Zwischen Faktotum und Superhero. Eine kritische Reflexion der Anforderungen an die Profession Sozialarbeitender in der neoliberalen Gesellschaft


Bachelorarbeit, 2022

112 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Allgemeine Anforderungen an Sozialarbeitende
2.1 Was tun Sozialarbeitende?
2.2 Schlüsselkompetenzen
2.3 Haltung und Rollendistanz
2.4 Doppel-und Tripelmandat

3 Die Profession „Soziale Arbeit“
3.1 Bescheidene Semi-Profession
3.2 Ermöglichungsprofession

4 Identität Sozialarbeitender

5 Faktotum und Superhero
5.1 Der Begriff „Faktotum“
5.2 Der Begriff „Superhero“

6 Berufsaspekte
6.1 Grenzenlos vielfältige Aufgaben
6.2 Frauenquote
6.3 Bezahlung
6.4 Anerkennung
6.5 Habitus
6.6 Macht
6.7 Corona

7 Neoliberalismus

8 Ökonomisierung

9 Anforderungen durch den Neoliberalismus
9.1 Studium nach dem Bolognaprozess
9.2 Effizienz und Effektivität
9.3 Qualitätssicherung
9.4 Standardisierung
9.5 Kontrolle
9.6 Bürokratisierung
9.7 Sponsoring und Fundraising
9.8 VUCA-Kompetenzen
9.9 Responsibilisierung
9.10 Zwei Klassen von Klienten
9.11 Hilfe und Strafe
9.12 Beschäftigungsverhältnisse
9.13 Salutogenese

10 Chancen

11 Fazit

12 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Läuft Soziale Arbeit Gefahr, sich „zwischen Allmachtsphantasien und Resigna­tion“1, zwischen „idealisierender (Selbst-)Überhöhung und pauschaler (Selbst-) Diskreditierung zu zerreiben“2, in einer Welt, die beherrscht ist von den „Evan­gelisten des Marktes“3 4 ? Ist sie „,Jahrhundertprojekt‘ oder ,Entsorungsfall‘?“4 Das breite Spektrum an Anforderungen hinsichtlich Methoden, Wissen und Hal­tung für Sozialarbeitende, die in sehr verschiedenen Bereichen tätig sind, ver­ändert sich jedenfalls. Allein für die Fachkräfte in der Offenen Kinder- und Ju­gendarbeit (OKJA) erfasst Nick schon zehn Seiten komprimierter Kompe­tenzerwartungen in einer Stichpunktaufzählung5. Ähnliche Kompetenzprofile gibt es aber auch für alle weiteren Bereiche der Sozialen Arbeit, und sie werden in jüngster Zeit noch erweitert „unter den Bedingungen einer Zunahme von Ri­siken und des Erodierens sozialer Milieus“6, der Bewältigung von Flüchtlings-, Klima- und pandemischen Krisen. Die Tätigkeitsfelder werden nicht geringer, sondern nehmen eher noch zu und stehen unter dem Einfluss politischer und gesellschaftlicher Veränderungen. Dadurch besteht die Klientel zunehmend auch aus Menschen, die mit den Aufgaben des Lebens überfordert sind, sowie dem abgehängten Prekariat aus vormals vollbeschäftigter Bevölkerung, die über geringe oder keine Lobby verfügen. „Oft wird gerade dort, wo Politik und Gesellschaft nicht mehr weiterwissen, Soziale Arbeit beauftragt.“7

Schon der Blick in das Vorlesungsverzeichnis des Studiums der Sozialen Arbeit zeigt, wie umfassend Studierende ausgebildet werden und wie weitreichend Einblicke in die Bezugswissenschaften sind. Nach der Bolognareform und in sich verändernden Zeiten werden weitere Kenntnisse erfordert. Längst sind bei­spielsweise betriebswirtschaftliches Wissen, Projekt- und Sozialmanagement, Fundraising und Akquise Grundbestandteile eines Bachelorstudiums, das von den Studierenden nicht mehr nur praxisnahe Fachlichkeit, sondern im Zuge ei­ner Verwissenschaftlichung ein hohes Maß akademischer Fertigkeiten erfordert. Dennoch liegt die zukünftige Bezahlung näher bei Fachkräften mit einer abge­schlossenen Berufsausbildung.

Klare, aber auch anspruchsvolle Vorgaben, wie Mitmenschlichkeit gelebt und Ungerechtigkeiten verringert werden können, geben vor allem das Grundgesetz wie das Sozialgesetzbuch vor. Dabei geraten Sozialarbeitende in den Spagat zwischen gesetzlich fixierten Maximen wie Gleichheit sowie Sicherung von Freiheiten und Ansprüchen und deren Umsetzung in der Praxis. Ohnehin ste­hen sie gegenüber den Adressatinnen im Zwiespalt zwischen Hilfe und Kon­trolle, Beistand und Manipulation, Selbst- und Fremdbestimmung, Beziehung und professionell-diagnostischer Einflussnahme, Theoriewissen und intuitiv­erfahrungsbasiertem Fallverstehen, um nur einige dieser Gegenpole zu nen­nen. Mit diesen unvermeidbaren Gegensätzen müssen sich Sozialarbeitende in verschiedensten Kontexten beinahe täglich auseinandersetzen. Diese Wider- und Ansprüche schwellen dabei in komplexer werdenden Gesellschaften noch an, während personale Ressourcen nicht zeitgleich mitwachsen. Es entsteht in vielfacher Hinsicht eine Teilung, eine Diskrepanz zwischen Soll- und Ist­Zustand.

Das Konglomerat an Erwartungen und Herausforderungen legt die Frage nahe, wo Sozialarbeitende verortet werden können, wenn nach Kleve Soziale Arbeit nicht moralisch motiviert, sondern „rechtlich konditioniert, wirtschaftlich organi­siert, wissenschaftlich fundiert, sozialpolitisch verankert ist“8. Stehen sie näher bei einem Weisungen ausführenden Faktotum oder sind sie eher Superheroes mit übermenschlichen Kräften und Fähigkeiten? Jedenfalls schätzen Sozialar­beitende zu 99,2% eigenverantwortliches Handeln, im Gegensatz dazu wollen Unternehmen aber „offensichtlich auch nicht zu viel davon fördern, da sich ei­genverantwortliche Mitarbeiter vielleicht nicht stillschweigend in fest gefügte Hierarchien eingliedern.“9

Welchen „Job“ machen Sozialarbeitende in der neoliberalen Gesellschaft und wie können sie ihn auch im Hinblick auf ihre eigenen gesundheitlichen und mo­netären Lagen sowie ihre Vorstellungen von dem, was sie tun können und tun möchten, weiterhin meistern?

Die vorliegende Arbeit legt dar, welche Auswirkungen schon die allgemeinen, traditionell existierenden Anforderungen an Sozialarbeitende haben und unter­sucht konkret die in der neoliberalen Gesellschaft hinzukommenden darauf, welche Mitarbeitenden gefordert werden.

Mit dieser Frage beschäftigt sich diese Arbeit anhand wissenschaftlicher Quel- lenreflektion unterschiedlicher Autorinnen sowie der sokratischen Methode, Fragen zu stellen, statt vermeintlich Antworten zu kennen. Der Blick soll frei sein, auch für weitere Möglichkeiten, selbst wenn in manchen Textpassagen eine provokante oder polemische Zuspitzung liegen mag.

Das Thema ist relevant, da sich in der Betrachtung der Anforderungen auch zeigt, wohin sich die Profession der Sozialen Arbeit unter veränderten Gesell­schaftsbedingungen bewegt, wie sie sich positioniert, was sie verkörpert und inwieweit sie ihren eigenen ethischen Richtlinien treu bleiben kann.

„Sigmund Freud war der Auffassung, dass zwei Berufe sich Unmögliches vor­genommen hätten: Politiker die Änderung der gesellschaftlichen Verhältnisse und Therapeuten die Änderung menschlichen Verhaltens.“10 Nach Heiner hätte Freud der Sozialen Arbeit attestiert, dass sie „das Unmögliche im Quadrat an­strebt: die Initiierung und Unterstützung der Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse und menschlicher Verhaltensmuster.“11 In welcher Position, als Faktotum oder Superhero oder wo dazwischen können Sozialarbeitende diesen Anforderungen der Quadratur des Kreises in der neoliberalen Gesellschaft ge­recht werden? Dem geht die vorliegende Arbeit nach.

2 Allgemeine Anforderungen an Sozialarbeitende

Das Klären der Frage nach den Anforderungen an Sozialarbeitende setzt das Wissen darum voraus, was Sozialarbeitende machen, welche Kompetenzen sie dafür erwerben und besitzen sollen, was von ihnen erwartet oder als Forderung an sie herangetragen wird. Diesen Fragen widmen sich die nächsten vier Punk­te.

2.1 Was tun Sozialarbeitende?

Die Aufzählung von Müller-Teusler erinnert an Antworten bei einem Ratespiel auf die Frage „Was tun Sozialarbeitende?“: „helfen, beraten, anleiten, unterstützen, begleiten, fördern, fordern, kontrollie­ren, unterrichten, dokumentieren, telefonieren, kalkulieren, aufsuchen, (nach-) lesen, pflegen, rechnen, betreuen, spielen, unterhalten, bevormunden, bespre­chen, diskutieren, streiten, organisieren, mailen, erkundigen, kooperieren, ma­nagen, weiterleiten ,..“12

Interessanterweise springt ins Auge, dass hier eine sehr wichtige Fähigkeit fehlt, die bei einer Absolvent*innenbefragung an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit Dresden13 neben allen anderen Kompetenzen, neben Wissen und Können einen Kern sozialarbeiterischen Handelns bildet: das Zuhören. Und eigentlich auch alles andere aus dem Bereich der Wahrnehmung wie das Hin­schauen oder die Fähigkeit zum Perspektivwechsel. Soziale Arbeit ist „alltags­orientiert“14 und zielt darauf ab, „gelingenden Alltag“15 zu ermöglichen, und so­mit ist die Liste um viele alltagsbegleitende Tätigkeiten wie Kochen, Putzen, Waschen oder Spazierengehen zu erweitern. Zum Beispiel im Kinder- und Ju­gendbereich kommen noch sehr viel mehr Aktivitäten hinzu, wie etwa Malen, Singen, Basteln, Musikmachen, Fifa-Zocken, Fußballspielen, Kickern oder Im­provisieren. „Die Fachkräfte in der Offenen Jugendarbeit trinken ja nur Kaffee und spielen Karten“16 war ein Vorurteil, das dem ehemaligen NRW­Jugendminister Heinemann zugeschrieben wurde. Doch kann bei einer Tasse Kaffee ein informeller Rahmen geschaffen werden, der vertrauensvollen Zu­gang zu jungen Menschen ermöglicht, ohne dass es direkt ein „ernsthaftes problemorientiertes Gespräch“17 wird. Also ja: Auch Kartenspielen und Kaffee­trinken sind Anforderungen an Sozialarbeitende, und wie dieser einleitende Ex­kurs zeigt, führen Kompetenzansprüche für Probleme des täglichen Lebens und Allzuständigkeit als typische Merkmale Sozialer Arbeit zu der Frage, was Sozia­le Arbeit ist und macht, da es sich durch die fehlende Monopolisierung nicht di­rekt herleitet und die Beschäftigten zu obigen Rechtfertigungen für die Hinter­gründe ihres Tuns veranlasst.

