart: Die Festlegung eines Zeitbegriffs erweist sich bereits innerhalb einer Kultur problematisch. Wesentlich komplexer wird es, wenn man den Zeitbegriff und die Zeitmeßmethoden anderer Kulturräume in die Betrachtung integriert. So geht z.B. der Zeitbegriff der Aborighinis davon aus, dass Zeit nicht ‚ist’, sondern erst – wie alle Entitäten des wahrnehmbaren Lebens – durch die Gesänge der ‚Ancistors’ ins ‚Dasein’ gesungen wird. Vgl. Chatwin, Bruce (1987): S. 13. Eine der ausgefallensten Methoden der Zeitmessung war die chinesische Räucherwerksuhr, die mit einem ausgefeilten System von Düften die Zeit ‚anzeigte’. Vgl. Levine, Robert (1999): S.93 Zur Vertiefung der verschiedenen kulturellen Implikationen der Zeit siehe außerdem: Levine, Robert (1999), Dux, Günter (1998) und Hinz, Arnold (2000)

31 Elias, Norbert (1984): S. 2

32 Vgl. Hayek, Friedrich A. von (1967)

33 Vgl. Elias, Norbert (1984): S. XII

34 Vgl. Elias, Norbert (1984): S. XII und S. 6f, sowie Kirchmann, Kay (1998): S. 78

35 Hayek plädiert für die Einführung einer gesonderten mittleren Kategorie, „...die alle jene ungeplanten Ordnungen (patterns) und Regelmäßigkeiten umfaßt, deren Existenz wir im menschlichen Zusammenleben feststellen und deren Erklärung die Aufgabe der Sozialtheorie ist.“ Hayek, Friedrich A. von (1967): S. 98. Dass es diese ‚mittlere Kategorie’ im abendländischem Denken nicht gab, könnte eine Erklärung dafür sein, dass über einen so langen Zeitraum eine solche Vielzahl von Ansätzen über das Zeitverständnis entstanden sind und trotzdem keine einheitliche Definition gefunden werden konnte.

36 Wie beispielsweise „Ich“-Zeit – „Welt“-Zeit oder „physikalische“ Zeit – „soziale“ Zeit, etc.; zu den divergierenden Zeitbegriffen siehe Kirchmann, Kay (1998): S. 72

37 Vgl. u.a. Dux, Günter (1998) und Kirchmann, Kay (1998)

38 Vgl. Hawking, Stephen (1991): S. 64

39 Vgl. Dux, Günter (1998): S. 38. Diese auch biologische Zeit von Lebewesen stellt die, von der Chronobiologie untersuchte, ‚innere’ Uhr dar. Alle Lebewesen folgen augenscheinlich einem inneren zeitlichen Rhythmus, auch wenn ihnen alle Bezugsgrößen der Zeit genommen werden. Vgl. Hinz, Arnold (2000): S. 13

40 Vgl. Dux, Günter (1998): S. 37

41 Dux, Günter (1998): S. 38f

42 Vgl. Dux, Günter (1998): S. 29

43 „Der Mensch ist Teil der Natur. Indem er sich vermöge des Konstruktes der Zeit Zugang zu ihrer Dynamik verschafft, bildet er eine zeitlich organisierte Lebensform aus, die er sich als Lebensform »einbildet«. [...] Das Konstrukt wird selbst real.“ Dux, Günter (1998): S. 39

44 Vgl. Dux, Günter (1998): S. 54

45 Zeitperspektive bezeichnet die Bezogenheit eines Individuums auf Vergangenheit und Zukunft. Zeiterleben bezeichnet das Empfinden der Zeit, d.h. die Langeweile oder das ‚schnelle’ Vergehen der Zeit. Vgl. Hinz, Anold (2000): S. 9f

