Sexualität und Gewalt. Emanzipation und Dämonisierung der Geschlechter in Sacher-Masochs "Venus im Pelz"


Bachelorarbeit, 2023

48 Seiten, Note: 1,0


Inhaltsangabe oder Einleitung

Als Severin, der leidensfähige Protagonist der Novelle „Venus im Pelz“, seinem Freund und Ich-Erzähler „Goethes ‚Du mußt Hammer oder Amboß sein‘“ eröffnet und festhält, dass dieses scheinbare Naturgesetz „nirgends so vortrefflich wie auf das Verhältnis von Mann und Weib“ passt, wird indessen deutlich, dass diese vermeintlich antiquierte Sichtweise ohne Umschweife auf die Gegenwart extrapoliert werden kann: Der Mann ist in der bestehenden Geschlechterordnung der Hammer, während die Frau als Amboss das unterdrückte Gegenstück bildet – Tertium non datur.

Doch die Frau ist beharrlich und zäh, ihre Rolle als Geschlagene, als Amboss, will sie nicht hinnehmen: Sie wehrt sich gegen die andauernde Unterjochung unter das männliche Geschlecht; Emanzipation ist nicht nur das Stichwort dieser Arbeit, sondern auch der Kryptonit der männlichen Vorherrschaft. Immer dann, wenn Frauen Emanzipationsansprüche geltend machen, gerät das männliche Hegemon, das sich durch die Unterdrückung der Frau konstituiert, ins Wanken.

Diese Arbeit beabsichtigt nunmehr, Sacher-Masoch und sein Werk "Venus im Pelz" auf emanzipatorische Tendenzen und Ideen zu untersuchen: Ist Sacher-Masoch mit seiner „Venus im Pelz“ möglicherweise ein Vorreiter emanzipatorischer Ideen – und ist Wanda, die Femme fatale der Diegese, ein emanzipativer Agens, der dem phallozentrischen Zeitgeist des auslaufenden 19. Jahrhunderts zuwiderläuft? Wenn dem so wäre, dann könnte man das Rätsel um den Menschen Sacher-Masoch entschlüsseln; zugleich würde die Beantwortung dieser Frage einen wichtigen Beitrag für eine Geschichte der Emanzipation leisten, wenn „Venus im Pelz“ – und somit Sacher-Masoch – nachträglich als frühneuzeitlicher Ausdruck emanzipatorischer Ideen deklariert werden würde.

Um dem Imperativ eines theoretisch-empirisch abgesicherten Vorgehens gerecht zu werden, wird – quasi kombinatorisch – mit der Theorie der Hegemonialen Männlichkeit nach R. Connell und dem Habituskonzept nach P. Bourdieu ein Leitfaden entwickelt, der der Analyse zugrunde liegen wird.

Details

Titel
Sexualität und Gewalt. Emanzipation und Dämonisierung der Geschlechter in Sacher-Masochs "Venus im Pelz"
Hochschule
Universität Paderborn  (Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft)
Note
1,0
Autor
Jahr
2023
Seiten
48
Katalognummer
V1335853
ISBN (eBook)
9783346836120
ISBN (Buch)
9783346836137
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Masochismus, Sadismus, Sacher-Masoch, Venus im Pelz, Hegemoniale Männlichkeit, Phallogozentrismus, Habitus, Freud, Irigaray, Lacan, Emanzipation, Sexualität, Iran, Gewalt, Geschlechterordnung
Arbeit zitieren
Lazar Derkovic (Autor:in), 2023, Sexualität und Gewalt. Emanzipation und Dämonisierung der Geschlechter in Sacher-Masochs "Venus im Pelz", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1335853

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