Die Rolle des Pachomius und der Ursprung des Mönchtums im alten Ägypten


Hausarbeit, 2018

12 Seiten, Note: 1,0

Anonym


Leseprobe


1. Die Einleitung

Das Thema meiner Hausarbeit ist ,, Die Rolle des Pachomius` im Zusammenhang mit dem Ursprung des Mönchtums im alten Ägypten“.

Einleitend möchte ich einige Hintergrundinformationen geben, die wichtig sind für das Verständnis der Hausarbeit. Meine Hausarbeit fokussiert sich auf den ägyptischen Abt Namens Pachomius oder auch Pachom genannt wird, weil das Thema breit gefächert ist und der Rahmen eingehalten werden muss steht der Mönchsvater im Mittelpunkt. Dabei handelt es sich um das 3. und 4. Jahrhundert im alten Ägypten. Das alte Ägypten unter der Herrschaft des Kaisers Diokletian und den darauffolgenden Herrschern in Verbindung mit den sozio- kulturellen Umständen spielen eine besondere Rolle.

Einige wichtige religiöse Fachbegriffe, die im Vorfeld zu erläutern sind, um das Verständnis des Hauptteils zu ermöglichen, ist zum einen die Anachorese. Eine völlig isolierte Lebensweise des Menschen ist damit gemeint, so dass Anachoreten einsam und ohne die Außenwelt leben.

Das Cönobitentum ist im Gegensatz dazu die Lebensweise in religiöser Gemeinschaft.

Askese bedeutet die Übungspraxis im Rahmen von Selbstschulung aus religiöser Motivation, durch eine enthaltsame Lebensweise. Die Katechese ist allgemein die religiöse Unterweisung, die lebendige Glaubenskommunikation.

Die Hausarbeit ist so aufgebaut, dass sie mit historischen Informationen über das alte Ägypten beginnt und mit dem Leben des Pachomius fortsetzt. Die Abschnitte bauen aufeinander, daher sind die nächsten Punkte das Mönchsleben unter Anweisung von Pachomius und im Anschluss das Werk Pachomius´. Die letzten beiden Punkte beziehen sich auf die Pachomiusregeln und die Pachom- Briefe. Das Fazit bewertet letztendlich die ganze Arbeit und beantwortet die Frage nach der Rolle des Pachomius.

Während der Arbeit habe ich als Quelle, einige Werke verwendet, die ich im Literaturverzeichnis aufgelistet habe.

2. Ägypten um 300 und das Mönchtum

Im Jahre 300 waren schon die Anfänge des christlichen Mönchtums in Ägypten festzustellen, denn Pachomius ,,fand es bereits vor, als er sich nach seiner Taufe und einer kurzen Zeit eines karitativ engagierten Christenlebens entschloß, die radikale Weise der Jesusnachfolge zu wählen.“ (Bacht, Heinrich. 1983. Das Vermächtnis des Ursprungs II. Pachomius – Der Mann und sein Werk. Würzburg: Echter Verlag. S. 14). Ägypten war der Mutterboden des mönchischen Lebens und hatte nebenbei besondere sozio-kulturelle Vorraussetzungen für die christliche Existenz in Ägypten.

Pachomius gründete sein erstes Kloster in Tabennesi, in der großen Nilschleife, aber auf einem schmalen, von städtischer Siedlung wenig berührten Uferstrich. Die späteren Gründungen sind in den Randräumen größerer Siedlungskomplexe festzustellen. ,, Das besagt aber, daß ,das cönobitische Mönchtum […] sich bewußt der Auseinandersetzung mit der ,Welt` und ihrer Manifestation, der heidnischen Zivilisation der Städte, stellte, statt sich vor ihr in die , Geborgenheit` der Wüste zu flüchten.“ (Bacht, Heinrich. 1983. Das Vermächtnis des Ursprungs II. Pachomius – Der Mann und sein Werk. Würzburg: Echter Verlag. S. 14-15).

