Diese Arbeit geht der Frage nach: Wie kann ein gendersensibler Deutschunterricht Jungen beim Erwerb der Lese- und Rechtschreibkompetenz unterstützen? Dazu werden im ersten Kapitel grundlegende Begrifflichkeiten und Konzepte eines gendersensiblen Unterricht vorgestellt, um im zweiten Kapitel mögliche Geschlechterkonstruktionen im Deutschunterricht zu betrachten. Anschließende werden schulische Medien, aber auch die Rolle von Lehrpersonen und deren Reflexion genauer betrachtet. Auf Grundlage von aktuellen Studien wird die Leistungsdifferenz in Bezug der Lese- und Rechtschreibkompetenz von Jungen veranschaulicht.
Jungen nutzen die schulische Bühne, um Männlichkeit herzustellen. Dabei spielen Ironie und Provokation eine wichtige Rolle. In ihren männlichen Peer-Groups wird dieses Verhalten als anerkannte Strategie bewertet. Dies führt im schulischen Kontext meist zu Konflikten, was mit Bildungsmisserfolgen einhergeht. Die Dramatisierung von genannten Geschlechterdifferenzen kann zur Reproduktion von geschlechterstereotypischen Verhalten beitragen. Geschlechtergerechte Pädagogik sollte einer Stigmatisierung oder Dramatisierung von Jungen entgegenwirken und Lösungsansätze bieten.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Begrifflichkeiten
- 2.1 Geschlecht
- 2.2 Gender – das soziale Geschlecht
- 2.3 Gendersensibler Unterricht
- 3 Studienlage
- 3.1 Jungen sind die neuen Bildungsverlierer
- 3.2 PISA
- 3.3 IGLU
- 3.4 Lesemotivation – Erfurter Studie (2001)
- 3.4.1 Bedeutung von Lesen und Fernsehen
- 3.4.2 Freizeitaktivitäten von Grundschulkindern
- 3.4.3 Motivationsfaktoren für ein Buch
- 3.4.4 Die Lieblingslektüre
- 4 Jungen und Schulerfolg – Erklärungsversuche
- 4.1 Erklärungsansätze aus der Soziologie
- 4.2 Erklärungsfaktoren für Geschlechterunterschiede in der Lesekompetenz bei Grundschulkindern
- 4.2.1 Interessen von Jungen
- 4.2.2 Jungen als Schüler
- 4.2.3 Jungen als Leser
- 5 Praxisvorschläge für einen jungensensiblen Leseunterricht
- 5.1.1 Grundlagen für einen geschlechtssensiblen Unterricht
- 5.1.2 Auswahl jungengerechter Lektüre
- 5.1.3 Die Leseecke
- 5.1.4 Von der Klassenlektüre zur interessengeleiteten Lektüre
- 5.1.5 außerschulisches Projekt „kicken & lesen“
- 6 Zusammenfassung
- 7 Quellenverzeichnis
- 7.1 Literaturverzeichnis
- 7.2 Internetverzeichnis
- Anhang 1 – Formular: Begründung Buchauswahl
- Anhang 2 – Zusammenfassung Seminar: „Kinderarmut und soziale Ungleichheit“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Frage, wie ein gendersensibler Deutschunterricht Jungen beim Erwerb der Lesekompetenz unterstützen kann. Die Arbeit analysiert die aktuelle Studienlage zur Lesekompetenz von Jungen und untersucht verschiedene Erklärungsansätze für Geschlechterunterschiede in der Lesekompetenz. Im Fokus stehen dabei die besonderen Bedürfnisse und Interessen von Jungen im Hinblick auf die Förderung ihrer Lesekompetenz. Die Arbeit befasst sich mit folgenden Themenschwerpunkten:- Gendersensibler Unterricht
- Lesekompetenz von Jungen
- Erklärungsansätze für Geschlechterunterschiede in der Lesekompetenz
- Praxisvorschläge für einen jungensensiblen Leseunterricht
- Auswahl geeigneter Lektüre für Jungen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik ein und erläutert den Kontext der Seminararbeit. Es werden die Grundlagen der Heterogenität in der Schule und die damit verbundenen Theorien sowie die Psychologie der Geschlechtlichkeit beleuchtet. Kapitel 2 stellt grundlegende Begrifflichkeiten wie Geschlecht und Gender vor und erläutert das Konzept eines gendersensiblen Unterrichtes. Kapitel 3 beleuchtet die aktuelle Studienlage zur Lesekompetenz von Jungen, insbesondere die Ergebnisse von PISA und IGLU. Es werden die Ergebnisse der Erfurter Studie (2001) zur Lesemotivation von Grundschulkindern vorgestellt. Kapitel 4 befasst sich mit Erklärungsansätzen für Geschlechterunterschiede in der Lesekompetenz bei Grundschulkindern. Es werden verschiedene Erklärungsansätze aus der Soziologie sowie Faktoren wie Interessen von Jungen, Jungen als Schüler und Jungen als Leser analysiert. Kapitel 5 präsentiert Praxisvorschläge für einen jungensensiblen Leseunterricht. Es werden Grundlagen für einen geschlechtssensiblen Unterricht, die Auswahl geeigneter Lektüre, die Gestaltung der Leseecke und die Umsetzung eines außerschulischen Projekts „kicken & lesen“ diskutiert.Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Gendersensibler Unterricht, Lesekompetenz, Jungen, Geschlechterunterschiede, Interessen, Motivation, Lektüre, Praxisvorschläge und Schulbuchgestaltung. Die Arbeit analysiert Studien zur Lesekompetenz von Jungen und beleuchtet verschiedene Erklärungsansätze für Geschlechterunterschiede in der Lesekompetenz. Im Fokus steht die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für einen gendersensiblen Leseunterricht, der auf die Bedürfnisse von Jungen zugeschnitten ist.- Arbeit zitieren
- Romy Eidam (Autor:in), 2022, Gendersensibler Deutschunterricht. Erwerb der Lesekompetenz und Rechtschreibkompetenz bei Jungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1331638