Müller-Teusler beantwortet es so: Die „personenbezogenen sozialen Dienstleis­tungen der Sozialen Arbeit als anleitende und unterstützende professionelle Tä­tigkeit sind komplex in den Anforderungen und verlangen“18 vielfältige Kompe­tenzen. „Ein Merkmal der Aufgabenstruktur ... der Sozialen Arbeit ist die Hete­rogenität und Komplexität der Probleme und die große Ungewissheit, unter der die Fachkräfte handeln müssen“19.

2.2 Schlüsselkompetenzen

Die deutschsprachige Übersetzung der Definition von Sozialer Arbeit nach der International Federation of Social Workers (IFSW) lautet mit einer weiteren Vielzahl von Unterpunkten und Detaillierungen, auf die die Zahlen in eckigen Klammern verweisen: „Soziale Arbeit fördert als praxisorientierte 1 Profession und wissenschaftliche Disziplin gesellschaftliche Veränderungen, soziale Ent­wicklungen und den sozialen Zusammenhalt sowie die Stärkung der Autonomie und Selbstbestimmung 2 von Menschen. Die Prinzipien sozialer Gerechtigkeit, die Menschenrechte, die gemeinsame Verantwortung und die Achtung der Viel­falt 3 bilden die Grundlage der Sozialen Arbeit. Dabei stützt sie sich auf Theo­rien der Sozialen Arbeit 4, der Human- und Sozialwissenschaften und auf indi­genes Wissen 5. Soziale Arbeit befähigt und ermutigt Menschen so, dass sie die Herausforderungen des Lebens bewältigen und das Wohlergehen verbes­sern, dabei bindet sie Strukturen ein 6.“20

Auf dieser Basis definiert der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit e.V. (DBSH), der Gewerkschaft und Berufsverband vereint, „Schlüsselkompetenzen der Sozialen Arbeit“21, die hier teilweise wörtlich zitiert werden. Dabei handelt es sich unter anderem um Kompetenzen aus den Bereichen Methoden, Sozialpä­dagogik, (Sozial-)Recht, Sozialadministration, Kommunikation, Berufsethik, Praxisforschung und Evaluation. Zu den Standards gehören auch das Wissen um die menschliche Entwicklung, Entwicklungs- und Erziehungspsychologie, Persönlichkeitstheorien, Lernpsychologie, Erziehungsstile, aber auch die klien­tenzentrierte Therapie nach Rogers22 und das Transaktionsanalytische Konzept nach Berne23. Wissen um und die Anwendung von therapeutischen Konzepten wird in der Sozialen Arbeit stark diskutiert. Etwa Spiegel hält als Qualifikation eine komplette „Ausbildung in Beratung (nach einem klientenzentrierten, lö­sungsorientierten oder systemischen Konzept)“24 zusätzlich für sinnvoll.

Sozialarbeitende sollen in der Lage sein, die Theorien und Ansätze der Sozia­len Arbeit zu kennen, Handlungswissen umzusetzen und persönlich zu reflektie­ren, verschiedene Beratungskonzepte und Methoden, aber auch medizinische Grundlagen zu beherrschen. Hierzu finden sich mannigfach Beispiele in den Standardwerken nach Wendt, Galuske sowie Spiegel25 und weiteren. Die Be­ziehungsgestaltung im Kontext Sozialer Arbeit ist grundlegend und der Kontakt zum Gegenüber das Fundament. Zu Beratungsbeziehungen in der Sozialen Ar­beit und zur Gestaltung der professionellen Beziehungen findet sich etwa in der Arbeit von Schäfter hinreichend Material, und die jüngsten Publikationen von Hancken, Rieger, Abeld und Gahleitner26 stellen neuere Ansätze zur Gestaltung von Arbeitsbündnissen und professionellen Arbeitsbeziehungen dar. Die Kunst der Gesprächsführung, die in der Auflistung des DBSH bereits als kommunika­tive Fähigkeit erwähnt wurde, ist von hoher Bedeutung. Da die Kontaktaufnah­me in der Sozialen Arbeit nicht immer freiwillig erfolgt, sollten Fachkräfte nach Spiegel „über Fähigkeiten der motivierenden Gesprächsführung verfügen“27. Das Grundlagenwerk von Widulle28 bietet hierzu entsprechende Anregungen. Weitere auch neue Tools für Motivation und den Aufbau von Beziehungen im Zwangskontext finden sich in der Publikation von Zobrist und Klug29.

2.3 Haltung und Rollendistanz

Zu den berufsethischen Kompetenzen gibt der DBSH eine 44-seitige Schrift heraus, die Kriterien eines Ansatzes für den Umgang mit Macht und Verantwor­tung in der helfenden Beziehung thematisiert30. Hierin geht es unter anderem darum, eine ethisch-fachliche Haltung von Vertraulichkeit, Transparenz und kri­tischer Parteilichkeit zu entwickeln sowie eine politische Haltung für eine men­schenwürdige Gesellschaft einzunehmen31. Professionelles Handeln in der So­zialen Arbeit ist auch eine Frage „der praktschen Kompetenz zum ganzheitli­chen, kontextsensitiven Urteilen und Handeln“32, des „erfahrungsbasierten Handlungswissens“33 und der „inneren Haltung“34.

Haltung bedeutet auch engagierte Rollendistanz35. Wie viel Nähe sollten Sozi­alarbeitende in der Lage sein herzustellen, um eine Verbindung zu Klientinnen aufzubauen; und wieviel Distanz, klarer Abgrenzung und der Fähigkeit, „Nein“ zu sagen, bedarf es? Mührel sieht die Berufsbiographie von Fachkräften der Sozialen Arbeit „als eine besondere Geschichte der Verstrickung in die Lebens­geschichten der Adressaten ihres professionellen Handelns“36. Mit Verweis auf die Arbeit Beaumonts37 ist jedoch darauf hinzuweisen, dass es in der professio­nellen Beziehung bedeutungsvoll ist, jenseits der Verstrickung den Weg zum Wesentlichen zu finden. In jeder Arbeit mit Menschen kann es auch zu Übertra­gung, Gegenübertragung, Projektion und Konfluenz kommen. Es entsteht eine Bindung, die eventuell an alte Bindungsmuster erinnert, derer sich die Sozialar­beitenden bewusst sein müssen. Plakativ freudianisch gesprochen: Agieren Sozialarbeitende in Anlehnung an die helfende, nährende und fürsorgliche Mut­ter oder als strafender, kontrollierender Vater?

2.4 Doppel-u nd Tripelmandat

Auf diesen Polaritäten baut auch das „Doppelmandat“38 auf, das Böhnisch und Lösch als solches in den 70er Jahren definierten. Sozialarbeitende helfen und versorgen ihre Klientel in verschiedenster Art und Weise. Zeitgleich sind sie als Mitarbeitende ihrer Institution, der Gesellschaft und dem Staat verpflichtet, der sanktioniert und straft. In der Literatur finden sich zu diesem Spannungsverhält­nis professionellen Handelns viele Überlegungen. „Alle Qualifizierung, jede Spezialisierung und die verschiedenen individuellen Kompetenzen dürfen und können nicht verdecken, dass es zuallererst um das Handeln von Menschen mit Menschen geht, um das Handeln als Person, als Individuum mit einem berufli­chen Auftrag“39. Die Selbsterkenntnis nennt Müller-Teusler die „unsichtbare Qualifikation“40. „Die Fachkräfte geben“ nach Poulsen „ihre eigene Persönlich­keit quasi als Werkzeug in die professionelle Beziehung mit ein.“41 Genau so steht es auch im Vorwort bei Spiegel42, und bei Wadenfels heißt es, dass die Fachkraft in der Sozialen Arbeit ihre Menschlichkeit mit einbringt, ihre „oft an­strengende und zuweilen zermürbende Aufmerksamkeit“43, aber auch ihre „Weltanschauung, Sozialsiationserfahrung, Bewältigungsstrategien für Konflikte und eigene Lebenslagen“44 45 und „ihre personale Authentizität als Mitmenschlich­keit“ 45. Pfeifer-Schaupp fügt in der „... Kunst des (nicht) Helfens“46 als Anforde­rung Achtsamkeit, Menschlichkeit, Respekt, Achtung vor und Mitgefühl für Men­schen und das Aushalten des Leids des Anderen hinzu47. Der Andere und die Haltung zu ihm sind es, was Domes in seiner Dissertation über Levinias48 und in der Anwendung für Sozialarbeitende als ethische Kategorie des Miteinanders definiert. Und Mut sollten die Sozialarbeitenden mitbringen für all die Situatio­nen, die ihnen etwas abverlangen und in denen sie ihre eigene Hilflosigkeit an­nehmen können müssen. „Mut zu sich selber: zu der eigenen Persönlichkeit, zu der Auseinandersetzung damit, dem Eingeständnis von vermeintlichen Fehlern bzw. Nichtkompetenz, aber auch das Bewusstsein darum, was die eigene Per- son ist, wie sie wirkt und was man sich selbst zutrauen kann“49. Es ist ihre eige­ne Selbstwirksamkeit, mit der Sozialarbeitende das Gegenüber zur Selbstwirk­samkeit nach Böhnisch50 führen, und nicht zuletzt auch ihr Humor51, der wert­voll ist und fast zu selten als Resilienz und ein beziehungsstiftendes Merkmal im Prozess des Miteinanders beachtet wird.

Sozialarbeitende bewegen sich also nicht nur zwischen den Anforderungen von Staat, Organisationen und Klient*innen, sondern sie bewegt auch die Frage, inwieweit sie sich ihrer eigenen Fachlichkeit als Profession, deren Wissen und ethischen Grundsätzen in Theorie und Praxis verpflichtet fühlen. Um diesen Punkt erweitert Staub-Bernasconi das Doppelmandat zum Tripelmandat, das das Menschenrechtsbekenntnis und die Forderung nach mehr sozialer Gerech­tigkeit in der Gesellschaft zum Fokus hat52. Auch wenn dieses Menschen­rechtsmandat nach wie vor kontrovers diskutiert wird, setze es sich als "Refe­renzrahmen für die Entwicklung berufsethischer Kodizes in der berufsständi­schen und ausbildungsbezogenen Selbstbeschreibung der Profession Sozialer Arbeit national und international“53 durch.

Die Frage, die sich vielleicht bereits beim Lesen dieser ersten Seiten stellt, ist: Was machen Sozialarbeitende, die in einer Vielzahl von Berufsfeldern zum Ein­satz kommen, über unterschiedlichstes Wissen aus den Bezugsdisziplinen So­ziologie, Politik, Recht, Psychologie, Medizin und Philosophie verfügen, die mul­tiples Handlungswissen und Techniken zur Verfügung haben, ihre Haltung, ihr Tun und ihre Weltsicht reflektieren und einbringen? Was macht eine berufliche Fachkraft aus, die tagtäglich Einblick in schwierige Lebensumstände, Lebens­schicksale und Lebenshintergründe von Menschen bekommt und durch Ver­elendung, Vernachlässigung und Verwahrlosung, Armut, Schicksal, Ungerech­tigkeit, Leid, Schmerz, belastende körperliche wie seelische und psychische Er­krankungen gefordert wird54 ? Wo ist sie zu verorten?

