Peter Hacks` Theaterstück „Die Sorgen und die Macht“ produzierte Anfang der 1960er Jahre einen Theaterskandal, der sich im Wesentlichen um die Behandlung der gesellschaftlichen Widersprüche in der DDR und den politisch-künstlerischen Umgang mit diesen drehte.
Während Hacks´ Haltung der DDR gegenüber als bürgerlich und seine Charakterisierung der Figuren im Stück als scheindialektisch charakterisiert wurde, nahm die westdeutsche Literaturkritik dies abwechselnd und je nach politischem Standort zum Anlass, entweder „Die Sorgen und die Macht“ eine fundamentalkritische Brisanz zu unterstellen, die der Autor zumindest so nicht beabsichtigt hatte, oder in Häme zu verfallen ob der offensichtlichen Unfähigkeit der SED-Führung, ein Theaterstück als konstruktiv-kritisch den Aufbau des Sozialismus begleitend und bejahend zu akzeptieren, dessen Autor keinen Zweifel an seiner der DDR positiv gegenüberstehenden politischen Haltung gelassen hatte.
In der vorliegenden Arbeit soll nun weniger den ästhetischen Besonderheiten des Stückes nachgegangen, als vielmehr untersucht werden, wie Hacks die gesellschaftliche Situation der DDR dramatisch behandelt und welche Charakterisierung dabei die Partei, das Klassenbewusstsein, die Schwierigkeiten der Planung und die Vorstellung des Kommunismus erhalten. Aus dieser Untersuchung soll sich eine Einschätzung ableiten lassen, ob Hacks den eigenen, aus der Rezeption des wissenschaftlichen Sozialismus und dem Selbstverständnis eines kommunistischen Autors im Umwälzungsprozess einer Gesellschaft hin zum Sozialismus entstehenden, Anforderungen an einen sozialistischen Begriff von den Aufgaben der Literatur entspricht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Peter Hacks (1928 — 2003) — eine biographische Skizze
- Das Drama „Die Sorgen und die Macht" im Uberblick
- Kurzer Abriss der Handlung
- Wirkungsgeschichte des Dramas
- Zur Problematik des „Bitterfelder Weges"
- Gesellschaftliche Fragestellungen im Stück
- Ökonomische Fragen im Übergang von kapitalistischer zu sozialistischer Produktionsweise
- Schwierigkeiten der Planung
- Die Partei und ihre Kader
- Klassenbewusstsein und Übergangsgesellschaft
- Die Beschreibung des Kommunismus
- Produktionsverhältnis und Geschlechterverhältnis
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Hausarbeit analysiert Peter Hacks' Drama „Die Sorgen und die Macht" und untersucht, wie Hacks die gesellschaftliche Situation der DDR dramatisch behandelt und welche Charakterisierung dabei die Partei, das Klassenbewusstsein, die Schwierigkeiten der Planung und die Vorstellung des Kommunismus erhalten. Ziel ist es, zu beurteilen, ob Hacks den eigenen, aus der Rezeption des wissenschaftlichen Sozialismus und dem Selbstverständnis eines kommunistischen Autors im Umwälzungsprozess einer Gesellschaft hin zum Sozialismus entstehenden, Anforderungen an einen sozialistischen Begriff von den Aufgaben der Literatur entspricht.
- Die ökonomischen Widersprüche in der DDR
- Die Rolle der Partei und ihrer Kader
- Die Herausbildung des Klassenbewusstseins in der Übergangsgesellschaft
- Die Darstellung des Kommunismus als Ideal und Utopie
- Das Verhältnis von Produktionsverhältnissen und Geschlechterverhältnis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und beschreibt den Theaterskandal, der durch „Die Sorgen und die Macht" Anfang der 1960er Jahre ausgelöst wurde. Die Arbeit fokussiert auf die gesellschaftliche Situation der DDR und die Art und Weise, wie Hacks diese im Stück behandelt.
Kapitel 2 bietet eine biographische Skizze von Peter Hacks und beleuchtet seine Beziehung zur DDR, seine Arbeit am Berliner Ensemble und die Reaktionen der SED auf seine Werke.
Kapitel 3 gibt einen Überblick über das Drama „Die Sorgen und die Macht", inklusive einer kurzen Zusammenfassung der Handlung, der Wirkungsgeschichte des Stückes und einer Erörterung der Problematik des „Bitterfelder Weges".
Kapitel 4 behandelt die gesellschaftlichen Fragestellungen im Stück, insbesondere die ökonomischen Fragen im Übergang von kapitalistischer zu sozialistischer Produktionsweise, die Schwierigkeiten der Planung, die Rolle der Partei und ihrer Kader, das Klassenbewusstsein in der Übergangsgesellschaft, die Beschreibung des Kommunismus und das Verhältnis von Produktionsverhältnissen und Geschlechterverhältnis.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Peter Hacks, DDR-Dramatik, „Die Sorgen und die Macht", sozialistische Produktionsweise, Planungswirtschaft, Partei, Klassenbewusstsein, Kommunismus, Übergangsgesellschaft, Bitterfelder Weg, Produktionsverhältnisse, Geschlechterverhältnisse.
- Quote paper
- Lutz Getzschmann (Author), 2009, Peter Hacks´ Drama 'Die Sorgen und die Macht' und die darin bearbeiteten gesellschaftlichen Fragestellungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133234