Einen sehr gewichtigen Schwerpunkt und einen interessanten Aspekt in der Sprachgeschichte setzen die verschiedenen Ausprägungsformen von Sprache. Um die Entstehung von Sprache zu verstehen und regionale Ausprägungen nachvollziehen zu können ist es relevant die historischen und gegenwärtigen Sprachvarietäten mit ihren Merkmalen zu kennen. Einen gewaltigen Aspekt zeigt hier die niederdeutsche Sprachform auf, welche überwiegend als Mundart in Deutschland sehr ausgeprägt existiert. Hinsichtlich des aktiven Sprachgebrauchs lässt sich ein Nord- Süd Gefälle unterscheiden. Nach einer GETAS- Umfrage lässt sich nachweisen, dass im nördlichen Niederdeutschen ca. 65 % Niederdeutsch sprechen und im südlichen Niederdeutschen 46%. Also nach wie vor ein großer Teil der Bevölkerung, wobei die Dialektsprachigkeit regionsspezifisch unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Weiterhin wurde in den siebziger Jahren in Sprachbarrierediskussionen herausgearbeitet, dass die Dialektsprachigkeit oftmals zu Interferenzfehlern in der Standardsprache führt und dabei für viele Jugendliche und Kinder die Schul- und Berufschancen deutlich beeinträchtigt. Folgt man statistischen Erhebungen, so sind die Anteile dialektsprechender Schulkinder von Landschaft zu Landschaft sehr unterschiedlich ausgeprägt, insgesamt schwanken sie zwischen 18% in Nordrhein- Westfalen und 72% im Kreis Bamberg.
Dieses sind Gründe dafür, dass ich es mir in meiner Seminararbeit zur Aufgabe gemacht habe, den Bezug des Niederdeutschen in Bezug der Interferenzfehlern in der Standardsprache herzustellen und im Endeffekt aus diesen Ausarbeitungen Lernziele und didaktische Vorgehensweisen für den Sprachunterricht bzw. Deutschunterricht abzuleiten. Obwohl diese Schwerpunkte sicherlich sehr viel Stoff für wissenschaftliche Ausarbeitungen liefern, werde ich mich nur auf die eben genannten Aspekte beziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichte des Niederdeutschen
- Merkmale des Niederdeutschen und Divergenzen zur Standardsprache
- Situation der Dialektsprachigkeit heute
- Zur Entstehung der Interferenzfehler in der Schule
- Schwerpunkte für eine dialektbedingte Didaktik
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der niederdeutschen Dialektsprachigkeit und ihren Auswirkungen auf den Schulunterricht. Ziel ist es, die Merkmale des Niederdeutschen im Vergleich zur Standardsprache zu analysieren und die Entstehung von Interferenzfehlern bei dialektsprechenden Schülern zu beleuchten. Aus diesen Erkenntnissen sollen didaktische und methodische Aspekte für den Sprachunterricht abgeleitet werden.
- Historische Entwicklung des Niederdeutschen
- Merkmale und Divergenzen des Niederdeutschen zur Standardsprache
- Situation der Dialektsprachigkeit in der Gegenwart
- Interferenzfehler im Schulunterricht
- Didaktische Ansätze für den Umgang mit Dialektsprachigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Dialektsprachigkeit in der Sprachgeschichte dar und grenzt die Themenstellung der Seminararbeit ab. Im zweiten Kapitel wird ein geschichtlicher Abriss zur Entstehung des Niederdeutschen gegeben, um die Herkunft der Dialekte nachvollziehen zu können. Das dritte Kapitel beleuchtet markante Merkmale des Niederdeutschen und Divergenzen zur Standardsprache, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen. Das vierte Kapitel beschreibt die Situation der Dialektsprachigkeit in der Gegenwart und zeigt auf, dass Dialekte trotz der Standardsprache in verschiedenen Regionen Deutschlands immer noch stark vertreten sind. Das fünfte Kapitel analysiert die Entstehung von Interferenzfehlern im Schulunterricht, die durch die Unterschiede zwischen Dialekt und Standardsprache entstehen können. Das sechste Kapitel bietet einen Vorschlag für eine dialektbedingte Didaktik und definiert Lernziele für den Sprachunterricht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die niederdeutsche Dialektsprachigkeit, die Standardsprache, Interferenzfehler, Didaktik, Sprachunterricht, Deutschunterricht, Sprachgeschichte, Sprachvariation, Sprachentwicklung, regionale Sprachformen, Schulsprache, Lernziele, methodische Ansätze.
- Arbeit zitieren
- Jasmin Lippert (Autor:in), 2006, Welche Merkmale kennzeichnet niederdeutsche Dialektsprachigkeit und wie lässt sich mit dieser Sprachvarietät effizient im Schulunterricht verfahren? , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132851