3 Die Profession „Soziale Arbeit“

Sozialarbeit und Sozialpädagogik waren bis 2007 in der Ausbildung getrennt. Was als „Sozialpädagogik“, „Sozialarbeit“ oder „Soziale Arbeit“ gilt, steht nach Niemeyer für „ein schwieriges Geschäft auf oftmals unsicherem Gelände“55. Gemäß dem Konvergenzansatz wurden beide Richtungen trotz unterschiedli­cher Ansätze (fürsorgerisch-sozialpolitisch vs. pädagogisch-sozialerzieherisch) zusammengeführt. Hering und Münchmeier führen aus, die „Komplexität der gestellten Probleme und Bedürfnisse der Klienten habe dazu geführt, dass sich in der Praxis Hilfe mit Erziehung, Beratung mit infrastrukturellen Arrangements verbunden haben“56. Pantucek-Eisenbacher macht dieses „unerwünschte Re­sultat eines berufs- und hochschulpolitischen Kompromisses zwischen der (deutschen) universitären Sozialpädagogik und dem (fachhochschulbasierten) Sozialarbeits-Traditionsstrang“57 verantwortlich für die Unklarheit und ungenü­gende Abgrenzbarkeit des Gegenstands der Sozialen Arbeit. Kritisch kann die Verwissenschaftlichungstendenz in der Sozialen Arbeit und das Problem der Herausbildung einer eigenen Identität betrachtet werden, wenn durch fehlendes Promotionsrecht an Fachhochschulen ausbildende Dozent*innen meist fach­fremd sind58 und der Studiengang keine eigenen Lehrstuhlinhaber*innen hat59.

Zum Bereich Profession und Professionalität gibt es verschiedene Standpunkte und eine komplexe Bandbreite an Literatur. Je nach Beschreibung der Profes­sion ergibt sich eine unterschiedliche Betrachtung, ob es sich bei den „Professi­onellen“ oder den „Berufsausübenden“ eher um pflichtschuldige Routinearbei- tende oder Menschen handelt, die im Auftrag der oben bereits aufgeführten Menschenrechtsprofession wirksam sind, bzw. welche Anteile von beidem vor­zufinden sind.

Dabei kann man „im Falle von .Professionalität'“ nach Pantucek-Eisenbacher „nicht von einer hinreichenden Klarheit ausgehen, trotz (oder wegen) der zahl­reichen Bände, die schon darüber geschrieben wurden. Die Bedeutung chan­giert zwischen ,der ganz unprätentiösen .Beruflichkeit', (also dem schlichten Fakt, dass es sich um eine Tätigkeit handelt, die als Beruf ausgeübt wird und eine Ausbildung erfordert) und Vergleichen mit den .klassischen' Professionen, die sich auf die Professionstheorie nach Parsons beziehen.“60 Dewe und Otto sprechen von Professionalität „im Sinne eines habitualisierten, szenisch-situativ zum Ausdruck kommenden Agierens unter typischerweise sowohl hochkomple­xen wie auch paradoxen Handlungsanforderungen“61. Lambers verkürzt es da­rauf, dass es in der Sozialen Arbeit kein verbindliches Grundmuster professio­nellen Handelns gebe62.

Neben dem Begriff der Beziehungsprofession nach Gahleitner, der Gerechtig­keitsprofession bei Riegler, der Menschenrechtsprofession nach Staub- Bernasconi oder der Dienstleistungsprofession, der Bauer „chimärenhafte Züge ... : vorne Löwe, hinten Drache, in der Mitte Ziege“63 zuschreibt, gibt es den der Semi-Profession und den der Ermöglichungsprofession. Die beiden letztge­nannten sollen hier kurz näher erläutert werden.

3.1 Bescheidene Semi-Profession

Es gibt vielfältige Gründe, der Sozialen Arbeit Disziplin- und Professionswürdig­keit abzusprechen64. Schütze etwa benennt die Soziale Arbeit „eine bescheide­ne, zu spät gekommene oder nicht voll entwickelbare Profession, die das Un­glück hat, ein zu diffuses Gesamtproblemfeld bearbeiten zu müssen.“65 Er führt das auch auf die widersprüchliche Gesamtsituation zurück, „in der sich die Insti­tution ,Profession' im Zuge der gegenwärtigen Komplexierungstrends fortge­schrittener westlicher Industriegesellschaften befindet“66. Dabei hebt er hervor, dass gerade die Soziale Arbeit „die modernen Problemstellungen professionel­len Handelns besonders intensiv verkörpert.“67 Schützes Gedanke schließt sich der Argumentation an, Soziale Arbeit als Semi-Profession zu sehen. Laut Hod­son und Sullivan ist „eine Semiprofession ... ein Beruf, der fortgeschrittene Kenntnisse und Fähigkeiten erfordert, aber nicht allgemein als wahrer Beruf an­gesehen wird.“68. Merkmale für die Kategorisierung als Semi-Profession etwa sind, dass es keine exklusive und alleinige Handlungskompetenz für den Be­reich und keine vollständige Alleinzuständigkeit in der Berufsausübung gibt69. Nach Lutz „tummeln [sic] sich im Feld der Sozialen Arbeit eine Vielfalt an Pro­fessionen“70.

Zu den Handlungsbedingungen der Sozialen Arbeit zählen ihre Allzuständigkeit und ihr geringer Grad an Spezialisierung, fehlende Monopolisierung von Tätig­keitsfeldern sowie Kompetenzansprüche für Probleme des täglichen Lebens. Sie „konnte bisher ihr Zuständigkeitsfeld [gegenüber anderen Professionen] nicht überzeugend abgrenzen“71 und ist als personenbezogene Dienstleistung abhängig von staatlicher Steuerung und direkter Einbindung in bürokratische Organisationen72. Auch Staub-Bernasconi bezieht sich auf den Begriff der Se­mi-Profession: „Soziale Arbeit ist und bleibt eine Semi-Profession - prinzipiell abhängig von den Vorgaben und Zwängen der Arbeitgeber als Vertreter der makrogesellschaftlichen Herrschafts- und Kontrollansprüche“73. Für sie ist Sozi­ale Arbeit aber auch „keine Profession, sondern ein Beruf“74. Und so spricht Staub Bernasconi von „fremdverordneter Bescheidenheit“75 und postuliert, dass Soziale Arbeit „gar keinen Professionsstatus anstreben“ sollte „auch dann, wenn sie es könnte oder schon eine Profession wäre - sondern sich vielmehr auf der Grundlage .höherer Werte' deprofessionalisieren und sich als Men­schenrechtsanwalt sehen sollte“76.

3.2 Ermöglichungsprofession

Ein weiterer Professionsbegriff für die Soziale Arbeit ist der der Ermöglichungs­profession, den Kleve und Wirth 2019 für ihre Publikation wählten. Hier wird auf Soziale Arbeit im aktivierenden Staat referiert und wie es Sozialarbeitenden möglich ist, ihre Klientinnen mit systemischen Ansätzen zu befähigen. „Sozial­professionelle arbeiten nicht, um zu bleiben, sondern um wieder zu gehen. Aber wenn wir gehen, dann sollten die Früchte unseres Arbeitens geerntet werden können und die Nutzer/innen bereit und in der Lage sein, zukünftig ihre Felder und Wiesen schmackhaften Denkens, Fühlens und Handelns selbst zu bepflan­zen, zu pflegen und auf ihnen zu ernten“77. Das Wort Ermöglichung muss nach Wirth und Kleve eventuell noch weiter gefasst werden, denn „Soziale Arbeit for­dert nicht nur Veränderung, sie ist im besten Falle selbst Veränderung“ und „trägt nicht nur zu sozialem Wandel bei, sondern befestigt ebenso soziale Ver­hältnisse, auch solche, die sich wandeln sollten, etwa die massenhafte Abhän­gigkeit vom sozialen Hilfesystem“78. Wird hiermit der Sozialen Arbeit auch die Ermöglichung ermöglich, sich selbst abzuschaffen? An dieser Stelle kann das nicht näher thematisiert werden. Es erlaubt jedoch einen anderen Blick auf die Profession und somit auch auf das Spannungsfeld, in dem sich Sozialarbeiten­de bewegen. Die Vorstellung von Sozialarbeitenden als Anleiterinnen für zu­künftige Ernten praller Ideen und Möglichkeiten der Klientel ist jedenfalls ein blumiges, fast erhabenes Bild von blühenden Landschaften.

4 Identität Sozialarbeitender

Die hier gezeigten divergierenden Beschreibungen über die Beschaffenheit der Profession spiegeln sich auch im Selbstverständnis der Sozialarbeitenden wi­der. Die Soziale Arbeit bildet mit einem komplexen Berufsbereich und vielfälti­gen Anforderung eine Profession, die ihre Ausübenden und sich selbst unter­schiedlich benennt, was für eine Identität die Selbstvergewisserung erschweren kann. Und so ergibt sich mitunter „eine kollektive Identität“79 aus Fremd- und Selbstzuschreibungen. Staub-Bernasconi erinnert daran, dass Soziale Arbeit „aus sozialen Bewegungen mit selbstdefinierten Bedürfnissen, Zielen und For­derungen, Anrechten und Aufträgen, nämlich der Frauen-, Friedens-, und sozi­alreformerischen Settlementbewegung“80 entstand. Diese Wurzeln für „Bera­tung, Erziehung, fürsorgliche Begleitung, sachwaltendes Handeln, Animation“81 grenzen Soziale Arbeit ab von den fachverwandten Disziplinen, die keine sozia­le Arbeit leisten. Die Abhandlung „Die Soziale Arbeit ohne Eigenschaften“82 von Kleve erinnert an Musils Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“83 und an den sich permanent in Frage stellenden Protagonisten sowie an das darin skizzier­ten Gesellschaftssystem mit überkommenen erstarrten und spannungsgelade­nen Strukturen, die dem Untergang geschäftig entgegentaumeln. Sind Sozial­arbeitende also die Erhalterinnen erstarrter Systeme mit den sich darin befin­denden „Rittern von trauriger Gestalt“84, „schrullige[n] Don Quichotte[s] des 20. Jahrhunderts“85, die ihrer Utopien beraubt wurden86 ?

