Die Fragestellung, ist die Folgende: Welche waren die Schlüssel zur Machtergreifung der Zenobia und wie konnte sie die Macht ihres verstorbenen Mannes Odaenathus und damit des vorherigen Herrschers so "einfach [und] unangefochten" übernehmen, obwohl dynastische Nachfolgen in der Geschichte Palmyras davor beispiellos waren? Eine weitere Fragestellung, die sich daraus ergibt, ist, inwiefern Zenobia als Usurpatorin zu kennzeichnen ist und was sie zu diesem fatalen Schritt veranlasste.
Die im Anschluss näher beleuchtete Kontroversität von Quellen wie der Historia Augusta (HA) ist hierbei nur einer von vielen Faktoren, der dem vorliegenden Forschungsthema Bedeutung verleiht. Doch nicht nur Zenobia an sich lenkt immer wieder die Aufmerksamkeit der Forschung auf sich und stahlt damit Bedeutung aus. Sowohl ihr Herrschersitz Palmyra als auch die Provinz Syria, in der sich die Stadt befand, waren einerseits durch ihre Funktion im Fernhandel mit dem Orient und den damit erlangten Reichtum, andererseits durch ihre territorial-politische Bedeutung an der Grenze zwischen den Imperien der Römer und Parther ("inter duo imperia") eine der wichtigsten Regionen der römischen Reichspolitik des 3. Jh.
„Große Frauen aus dem Bereich des politischen Lebens sind im Altertum keine häufige Erscheinung.“ So lauten die Anfangsworte des Werkes Große Frauen des Altertums von Ernst Kornemann. Und dennoch ist es nicht zu leugnen, dass es sie gab. Eines der wohl prominentesten Beispiele hierfür war und ist die palmyrenische Königin und potenzielle Usurpatorin Septimia Zenobia, die im 3. Jh., nachdem sie die Macht ihres ermordeten Mannes Septimius Odaenathus im Namen ihres noch minderjährigen Sohnes und eigentlichen Thronfolgers Vaballathus vormundschaftlich übernahm, weite Teile Syriens sowie der umliegenden Provinzen durch ihre expansive Politik unter ihre Kontrolle brachte und sogar den Kaisertitel beanspruchte. Durch dieses offensive und aggressive Handeln forderte sie den römischen Kaiser Aurelian gewissermaßen heraus und erntete bald darauf, was sie gesät hatte: Aurelian marschierte mit seinen Truppen gen Osten und setzte der Herrschaft Zenobias zuerst in den eroberten Gebieten und schließlich in ihrer Heimat- und Herrscherstadt Palmyra ein Ende. Doch ist es nicht der Untergang des sog. palmyrenischen Teil- bzw. Sonderreichs, der im Fokus dieser Arbeit stehen soll, sondern dessen Aufstieg.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Forschungsstand und Quellenüberblick
- 3 Historische Einordnung: Geschichte Syriens und Palmyras bis zum Tode von Septimius Odaenathus
- 4 Die Machtübernahme Zenobias – Schlüssel zur Machtergreifung
- 5 Sturz der Herrscherin durch Aurelian
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Machtergreifung der palmyrenischen Königin Zenobia und analysiert die Schlüsselfaktoren ihres Aufstiegs. Die Arbeit befasst sich mit den historischen Umständen, die Zenobias Machtübernahme ermöglichten, und hinterfragt ihre Rolle als potenzielle Usurpatorin.
- Die historische Einordnung Syriens und Palmyras bis zum Tod Odaenathus
- Zenobias Machtübernahme und die Schlüsselfaktoren ihres Erfolgs
- Die Rolle Zenobias als potenzielle Usurpatorin
- Die Bewertung der verfügbaren Quellen und des Forschungsstandes
- Der Sturz Zenobias durch Aurelian
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Schlüsseln zu Zenobias Machtergreifung. Sie betont die Seltenheit weiblicher Herrschaft im römischen Reich und die besondere Bedeutung Zenobias als historischer Figur und kulturelles Symbol. Die Einleitung hebt die Bedeutung Palmyras als strategisch wichtige Handelsstadt und die Kontroverse um die verfügbaren Quellen hervor, insbesondere die Historia Augusta.
2 Forschungsstand und Quellenüberblick: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über den bestehenden Forschungsstand zu Zenobia, Palmyra und Syrien. Es werden verschiedene Autoren und ihre jeweiligen Schwerpunkte genannt, die sich mit Aspekten wie Romanisierung, kulturellen Einflüssen und der Rolle Palmyras im römischen Imperium befassen. Die wichtigsten Quellen, die Historia Augusta und Zosimos' Neue Geschichte, werden vorgestellt und deren jeweilige Stärken und Schwächen hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Informationen bewertet. Die Kapitel betont die Vielschichtigkeit der Forschung und die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit den vorhandenen Quellen.