46 Auch Phänomene, wie Eigenzeit, psychische oder subjektive Zeitwahrnehmung, fallen unter diese Einteilung. In der subjektiven Zeit schließt sich wiederum der Kreis zur vorkategorialen Zeit. Bereits Augustinus bemerkte, dass es eine nichtmetrische Zeit gibt, die sich in der menschlichen Erinnerung formiert. Individuen beschreiben diese Zeit, wenn sie von Langeweile oder zu schnell vergehender Zeit sprechen. Henri Bergson hat später dieses Konzept aufgenommen und unterscheidet die Zeit in die reine Dauer (durée) und die abstrakte Zeit (temps). In der entwickelten dreiteiligen Klassifikation gibt es nach diesem Konzept zwei Dauern, die innere durée des Individuums und die äußere des Universums. Vgl. auch Eco, Umberto (1999): S. 12

47 Zitiert nach: Winston, Gordon C. (1982): S. 3

48 „Time in economics is a simple unidirectional linear flow, exogenous to the economic actors – even a Newtonian absolute time serves us nicely, as if a cosmic clock ticked away somewhere.” Winston, Gordon C. (1982): S. 13

49 „And for our purposes there is the much more limited and comprehansible concept that we may call human or economic time. This is the time that human beeings have at their disposal and that must be allocated between alternative activities.” Sharp, Clifford (1981): S. 2

50 Vgl. Kirchmann, Kay (1998): S. 78

51 In Anlehnung an Kuhn, Thomas / Mauer, Andrea (1995): S. 134

52 „Analytical Time, then discribes the way time is devided up and over what duration those divisions are of analytical interest to the economic problem.” Winston, Gordon C. (1982): S. 14

53 „Perspective time puts an economic actor into time and describes his behavior as it is influenced by his temporal position...“ Winston, Gordon C. (1982): S. 15

54 Diese Zeit lehnt sich an Newtons Konzept der absoluten Zeit an und ist Modellzeit im strengsten Sinne, denn es spielt keine Rolle, ob sie vorwärts oder rückwärts läuft. Andere Autoren nennen sie logische Zeit oder t-Zeit. Vgl. Helmstädter, Ernst (1995): S. 36 und Vgl. Winston, Gordon C. (1982): S. 14

55 Shackle nennt diesen Punkt den „moment-in-being”:„The moment-in-being rolls, as it were, along the calendar-axis, and thus ever transports us willy-nilly to fresh temporal viewpoints.” Shackle, George L.S. (1958): S. 15

56 Vgl. Winston, Gordon C. (1982): S. 15

57 Vgl. Winston, Gordon C. (1982): S. 15

58 “Ökonomische Entscheidungen müssen [...] immer unter Unsicherheit [...] getroffen werden. Hierin liegt das fundamentale Zeitproblem ökonomischen Handelns.“ Vgl. Dietl, Helmut (1993): S. 31

59 Vgl. Winston, Gordon C. (1982): S. 15

60 Das bedeutet, dass immer der aktuelle Zeitbegriff der Gesellschaft eine Rolle spielt. So ist davon auszugehen, dass ein Wirtschaftsakteur um 1900 andere Annahmen über ‚seine zeitliche Lage’ trifft, als ein Wirtschaftsakteur im Jahr 2002. Vgl. Hüpen, Rolf (1995): S. 51f

61 Linder vertritt die These, die als ‚Linder-Axiom’ bekannt wurde, dass über die Optimierung der Produktionszeiten auch die Freizeit als immer knapper wahrgenommen wird, da sie denselben Effizienzkriterien unterzogen wird, wie die Produktivität der Arbeitszeit: „Wirtschaftliches Wachstum bedingt also eine allgemeine Verknappung von Zeit.“ Vgl. Linder, Staffan B. (1972): S. 14

62 Vgl. u.a. Linder, Staffan B. (1972): S. 12; Biervert, Bernd / Held, Martin [Hrsg.] (1995): S. 11; Roberts, Marc J. (1973): S. 646

63 „Der Begriff Güterzeit bezeichnet ein Konzept, Zeit in der ökonomischen Theorie als ein knappes Gut zu modellieren und ihre optimale Allokation auf konkurrierende Verwendungszwecke zu analysieren.“ Kuhn, Thomas / Mauer, Andrea (1995): S. 134

64 Sharp nennt dies die drei Zeit-Restriktionen (time-contraints). Die folgenden Punkte sind aus Sharp, Clifford (1981): S. 2 und Linder, Staffan B. (1972): S. 11f zusammengesetzt.