Sind sie Maulhelden87, „Sozialrevolutionäre“88, „Gutmenschen“89, eierlegende Wollmilchsäue oder Wolpertinger90, „Siedler oder Trapper“91, die „Frau fürs Ta­schengeld“92, „Sozialprofessionelle“93, „Komplizinnen der Kolonialität von Macht“94, „Soziale“95, „Experten wider Willen“96, Anwälte der Betroffenen97 ? Es existiert eine Vielzahl von unterschiedlichen Benennungen, die die Berufsrolle und Identität mitunter in Frage stellen. Auch die Profession selbst wird unter­schiedlich etikettiert, zuweilen diskreditiert und karikiert: „Soziale Arbeit hat Probleme, sich in der Öffentlichkeit und auch vor sich selbst in ihren Leistungen und ihrer Qualität auszuweisen“, beschreibt Thiersch und erwähnt „ängstliche Zögerlichkeiten“ im Handeln und „fatale Selbstzweifel“98 in „Einzelkämpferposi­tion“99. Heiner nennt es ebenso „Einzelkämpfersituation“ mit dem Problem „feh­lender institutioneller Rückendeckung“100. Nach Staub-Bernasconi sind Sozial­arbeitende „eine Gruppe von Zweiflern und Verzagten, die sich immer wieder neu ihrer eigenen Identität zu vergewissern haben“101. Sind sie nach Löffler „mehr ausführendes, weisungsgebundenes als einflussnehmendes Organ“102 ?

5 Faktotum und Superhero

Nach diesen unterschiedlichen Benennungen stellt sich die Frage: Sind Sozial­arbeitende eher „Faktoten“ oder „Superheroes“? Im Weiteren erfolgt nun der Versuch einer Begriffsbestimmung und -anwendung.

5.1 Der Begriff „Faktotum“

Nach dem etymologischen Wörterbuch der deutschen Sprache ist Faktotum „ein im 16. Jahrhundert aufgekommenes Fremdwort zur Bezeichnung einer Person, die in einem Haushalt, Betrieb oder sonstigen Organisation (z. B. Klos­ter oder Schule) eine Vielzahl von Aufgaben wahrnimmt.“103 Der Ausdruck fac totum kommt aus dem Lateinischen und bedeutet: Tu alles! „Eine solche Per­son wird umgangssprachlich auch zuweilen, unabhängig vom Geschlecht, im Deutschen ,Mädchen für alles' genannt.“104 Die Bezeichnung Faktotum entstand in einer Zeit, als es keine oder wenige Arbeitsrechte gab, keinen Kündigungs­schutz, keine Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau und die Tätigkeiten die Arbeit von Hilfskräften waren, die dementsprechend gering bezahlt wurden.

5.2 Der Begriff „Superhero“

Superheroes besitzen übernatürliche und „außergewöhnliche Fähigkeiten, avancierte Technologie oder auch hochentwickelte körperliche und/oder menta­le Leistungsfähigkeit“105. Nach Coogan handeln sie selbstlos und verhalten sich prosozial mit dem Ziel, die Menschheit zu beschützen und Böses zu bekämp­fen. Superheldinnen verfügen über Kräfte, die denen der antiken Gottheiten und der Mythenwelt ähneln und den Tugenden des mittelalterlichen Rittertums mit edlem Charakter, Loyalität, Ehre und Mut gleichen. Oft bleibt die wahre Identität unter einem Codenamen verborgen, und sie sind im wirklichen Leben unauffällig und bescheiden. In Gefahrensituationen erscheinen sie plötzlich und ungerufen, meist in extravaganter, ikonischer Kostümierung106. Super- held*innen nutzen ihre Kräfte nicht für banale Zwecke und lassen sich nach ge­glückter Mission nicht feiern. Als erster Comic-Superhero gilt Superman107. 1938 hatte er sein Debut in enganliegenden Hosen und Maske. Superman, Wonder Woman, Batman, The Flash, Green Lantern, Martian Manhunter und Aquaman waren die ursprüngliche Besetzung der Gerechtigkeitsliga108. Die ho­he Popularität dieses Teams beruhte auf dem Crossover vieler beliebter Held*innen, die 1960 das erste Mal gemeinsam agierten. Superheroes verfügen über alle Formen des Kapitals (sozial, kulturell, monetär) nach Bourdieu109 plus Superkapital (Superpower), das weit darüber hinaus reicht. Superhero soll in dieser Arbeit als neutraler Comic-Begriff ohne feste Geschlechtsorientierung verstanden werden.

Untrennbar verbunden mit dem Konzept des Superheroes sind machtvolle, bö­se Gegenspieler*innen. Wen würde man, wenn Sozialarbeitende Superheroes sind, als Antagonist*innen benennen? Die Armut? Die soziale Ungerechtigkeit? Den flexible Kapitalismus nach Lessenich110, die smarte Diktatur, so wie sie Welzer111 beschreibt? Die Ökonomisierung? Die Globalisierung?

Becker-Lenz et al. schreiben im Vorwort zu ihrem Buch „Bedrohte Professionali­tät“, dass zu den Bedrohungen, gegen die Sozialarbeitende kämpfen, wirt­schaftsfreundliche Politik und „der drohende oder tatsächliche Einzug einer Wirtschaftsrationalität in den sozialen Sektor, verbunden mit Mittelkürzungen“ sowie die „Gefahr für die Qualität der Angebote Sozialer Arbeit, wie die damit zumeist einhergehenden Versuche einer stärkeren Standardisierung“, sowie die Veränderung des Studiums durch die Bologna-Reform zählen112.

Sennett beschreibt den mächtigen Widerpart, in dem er dazu ein Zitat aus dem 17. Jahrhundert leicht anpasst und es wie folgt wiedergibt: „Diesmal möchte ich nur erklären, wie es geschehen kann, dass so viele Menschen ... einen einzigen Tyrannen (den Neoliberalismus) erdulden, der nicht mehr Macht hat, als sie ihm (demokratisch) verleihen, der ihnen nur so weit zu schaden vermag, als sie es zu dulden bereit sind, der nichts Übles zufügen könnte, wenn sie es nicht lieber erlitten, als sich ihm zu widersetzen...“113

6 Berufsaspekte

Soziale Arbeit ist kein „Freundesdienst“114, und Ambivalenzen sowie Parado­xien bestimmen nach Heiner den Beruf115. Hier zu einigen Aspekten:

6.1 Grenzenlos vielfältige Aufgaben

Unterschiedlichkeiten in den Arbeitsfeldern und Aufgaben sind in der Sozialen Arbeit selbstverständlich, „die Frühpädagogik ist anders profiliert als die Alten­arbeit, die Erziehungshilfe, die Straßensozialarbeit oder die sozialräumlich ori­entierte Gemeinwesenarbeit. Diese Differenzierungen haben sich im Zeichen der Spezialisierung der Arbeitsfelder und neuerdings im Zeichen der Entgren­zung weiter ausgebildet“116. Es findet sich eine Fülle an Tätigkeiten sowie Be­reichs- und Aufgabenvielfalt in der Sozialen Arbeit, die Hering und Münchmeier als „Wirrwarr der Begriffe und ... Vielschichtigkeit des Gegenstands“117 be­zeichnen. Das Feld der Sozialen Arbeit ist „kein einheitlich oder systematisch strukturierter Bereich, (...) vielmehr ist er in sich vielfältig ausgestaltet und in seinen Rändern und Übergängen unscharf.“118 Unklare Abgrenzungen werden hier gesehen im Übergang zum Sozialhilfesystem als hauptsächlich materiellem Unterstützungssystem, zum psychotherapeutischen Bereich als Teil des Ge­sundheitssystems vor allem nach der Übernahme von Kosten durch die Kran­kenkassen, zum Strafvollzugs- und Justizwesen zum Beispiel in der Jugendge­richtshilfe oder bei sozialen Trainingskursen, zur Kinder- und Jugendpsychiatrie insbesondere bei geistigen und seelischen Behinderungen, bei Devianz und bei Drogenabhängigkeit, zur Arbeitsverwaltung besonders in der Jugendberufshilfe und bei den Hilfen für Arbeitslose, zum Bildungswesen etwa in der Schulsozial­arbeit und bei Freizeit- und Hausaufgabenhilfen, sowie zur Selbsthilfe- und Initi­ativgruppenbewegung, wenn hier mit Institutionen der Sozialen Arbeit koope­riert wird. Der pragmatische Versuch, nur diejenigen Bereiche und Aktivitäten zur Sozialen Arbeit zu rechnen, die etwa durch das Kinder- und Jugendhilfege­setz eine ausdrückliche gesetzliche Grundlage erhalten haben, würde zwar die meisten sozialarbeiterischen Handlungsfelder einbeziehen, andere wichtige je­doch ignorieren, wie zum Beispiel die betriebliche Sozialarbeit, Gemeinwesen­arbeit, Bildungsarbeit, Sozialarbeit im Gesundheitswesen, den Bereich der Se­niorenarbeit und der Sozialen Gerontologie119. Dieser Exkurs von Hering und Münchmeier verdeutlicht, wie wenig Abgrenzung in den einzelnen Feldern mög­lich ist oder sinnvoll erscheint.

6.2 Frauenquote

Erst im Mai 2015 gab es die erste rein weibliche Superheldinnen-„Mann- schaft“120 in den Marvel-Comics. Trotz gutem Feedback waren die Verkaufszah­len so gering, dass schon 2016 das Projekt wieder eingestellt wurde. Die erste weibliche Comic-Superheldin Fantomah gab es hingegen schon 1940121. Su­pergirl (und tatsächlich nicht Superwoman) ist ein weiblicher Superhero. Die Frage, inwieweit es Superheroes in der Sozialen Arbeit gibt, korreliert vielleicht mit den Errungenschaften der durchaus menschlichen Vertreterinnen, die auch als „Mädchen für alles“ einspringen und nicht durch ihre Bekanntheit im Vorder­grund oder Rampenlicht stehen. Denn Soziale Arbeit ist historisch wie aktuell weiblich codiert122. Gemäß der Statistik der Bundesagentur für Arbeit sind im Jahr 2018 von 375.000 Erwerbstätigen in der Sozialen Arbeit 74 Prozent Frau­en. Darüber hinaus ist der überwiegende Anteil davon (94%) im Angestellten­verhältnis beschäftigt, nur 6% sind selbstständig123. Ebenso ist es auch 2022 noch Realität, dass Frauen geringer bezahlt werden als ihre männlichen Kolle­gen. Und das gilt auch für die Soziale Arbeit: Es führt oft zu Wut und Frustrati­on, „wenn weibliche Mitarbeiter einer Einrichtung realisieren müssen, dass sie nach langer Betriebszugehörigkeit und viel Arbeitseinsatz wesentlich weniger Gehalt bekommen als ein neuer junger, männlicher, berufsunerfahrener Kolle­ge“124.

