Im Rahmen dieser Arbeit werden zunächst die Grundlagen von Kryptowährungen, insbesondere die des Bitcoins, erläutert, um einen Überblick über die Kryptowelt zu verschaffen. Im Anschluss dessen erfolgt eine steuerrechtliche Einordnung von Tätigkeiten mit Kryptowährungen. Bezogen auf die anfallenden Steuern ist eine Unterscheidung von privater und betrieblicher Ebene von immenser Bedeutung. Zu diesem Zweck wird eine Abgrenzung dieser Sphären dargestellt. Nachdem die ertragssteuerrechtliche Behandlung ausgearbeitet wurde, folgt eine umsatzsteuerliche Einordnung. Abschließend werden die Bilanzierungsgrundzüge des Handelsrechts mit denen des Steuerrechts verglichen.
Ob Bitcoin, Etherum, oder Dogecoin – Kryptowährungen erfreuen sich einer immer wachsenden Beliebtheit und Bekanntheit. Als Zahlungsmittel und Tauschwährung gewinnen sie zunehmend im Alltag an Bedeutung. Aufgrund seiner hohen Volatilität und Notierung setzen nicht nur Privatpersonen an den Aktienmärkten besonders auf den Bitcoin. Die Vorstellung, dass börsennotierte Unternehmen wie Tesla und MicroStrategy in Bitcoin investieren, galt lange Zeit als absurd.
In den letzten Jahren entwickelte sich ein regelrechter Hype um den Bitcoin, in denen Anleger in kürzester Zeit hohe Gewinne generieren konnten. Damit einhergehend kommt aus steuerrechtlicher Perspektive die Frage auf, wie solche Gewinne versteuert werden. Mit der jahrelangen Unsicherheit der Rechtsprechung und einer mangelnden Offensive seitens der Politik entstand eine erhebliche Rechtsunsicherheit für Investoren. Transaktionen mit Bitcoins und weiteren Kryptowährungen wurden bislang aufgrund ihrer rasant zunehmenden Entwicklung im Steuerrecht unter die gewöhnlichen Normen subsumiert. Da dieser Bereich so andersartig und neu ist, war zweifelhaft, ob die bestehenden einkommensteuerrechtlichen Normen Anwendung finden können. Vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung von Kryptowährungen im Allgemeinen veröffentlichte das Bundesministerium für Finanzen ein BMF-Schreiben, welches eine Initiative zur Schaffung von Rechtssicherheit, zur ertragsteuerlichen Behandlung von Bitcoin und Co., mit sich bringt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in das Thema
- Begriffsbestimmung und Funktionsweise
- Blockchain
- Bitcoin und weitere Kryptowährungen
- Ablauf einer Transaktion
- Steuerrechtliche Einordnung von Tätigkeiten mit Kryptowährungen
- Unterscheidung Vermögensverwaltung und Gewerbebetrieb / Liebhaberei
- Gewerbliche Einkünfte
- Bitcoin-Mining / Single-Mining
- Mining-Pools
- Remote-Hosting
- Einkünfte aus sonstigen Leistungen
- Trading
- Lending
- Staking
- Airdrops
- Abgrenzung des gewerblichen Kryptohandels zu privater Vermögensverwaltung
- Umsatzsteuerliche Einordnung
- Streitpunkt im Fall „Hedqvist“
- Urteilsverkündung des Europäischen Gerichtshofs
- Grundzüge in der Bilanzierung
- Ansatz
- Ausweis
- Bilanzausweis von Currency Token
- Bilanzausweis von Utility Token
- Bilanzausweis von Security Token
- Bewertung
- Folgebewertung
- Kryptotoken im Anlagevermögen
- Kryptotoken im Umlaufvermögen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der zivil- und steuerrechtlichen Behandlung von Bitcoin und weiteren Kryptowährungen. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die rechtliche Einordnung dieser digitalen Währungen zu geben, die Funktionsweise der Blockchain zu erläutern und die relevanten steuerlichen Aspekte zu beleuchten.
- Begriffsbestimmung und Funktionsweise von Bitcoin und Blockchain
- Steuerrechtliche Einordnung von Tätigkeiten mit Kryptowährungen, insbesondere gewerbliche Einkünfte und Einkünfte aus sonstigen Leistungen
- Abgrenzung des gewerblichen Kryptohandels von der privaten Vermögensverwaltung
- Umsatzsteuerliche Einordnung von Kryptowährungen im Lichte des Hedqvist-Urteils
- Grundzüge der Bilanzierung von Kryptowährungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Bitcoin und Kryptowährungen ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Im zweiten Kapitel werden Bitcoin und Blockchain definiert und deren Funktionsweise erläutert. Das dritte Kapitel befasst sich mit der steuerrechtlichen Einordnung von Tätigkeiten mit Kryptowährungen. Dabei werden verschiedene Formen der Einkünfte aus Kryptoaktivitäten, wie z.B. Mining, Trading, Lending und Staking, beleuchtet. Das vierte Kapitel grenzt den gewerblichen Kryptohandel von der privaten Vermögensverwaltung ab. Im fünften Kapitel wird die umsatzsteuerliche Einordnung von Kryptowährungen diskutiert, wobei das Hedqvist-Urteil des Europäischen Gerichtshofs im Mittelpunkt steht. Das sechste Kapitel behandelt die Grundzüge der Bilanzierung von Kryptowährungen und diskutiert die Ansätze, den Ausweis und die Bewertung von Kryptotoken.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Bitcoin, Kryptowährungen, Blockchain, Steuerrecht, Gewerbebetrieb, Vermögensverwaltung, Trading, Mining, Lending, Staking, Umsatzsteuer, Bilanzierung, Hedqvist-Urteil, Currency Token, Utility Token, Security Token.
- Quote paper
- Christoph Schmitz (Author), 2022, Die zivil- und steuerrechtliche Behandlung von Bitcoin und weiteren Kryptowährungen. Bewertung verschiedener Anwendungsfälle, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1331247