Darüber hinaus war die bereits erwähnte Thebais, der Ort Ägyptens ,, in welchem das durch die Hellenisierungsbestrebungen zurückgedrängte Nationalbewußtsein der Massen sich zum Widerstand gegen die fremden Eindringlinge formierte.“ (Bacht, Heinrich. 1983. Das Vermächtnis des Ursprungs II. Pachomius – Der Mann und sein Werk. Würzburg: Echter Verlag. S. 14-15). Der Kirchenpolitiker Athanasius, der seit 328 Erzbischof von Alexandrien war, hatte diese Situation gut begriffen. Ägypten war damals schon keine widerstandslose Kornkammer des Reiches, die sich ausplündern ließ. Im 2. und 3. Jahrhundert zeigten die politischen Ereignisse, dass das Land auf dem Wege war eine autonome Randgroßmacht des Mittelmeers zu werden. Athanasius und seine Nachfolger Theophilus 385-412, Cyrillus 412-444 und Dioscorus 444-451 hatten die Möglichkeit mit Hilfe politischer und kirchenpolitischer Bestrebungen großen Einfluss auf die Reichspolitik zu gewinnen. Gleichzeitig stärkten sie die eigene innenpolitische Stellung. Letztendlich kam es zum Widerstand gegen das Konzil von Chalcedon um 451, in folge dessen kam Ägypten ins kirchliche Abseits.

Die überlieferten Quellen informieren über die miserable wirtschaftliche Lage Ägyptens und über das soziale Milieu. Die erpresserische Steuerpolitik des römischen Reiches zwingte die Bevölkerung zur Flucht ,, in die gesellschaftliche Anonymität des Mönchtums“ , welches ,, einer der wichtigsten Faktoren für das Aufblühen dieser Bewegung ist [...]“.( Bacht, Heinrich. 1983. Das Vermächtnis des Ursprungs II. Pachomius- Der Mann und sein Werk. Würzburg: Echter Verlag. S.16). Die wirtschaftliche Lage Ägyptens wurde durch die Kaiser der Folgezeit fataler, so dass es zu einem Ausbeutungsobjekt wurde.

Wichtig ist die Aufhellung des kirchlichen Hintergrundes des frühmönchischen Aufbruchs in Ägypten, dadurch hat die Christianisierung des Landes mit der Bildung christlicher Zellen begonnen und von dort aus wurde sie weiter verbreitet.

3. Das Leben des Pachomius und die Anfänge des Mönchtums

Pachomius ist die latinisierte Form des ägyptischen Namens p-ahōm und bedeutet ,, Königsfalke". Die Familie lebte im alten Ägypten, in der Stadt Esneh, die auf dem linken Nilufer, in der Nähe von Theben lag.(siehe: Bacht, Heinrich. 1983. Das Vermächtnis des Ursprungs II. Pachomius- Der Mann und sein Werk. Würzburg: Echter Verlag). Die Eltern waren noch Heiden und hatten einen kleinen bäuerlichen Betrieb. Das Geburtsdatum des Pachomius wie auch die übrige Chronologie ist bis auf das Todesdatum 09. Mai 346, bis heute umstritten. Im Jahre 292, während der Herrschaft Kaiser Diokletians, wurde Pachomius vermutlich geboren, weil er im Feldzug des Licinius gegen Maximus Daja, bei seiner Rekrutierung um die zwanzig Jahre alt war.(siehe: Bacht, Heinrich. 1983. Das Vermächtnis des Ursprungs II. Pachomius- Der Mann und sein Werk. Würzburg: Echter Verlag).

Diese Zwangsrekrutierung brachte große Wende in das Leben des Pachomius. Die Rekruten wurden hart behandelt und nach Theben gebracht, dort reichten mitleidige Bürger den Gefangenen Speise und Trank. Pachomius erfuhr, dass diese guten Leute Christen seien, die bestrebt seien, allen Menschen gutes zu tun. Diese taten prägten sein ganzes Leben, so dass er Gott betete und gelobte, für den Fall seiner Befreiung für alle Zeit der Sklave seines Willens zu sein und den Menschen zu dienen.(siehe: Bacht, Heinrich. 1983. Das Vermächtnis des Ursprungs II. Pachomius- Der Mann und sein Werk. Würzburg: Echter Verlag).