Interessant ist in dem Zusammenhang, dass nach Sagebiel und Pankofer in der Sozialen Arbeit der Anteil der Frauen im Bachelorstudium deutlich höher liegt, während Männer im Masterstudium dominieren125. Entsteht durch die Untertei­lung in Bachelor- und Masterstudiengang ein Gender Gap? Ist für Frauen in der Sozialen Arbeit ein zweiter, wissenschaftlicherer Abschluss weniger attraktiv oder zeigt sich darin erneut ein altbekanntes Macht- und Herrschaftsverhältnis? Lässt sich hier nach Seithe eine Trennung zwischen Sozialarbeiterinnen erster und zweiter Klasse herstellten, bei der sich in den höheren, besser bezahlten Leitungs- und Verwaltungsposten des Sozialamanagements mit wenig Kunden­kontakt vorwiegend männliche besserqualifizierte Mitarbeitende finden, wohin­gegen im direkten Kontakt zur Klientel überwiegend weibliche Sozialarbeitende stehen, die sich mit den neuen standardisierten Methoden auseinanderzuset­zen haben und etwas weniger qualifiziert sind126 ? Bourdieu enttarnt Soziale Ar­beit mit ihren Tätigkeiten als den Wirkkreis, „bei (dem) die Frau ihre natürlichen' Neigungen entfalten soll, oder was dafür gehalten wird.“127

Weibliche Codierung eines Berufes wirkt sich ebenso wie ein steigender Frau­enanteil statusmindernd aus128: „Anerkennungstheoretisch formuliert, erwächst die Statusabwertung weiblich codierter Professionsaspiranten aus der Wirk­mächtigkeit der Ungleichheitskategorie Geschlecht und einer entsprechenden geschlechterhierarschichen Statusordnung, in der Weiblichkeit jedoch zugleich auch eine Anerkennungskategorie ist, um Benachteiligung qua Geschlecht ent­gegen zu wirken“129. Gehalt kann immer auch ein Zeichen vorhandener oder fehlender Wertschätzung sein130.

6.3 Bezahlung

Das mittlere Monats-Bruttoentgelt von sozialversicherungspflichtigen vollzeitbe­schäftigten Expertinnen im Sozialwesen liegt 2019 in Westdeutschland bei 4013 Euro, in Ostdeutschland bei 3486 Euro. Somit stehen die akademischen Fachkräfte der Sozialen Arbeit am untersten Ende der Bezahlung bei Hoch­schulabschluss, gleich vor den Fachkräften mit Berufsausbildung in der Sozia­len Arbeit, die 3267 Euro in Deutschland-West und 2375 Euro in Deutschland­Ost verdienen131. Nach Bornhöft verdienen Ingenieurinnen verglichen mit So­zialarbeiterinnen nach zehnjähriger Berufstätigkeit 50% mehr132. Sie werden meist nach sechs Monaten befördert und erhalten dann bereits eine Bezahlung, die Sozialarbeitende oft erst in Leitungspositionen erhalten133. Dabei sind beide Ausbildungen annähernd vergleichbar.

„Der geringe Status der Sozialen Arbeit lässt sich quantitativ an ... ihrer niedri­gen Bezahlung ausmachen.“134 Nach Kleve allerdings kann hier der Markt funk­tionieren und die Gehälter von Sozialarbeitenden anheben: „Wäre beispielswei­se der Arbeitsmarkt der Sozialen Arbeit weniger staatlich reguliert und finan­ziert, sondern freier, also zivilgesellschaftlich verankert, von der Wirtschaft und von Stiftungen ökonomisch geprägt, würden in der aktuellen Situation des Fachkräftemangels, der gestiegenen Nachfrage nach Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern, die Löhne steigen.“135 Offenbar denkt Kleve, dass der Markt hier als Superkraft fungieren kann. Vielleicht übersieht er den basalen wirt­schaftlichen Zusammenhang, dass hier weitgehend kein echter Markt existiert und die Nachfrage in hohem Maße staatlich generiert wird. Die Frage, die sich stellt, ist vielleicht: Bedürfen Superheroes überhaupt einer Bezahlung für ihren Einsatz?

6.4 Anerkennung

Held*innen erfahren für ihre Taten Anerkennung. Dahingegen gehört bis heute „die freiwillige Selbststigmatisierung und Entwertung der Profession als Feuer­wehrarbeit, fürsorgliche Belagerung, Flickschusterei, Waschlappen der Nation und was der Bezeichnungen mehr sind, begleitet von einer nicht enden wollen­den, wenig wirksamen Identitäts-, Selbstfindungs- und gesellschaftlichen Aner­kennungssuche“136 nach Staub-Bernasconi zum Erbe der Sozialen Arbeit. Heite wendet in ihrer Publikation unter anderem den Begriff der Anerkennungstheorie nach Honneth137 auf die professionstheoretische Perspektive im post­wohlfahrtsstaatlichen Arrangement an138. Dadurch, dass die Soziale Arbeit „ak­tivierungspädagogisch und marktlogisch reorganisiert wird“, kommt es zu neuen „Denk-und Handlungsweisen in und über Soziale Arbeit“139. „Die Bedrohung der adäquaten Anerkennung des beruflichen Qualifizierungsprofils der Sozialen Ar­beit“140, wie Otto es beschreibt, basiert nach Heite auf Lohndumping und prekä­rer werdenden Finanzausstattungen, fehlender Wertschätzung gegenüber sozi- alarbeiterischer Qualifikation sowie Anzweiflung von Kompetenz und Exper­tise141. Bourdieu nennt Soziologie einen Kampfsport142, Heite verortet entspre­chend die Soziale Arbeit in einem „anerkennungstheoretischem Kampffeld“, in dem es um die „Aneignung und Verweigerung von sozialen Problemen, Vortei­len, Macht und ökonomische Umverteilung“143 geht, wobei „Leistungen und Ei­genschaften Sozialer Arbeit als besondere, nicht subsumierbare und nicht durch andere Akteure erbringbare Leistungen zu präsentieren“144 sind.

Es ist also ein Kampf um Anerkennung in der Sozialen Arbeit, und gleich ob Faktotum oder Superhero: Beide erfahren für ihr Tun oft nicht unmittelbar Aner­kennung.

6.5 Habitus

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff Habitus verwandt, um die Er­scheinung einer Person, „ihr Verhalten, ihre Gesten, ihre Mimik, ihre Kleidung, ihre Sprache“145 und ihre Wirkung zu beschreiben. Nach Bourdieu ist der Habi­tus jedoch „durch transformierende Verinnerlichung der äußeren (klassenspezi­fisch verteilten) materiellen und kulturellen Existenzbedingungen entstanden“ und stellt „ein dauerhaft wirksames System von (klassenspezifischen) Wahr- nehmungs-, Denk- und Handlungsschemata dar, das sowohl den Praxisformen sozialer Akteure als auch der mit dieser Praxis verbundenen alltäglichen Wahr­nehmung konstitutiv zugrunde liegt.“146 Becker-Lenz und Müller-Herman haben sich mit dem professionellen Habitus für die Berufspraxis der Sozialen Arbeit beschäftigt147. Hier wird ein Forschungsprojekt erwähnt, in dem untersucht wer­den sollte, inwieweit es einen professionellen Habitus in der Sozialen Arbeit gibt und inwieweit ein Studium zu diesem beitragen kann148. Wenn nach Bourdieu der Habitus „dauerhaft wirksam“ und klassenspezifisch angelegt ist, ist die Überprüfung, inwieweit in herausfordernden Situationen ein neu erworbener oder der vormals schon bestehender Habitus das Denken und die Wahrneh­mung prägt, interessant149. Nach Meyer entwickelt sich im Studium für Studie­rende kein Habitus150. Bleibt also nach Müller-Teusler primär „eine Bindung an die eigene Individualität, an die eigenen Lebensbezüge, an die eigenen biogra­phischen Erfahrungen und an die eigene Sozialisation“151 ? Ist der individuelle Habitus nicht derart in jede Person eingeschrieben, dass zu fragen bleibt, ob die Schaffung eines professionellen Habitus wirklich sinnvoll ist oder es nicht doch eher um ein „role taking, role making“152 nach Schäfter geht?

Sind Sozialarbeitende nicht auch eine Art wörtlich übersetzte „real life hero­es“153 ? Die meisten der Real-Life-Heroes in Amerika treten mit Cape oder Mas­kierung auf und wollen „Gutes tun, einen Beitrag leisten und Vorbilder sein“154. Fehlt Sozialarbeitenden folglich vielleicht nur das Kostüm, die Uniform, das Auf­treten und der Habitus von Held*innen? Welchen Habitus hat die Profession Sozialarbeitender? Ärzt*innen tragen Kittel, Richter*innen tragen Roben. Beide Berufe sind vollprofessionell. Aber auch Pflegende tragen Kittel, und die Heils- armee heißt sogar Armee und ihre Beschäftigten tragen eine Uniform. Ein Casemanager im Kölner Jobcenter wollte bei der Arbeit gern eine Husarenuni­form tragen. Es fehle ihm einfach das Gefühl, nach der Arbeit die Gedanken und das Erlebte wie eine Kluft abzulegen. Die Uniform würde seine Haltung un­terstreichen und verspreche ihm Schutz im Einsatz. Eine Dozentin für Soziale Arbeit an einer Fachhochschule erwähnte ebenfalls, dass ihr klare Insignien, die die Profession nach außen darstellen, fehlten. Und nach langem Tag in der Ob­dachlosen- und Drogenhilfe wünschten sich zwei Kolleginnen eine Feuerwehr­uniform oder doch zumindest „einen Neoprenanzug, um nach der Arbeit Dreck und Kotze wegzuspülen“155. War die Uniform oder das Cape von Sozialarbei­tenden der 70er Jahre die lila Latzhose, gebatikte Tücher, lange Haare? Hier ließe sich gewiss noch einiges mehr aufzählen. Aber sind das nicht vielmehr Klischees, die das Bild der Sozialarbeitenden prägen? Was sind die Hoheitszei­chen dieser Superheroes: ihre Omnipotenz und -präsenz in den Feldern der Problemlagen des Alltäglichen? Ihre Deutungsmacht?

[...]


1 Heiner, Maja: Professionalität in der sozialen Arbeit: Theoretische Konzepte, Modelle und empirische Perspektiven, Stuttgart, Deutschland: Kohlhammer, 2004, S. 29.

2 Rauschenbach, Thomas: Der Sozialpädagoge, in: Dieter Lenzen (Hrsg.), Erziehungswissenschaft: ein Grundkurs, Hamburg, Deutschland: Rowohlt, 1994, S. 255.

3 Dixon, Keith: Die Evangelisten des Marktes: die britischen Intellektuellen und der Thatcherismus, Kon­stanz, Deutschland: UVK, 2000, S. 7.

4 Thole, Werner/Michael Galuske: Sozialpädagogik - "Jahrhundertprojekt" oder "Entsorgungsfall"?, in: Zeitschrift für Pädagogik Bd. 49, Nr. 6, 2003, S. 885.

5 Vgl. Nick, Peter: Anforderungen an Wissen und Können der Fachkräfte der Jugendarbeit und ihre Aus­bildung, in: Ulrich Deinet/Benedikt Sturzenhecker/Moritz Schwerthelm/Larissa von Schwanenflügel (Hrsg.), Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit, 5. Aufl., Wiesbaden, Deutschland: Springer Fachmedien, 2021, S. 139-159.

6 Thole, Werner: Die Soziale Arbeit - Praxis, Theorie, Forschung und Ausbildung: Versuch einer Stand­ortbestimmung in: Werner Thole: Grundriss Soziale Arbeit: Ein einführendes Handbuch, 3. Aufl., Wiesba­den, Deutschland: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2010, S. 54.

7 Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V. - DBSH: Erklärung: Initiative Berufsgesetz, 2002, S. 1.

8 Kleve, Heiko: Freiheit, Verantwortung, Selbsthilfe: Streitschrift für eine liberale Soziale Arbeit (eBook), Heidelberg, Deutschland: Carl-Auer-Verlag, 2020, S. 24.

