Irmgard Keun veröffentlichte 1932 "Das kunstseidene Mädchen". In diesem Roman fällt die Protagonistin Doris der Illusion des Films zum Opfer. Sie träumt davon, ein „Glanz“ zu werden und es zieht sie nach Berlin.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Einfluss des Films auf "Das kunstseidene Mädchen" auf zwei Ebenen. Zum einen wird Keun in ihrer Schreibweise stark vom Film geprägt. Zwar sind Film und Roman zwei Kunstformen, die sich aufgrund ihres Mediums unterscheiden – so wirkt ein Roman durch Sprache, während der Film eine Aneinanderreihung von Bildern versehen mit akustischen Reizen ist – doch gelingt es, mit Sprache dem Medium Film nahezukommen. In Keuns Roman werden Stilmittel untersucht, die bewegte Bilder erzeugen. Gerade in den Szenen der Großstadt wird ihre filmische Schreibweise besonders deutlich. Auf der zweiten Ebene des filmischen Einflusses befindet sich die Protagonistin, die aus der Ich-Perspektive durch den Roman führt. Gegenstand der Betrachtung wird die Wirkung des Films auf ihre Schreibweise und ihren Habitus sein. Von der Traumwelt des Films inspiriert, möchte sie filmisch schreiben und wie ein „Glanz“ leben.
Inhaltsverzeichnis
- I) Einleitung
- II) Der Einfluss des Films auf Das kunstseidene Mädchen
- 1.) Der Roman der Neuen Sachlichkeit
- 2.) Keuns filmische Schreibweise
- 2.1 Schilderung des Umfelds
- 2.2 Szenen der Großstadt
- 3.) Doris und der Film
- 3.1 „Aber ich möchte schreiben wie Film“
- 3.2 Doris' Wunsch, ein „Glanz“ zu werden
- III) Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Einfluss des Films auf Irmgard Keuns Roman „Das kunstseidene Mädchen“ in der Weimarer Republik. Sie beleuchtet, wie Keuns Schreibweise vom Medium Film geprägt ist, besonders in der Darstellung des Großstadtlebens. Außerdem wird die Wirkung des Films auf die Protagonistin Doris analysiert, die von der Illusion des Films fasziniert ist und ein „Glanz“ werden möchte.
- Der Einfluss des Films auf die Schreibweise der Neuen Sachlichkeit
- Die Darstellung der Großstadt im Roman als filmische Szenerie
- Doris' Wunsch, ein „Glanz“ zu werden, und ihre Identifikation mit Filmglamour
- Die Ambivalenz des Films als Medium zwischen Illusion und Realitätsdarstellung
- Die Rolle der weiblichen Emanzipation in der Weimarer Republik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Weimarer Republik vor, in dem die Emanzipation der Frau und die Großstadt als neue Phänomene eine bedeutende Rolle spielten. Der Film als Medium der Zeit übte großen Einfluss auf die Gesellschaft aus und prägte die Wahrnehmung der Realität. Der Fokus liegt auf Irmgard Keuns Roman „Das kunstseidene Mädchen“ und der Protagonistin Doris, die von der Illusion des Films fasziniert ist.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Schreibweise der Neuen Sachlichkeit und ihre Verbindung zur filmischen Ästhetik. Es wird erläutert, wie die Autoren der Neuen Sachlichkeit die Veränderungen der Gesellschaft durch Industrialisierung und Urbanisierung in ihren Werken reflektierten. Der Film als neues Medium spielte eine zentrale Rolle in der Populärkultur der Zeit und beeinflusste die Literatur der Neuen Sachlichkeit. Keuns Roman „Das kunstseidene Mädchen“ wird als Beispiel für diese filmische Schreibweise vorgestellt, die sich in der Darstellung der Großstadt und der Figuren besonders deutlich zeigt.
Die Kapitel 3 bis 3.2 analysieren die Wirkung des Films auf die Protagonistin Doris. Ihr Wunsch, ein „Glanz“ zu werden, und ihre Identifikation mit Filmglamour werden im Detail beleuchtet. Der Roman zeigt die Ambivalenz des Films als Medium zwischen Illusion und Realitätsdarstellung auf, die Doris in ihren Bann zieht. Der Einfluss des Films auf Doris' Leben und ihre Entscheidungen wird im Fokus stehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen des Films, der Neuen Sachlichkeit, der Großstadt und der weiblichen Emanzipation in der Weimarer Republik. Die zentralen Begriffe sind: „Das kunstseidene Mädchen“, Irmgard Keun, Film, Neue Sachlichkeit, Großstadt, Glamour, Illusion, Realität, Emanzipation, Doris, „Glanz“.
- Arbeit zitieren
- Linda Steinau (Autor:in), 2013, Der Einfluss des Films auf den Roman der Neuen Sachlichkeit am Beispiel von Irmgard Keuns "Das kunstseidene Mädchen", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1335604