Wie fand die Rückeroberung der an die Parther in der Schlacht von Carrhae verlorenen Feldzeichen wirklich statt? Eine Frage, die auch heute von Bedeutung ist. Bei der Aufarbeitung diese Frage setze ich voraus, dass diese Rückeroberung nicht militärisch war und zeige, welchen Einfluss die Selbstdarstellung des Augustus in der Literatur und den Medien der Zeit auf diese Thematik hatte und auch heute noch hat.
Die Quellenlage zu diesem Thema ist nicht sehr einfach, da nicht alle Quellen sich heute erhalten oder nur fragmentarisch vorhanden sind. Zur Beantwortung der Frage aus literarischer Sicht wurde die Darstellung des Augustus in seinen Res Gestae, die des Pompeius Trogus in den Historicae Philippicae und Suetons Sicht herangezogen. Manche, wie das Werk des Pompeius Trogus, sind verloren gegangen und lediglich noch in Auszügen andere Autoren vorhanden. Folglich fanden Aufarbeitungen statt, wodurch häufig unklar ist, was übernommen und was überarbeitet wurde. Die Aufarbeitung des Themas aus medialer Sicht beschränkt sich in diesem Fall auf zwei Münztypen und das Brustschild des Augustus von Primaporta. Problematisch ist, dass viele Münzprägungen im Auftrag des Augustus ausgeführt wurden und diese aufgrund dessen folglich einen subjektiven Charakter aufweisen. Dennoch hat dieses Thema eine große Relevanz, da Augustus der Bevölkerung Roms einen militärischen Sieg vortäuschte, den es in Wirklichkeit nicht gegeben hat. Dieser "Sieg" stellt jedoch einen wichtigen Erfolg für die Römer in der römisch-parthischen Geschichte dar, was dieses Thema so interessant macht.
Die folgende Aufarbeitung beginnt mit der Darstellung in den Medien und arbeitet sich von den Münzen über das Brustschild des Augustus von Primaporta hin zur Literatur. Diese Abhandlung setzt bei den Res Gesate ein, behandelt anschließend Pompeius Trogus und als Abschluss Sueton.
Antike Autoren wie Plutarch, Cassius Dio, Horaz oder auch Properz, die sich zu diesem Thema äußerten, können nicht behandelt werden. Ebenfalls wird eine Einschränkung im Hinblick auf die Medien der Zeit vorgenommen; es können nicht alle Münzen betrachtet werden, ebenso wenig wie alle Statuen oder kleinkünstlerische Arbeiten wie Glaspasten.
Diese ausgeklammerten Quellen liefern jedoch einen vertieften Einblick, der sicherlich das Wissen über die Selbstdarstellung der Rückgewinnung der Feldzeichen festigt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Darstellung der Ereignisse
- 2.1 Die Darstellung der Ereignisse in der Kunst
- 2.1.1 Die Darstellung auf Münzen
- 2.1.2 Die Darstellung auf dem Brustschild des Augustus von Primaporta
- 2.2 Die Widerspiegelung der Ereignisse in der Literatur
- 2.2.1 Die Widerspiegelung der Ereignisse in der Literatur - Augustus Res Gestae
- 2.2.2 Die Widerspiegelung der Ereignisse in der Literatur - Pompeius Trogus
- 2.2.3 Die Widerspiegelung der Ereignisse in der Literatur – Sueton
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rückeroberung der in der Schlacht von Carrhae verlorenen Feldzeichen durch Augustus. Im Fokus steht die Frage, inwiefern diese Rückeroberung, die nicht militärisch erfolgte, durch die Selbstdarstellung des Augustus in Literatur und Medien der damaligen Zeit konstruiert und beeinflusst wurde – mit Auswirkungen bis in die Gegenwart. Die Analyse basiert auf einer Auswahl antiker Quellen, wobei die eingeschränkte Quellenlage und deren Interpretation berücksichtigt werden.
- Augustus' Selbstdarstellung und Propaganda
- Die Rolle der Medien (Münzen, Brustschild) in der Konstruktion historischer Ereignisse
- Analyse der literarischen Quellen (Res Gestae, Pompeius Trogus, Sueton)
- Die Konstruktion eines „militärischen Sieges“ und dessen Bedeutung für Rom
- Die Herausforderungen der Quelleninterpretation in der antiken Geschichtsschreibung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Rückeroberung der in der Schlacht von Carrhae verlorenen römischen Feldzeichen ein und stellt die Forschungsfrage nach dem Einfluss der Selbstdarstellung des Augustus auf die Konstruktion dieses Ereignisses. Sie beschreibt die Herausforderungen der Quellenlage, die sich aus dem Verlust oder der Fragmentarität vieler Quellen ergibt und die Notwendigkeit einer selektiven Auswahl der zu analysierenden Quellen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse von Münzen, des Brustschildes des Augustus von Primaporta sowie der literarischen Darstellungen in den Res Gestae, bei Pompeius Trogus und Sueton. Die Einleitung unterstreicht die Bedeutung des Themas, da Augustus der römischen Bevölkerung einen militärischen Sieg suggerierte, der in Wirklichkeit nicht stattfand, und betont die Relevanz dieses "Sieges" für die römisch-parthische Geschichte.