9 Conen, Marie-Luise: Ungehorsam - eine Überlebensstrategie: Professionelle Helfer zwischen Realität und Qualität, Heidelberg, Deutschland: Carl-Auer-Verlag, 2011, S. 28.

10 Freud zitiert nach Heiner, 2004, S. 11.

11 Ebd.

12 Müller-Teusler, Stefan: Die unsichtbare Qualifikation, in: Kathrin Blaha/Christine Meyer/Herbert Col- la/Stefan Müller-Teusler (Hrsg.), Die Person als Organon in der Sozialen Arbeit: Erzieherpersönlichkeit und qualifiziertes Handeln, Wiesbaden, Deutschland: Springer VS, 2013, S. 123.

13 Vgl. Effinger, Herbert: Wissen, was man tut und tun, was man weiß - Die Entwicklung von Handlungs­kompetenzen im Studium der Sozialen Arbeit, in: Blätter der Wohlfahrtspflege, Bd. 152, Nr. 6, 2005, S. 223-228.

14 Thiersch, Hans: Lebensweltorientierte Soziale Arbeit - revisited (Edition Soziale Arbeit), Weinheim, Deutschland: Beltz Juventa, 2020, S. 41.

15 Ebd., S. 52.

16 Deinet, Ulrich/Benedikt Sturzenhecker/Larissa von Schwanenflügel/Moritz Schwerthelm: Alltag von Fachkräften in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, in: Ulrich Deinet/Benedikt Sturzenhecker/Moritz Schwerthelm/Larissa von Schwanenflügel (Hrsg.), Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit, 5. Aufl., Wiesbaden, Deutschland: Springer Fachmedien, 2021, S. 57.

17 Cloos, Peter/Stefan Köngeter/Burkhard Müller/Werner Tole: Die Pädagogik der Kinder- und Jugendar­beit, Wiesbaden, Deutschland: VS Verlag, 2007, S. 159.

18 Müller-Teusler, 2013, S. 123

19 Heiner, 2004, S. 25.

20 Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V.: Deutschsprachige Definition Sozialer Arbeit des Fachbereichstags Soziale Arbeit und DBSH, Berlin, Deutschland: D+L Printpartner, 2016, S. 2.

21 Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V.: Grundlagen für die Soziale Arbeit des DBSH e.V., Markt Schierling, Deutschland: Kössinger, 2009. S. 26 sowie ausführlicher bei: Maus, Friedrich/Wilfried Nodes/Dieter Röh: Schlüsselkompetenzen der Sozialen Arbeit: für die Tätigkeitsfelder Sozialarbeit und Sozialpädagogik (Berufsprofile), Frankfurt am Main, Deutschland: Wochenschau-Verlag, 2007, S. 43 ff.

22 Vgl. Maus et al., 2008, S. 83.

23 Vgl. ebd., S. 84.

24 Spiegel, Hiltrud von: Methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit: Grundlagen und Arbeitshilfen für die Praxis. Mit 25 Arbeitshilfen (Uni-Taschenbücher L), 6. Auflage., Stuttgart, Deutschland: UTB, 2018, S. 92.

25 Vgl. Wendt, Peter-Ulrich: Lehrbuch Soziale Arbeit (Studienmodule Soziale Arbeit), 2. Aufl., Weinheim, Deutschland: Beltz Juventa, 2021. Vgl. Galuske, Michael/Karin Bock: Methoden der Sozialen Arbeit: Eine Einführung, Weinheim, Deutschland: Beltz Juventa, 2008. Vgl. Spiegel, 2018.

26 Vgl. Schäfter, Cornelia: Die Beratungsbeziehung in der Sozialen Arbeit: Eine theoretische und empiri­sche Annäherung, Wiesbaden, Deutschland: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2009. Vgl. Hancken, Sabrina Amanda: Beziehungsgestaltung in der Sozialen Arbeit, Göttingen, Deutschland: Vandenhoeck & Ruprecht, 2020. Vgl. Riegler, Anna: Anerkennende Beziehung in der Sozialen Arbeit: Ein Beitrag zu sozia­ler Gerechtigkeit zwischen Anspruch und Wirklichkeit, Wiesbaden, Deutschland: Springer VS, 2016. Vgl. Abeld, Regina: Professionelle Beziehungen in der Sozialen Arbeit: Eine integrale Exploration im Spiegel der Perspektiven von Klienten und Klientinnen, Wiesbaden, Deutschland: Springer VS, 2017. Vgl. Gahleit­ner, Silke Birgitta: Soziale Arbeit als Beziehungsprofession: Bindung, Beziehung und Einbettung professi­onell ermöglichen, Weinheim, Deutschland: Beltz Juventa, 2017.

27 Von Spiegel, 2018, S. 92.

28 Vgl. Widulle, Wolfgang: Gesprächsführung in der Sozialen Arbeit: Grundlagen und Gestaltungshilfen (German Edition), 2. Aufl., Wiesbaden, Deutschland: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2012.

29 Vgl. Klug, Wolfgang/Patrick Zobrist: Motivierte Klienten trotz Zwangskontext: Tools für die Soziale Ar­beit, München, Deutschland: Ernst-Reinhardt-Verlag, 2013.

30 Vgl. Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V.: Berufsethik des DBSH, in: FORUM sozial - Zeit­schrift des DBSH, Nr. 4, 2014, S. 1-44.

31 Vgl. Forum Sozial 2014, S. 24ff.

32 Neuweg, Georg Hans: Könnerschaft und implizites Wissen: Zur lehr-lerntheoretischen Bedeutung der Erkenntnis- und Wissenstheorie Michael Polanyis (Internationale Hochschulschriften), Münster, Deutsch­land: Waxmann, 201, S.347.

33 Franz, Julia: Deutungsmuster überwinden durch Erfahrungswissen?: Zum rekonstruktiven Paradigma in der Sozialen Arbeit, in: Michaela Köttig/Stefan Borrmann/Herbert Effinger/Silke Birgitta Gahleitner/Björn Kraus/Sabine Stövesand (Hrsg.), Soziale Wirklichkeiten in der Sozialen Arbeit: Wahrnehmen - analysieren - intervenieren (Theorie, Forschung und Praxis der Sozialen Arbeit), Opladen, Deutschland: Verlag Barba­ra Buderich, 2014, S.55.

34 Becker-Lenz, Roland/Silke Müller-Hermann: Die Notwendigkeit von wissenschaftlichem Wissen und die Bedeutung eines professionellen Habitus für die Berufspraxis der Sozialen Arbeit, in: Roland Becker- Lenz/Stefan Busse/Gudrun Ehlert/Silke Müller (Hrsg.), Professionalität in der Sozialen Arbeit: Standpunk­te, Kontroversen, Perspektiven, 2. Aufl., Wiesbaden, Deutschland: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2009, S. 209.

35 Vgl. Nagel, Ulrike: Engagierte Rollendistanz: Professionalität in biographischer Perspektive, (Biographie & Gesellschaft, Band 26), Opladen, Deutschland: Leske + Budrich, 1997. Vgl. Dörr, Margret: Nähe und Distanz: Ein Spannungsfeld pädagogischer Professionalität, 4. Aufl., München, Deutschland: Oldenbourg- Verlag, 2019. Vgl. Best, Laura: Nähe und Distanz in der Beratung: Das Erleben der Beziehungsgestaltung aus der Perspektive der Adressaten (Soziale Arbeit als Wohlfahrtsproduktion 20), Wiesbaden, Deutsch­land: Springer VS, 2020.

36 Mührel, Erich: Soziale Arbeit als Widerfahrnis von Personen: Grundlegung eines möglichen Verständ­nisses, in: Kathrin Blaha/Christine Meyer/Herbert Colla/Stefan Müller-Teusler (Hrsg.), Die Person als Or­ganon in der Sozialen Arbeit: Erzieherpersönlichkeit und qualifiziertes Handeln, Wiesbaden, Deutschland: Springer VS, 2013, S. 78.

37 Vgl. Beaumont, Hunter: Auf die Seele schauen, 5. Aufl., München, Deutschland: Kösel-Verlag, 2011.

38 Böhnisch, Lothar/Wolfgang Schröer/Hans Thiersch: Sozialpädagogisches Denken: Wege zu einer Neu­bestimmung, Weinheim, Deutschland: Beltz Juventa, 2005, S. 28.

39 Müller-Teusler, 2013, S. 123.

40 Ebd.

41 Poulsen, Irmhild: Burnoutprävention im Berufsfeld Soziale Arbeit: Perspektiven zur Selbstfürsorge von Fachkräften, Wiesbaden, Deutschland: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2008, S. 14.

42 Vgl. Von Spiegel, 2018, S. 9.

43 Waldenfels 2004 zitiert nach Mührel 2013, S. 78.

44 Maus et al.,2007, S. 77.

45 Ebd, S. 78.

46 Pfeifer-Schaupp, Ulrich: Achtsamkeit in der Kunst des (nicht) Helfens, Freiburg, Deutschland: Arbor, 2010.

47 Dabei kommt es beim Helfen nach Pfeifer-Schaupp „zu 80% auf die Haltung, aber nur zu 10% auf Technik und zu 10% auf Theorien“ an. Pfeifer-Schaupp, 2010, S. 9.

48 Vgl. Domes, Michael: Auf den Spuren des Anderen: Professionelle Beziehungsgestaltung in der Sozia­len Arbeit - Fachkräfte als Wegbereiter*innen erlernter Hoffnungsfreudigkeit, Dissertation, Philosophie, Pädagogischen Hochschule Heidelberg, 2020a.

49 Müller-Teusler, 2017, S. 127.

50 Vgl. Böhnisch, Lothar: Lebensbewältigung: Ein Konzept für die Soziale Arbeit, Weinheim, Deutschland: Beltz Juventa, 2016, S. 21.

51 Vgl. Effinger, 2005, S. 225.

52 Vgl. Staub-Bernasconi, Silvia: Menschenwürde - Menschenrechte - Soziale Arbeit: Die Menschenrech­te vom Kopf auf die Füße stellen (Soziale Arbeit und Menschenrechte), Opladen, Deutschland: Budrich, 2019, S. 83-99.

53 Lambers, Helmut: Theorien der Sozialen Arbeit: Ein Kompendium und Vergleich, 5. überarb. Aufl., Stuttgart, Deutschland: UTB, 2020, S. 166.

54 Vgl. Poulsen, 2009, S. 14.

55 Niemeyer, Christian: Sozialpädagogik, Sozialarbeit, Soziale Arbeit -„Klassische“ Aspekte der Theorie­geschichte, in: Werner Thole (Hrsg.), Grundriss Soziale Arbeit: Ein einführendes Handbuch, 4. Aufl., Wiesbaden, Deutschland: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2011, S. 135.

56 Hering, Sabine/Richard Münchmeier: Geschichte der Sozialen Arbeit: Eine Einführung (Grundlagentex­te Sozialpädagogik/Sozialarbeit), 5. Aufl., Weinheim, Deutschland: Beltz Juventa, 2014, S. 15.