65 Adam Smith hatte bereits 1776 das Paradebeispiel für die Zeitökonomie des Industriekapitalismus aufgestellt. Die Arbeitsteilung in der Fabrik beruhte auf dem Vorteil, dass durch die Spezialisierung auf einen Arbeitsschritt die produzierte Stückzahl in einer Zeiteinheit anstieg, wodurch sich das Produkt vergünstigte und auf dem Markt konkurrenzfähiger wurde. Die arbeitsteilige Wertschöpfung wurde seit Smith mit dem Faktor Zeit in Verbindung gebracht. Vgl. Rinderspacher, Jürgen P. (1989): S. 97f

66 Vgl. Rinderspacher, Jürgen P. (1989): S. 98

67 „Diese Botschaft der Arbeitswertlehre läßt sich etwas verkürzt darin zusammenfassen, daß die Wirtschaft so zu organisieren sei, daß der zeitliche Input der Faktoren bei der Herstellung der Waren, besonders aber der Arbeitskraft, möglichst klein zu halten sei.“ Rinderspacher, Jürgen P. (1989): S. 98

68 „Dabei wurden alle Handgriffe mit Stoppuhren gemessen, die Arbeitskosten kalkuliert und Normen für das Verhältnis zwischen Lohn und Arbeit aufgestellt.“ Borst, Arno (1990): S. 100

69 Vgl. Winston, Gordon C. (1982): S. 15

70 Auch „Muße“-Zeit nach Becker, Gary S. (1982): S. 99; vgl. auch Kuhn, Thomas / Mauer, Andrea (1995): S. 137

71 Eine Theorie der Allokation der Zeit. Vgl. Becker, Gary S. (1982): S. 97-130. Vorarbeit dazu leistete sowohl Roy Harrod, der bereits 1958 das Problem der Zeitknappheit beim Konsumenten ansprach, wie auch Studien Jacob Mincers, eines Arbeitskollegen Gary Beckers. Vgl. Linder, Staffan B. (1972): S. 20 und Becker, Gary S. (1982): S. 99

72 Die Arbeitswoche war 1965 in den meisten Ländern bereits unter 50 Stunden gefallen, d.h. unter 1/3 der gesamt verfügbaren Zeit. Vgl. Becker, Gary S. (1982): S. 97

73 Vgl. Becker, Gary S. (1982): S. 152

74 Vgl. Becker, Gary S. (1982): S. 101

75 Dies sind grundlegende Wahlobjekte des Lebens, wie Gesundheit, Prestige, Sinnenfreuden, Wohlwollen, Neid, welche unter Aufwand von Marktgütern und –leistungen, Zeit und anderen Faktoren „produziert“ werden. Vgl. Becker, Gary S. (1982): S. 4

76 Die traditionelle Ansicht, dass der Nutzen im Konsum an sich liegt, also im Austausch von Geld gegen Markgütern oder Dienstleistungen besteht, „...wirft kein Licht auf die Frage, ob der Nutzen aus dem Erwerb, aus dem Besitz oder aus dem Gebrauch der gekauften Sache abgeleitet wird.“ Vgl. Becker, Gary S. (1982): S. 153

77 Becker definiert diese elementaren Güter (commodities) nicht exakt, grenzt sie aber von den Marktgütern (goods) ab. In der Tradition von Jeremy Benthams „elementaren Freuden“ geht er davon aus, dass diese Freuden teilweise durch am Markt erworbene Güter „produziert“ werden. Als Beispiel dient ihm der Schlaf, welchen er als elementares Gut abhängig von den Marktgütern Bett, Haus, etc. und der Zeit als Input abhängig macht. Vgl. Becker, Gary S. (1982): S. 100 und 153