In Antinoe, der bekannten Gründung Kaiser Hadrians, wurden die Rekruten wieder entlassen, weil der Krieg schon zu Ende war.

Pachomius kehrte nicht in seine Heimat zurück, sondern ließ sich in Šenset, ein Dorf im Mittelägypten, nieder. In einem kleinen Tempel richtete er sich ein, an diesem Ort wurde er auch getauft.

In der Taufnacht hatte er eine Traumvision. Der enge Zusammenhang zwischen dem und der Taufe prägten ihn sehr. Danach beschäftigte er sich mit karitativen Tätigkeiten.

Er hatte die Gedanken, sich dem Andrang der Menschen zu entziehen und in Abgeschiedenheit Mönch zu werden; anachoretisch zu leben.(siehe: Bacht, Heinrich. 1983. Das Vermächtnis des Ursprungs II. Pachomius- Der Mann und sein Werk. Würzburg: Echter Verlag).

Auf der Suche nach einem geistlichen Vater, der ihm in das Mönchsleben einführen könnte, wandte Pachomius sich an einen ,,großen Mönch“ namens Palomon.

Palomon und seine Jünger unterwarfen sich harter Askese; eine enthaltsame, zurückgezogene Lebensweise.

Nach vier Jahren hatte Pachomius wieder eine Traumvision und drei Jahre später erlebte er seine große Berufung im verlassenen Dorf Tabennesi, ein Dorf im damaligen Mittelägypten.

Inzwischen starb Palomon, daraufhin errichtete Pachomius einen Wohnraum in Tabennesi und erweiterte diesen in Erfüllung des himmlischen Auftrages, um die erwarteten Neuankömmlinge aufzunehmen. Mit der Ankunft der Neuankömmlinge, die bereit waren unter Pachomius´ Anleitung das mönchische Leben zu praktizieren, stellt Pachomius ein Reglement auf, um die Einkünfte und Unkosten zu bestreiten. Jedoch fehlte das Gemeinschaftsideal, daher beschloss er bei der Aufnahme der Kandidaten eine gewissenhafte Prüfung durchzuführen. Der Ruf von Pachomius verbreitete sich in ganz Ägypten und immer mehr Leute strömten zu.(siehe: Bacht, Heinrich. 1983. Das Vermächtnis des Ursprungs II. Pachomius- Der Mann und sein Werk. Würzburg: Echter Verlag).

Pachomius entwickelte sich weiter in Hinblick auf die Systematisierung und Organisation des Lebens seiner Mönche. Die Leute waren arm, daher erstellte Pachomius mit seinen Mönchen, ihnen im Einverständnis mit dem zuständigen Bischof Serapion von Denderah eine Kirche und übernahm auch die Kosten.

Als die Zahl der Mönche stieg errichtete er im Kloster eine eigene Kirche. Die wachsende Zahl der Mönche machte eine Aufteilung der Zuständigkeiten notwendig und führte damit ein System ein , so dass es mehrere Häuser gab, die jeweils für einen Bereich zuständig waren. Das Kloster befand sich innerhalb der Mauern. Das Ansehen Pachomius führte ganze Gruppen von Laien und Mönchen zu ihm, daher wurde schon bald ein weiteres Kloster gegründet, dort wurden die Regeln der Lebensführung beachtet, so dass es die Organisation des Mutterklosters erhielt.

An mehreren Orten im alten Ägypten wurden Kloster errichtet, darunter auch Frauenklöster.(siehe: Bacht, Heinrich. 1983. Das Vermächtnis des Ursprungs II. Pachomius- Der Mann und sein Werk. Würzburg: Echter Verlag).

Bei der Führung einer Koinonia (in Gemeinschaft Leben), hatte Pachomius mit pastoralen und pädagogischen Fragen zu tun. Pachomius stand seit Anfang seiner Klostergründung in gutem Verhältnis zu den Bischöfen und respektierte die Amtskirche.

