In dieser Arbeit soll die Retranslation Hypothese am Beispiel der deutschen Erstübersetzung und letzten Neuübersetzung von "Stolz und Vorurteil" von Jane Austen untersucht werden.
Eine Handvoll Translationswissenschaftler:innen diskutieren das Phänomen der Neuübersetzung und der Umschreibung bzw. Umarbeitung einer bestehenden Übersetzung anhand der sogenannten Retranslation Hypothese. Diese besagt, dass neuere Übersetzungen eher an das Original angepasst sind und nicht mehr, wie seine Vorgänger die empfangene Kultur in fremde ideologische Normen zwängen. Eine Übersetzung wird damals wie heute für ein Zielpublikum geschrieben. Allerdings ist eine kulturelle Hinwendung zur, inzwischen bekannten Kultur zu beobachten, sodass heutige Versionen sich näher am Original orientieren.
Über zwei Jahrhunderte wurde Stolz und Vorurteil insgesamt zwölf Mal ins Deutsche übersetzt, angepasst und umgeschrieben. Bei dem Original von Jane Austen handelt es sich hingegen um ein wahrliches Monument der englischen Literatur. "Pride and Prejudice" wurde über die Jahre wiederholt neu aufgelegt, als Band in einer Reihe von Austens Werken oder als eine überarbeitete Ausgabe mit editorischen Ergänzungen in Form von Zusatzinformationen und Kommentaren oder enthaltenen Essays und Interpretationsansätzen publiziert. Ihr Originaltext wird jedoch nicht angerührt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen und Begriffsabgrenzung
- Einordnung der Retranslation Hypothese
- Berechtigte Kritik
- Gründe/Motive für Neuübersetzungen
- Analyse der Erst- und Neuübersetzung von Stolz und Vorurteil
- Versionen und Ausgaben
- Translatorische Annäherung
- Domestizierung des Originals
- Abschlussdiskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der Neuübersetzung und untersucht die Retranslation Hypothese anhand der deutschen Erstübersetzung und letzten Neuübersetzung von Jane Austens "Stolz und Vorurteil". Die Zielsetzung ist es, die Entwicklung von Übersetzungen im Kontext kultureller Normen und der Retranslation Hypothese zu analysieren.
- Retranslation Hypothese und ihre Kritik
- Motive für Neuübersetzungen
- Kulturelle und translatorische Aspekte der Übersetzungen
- Vergleich von Erst- und Neuübersetzung
- Bedeutung des Entstehungshintergrundes der Übersetzungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt den Zusammenhang zwischen "Stolz und Vorurteil" und der Retranslation Hypothese dar. Kapitel 2 definiert die Retranslation Hypothese und beleuchtet sowohl Befürworter als auch Kritiker der Hypothese. In Kapitel 3 werden die Gründe für Neuübersetzungen analysiert, wobei der Fokus auf ökonomischen Aspekten liegt. Kapitel 4 untersucht die Erst- und Neuübersetzung von "Stolz und Vorurteil" und analysiert die Unterschiede zwischen beiden Versionen. Der Fokus liegt auf der translatorischen Annäherung an das Original und der Domestizierung des Originals. Die Arbeit endet mit einer Abschlussdiskussion, in der die Ergebnisse mit der Retranslation Hypothese abgeglichen und im Kontext der Kritik beurteilt werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die zentralen Themen der Retranslation Hypothese, Neuübersetzungen, kulturelle Normen, translatorische Annäherung, Domestizierung, "Stolz und Vorurteil", Jane Austen, Erstübersetzung, Neuübersetzung und der Vergleich von Übersetzungen.
- Arbeit zitieren
- Kelly Tucker (Autor:in), 2022, Die Retranslation Hypothese als Motiv der Neuübersetzung. Analyse anhand von Jane Austen "Stolz und Vorurteil", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1333568