Descartes hat, als ein Intellektueller, der am Anfang des 17. Jahrhunderts lebte, die scholastische Philosophie durch den kartesianischen Rationalismus, der seinen Namen gemäß der latinisierten Form des Namens Descartes‘, Renatus Cartesius, angenommen hat, auf eine neue Ebene geholt, und den Weg zur modernen Philosophie eingeschlagen. Die Bedeutung von Descartes Position innerhalb der Philosophiegeschichte besteht darin, dass sie den im Schatten der scholastischen Philosophie stehenden Verstand in die Mitte seiner Philosophie gestellt hat.
Die Fragestellung, inwiefern das aus dem Glauben heraus gesicherte Wissen, dass Gott existiert, sich in einem solchen System positionieren und behaupten kann, indem der Vernunft mehr Kraft und Initiative zugesprochen wird als je zuvor, war einer der wesentlichen Aspekte seiner im Jahr 1641 veröffentlichte Werk „Meditationes de prima philosophia“.
Das Ziel der vorliegenden Untersuchung, die in drei Hauptanschnitten unterteilt ist, ist es, die Standpunkte der Gottesbeweise, die Descartes in der dritten und fünften Meditation formuliert hat, herauszuarbeiten und ihre Argumentationsstruktur systematisch zu erarbeiten.
Im ersten Teil wird erläutert, was man im logischen Sinne unter einem Beweis verstehen soll und inwiefern Gott bzw. die Existenz Gottes in Bezug darauf zu beweisen ist. Warum die bewiesene Gottesexistenz Descartes Ansicht nach wichtig und untersuchungswürdig war, welche notwendigen epistemischen Voraussetzungen, die in der ersten und zweiten Meditation erfüllt wurden, zum Tragen kommen, wird im zweiten Teil verdeutlicht. Schließlich lässt sich Descartes ideentheoretischer Gottesbeweis, der in der dritten Meditation vorkommt, und der von ihm in der fünften Meditation betrachtete ontologische Gottesbeweis mit den dagegen formulierten Einwänden der damaligen Intellektuellen und Descartes Erwiderungen systematisch untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Der logische Hintergrund des Gottesbeweises
- Die Logik der Beweise
- Gottesbeweise
- Descartes' Weg zum Beweis der Existenz Gottes
- Descartes' Gottesbeweise
- Die Voraussetzungen der Gottesbeweise
- Gottesbeweise in den Meditationen
- Ideentheoretischer Gottesbeweis
- Ideentheorie
- Realität
- Kausalität und der ideentheoretische Gottesbeweis.
- Ontologischer Gottesbeweis
- Gewissheit Gottes und der Mathematik
- Notwendigkeit
- Die Struktur des ontologischen Beweises.
- Einwände und Erwiderungen.
- Ideentheoretischer Gottesbeweis
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Ziel dieser Untersuchung ist es, die Gottesbeweise, die Descartes in seinen Meditationen formuliert hat, zu analysieren und ihre Argumentationsstruktur systematisch aufzuzeigen. Die Arbeit befasst sich mit den logischen Grundlagen von Beweisen, den Voraussetzungen für die Gottesbeweise und der systematischen Untersuchung des ideentheoretischen und des ontologischen Gottesbeweises, die Descartes in seinen Meditationen entwickelt hat.
- Logische Grundlagen von Beweisen
- Voraussetzungen für die Gottesbeweise
- Ideentheoretischer Gottesbeweis
- Ontologischer Gottesbeweis
- Einwände und Erwiderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Diese Einleitung führt in Descartes' Werk „Meditationes de prima philosophia“ ein und beleuchtet dessen Bedeutung für die Philosophiegeschichte. Sie erklärt den Fokus der vorliegenden Untersuchung, nämlich die Gottesbeweise, die Descartes in der dritten und fünften Meditation formuliert hat. Die Einleitung stellt die drei Hauptteile der Arbeit vor: die Logik der Beweise, die Voraussetzungen für die Gottesbeweise und die systematische Analyse der Gottesbeweise selbst.
Der logische Hintergrund des Gottesbeweises
Dieses Kapitel definiert den Begriff „Beweis“ im logischen Sinne und erläutert die Unterscheidung zwischen Gültigkeit und Beweiskräftigkeit. Es erklärt, warum die Gottesbeweise in der Geschichte umstritten geblieben sind und welche Gründe für gescheiterte Beweise verantwortlich sein können. Im Fokus steht dabei der Zusammenhang zwischen Gültigkeit und Beweiskräftigkeit sowie die verschiedenen Typen von Beweisversuchen der Gottesexistenz.
Descartes' Weg zum Beweis der Existenz Gottes
Dieses Kapitel behandelt Descartes' Vorgehensweise bei der Beweisführung der Existenz Gottes. Es beleuchtet die epistemischen Voraussetzungen, die in der ersten und zweiten Meditation erfüllt werden, und erklärt, warum die bewiesene Gottesexistenz für Descartes wichtig war. Das Kapitel untersucht die Voraussetzungen für die Gottesbeweise und die Notwendigkeit, die in der ersten und zweiten Meditation erfüllt wurden, um die Gottesbeweise in der dritten und fünften Meditation zu ermöglichen.
Gottesbeweise in den Meditationen
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den beiden Gottesbeweisen, die Descartes in seinen Meditationen formuliert hat. Zum einen wird der ideentheoretische Beweis aus der dritten Meditation vorgestellt und analysiert. Zum anderen wird der ontologische Beweis aus der fünften Meditation erläutert und in seiner Struktur und seinen Einwänden und Erwiderungen beleuchtet. Es werden Einwände der damaligen Intellektuellen gegen die Gottesbeweise und Descartes' Erwiderungen auf diese Einwände untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Gottesbeweisen von René Descartes, insbesondere mit dem ideentheoretischen und dem ontologischen Beweis, wie sie in seinen „Meditationes de prima philosophia“ formuliert wurden. Die Arbeit betrachtet die logischen Grundlagen von Beweisen, die epistemischen Voraussetzungen, die für Descartes' Gottesbeweise notwendig sind, und untersucht die Struktur und die Einwände gegen die Gottesbeweise sowie Descartes' Antworten auf diese Einwände.
- Arbeit zitieren
- Göksel Çelik (Autor:in), 2022, Descartes Gottesbeweise in den Meditationen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1334334