Um 346 brach in den Pachomiusklöstern die Pest aus, viele Mönche kamen ums Leben. Pachomius war auch von dieser Pest betroffen und legte noch vor seinem Tod seinen Nachfolger fest. Der Leichnam wurde zum Berg getragen und in der darauffolgenden Nacht an einem geheimen Ort bestattet, damit sein Grab nicht zu einem Pilgerziel wurde.(siehe: Bacht, Heinrich. 1983. Das Vermächtnis des Ursprungs II. Pachomius- Der Mann und sein Werk. Würzburg: Echter Verlag).

4. Das Mönchsleben im Kloster unter Anweisung von Pachomius

Pachomius und seine Jünger hatten ein besonderes Armutsverständnis. Das Armutsideal hängt engstens mit dem mönchischen Verständnis der Welt zusammen. Das Mönchsein wurde mit der Absage der Welt gleich gestellt, damit war einer der wichtigsten Aspekten im Mönchsleben ,, der Welt zu entsagen und alle weltliche Plage und die Sorgen um die irdischen Dinge für nichts zu erachten.“(Bacht, Heinrich. 1972. Das Vermächtnis des Ursprungs. Studien zum frühen Mönchtum I. Würzburg: Echter Verlag. S. 226). Pachomius und seine Jünger hatten deshalb keinen Eigenbesitz, denn mit der Absage an die Welt wurden sie von der Bindung an den Besitz befreit. Der trügerische Besitz durfte sie nicht von ihren Aufgaben dem Gott gegenüber abhalten. ,, Auch wenn sie ihre Lebensansprüche auf ein Minimum beschränkten und in wirklicher Bedürftigkeit lebten, behielten sie doch wenigstens das für den Lebensunterhalt Notwendige an Kleidung, Einrichtung und Werkzeug, oftmals auch Bücher [...]“ (Bacht, Heinrich. 1972. Das Vermächtnis des Ursprungs. Studien zum frühen Mönchtum I. Würzburg: Echter Verlag. S. 227). Die Mönche mussten jederzeit in der Lage sein die bescheidene Geldsumme, die Belohnung geleisteter Arbeit, herzugeben. Ein weiterer wichtiger Punkt im Leben der Mönche war der nächtliche Schlaf, denn bei der Verrichtung der nächtlichen Gebete durften sie sich nicht vom Schlaf bedrängen lassen und trainierten dagegen, um weniger zu schlafen und mehr beten zu können. ,, Auf diese Weise machten sie den Leib und den vom Schlaf beschwerten Geist tüchtig für das Gebetswachen.“(Bacht, Heinrich. 1972. Das Vermächtnis des Ursprungs. Studien zum frühen Mönchtum I. Würzburg: Echter Verlag. S. 229). Die tägliche Arbeit spielte eine wichtige Rolle im Leben der Mönche, denn dazu gehörte die kirchliche Armenpflege, die durch die karitative Motivierung unterstützt wurde. Die Arbeit war von wichtiger Bedeutung, weil die Mönchsgemeinschaften immer größer wurden und der Unterhalt der Gemeinde ein drängendes Problem wurde. Diesbezüglich wurde die Arbeit zu einer christlichen Verantwortung, um beispielsweise durch gemeinsame Feldarbeit den Unterhalt zu leisten.

[...]

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Details

Titel
Die Rolle des Pachomius und der Ursprung des Mönchtums im alten Ägypten
Hochschule
Universität Münster  (Antike Kulturen Ägyptens)
Note
1,0
Jahr
2018
Seiten
12
Katalognummer
V1330390
ISBN (eBook)
9783346824936
ISBN (Buch)
9783346824943
Sprache
Deutsch
Schlagworte
rolle, pachomius, ursprung, mönchtums, ägypten
Arbeit zitieren
Anonym, 2018, Die Rolle des Pachomius und der Ursprung des Mönchtums im alten Ägypten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1330390

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