57 Pantucek-Eisenbacher, Peter: Bedrohte Professionalität?, in: Roland Becker-Lenz/Stefan Bus­se/Gudrun Ehlert/Silke Müller-Hermann (Hrsg.), Bedrohte Professionalität: Einschränkungen und aktuelle Herausforderungen für die Soziale Arbeit (Edition Professions- und Professionalisierungsforschung, Band 3), Wiesbaden, Deutschland: Springer VS, 2015, S. 31.

58 Vgl. Hochstrasser, Tanja/Rahel Muggli/Prisca Nüesch: Professionelle soziale Arbeit: Science oder Fic­tion: eine Untersuchung über das Professionsverständnis der sozialen Arbeit, Bern, Schweiz: Edition So- ziothek, 2007, S. 82.

59 Vgl. Sagebiel, Juliane/Sabine Pankofer: Soziale Arbeit und Machttheorien: Reflexionen und Hand­lungsansätze, Freiburg, Deutschland: Lambertus-Verlag, 2015, S. 233.

60 Pantucek-Eisenbacher, 2015, S. 29. Professionen entwickeln sich nach Parsons „nur in Bereichen, die als gesellschaftlich wertvoll angesehen werden und besondere Fähigkeiten erfordern.“ Siehe Kloke, Katharina: Qualitätsentwicklung an deutschen Hochschulen: Professionstheoretische Untersuchung eines neuen Tätigkeitsfeldes (Organization & Public Management), Wiesbaden, Deutschland: Springer VS, 2013, S. 107.

61 Dewe, Bernd/Hans-Uwe Otto: Professionalität, in: Hans-Uwe Otto/Hans Thiersch/Rainer Trep- tow/Holger Ziegler (Hrsg.), Handbuch Soziale Arbeit: Grundlagen der Sozialarbeit und Sozialpädagogik, 6. Aufl., München, Deutschland: Ernst-Reinhardt-Verlag, 2018, S. 1191.

62 Vgl. Lambers, 2016, S. 211.

63 Bauer, Rudolph: Personenbezogene Soziale Dienstleistungen: Begriff, Qualität und Zukunft, Wiesba­den, Deutschland: VS-Verlag für Sozialwissenschaften, 2001, S.13.

64 Vgl. Bommes, Michael/Albert Scheer: Soziologie der Sozialen Arbeit, Weinheim, Deutschland: Beltz Juventa, 2000, S. 225 ff.

65 Schütze, Fritz: Sozialarbeit als "bescheidene" Profession, in: Bernd Dewe/Wilfried Ferchhoff/Frank-Olaf Radtke (Hrsg.), Erziehen als Profession: Zur Logik professionellen Handelns in pädagogischen Feldern, Opladen, Deutschland: Leske + Budrich, 1992, S. 162 f.

66 Ebd., S. 165.

67 Ebd.

68 Hodson, Randy/Teresa Sullivan: The Social Organization of Work, 5. Aufl., Belmont, CA, USA: Wads­worth Publishing, 2011, S. 27 f.

69 Vgl. Kemnitz, Heidemarie: Forschung zur Geschichte und Entwicklung des Lehrerberufes vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, in: Ewald Terhart/Bennewitz Hedda (Hrsg.), Handbuch der Forschung zum Lehrerberuf, 2. Aufl., Münster, Deutschland: Waxmann, 2014, S. 37. Vgl. Herzog, Walter/Elena Ma­karova: Anforderungen an und Leitbilder für den Lehrberuf, in: ebd., S. 70 ff.

70 Lutz, Ronald: Bologna-Reform und die Praxis Sozialer Arbeit, in: Bundesarbeitsgemeinschaft Praxisre­ferate an Hochschulen für Soziale Arbeit, 2013, S.10, https://bagprax.sw.eah-jena.de/publikationen (abge­rufen am 10.05.2022). So wird nach Lutz „Quartiersmanagement durch Soziologen und Geographen durchgeführt, Sozialplanung machen Geographen, in Kindereinrichtungen arbeiten Kindheitspädagogen; Beratungstätigkeiten über­nehmen Pädagogen und Psychologen, Leitungstätigkeiten liegen vermehrt in den Händen von Betriebs­wirten.“ Ebd.

71 Pantucek-Eisenbacher, 2015, S. 31.

72 Die Soziale Arbeit verfügt darüber hinaus nicht über wissenschaftliche Spezialisierung bzw. akade­misch erworbenes Spezial- oder Sonderwissen. Es fehlen ihr die Fachsprache und feste Regeln der Be­rufszugehörigkeit. Sie hat keine Promotions- und Habilitationsmöglichkeiten, was ebenfalls Kennzeichen einer Voll-Profession sind. Siehe Becker, Martin: Organisationsentwicklung, in: Organisationsentwicklung, o. D., https://www.organisationsentwicklung-becker.de (abgerufen am 10.05.2022).

73 Staub-Bernasconi, Silvia: Der Professionalisierungsdiskurs zur Sozialen Arbeit (SA/SP) im deutsch­sprachigen Kontext im Spiegel internationaler Ausbildungsstandards: Soziale Arbeit - eine verspätete Pro­fession?, in: Roland Becker-Lenz/Stefan Busse/Gudrun Ehlert/Silke Müller (Hrsg.), Professionalität Sozia­ler Arbeit und Hochschule: Wissen, Kompetenz, Habitus und Identität im Studium Sozialer Arbeit (Edition Professions- und Professionalisierungsforschung), Wiesbaden, Deutschland: VS Verlag für Sozialwissen­schaften, 2009, S. 25.

74 Ebd., S. 24.

75 Staub-Bernasconi, Silvia: Das fachliche Selbstverständnis Sozialer Arbeit - Wege aus der Bescheiden­heit: Soziale Arbeit als „Human Rights Profession“, in: Wolf Rainer Wendt (Hrsg.), Soziale Arbeit im Wan­del ihres Selbstverständnisses: Beruf und Identität (Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Sozial­arbeit e.V. 2), Freiburg, Deutschland: Lambertus-Verlag, 1995, S. 58.

76 Staub-Bernasconi, 2009, S. 26.

77 Wirth, Jan Volker/Heiko Kleve: Die Ermöglichungsprofession: 69 Leuchtfeuer für systemisches Arbei­ten, Heidelberg, München: Carl-Auer-Verlag, 2019, S. 127.

78 Ebd., S. 174.

79 Wendt, Wolf Rainer: Soziale Arbeit im Wandel ihres Selbstverständnisses: Beruf und Identität, Freiburg, Deutschland: Lambertus-Verlag, 1995, S. 11.

80 Staub-Bernasconi, 1995, S. 58.

81 Wendt, 1995, S. 11.

82 Kleve, Heiko: Die Sozialarbeit ohne Eigenschaften. Fragmente einer postmodernen Professions- und Wissenschaftstheorie Sozialer Arbeit, Freiburg, Deutschland: Lambertus-Verlag, 2000.

83 Musil, Robert: Der Mann ohne Eigenschaften, Hamburg, Deutschland: Rowohlt Verlag, 1995.

84 Rauschenbach, Thomas: Das sozialpädagogische Jahrhundert (Juventa Paperback), Weinheim, Deutschland: Beltz Juventa, 1999, S. 165.

85 Rauschenbach 1999, S. 165.

86 Ebd., S. 165.

87 Ebd., S. 165.

88 Pfeifer-Schaupp, Ulrich: Soziale Arbeit zwischen Polizeistaat, privater Praxis und profitorientierter Dienstleistung. Die Zukunft der Sozialen Arbeit im Licht der Machttheorie von Pierre Bourdieu, in: Björn Kraus (Hrsg.), Macht in der Sozialen Arbeit: Interaktionsverhältnisse zwischen Kontrolle, Partizipation und Freisetzung, 4. Aufl., Detmold, Deutschland: Jacobs-Verlag, 2016, S. 452.

89 Ebd., S. 131.

90 Winkler, Michael: Von eierlegenden Wollmilchsäuen und Wolpertingern: Professionalität in der Sozialen Arbeit, in: eev-aktuell, Bd. 29, Nr. 2, 2011, S. 5.

91 Müller, Burkhard: Siedler oder Trapper? Professionelles Handeln im pädagogischen Alltag der Offenen Kinder- und Jugendarbeit., in: Ulrich Deinet/Benedikt Sturzenhecker/Larissa von Schwanenflügel/Moritz Schwerthelm (Hrsg.), Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit, 5. Aufl., Wiesbaden, Deutschland: Springer Fachmedien, 2021, S. 161.

92 Heiner, 2004, S. 118.

93 Wirth/Kleve, 2019, S. 127.

94 Tißberger, Martina: Soziale Arbeit als weißer* Raum - eine Critical Whiteness Perspektive auf die So­ziale Arbeit in der postmigrantischen Gesellschaft, in: Soziale Passagen: Journal für Empirie und Theorie Sozialer Arbeit, Bd. 12, Nr. 1,2020, S. 95.

95 Wendt, 2021, S. 29.

96 Dewe, Bernd: Sozialarbeiter als „Experten wider Willen“, in: Roland Becker-Lenz /Stefan Busse/Gudrun Ehlert/Silke Müller-Hermann (Hrsg.), Bedrohte Professionalität, Wiesbaden, Deutschland: Springer VS, 2015, S. 317.

97 Rauschenbach, 1999, S. 165.

98 Thiersch Vorwort bei Heiner, 2004, S. 7

99 Ebd., S. 9.

100 Heiner, 2004, S. 23.

101 Staub-Bernasconi, 1995, S. 58.

102 Löffler, Eva Maria: „Ich bin mehr ausführendes als einflussnehmendes Organ“: Soziale Arbeit im multi­professionellen Team, in: Tagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit e. V. am 29.-30.04.2022, https://www.dgsa.de/veranstaltungen/tagungen/ (abgerufen am 10.05.2022).

103 Kluge, Friedrich: Faktotum, in: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 22. Aufl., Berlin, Deutschland: Walter de Gryter, 1989, S. 199 f.

104 Sellner, Alfred: Latein im Alltag, Wiesbaden, Deutschland: VMA-Verlag, 1987, S. 137.

105 Coogan, Peter: Die Definition des Superhelden, in: Lukas Etter/Thomas Nehrlich/Joanna Nowotny (Hrsg.), Reader Superhelden: Theorie - Geschichte - Medien (Edition Kulturwissenschaft, Band 133), Bielefeld, Deutschland: Transcript-Verlag, 2018, S. 85.

106 Vgl. ebd.

107 Hamilton, Edmond/Curt Swan/George Klein: Superman Vol. 1 #156. The last Days of Superman, New York, USA: National Publications, 1962, S. 27.

108 Vgl. Jones, Nick: Die Welt der Superhelden - Infos über die JLA (Gerechtigkeitsliga), in: Die Welt der Superhelden, o. D., http://superheld.bplaced.net/viewpage.php?page_id=39 (abgerufen am 10.05.2022).

109 Vgl. Bourdieu, Pierre: Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital, in: Reinhard Kreckel (Hrsg.), Soziale Ungleichheiten, Göttingen, Deutschland: Schwartz, 1983, S. 183-198.

