Im Zuge dieser Arbeit wird auf die Vereisungsgeschichte der Antarktis im Känozoikum eingegangen, wie auch auf deren Einfluss auf den Meeresspiegel bis zum Ende des 23. Jahrhunderts. Dabei soll vertieft auf die Frage, welchen Einfluss die Veränderung des antarktischen Inlandeises bislang auf den Meeresspiegel hatte und welchen sie in Zukunft haben wird, nachgegangen werden.
Die Antarktis und Grönland beherbergen die größten Eisschilde der Welt. Im Zuge des anthropogenen Klimawandels gerät die Antarktis immer mehr in den Mittelpunkt der Forschung, da sie einen großen Einfluss auf das globale Klimasystem hat und zudem noch recht wenig erforscht ist. Dies wirft noch einige Fragen auf, vor allem aber welchen Einfluss die Antarktis in Zukunft hat, wenn sich der anthropogene Klimawandel verstärkt. Denn trotz der isolierten Lage reagiert das Eisschild sehr empfindlich auf die jüngsten Klimaänderungen (Lenaerts et al. 2016). Die Westantarktis und die Antarktische Halbinsel gehören hierbei zu den sich am schnellsten erwärmenden Regionen der Erde und verlieren jedes Jahr mehr an Masse (Ehlers 2020).
Für die Menschheit ist die Antarktis ein sehr junges Phänomen, da sie erst 1829 im Zuge der Suche nach dem Südpol entdeckt worden ist. Aber auch bezogen auf die Erdgeschichte ist der Entstehungsbeginn der antarktischen Vergletscherung vergleichsweise jung, nämlich seit dem Känozoikum (Ehlers 2020). Die Antarktis als Kontinent befindet sich ungefähr bei 65° südlicher Breite und umfasst eine Fläche von fast 14 Mio. km2. Dies entspricht fast dem 3-fachen der Fläche Europas (Blümel 2015). Davon nimmt der eigentliche Kontinent ca. 13 Mio. km2 Fläche ein und die Eisschilde um den Kontinent herum zusammen ca. 1 Mio. km2 (Roland 2009). Der Kontinent lässt sich in drei größere Sektoren einteilen: Der Antarktischen Halbinsel, der Westantarktis und der Ostantarktis, die die größte Fläche einnimmt. Die antarktische Halbinsel wird überwiegend von Schelfeis und Meereis bedeckt, das bedeutet, dass hier große Eismassen auf einzelnen, nicht zusammenhängenden Gebirgsstreifen ruhen und somit an das Ozeanwasser gebunden sind. So auch die Westantarktis, die mit der antarktischen Halbinsel verbunden ist. Im Gegenteil dazu steht die Ostantarktis, deren Eismassen sich nur auf einem Kontinent befinden. Wenn von der Antarktis gesprochen wird, wird sie unteranderem mit einer Kältewüste assoziiert. Dies liegt daran, dass im Innern des Kontinents nur 250mm Niederschlag fällt. An den Küstengebieten dagegen etwas mehr. Dort kommt es zu einer Eis- Akkumulation durch Schneefall aufgrund der Nähe zum Meer (Gebhardt et al. 2020). Außerdem ist die Antarktis der größte Kontinent, der 2300 - 2500m über dem Meeresspiegel ragt, zudem der kälteste Kontinent, auf dem eine Tiefsttemperatur von -89,2 Grad gemessen wurde und einer der windigsten Kontinente, mit vorkommenden Geschwindigkeiten von bis zu 300km/h (Roland 2009). Des Weiteren speichert die antarktische Inlandseisdecke bis zu 91% des Süßwasser auf der Erde und ist somit der größte Süßwasserspeicher auf der Erde (Strahler & Strahler 2009).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vereisungsgeschichte der Antarktis
- Methoden der Rekonstruktion
- Ursachen
- Tertiär
- Quartär
- Aktuelle Ausmaße der Vereisung
- Einfluss der Vereisung auf den Meeresspiegel
- Methoden zur Rekonstruktion
- Massenbilanz der Antarktis
- Das Schelfeis
- Entwicklung seit dem Tertiär
- Zukünftige Entwicklung
- Einfluss der Vereisung auf den Meeresspiegel
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Vereisungsgeschichte der Antarktis im Känozoikum und deren Einfluss auf den Meeresspiegel bis zum Ende des 23. Jahrhunderts. Sie untersucht die Frage, wie die Veränderung des antarktischen Inlandeises in der Vergangenheit den Meeresspiegel beeinflusst hat und welche Auswirkungen sie in Zukunft haben wird.
- Rekonstruktion der Vereisungsgeschichte der Antarktis
- Analyse der Ursachen für die Entstehung und Entwicklung des antarktischen Eisschildes
- Bedeutung der antarktischen Vereisung für das globale Klimasystem
- Einfluss der antarktischen Vereisung auf den Meeresspiegel
- Prognose der zukünftigen Entwicklung des antarktischen Eisschildes und seiner Auswirkungen auf den Meeresspiegel
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der antarktischen Vereisung und deren Bedeutung für das globale Klimasystem ein. Sie beleuchtet die Ursachen für den Fokus auf die Antarktis im Kontext des anthropogenen Klimawandels und die besonderen Herausforderungen der Forschung in dieser Region.
Kapitel 2 behandelt die Vereisungsgeschichte der Antarktis, beginnend mit dem Beginn der Vereisung im Eozän-Oligozän-Übergang. Es beleuchtet die Methoden, die zur Rekonstruktion der Vereisungsgeschichte eingesetzt werden, und diskutiert die verschiedenen Ursachen für die Entstehung des antarktischen Eisschildes. Dieses Kapitel geht auch auf die unterschiedlichen Vergletscherungszeiträume der West- und Ostantarktis ein.
Kapitel 3 widmet sich den aktuellen Ausmaßen der Vereisung und deren Einfluss auf den Meeresspiegel. Es werden die Methoden zur Rekonstruktion des Meeresspiegelverlaufs vorgestellt und die Massenbilanz der Antarktis diskutiert. Das Kapitel beleuchtet die Rolle des Schelfeises und die Entwicklung der antarktischen Vereisung seit dem Tertiär. Es befasst sich auch mit der Prognose der zukünftigen Entwicklung der Vereisung und ihrer Auswirkungen auf den Meeresspiegel.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die folgenden Schlüsselbegriffe: Antarktis, Vereisungsgeschichte, Eisschild, Meeresspiegel, Klimawandel, anthropogener Klimawandel, Massenbilanz, Schelfeis, Methoden der Rekonstruktion, Paläoklima, Isotope, Fossilien, Sedimentanalyse, Ozeanbohrungen, Geotektonik, Milankovich-Zyklen, Tasman-Straße, Drake-Straße, Zirumpolarstrom.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, Die Vereisungsgeschichte der Antarktis und der Einfluss auf den Meeresspiegel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1332844