Diese Bachelorarbeit behandelt das Verhältnis von Schriftlichkeit und der sich entwickelten Digitalisierung. Sie ist an einer Schnittstelle zwischen Medien- und Kommunikationsforschung, wie auch Technik und klassischer Germanistik einzuordnen. Insbesondere wird der Blick auf die teils pessimistischen Perspektiven der 1990er Jahre gerichtet und darauf, inwiefern die erwarteten Entwicklungen eingetreten sind.
Zunächst wird eine Definition der zwei wichtigsten Begriffe innerhalb dieser Arbeit erfolgen, bei denen es sich zum einen um Schriftlichkeit und zum anderen um Digitalisierung handelt. Diese Erläuterung dient der Präzisierung, um zu zeigen, auf welchen Bereich sich die Analyse im Allgemeinen bezieht. Dieser Zwischenschritt ist dem Umstand geschuldet, dass die zu erklärenden Begriffe in vielfältigen Variationen auftreten können und es je nach Kontext durch grundlegende indexikalische Eigenschaften zu einer Bedeutungsverschiebung kommen kann.
In der anschließenden Gegenüberstellung werden in größeren Abschnitten weit verbreitete Annahmen erläutert und belegt. Dabei wird als Erstes ein Ansatz vorgestellt, der die Folgen der Digitalisierung primär in einem Einzug traditionell mündlicher Merkmale in schriftliche Texte erkennt. Im nächsten Schritt werden Hypothesen erläutert, in welchen die besagten Folgen vor allem in einer zunehmenden Medienkonkurrenz vermutet werden und dabei auch die zunehmende mediale Einbindung von Texten beleuchtet. Des Weiteren wird ein Kapitel den Autoren gewidmet, die normativ Stellung beziehen und die Entwicklungen positiv, negativ oder wertneutral beurteilen. Im letzten Kapitel wird der Blick auf Perspektiven gerichtet, die sich auf die Positionen der Produzenten oder Rezipienten von Texten konzentrieren bzw. welche Veränderungen sich für diese ergeben. In dieser Gegenüberstellung sind thematische Überschneidungen nicht vollständig zu verhindern, allerdings wurden immer andere Aspekte in den Fokus der Untersuchung genommen.
Abschließend wird ein Fazit gezogen, um zu präsentieren, welche Erkenntnisse gewonnen werden konnten und ein Ausblick gegeben, welche thematischen Ansätze in zukünftigen Arbeiten ertragreich werden könnten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgehensweise und Begriffsdefinitionen
- Der Begriff der Schriftlichkeit
- Das Konzept der Digitalisierung
- Der Einzug mündlicher Merkmale in die Schriftlichkeit
- Medienkonkurrenz gegenüber Multimedialität
- Weiterentwicklung, Rückschritt oder Sprachwandel?
- Die Perspektive der Weiterentwicklung
- Die Interpretation eines Rückschritts
- Der Blickwinkel des Sprachwandels
- Der Einfluss auf Produzenten und Rezipienten
- Die Auswirkungen für Produzenten
- Die Wandlung der Rezipientenrolle
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Schriftlichkeit und analysiert, inwiefern die Konzepte der 1990er Jahre mit der heutigen Praxis übereinstimmen. Sie beleuchtet die Veränderungen in der schriftlichen Kommunikation und diskutiert, ob es sich um eine Weiterentwicklung, einen Rückschritt oder einen Sprachwandel handelt.
- Entwicklungen der Digitalisierung im Kontext der Schriftlichkeit
- Einfluss traditionell mündlicher Merkmale auf schriftliche Texte
- Medienkonkurrenz und die zunehmende mediale Einbindung von Texten
- Perspektiven auf die Folgen der Digitalisierung für Produzenten und Rezipienten
- Normative Beurteilung der digitalen Veränderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt das Thema ein und stellt anhand eines Zitats von John Updike das Spannungsverhältnis zwischen traditionellen und digitalen Medien dar. Die Vorgehensweise und Begriffsdefinitionen präzisieren die wichtigsten Begriffe der Arbeit, Schriftlichkeit und Digitalisierung.
Im Anschluss wird der Einzug traditionell mündlicher Merkmale in die Schriftlichkeit behandelt und die zunehmende Medienkonkurrenz als Folge der Digitalisierung beleuchtet.
Das Kapitel "Weiterentwicklung, Rückschritt oder Sprachwandel?" untersucht verschiedene Perspektiven auf die digitalen Veränderungen und beleuchtet die normative Beurteilung der Entwicklungen.
Abschließend werden die Auswirkungen der Digitalisierung auf Produzenten und Rezipienten von Texten betrachtet.
Schlüsselwörter
Digitalisierung, Schriftlichkeit, Mündlichkeit, Medienkonkurrenz, Sprachwandel, Produzenten, Rezipienten, Konzepte der 1990er Jahre, gegenwärtige Praxis.
- Arbeit zitieren
- Jonas Wolfsperger (Autor:in), 2021, Schriftlichkeit und Digitalisierung. Die Konzepte der 1990er Jahre und die gegenwärtige Praxis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1329617