78 „Es wird angenommen, daß die Haushalte Zeit und Güter kombinieren, um elementare Güter zu produzieren, die unmittelbar in ihre Nutzenfunktion eingehen.“ Becker, Gary S. (1982): S. 100

79 Der Preis der Zeit, den man beispielsweise für das Lesen der Zeitung ‚zahlen’ muss, misst sich am Schattenpreis der aufgewendeten Zeit. Diese Schattenpreise stellen die Opportunitätskosten einer wirtschaftlichen Entscheidung dar. Der Gesamtpreis des vom Haushalt produzierten Gutes ‚Informationen durch Zeitungslesen’ bemisst sich demnach aus der Summe der Kosten des Marktgutes Zeitung und den Opportunitätskosten der Zeit des Zeitungslesens.

80 Diese Begrenzung ist im wirtschaftlichen Sinne sogar elementarer als die monetäre Restriktion anzusehen, denn im Gegensatz zu finanziellen Mitteln ist die Zeit der Wirtschaftsakteure wie oben beschrieben immer begrenzt: „Time constrains human activity more firmly than does money since it inevitably passes and subjects everyone to its passage.“ Lash, Scott / Urry, John (1994): S. 226

81 Vgl. Becker, Gary S. (1982): S. 103

82 Becker, Gary S. (1982): S. 104. Becker gesteht seinem ‚Modellmenschen’ zu, dass er Zeit zur Regeneration aufwenden muss: „Natürlich würde gewöhnlich nicht die ganze Zeit „bei der“ Arbeit verbracht; Schlaf, Nahrung, sogar Muße sind notwendige Voraussetzungen für Effizienz, und eine gewisse Zeit müßte ebenso wie andere Aktivitäten eingesetzt werden, um das monetäre Einkommen zu maximieren.“ Becker, Gary S. (1982): S. 104

83 Becker, Gary S. (1982): S. 104

84 „Preise, seien dies die Geldpreise des Marktsektors oder die unterstellten „Schatten“-Preise des Nicht-Marktbereiches, messen die Opportunitätskosten des Einsatzes knapper Ressourcen, und der ökonomische Ansatz macht für die Reaktion auf „Schattenpreise“ die gleichen Vorraussagen wie für die Reaktion auf Marktpreise.“ Becker, Gary S. (1982): S. 5

85 Vgl. Kuhn, Thomas / Mauer, Andrea (1995): S. 143

86 Der ökonomische Ansatz versucht menschliches Verhalten unter verschiedensten Umständen und Situationsbedingungen zu erklären. Er unterstellt den Wirtschaftsakteuren – Individuen, Unternehmen, Nationen – nutzenmaximierendes Verhalten und stabile Präferenzen, deren Handlungen über Märkte koordiniert und in Einklang (ins Gleichgewicht) gebracht werden. Vgl. Becker, Gary S. (1982): S. 3f

87 Vgl. Becker, Gary S. (1982): S. 6

88 Helmstädter, Ernst (1995): S. 35

89 Die Neoklassik geht davon aus, dass Angebot und Nachfrage den Preis regeln und damit ein Gleichgewicht erreicht wird. Vgl. Varian, Hal R. (1999): S. 293

90 Vgl. Helmstädter, Ernst (1995): S. 35

91 Sie gilt demnach als eine exogene Variable, was damit zu begründen ist, : „...daß es sehr viele ökonomische Fragestellungen gibt, deren Lösung nicht in kritischer Weise vom Zeitbedarf oder dem Zeitablauf...“ abhängen Helmstädter, Ernst (1995): S. 34

92 Vgl. Richter, Rudolf / Furubotn, Eirik G. (1996): S. 500

93 „Ein völlig rationales Individuum hat die Fähigkeit, alles vorherzusehen, was geschehen könnte, und die möglichen Vorgehensweisen gegeneinander abzuwägen und sich zwischen ihnen optimal zu entscheiden, und zwar augenblicklich und kostenlos.“ Kreps (1990), zitiert in Richter, Rudolf / Furubotn, Eirik G. (1996): S. 4

