Dieser Unterrichtsentwurf beschreibt eine Lerneinheit im Geschichtsunterricht einer 12. Klasse, bei der Schüler:innen anhand eines Spielfilms die Entstehung eines Geschichtsbilds hinterfragen sollen. Eine Einführung zur Verwendung historischer Spielfilme im Geschichtsunterricht leitet zum Thema hin, gefolgt von einer genaueren Erläuterung des Films "300", der in diesem konkreten Beispiel verwendet wurde. In einer Lerngruppenbeschreibung geht der Autor auf die spezifischen Anforderungen in seiner Klasse ein und beschreibt die Vorarbeit, die er für die entsprechende Lerneinheit mit seinen Schüler:innen geleistet hat. Im nächsten Schritt werden die didaktisch-methodischen Entscheidungen näher erklärt, bevor im letzten Teil eine genaue Beschreibung des Ablaufs der Unterrichtseinheit folgt. Eine Evaluation der Stunde rundet den Unterrichtsentwurf ab.
Während Spielfilme im Geschichtsunterricht meist keine große Rolle spielen, ist davon auszugehen, dass ein Großteil der Öffentlichkeit und damit auch der größere Teil der Schüler:innen das, was sie über geschichtliche Prozesse wissen, durch Filme oder das Fernsehen vermittelt bekommen. Es ist somit nur konsequent anzunehmen, dass historische Spielfilme das Geschichtsbewusstsein von Schüler:innen prägen können, vor allem, wenn deren Inhalt nicht kritisch reflektiert werden kann. Geht man davon aus, dass ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein ein Ziel des Geschichtsunterrichts darstellt, so scheint es geboten, historische Spielfilme im Unterricht zu thematisieren. Dabei sollte allerdings nicht (nur) die historische Korrektheit des Gezeigten im Fokus stehen, sondern vielmehr das im Film transportierte Geschichtsbild. Dadurch lernen die SuS, den Aufbau von Geschichtsbildern zu erkennen, zu hinterfragen und vor dem Hintergrund ihres eigenen Geschichtsbewusstseins zu reflektieren
Inhaltsverzeichnis
- 1.) EINLEITUNG UND PROBLEMSTELLUNG
- 1.1) ZUR VERWENDUNG HISTORISCHER SPIELFILME IM GESCHICHTSUNTERRICHT
- 1.2) ZUR VERWENDUNG DES FILMS 300 IM UNTERRICHT.
- 1.3) ZIELFORMULIERUNG.
- 2.) UNTERRICHTSPRAXIS
- 2.1) LERNGRUPPENBESCHREIBUNG
- 2.2) VORABERHEBUNG MITTELS FRAGEBOGEN
- 2.3) FORMULIEREN von LeitfRAGEN
- 2.4) PLANUNG DES GEMEINSAMEN VORGEHENS
- 2.5) KRITISCHE SACHANALYSE.
- 2.6) DIDAKTISCH-METHODISCHE ENTSCHEIDUNGEN..
- 3.) DIE UNTERRICHTSEINHEIT.
- 3.1) KONZEPTION DER STUNDEN..
- 3.1.1) Der Film „300“ unter bestimmten Beobachtungsaufträgen
- 3.1.2) Herodot als Vorlage für den Film „300“ – Fantasie oder Tatsachenbericht?.
- 3.1.3) Der Mythos 300 als Mittel von Propaganda?.
- 3.1.4) Der Film „300“ – ein moderner Propagandafilm?..\li>
- 4.) EVALUATION DER UNTERRICHTSEINHEIT.
- 5) LITERATURVERZEICHNS
- 6.) ANHANG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Verwendung des Films „300“ im Geschichtsunterricht und analysiert, wie Spielfilme aktuelle Geschichtsbilder beeinflussen. Das Hauptziel der Arbeit ist es, die Potenziale und Herausforderungen des Einsatzes von Spielfilmen mit historischem Inhalt im Unterricht aufzuzeigen, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung eines reflektierten Geschichtsbewusstseins bei den Schülerinnen und Schülern.
- Der Einfluss von Spielfilmen auf das Geschichtsbewusstsein
- Die kritische Analyse von Geschichtsbildern in Filmen
- Der Einsatz des Films „300“ als Beispiel für die Manipulation von Geschichte
- Die Bedeutung von Propaganda und Ideologie in Filmen
- Die Rezeptionsgeschichte der Schlacht an den Thermopylen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung und Problemstellung thematisiert die Relevanz von Spielfilmen im Geschichtsunterricht und stellt die Bedeutung eines reflektierten Geschichtsbewusstseins heraus. Sie führt in das Thema des Films „300“ ein und beleuchtet die Kontroversen, die seine brutale Ästhetik und die Konstruktion eines Gut-Böse-Schemas auslöste. Das Kapitel beleuchtet auch die Schwierigkeit einer historischen Rekonstruktion der Schlacht an den Thermopylen und wie der Film sich mit der aktuellen politikwissenschaftlichen Rezeption der Schlacht auseinandersetzt.
Das Kapitel „Unterrichtspraxis“ beschreibt die Lernumgebung und den Ablauf der Unterrichtseinheit. Es stellt die Methoden der Voraberhebung, der Formulierung von Leitfragen und der Planung des gemeinsamen Vorgehens vor, die für die kritische Sacheranalyse des Films „300“ eingesetzt werden.
Die Unterrichtseinheit selbst wird im dritten Kapitel vorgestellt. Die Konzeption der Stunden beinhaltet die Analyse des Films „300“ unter bestimmten Beobachtungsaufträgen, eine Auseinandersetzung mit Herodot als Vorlage für den Film und die kritische Betrachtung des Mythos 300 als Mittel der Propaganda.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe „Geschichtsbewusstsein“, „Spielfilme“, „Propaganda“, „Rezeptionsgeschichte“, „Thermopylen“ und „300“. Weitere zentrale Themen sind die kritische Analyse von Geschichtsbildern, die Bedeutung eines reflektierten Geschichtsverständnisses im Kontext von Medien und die didaktischen Potenziale und Herausforderungen des Einsatzes von Spielfilmen im Geschichtsunterricht.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Ruby (Autor:in), 2015, Der Einfluss von Spielfilmen auf aktuelle Geschichtsbilder im Geschichtsunterricht (12. Klasse Gymnasium), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1335174