3 Historische Einordnung: Geschichte Syriens und Palmyras bis zum Tode von Septimius Odaenathus: Dieses Kapitel liefert den notwendigen historischen Kontext, indem es die Geschichte Syriens und speziell Palmyras bis zum Tod von Septimius Odaenathus nachzeichnet. Es beleuchtet die Bedeutung Palmyras als wichtiges Handelszentrum und strategische Grenzregion zwischen Rom und dem Partherreich. Die Darstellung soll das Verständnis für die Machtverhältnisse und die politischen Rahmenbedingungen schaffen, innerhalb derer Zenobia agierte und ihre Macht erlangte. Das Kapitel erklärt die Position Palmyras und seine Bedeutung für das römische Reich.
4 Die Machtübernahme Zenobias – Schlüssel zur Machtergreifung: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Analyse der Machtergreifung Zenobias nach dem Tod ihres Mannes Odaenathus. Es untersucht die Faktoren, die ihre erfolgreiche und scheinbar mühelose Übernahme der Macht ermöglichten, und analysiert ihre Strategien und politischen Manöver. Hier wird sich eingehend mit den politischen, wirtschaftlichen, und sozialen Gegebenheiten beschäftigt, die es Zenobia erlaubten, die Macht an sich zu reißen.
5 Sturz der Herrscherin durch Aurelian: Dieses Kapitel beschreibt den Sturz Zenobias durch Kaiser Aurelian. Es analysiert die römischen Strategien, den Verlauf der militärischen Kampagne und die Gründe für Zenobias Niederlage. Die Analyse des Falls Zenobias soll die Vorgänge detailliert darlegen und die Methoden des römischen Imperiums zur Niederschlagung von Aufständen beleuchten.
Schlüsselwörter
Zenobia, Palmyra, Syrien, Römisches Reich, Usurpation, Machtübernahme, 3. Jahrhundert n. Chr., Historia Augusta, Odaenathus, Aurelian, römische Provinz, Handel, Orient, Okzident, Forschungsstand, Quellenkritik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Zenobia: Aufstieg und Fall einer palmyrenischen Königin"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht die Machtergreifung der palmyrenischen Königin Zenobia und analysiert die Schlüsselfaktoren ihres Aufstiegs und ihres späteren Sturzes. Im Fokus steht die historische Einordnung ihrer Herrschaft im Kontext des römischen Reiches und die Bewertung der verfügbaren historischen Quellen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Einordnung Syriens und Palmyras bis zum Tod von Odaenathus, Zenobias Machtübernahme und die Faktoren ihres Erfolgs, ihre Rolle als potenzielle Usurpatorin, eine kritische Auseinandersetzung mit dem Forschungsstand und den Quellen (insbesondere die Historia Augusta und Zosimos), sowie den Sturz Zenobias durch Aurelian.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und was ist ihr Inhalt?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung (Einführung in die Thematik und Forschungsfrage), Forschungsstand und Quellenüberblick (Bewertung der vorhandenen Literatur und Quellen), Historische Einordnung (Geschichte Syriens und Palmyras bis zum Tod Odaenathus), Zenobias Machtübernahme (Analyse der Faktoren ihres Erfolgs), Sturz durch Aurelian (Beschreibung der römischen Kampagne und Zenobias Niederlage), und Fazit (Zusammenfassung der Ergebnisse).
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die vorhandenen historischen Quellen, insbesondere die Historia Augusta und Zosimos' Neue Geschichte. Die Arbeit analysiert kritisch die Stärken und Schwächen dieser Quellen und berücksichtigt den aktuellen Forschungsstand zu Zenobia, Palmyra und Syrien.
Welche zentrale Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage ist, welche Schlüsselfaktoren zu Zenobias Machtergreifung führten. Die Arbeit untersucht die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umstände, die ihren Aufstieg ermöglichten.
Welche Rolle spielt Zenobia in dieser Arbeit?
Zenobia steht im Mittelpunkt der Arbeit. Sie wird als historische Figur und kulturelles Symbol betrachtet. Die Arbeit analysiert ihre Rolle in der palmyrenischen Politik, ihre Strategien und ihre Bedeutung im Kontext des römischen Reiches.
Wie wird der Sturz Zenobias durch Aurelian dargestellt?
Das Kapitel über den Sturz Zenobias beschreibt detailliert die römischen Strategien, den Verlauf der militärischen Kampagne und die Gründe für Zenobias Niederlage. Es beleuchtet die Methoden des römischen Imperiums zur Niederschlagung von Aufständen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Zenobia, Palmyra, Syrien, Römisches Reich, Usurpation, Machtübernahme, 3. Jahrhundert n. Chr., Historia Augusta, Odaenathus, Aurelian, römische Provinz, Handel, Orient, Okzident, Forschungsstand, Quellenkritik.
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- Paul Killat (Author), 2022, Die Usurpation der Zenobia. Machtergreifung einer palmyrenischen Herrscherin in der Provinz Syria, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1334481