110 Vgl. Lessenich, Stephan: Die Neuerfindung des Sozialen: Der Sozialstaat im flexiblen Kapitalismus (X- Texte zu Kultur und Gesellschaft), 3. Aufl., Bielefeld, Deutschland: Transcript-Verlag, 2013.

111 Vgl. Welzer, Harald: Die smarte Diktatur: Der Angriff auf unsere Freiheit, 3. Aufl., Frankfurt am Main, Deutschland: S.-Fischer-Verlag, 2016.

112 Becker-Lenz, Roland /Stefan Busse/Gudrun Ehlert/Silke Müller-Hermann: Vorwort, in: Roland Becker­Lenz /Stefan Busse/Gudrun Ehlert/Silke Müller-Hermann (Hrsg.), Bedrohte Professionalität, Wiesbaden, Deutschland: Springer VS, 2015, S. VII.

113 Sennett, Richard: Respekt im Zeitalter der Ungleichheit, Weinheim, Deutschland: Beltz-Verlag, 2004, S. 133.

114 Mit dem Begriff wird in kritischer Weise der Pädagoge und Förderer der Sozialaerziehung Aloys Fi­scher zitiert. Thieme, Nina: Hilfe und Kontrolle, in: Elke Kruse/Fabian Kessl/Sabine Stövesand/Werner Thole (Hrsg.), Soziale Arbeit - Kernthemen und Problemfelder (Soziale Arbeit - Grundlagen, Band 4347), Stuttgart, Deutschland: UTB, 2017, S. 19.

115 Vgl. Heiner, 2004, S. 29.

116 Thiersch, Hans: Berufsidentität und Lebensweltorientierte Soziale Arbeit: Essayistische Überlegungen zur Frage nach der Berufsidentitäts, in: Roland Becker-Lenz/Stefan Busse/Gudrun Ehlert/Silke Müller­Hermann (Hrsg.), Bedrohte Professionalität: Einschränkungen und aktuelle Herausforderungen für die Soziale Arbeit (Edition Professions- und Professionalisierungsforschung, Band 3), Wiesbaden, Deutsch­land: Springer VS, 2015, S. 47.

117 Hering/Münchmeier, 2014, S. 13.

118 Ebd., S. 13.

119 Vgl. ebd., S. 13 f.

120 Vgl. Thompson, Kelly: Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung 128: A-Force - Wilde Zeiten, Paris, Frankreich: Hachette-Verlag, 2022.

121 von Autor und Künstler Fletcher Hanks erschaffen.

122 Vgl. Heite, Catrin: Anerkennung, in: Hans-Uwe Otto/Hans Thiersch/Rainer Treptow/Holger Ziegler (Hrsg.), Handbuch Soziale Arbeit: Grundlagen der Sozialarbeit und Sozialpädagogik, 6. Aufl., München, Deutschland: Ernst-Reinhardt-Verlag, 2018, S. 73.

123 Bundesagentur für Arbeit: Berichte: Blickpunkt Arbeitsmarkt - Akademikerinnen und Akademiker, 2019, 1.2 Der Arbeitsmarkt für Akademikerinnen und Akademiker. https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Navigation/Statistiken/Themen-im- Fokus/Berufe/Akademikerinnen/Allgemeiner-Teil-Nav.html (abgerufen am 10.05.2022).

124 Conen, Marie-Luise: Ungehorsam - eine Überlebensstrategie: Professionelle Helfer zwischen Realität und Qualität, Heidelberg, Deutschland: Carl-Auer, 2011, S. 55.

125 Vgl. Sagebiel/Pankofer, 2015, S. 242.

126 Vgl. Seithe, Mechthild: Schwarzbuch Soziale Arbeit, 2. Aufl., Wiesbaden, Deutschland: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2012, S. 352.

127 Bourdieu, Pierre: Teilen und herrschen: Zur symbolischen Ökonomie der Geschlechterverhältnisse, in: Claudia Rademacher (Hrsg.), Geschlecht - Ethnizität - Klasse zur sozialen Konstruktion von Hierarchie und Differenz, Wiesbaden, Deutschland: Springer, 2001, S. 11-30, S. 20.

128 Vgl. Gildemeister, Regine/Günther Robert: Gesellschaftliche Bedingungen und professionelle Per­spektiven, in: Siegfried Müller/Heinz Sünker/Thomas Olk (Hrsg.), Soziale Arbeit: Gesellschaftliche Bedin­gungen und professionelle Perspektiven, Neuwied, Deutschland: Kriftel-Verlag, 2000, S. 315-336.

129 Heite, 2018, S. 73.

130 Vgl. Moos, Gabriele: Ist der Fachkräftemangel in der Sozialen Arbeit angekommen? Daten, Fakten und Konsequenzen, 2019, https://www.fh-muenster.de/sw/downloads/masozialmanagement/Vortrag_Moos_28.11.19.pdf (abgerufen am 10.05.2022).

131 Bundesagentur für Arbeit: Berichte: Blickpunkt Arbeitsmarkt - Akademikerinnen und Akademiker, 2019, 1.6 Gehälter. https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Navigation/Statistiken/Themen-im- Fokus/Berufe/Akademikerinnen/Allgemeiner-Teil-Nav.html (abgerufen am 10.05.2022).

132 Vgl. Bornhöft, Michael: Eine gestörte Beziehung? Soziale Arbeit und ihr Verhältnis zu den sie vertre­tenden Gewerkschaften, unveröffentlichte Diplomarbeit, Sozialpädagogik, Katholische Fachhochschule Berlin, 2001, S. 39 ff.

133 Feldhoff, Kerstin: Soziale Arbeit als Frauenberuf - Folgen für sozialen Status und Bezahlung?!, in: Margherita Zander/Luise Hartwig/Irma Jansen (Hrsg.), Geschlecht Nebensache? :Zur Aktualität einer Gender-Perspektive in der Sozialen Arbeit, Wiesbaden, Deutschland: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2006, S. 49.

134 Heiner, 2004, S. 147.

135 Kleve, 2020, S. 11.

136 Staub-Bernasconi, Silvia: Macht und (kritische) soziale Arbeit, in: Björn Kraus (Hrsg.), Macht in der Sozialen Arbeit: Interaktionsverhältnisse zwischen Kontrolle, Partizipation und Freisetzung, 4. Aufl., Det­mold, Deutschland: Jacobs-Verlag, 2016, S. 398.

137 Vgl. Honneth, Axel: Kampf um Anerkennung: zur moralischen Grammatik sozialer Konflikte, Frankfurt am Main, Deutschland: Suhrkamp-Verlag, 1994.

138 Vgl. Heite, Catrin: Soziale Arbeit im Kampf um Anerkennung: Professionstheoretische Perspektiven (Edition Soziale Arbeit), Weinheim, Deutschland: Beltz Juventa, 2008. Wurde bei Rieger 2016 Honneths Theorie der Anerkennung für die Beziehungsgestaltung in der Sozialen Arbeit verwandt, so finden die drei Formen der Anerkennung bei Heite Anwendung auf die Profession So­zialarbeitender selbst.

139 Heite, 2008, S. 7.

140 Otto, Hans-Uwe: Kommentar. Marktkonforme Zeiten - Lohndumping in der Sozialen Arbeit, in: neue praxis, Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik, Bd. 35, Nr. 4, 2005, S. 425.

141 Vgl. Heite, 2008, S. 7.

142 Vgl. Carles, Pierre: Soziologie ist ein Kampfsport: Pierre Bourdieu im Porträt (Filmmaterial und Be­gleitheft), Frankfurt am Main und Berlin, Deutschland: Suhrkamp-Verlag und absolut MEDIEN, 2005.

143 Heite, 2008, S. 7.

144 Ebd., S. 172.

145 Müller-Teusler, 2017, S. 126.

146 Schwingel, Markus: Pierre Bourdieu zur Einführung, 8. Aufl., Hamburg, Deutschland: Junius-Verlag, 2018, S. 67.

147 Vgl. Becker-Lenz/Müller-Hermann, 2009, S. 209-228.

148 Vgl. ebd., S. 211.

149 Meines Wissens nach gibt es keine Studie zum Zusammenhang zwischen sozialisiertem und entwi­ckeltem oder gebildetem Habitus.

150 Meyer, Christine: Die Bedeutung der Person in der Sozialen Altenarbeit - Im umgekehrten Generatio­nenverhältnis neugierig werden und Balancieren lernen, in: Kathrin Blaha/Christine Meyer/Herbert Col- la/Stefan Müller-Teusler (Hrsg.), Die Person als Organon in der Sozialen Arbeit: Erzieherpersönlichkeit und qualifiziertes Handeln, Wiesbaden, Deutschland: Springer VS, 2013, S. 238.

151 Müller-Teusler, 2017, S. 126.

152 Schäfter, 2010, S. 47.

153 Real life heroes sind in der USA Menschen, die sich der guten Sache verschrieben haben, sich dafür kostümiert einsetzen, darüber hinaus aber ein „normales“ Alltagsleben führen.

154 Kaffka, Ines: Real Life Superheroes. Helden wie wir, in: DER SPIEGEL, Hamburg, Deutschland, 25.06.2018, https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/diese-selbsternannten-superhelden-machen- die-usa-sicher-a-1205981.html (abgerufen am 10.05.2022).

155 Alle hier wiedergegebenen Aussagen sind Zitate aus persönlichen Interviews im Rahmen dieser Ar­beit.

Ende der Leseprobe aus 112 Seiten

Details

Titel
Zwischen Faktotum und Superhero. Eine kritische Reflexion der Anforderungen an die Profession Sozialarbeitender in der neoliberalen Gesellschaft
Hochschule
DIPLOMA Fachhochschule Nordhessen; Abt. Bonn
Note
1,0
Autor
Jahr
2022
Seiten
112
Katalognummer
V1331701
ISBN (Buch)
9783346816627
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Neoliberalismus, Ökonomisierung, Soziale Arbeit, Doppelmandat, Tripelmandat, Ermöglichungsprofession, Qualitätssicherung, Standardisierung, Kontrolle, Bürokratisierung, Fundraising, Sponsoring, Responsibilisierung, Hilfe und Strafe, Menschenrechtsprofession, VUCA-Kompetenzen, Ambiguität, Zwei Klassen von Klient*innen, Studium nach dem Bolognaprozess, Effizienz und Effektivität in der Sozialen Arbeit, Beschäftigungsverhältnisse in der Sozialen Arbeit, Vielfältige Aufgabenbereiche in der Sozialen Arbeitt, Vielfältige Anforderungen an Sozialarbeitende, Anerkennung von Sozialer Arbeit, Habitus Soziale Arbeit, Bezahlung in der Sozialen Arbeit, Frauenquote in der Sozialen Arbeit, Familiärer Background von Sozialarbeitsstudierenden, Haltung in der Sozialen Arbeit, Rollendistanz in der Sozialen Arbeit, Schlüsselkompetenzen in der Sozialen Arbeit, Soziale Arbeit als Semi-Profession
Arbeit zitieren
Gudrun Haep (Autor:in), 2022, Zwischen Faktotum und Superhero. Eine kritische Reflexion der Anforderungen an die Profession Sozialarbeitender in der neoliberalen Gesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1331701

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