94 „Wenn Präferenzen über die Zeit stabil sein sollen, obwohl periodisch neue Güter auf den Markt kommen, so müssen die Entscheidungssubjekte im System „vollständig rational“ sein.“ Richter, Rudolf / Furubotn, Eirik G. (1996): S. 502

95 Das Zeitbudget ist dementsprechend optimal eingeteilt, wenn der Grenznutzen der Zeit auf allen Ausgabesektoren gleich ist. Vgl. Linder, Staffan B. (1972): S. 13 und Helmstädter, Ernst (1995): S. 39

96 Helmstädter, Ernst (1995): S. 38. Die Darstellung verdeutlicht die Abstraktion mit der Zeit in der neoklassischen Theorie behandelt wird. Vereinfacht gedeutet kann man sie wie folgt lesen: Auf den drei Ordinaten ist der linear abfallende Grenznutzen der Zeit bei Verwendung auf Marktgut A, B oder C abgetragen. Die dünnen Grenznutzenlinien werden in der Abzissenrichtung verschoben (□-Punkte). Der rechte Rand des verfügbaren Zeitbudgets wird zum Schnittpunkt mit der dritten dick ausgezogenen Grenznutzenlinie gebracht und der Schnittpunkt mit der ersten Ordinate verbunden, wodurch man die optimale Zeiteinteilung erhält (○-Punkte). Vgl. Helmstädter, Ernst (1995): S. 39

97 Autoren, wie Ernst Helmstädter oder L.A. Boland weisen darauf hin, dass die neoklassische Theorie durchaus geeignet sei, die optimalen Einteilung eines Zeitbudgets zu errechnen. Vgl. Helmstädter, Ernst (1995): S. 37-39 und Boland, L.A. (1988): S. 102

98 Becker versucht dies im Abschnitt: Die Allokation von Zeit und Gütern im Zeitablauf. Vgl. Becker, Gary S. (1982): S. 130-145. Diese Mehrperiodenfunktion, wäre aber formal wiederum nur stabil, wenn jemand schwerwiegende Veränderungen in seiner Zukunft richtig ‚vorhersehen’ würde, beispielsweise eine Verletzung, was wiederum eine Präferenzverschiebung zu Gunsten des elementaren Gutes ‚Gesundheit’ zur Folge hätte und somit Beckers Grundannahmen sprengen würde, da gerade Präferenzänderungen ausgeschlossen wurden. Vgl. Richter, Rudolf / Furubotn, Eirik G. (1996): S. 501

99 Quelle des einzelnen Marktgleichgewichts-Modells: In Anlehnung an Varian, Hal R. (1999): S. 292. „Ein Gleichgewichts [p*] liegt dann vor, wenn bei diesem Preis die Menge, welche die Leute anbieten wollen, gleich der Menge die Leute nachfragen wollen [q*].“ Varian, Hal R. (1999): S. 293

100 In der Tat sind die Annahmen der orthodoxen neoklassischen Theorie so restriktiv, dass sie das Ergebnis gewisser Maßen voraussetzen: „In einem Allgemeinen Gleichgewichtsmodell vom neoklassischem Typus ist das Optimierungsproblem klar erkennbar, und man kann von den genau spezifizierten Daten und Ausgangsbedingungen des Systems glattweg zur Bestimmung der Pareto-optimalen Lösung fortschreiten. Praktisch ist also das, was wir für die Lösung brauchen, von Anfang an bekannt.“ Vgl. Richter, Rudolf / Furubotn, Eirik G. (1996): S. 495

Ende der Leseprobe aus 95 Seiten

Details

Titel
Allokation von Medien-Zeit
Hochschule
Bauhaus-Universität Weimar  (Fakultät Medien)
Note
1.3
Autor
Jahr
2002
Seiten
95
Katalognummer
V13280
ISBN (eBook)
9783638189729
Dateigröße
2421 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Medien, Zeit, Institutionenökonomik, Medienökonomik
Arbeit zitieren
Michael Treutler (Autor:in), 2002, Allokation von Medien-Zeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13280

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