2. Die Darstellung der Ereignisse in der Kunst und Literatur: Dieses Kapitel untersucht die mediale und literarische Darstellung der Rückeroberung der Feldzeichen. Der Abschnitt über die Münzen analysiert zwei ausgewählte Denare, die die Rückeroberung mit der Legende "SIGNIS (PARTHICIS) RECEPTIS" darstellen und dabei verschiedene Aspekte der Selbstdarstellung des Augustus hervorheben, wie z.B. seine Darstellung als bartsloser Mann mit oder ohne Diadem. Der Abschnitt zum Brustschild des Augustus von Primaporta und die Analyse der literarischen Darstellungen bei Augustus (Res Gestae), Pompeius Trogus und Sueton werden hier nicht zusammengefasst, da sie jeweils eigene Kapitel bilden.
Schlüsselwörter
Augustus, Partherkrieg, Schlacht von Carrhae, Feldzeichen, Rückeroberung, Selbstdarstellung, Propaganda, Münzprägung, Res Gestae, Pompeius Trogus, Sueton, Medien, Literatur, Römische Geschichte, Quellenkritik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Die Rückeroberung der in der Schlacht von Carrhae verlorenen römischen Feldzeichen durch Augustus
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Rückeroberung der in der Schlacht von Carrhae verlorenen römischen Feldzeichen durch Augustus. Im Fokus steht dabei die Frage, wie diese Rückeroberung (die nicht militärisch erfolgte) durch Augustus' Selbstdarstellung in Literatur und Medien der damaligen Zeit konstruiert und beeinflusst wurde – mit Auswirkungen bis in die Gegenwart.
Welche Quellen werden in dieser Arbeit analysiert?
Die Analyse basiert auf einer Auswahl antiker Quellen, wobei die eingeschränkte Quellenlage und deren Interpretation berücksichtigt werden. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse von Münzen, dem Brustschild des Augustus von Primaporta sowie den literarischen Darstellungen in den Res Gestae, bei Pompeius Trogus und Sueton.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Augustus' Selbstdarstellung und Propaganda, die Rolle von Medien (Münzen, Brustschild) in der Konstruktion historischer Ereignisse, die Analyse literarischer Quellen (Res Gestae, Pompeius Trogus, Sueton), die Konstruktion eines „militärischen Sieges“ und dessen Bedeutung für Rom sowie die Herausforderungen der Quelleninterpretation in der antiken Geschichtsschreibung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in drei Hauptkapitel gegliedert: Einleitung, Die Darstellung der Ereignisse (unterteilt in die Darstellung in der Kunst und die Widerspiegelung in der Literatur), und Fazit. Kapitel 2 analysiert die Darstellung der Rückeroberung auf Münzen, dem Brustschild des Augustus von Primaporta und in den Schriften von Augustus selbst (Res Gestae), Pompeius Trogus und Sueton.
Welche konkreten Beispiele werden in der Arbeit untersucht?
Konkrete Beispiele umfassen die Analyse ausgewählter Denare mit der Legende "SIGNIS (PARTHICIS) RECEPTIS", die verschiedene Aspekte der Selbstdarstellung des Augustus hervorheben, sowie die detaillierte Untersuchung des Brustschildes des Augustus von Primaporta.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
(Die Zusammenfassung des Fazits fehlt im gegebenen Text. Eine detaillierte Schlussfolgerung kann erst nach der Lektüre des vollständigen Textes gegeben werden.)
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Augustus, Partherkrieg, Schlacht von Carrhae, Feldzeichen, Rückeroberung, Selbstdarstellung, Propaganda, Münzprägung, Res Gestae, Pompeius Trogus, Sueton, Medien, Literatur, Römische Geschichte, Quellenkritik.
Welche Herausforderungen ergeben sich aus der Quellenlage?
Die Arbeit thematisiert die Herausforderungen, die sich aus der eingeschränkten und fragmentarischen Quellenlage ergeben. Der Verlust oder die Fragmentarität vieler Quellen machen eine selektive Auswahl und sorgfältige Interpretation notwendig.
Welche Bedeutung hat die "Rückeroberung" für Rom?
Die Arbeit betont die Bedeutung der konstruierten "Rückeroberung" für die römisch-parthische Geschichte und die Bedeutung des Augustus, der der römischen Bevölkerung einen militärischen Sieg suggerierte, der in Wirklichkeit nicht stattfand.
- Quote paper
- Jasmin Christ (Author), 2020, Die Rückeroberung in der Schlacht von Carrhae der an die Parther verlorenen Feldzeichen. Darstellungen in Kunst und Literatur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1333581