Wasser ist für viele Menschen, die in Industriestaaten leben, selbstverständlich. Die chemische Verbindung aus Wasser- und Sauerstoff begleitet die Menschen jeden Tag und sorgt dafür, dass wir überhaupt existieren können.
Sucht der Mensch nach Dingen, die ohne Wasser entstanden sind, so wird vermutlich nicht viel übrigbleiben. Der Rohstoff dient uns nicht nur als Trinkwasser und wichtiger Bestandteil von Lebensmitteln, sondern ist auch für die meisten Industrieprozesse essenziell. Wasser steht also nicht nur im engen Kontext mit dem Leben, sondern auch mit dem Entwicklungsfortschritt der Gesellschaften weltweit.
Der bisherige verschwenderische Umgang der Menschen mit den natürlichen Ressourcen der Erde führt zu schwerwiegenden Folgen, die die Existenz vieler, wenn nicht gar die der gesamten Menschheit, bedrohen. Eine dieser Folgen ist die globale Wasserkrise, die im Zentrum der vorliegenden Untersuchung steht. Die aktuellen weltweiten Entwicklungen zeigen, dass der Rohstoff Wasser keine Selbstverständlichkeit ist.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1 Einleitung
1.1 F orschungsrelevanz und F orschungsfrage
1.2 Forschungsstand und Methodik
2 Wasser als Grundlage des Lebens
2.1 Süßwasservorkommen auf der Erde
2.2 Der Wasserzyklus
2.3 Das Menschenrecht auf Trinkwasser- und Sanitärversorgung
2.4 Die globale Verteilung von Trinkwasser
2.5 Der Einfluss des Klimawandels auf die globale Trinkwasserversorgung
2.6 Geografische Risikoanalyse der Wasserbestände
2.7 Wasser als Sustainable Development Goal
2.8 Die Liberalisierung des Wassermarktes
2.9 Zwischenfazit: Globale Wasserkrise
3 John Rawls’ Theorie der Gerechtigkeit
3.1 Der Urzustand im Kontext der globalen Wasserkrise
3.2 Kritik an Rawls’ Gerechtigkeitskonzeption
3.2.1 Habermas’ Kritik an Rawls
3.2.2 Hayeks Kritik an Rawls
4 Fallbeispiele im Kontext der globalen Wasserkrise
4.1 Fallbeispiel 1: Der Bürgerkrieg in Syrien und seine Folgen
4.2 Fallbeispiel 2: The Grand-Ethiopian-Renaissance-Dam
4.3 Fallbeispiel 3: Day Zero in Kapstadt
4.4 Fallbeispiel 4: Der Aralsee und das virtuelle Wasser
5 Fazit
6 Literaturverzeichnis
6.1 Literatur
6.2 Onlinequellen
Aus urheberrechtlichen Gründen wurden aus dieser Arbeit einige Abbildungen entfernt. Diese können in den Quellennachweisen eingesehen werden
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Abbildung 1: Größter Einfluss der globalen Risiken
Abbildung 2: Wasservorkommen in Salzwasser und Süßwasser
Abbildung 3: Aufteilung der Süßwasservorkommen auf der Erde
Abbildung 4: Der Kreislauf und die Verweildauer des Wassers
Abbildung 5: Prozentsatz der Bevölkerung ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser
Abbildung 6: Prozentsatz der Bevölkerung ohne Zugang zu sicheren Sanitäranlagen..
Abbildung 7: Todesfälle weltweit (2016) im Zusammenhang mit einer unzureichenden Wasserversorgung
Abbildung 8: Die Grundwasservorkommen der Erde
Abbildung 9: Die Grundwasservorkommen und Niederschlagsmenge der Erde
Abbildung 10: Weltweiter Wasserverbrauch nach Sektor
Abbildung 11: Anteil der jährlichen Frischwasserentnahme an den sich erneuernden Wasserressourcen
Abbildung 12: Wasserstress
Abbildung 13: Saisonale Variabilität
Abbildung 14: ESG-Risikoindex
Abbildung 15: Allgemeines Wasserrisiko
Abbildung 16: Satellitenbilder des Aralsees 2000 und 2018
Tabelle 1: Ausreichende Wassermenge pro Kopf/Jahr
Tabelle 2: Wasserfakten für Fallbeispiel 1
Tabelle 3: Wasserfakten für Fallbeispiel 2
Tabelle 4: Wasserfakten für Fallbeispiel 3
Tabelle 5: Wasserfakten für Fallbeispiel 4
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Gendererklärung
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dieser Masterarbeit, bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Substantiven und Pronomen, die Sprachform des generischen Maskulinums Eingewendet. Es wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die ausschließliche Verwendung der männlichen Form geschlechtsunabhängig verstanden werden soll.
Vorwort
Vor wenigen Jahren stand ich im Rahmen einer Reise durch Südamerika, an einem Ort, in der Atacama-Wüste in Chile, an dem es noch nie zuvor geregnet haben soll. In diesem Moment wurde mir zum ersten Mal die Bedeutung von Wasser bewusst. Von diesem Zeitpunkt an begann ich mich auch im Einklang mit meinem Studium der Politikwissenschaften intensiver mit dem Thema Wasser auseinanderzusetzen. Bei ersten Recherchen zeigte sich schnell, dass dieser Rohstoff in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Dem gegenüber gibt es die Tendenz zu, einer voranschreitenden globalen Wasserkrise, die bereits jetzt, aber auch in Zukunft zentrale politische Entscheidungen erfordert.
Umso mehr freut es mich, dieses Thema auch im Rahmen meiner Masterarbeit innerhalb meines vertieften Arbeitsbereichs ,Politische Ideengeschichte und Theorien der Politik[4] behandeln zu können.
Ich möchte Herrn Prof. Dr. Wolfgang Kersting danken, der mir auf Rückfragen bezüglich „Kant’s gesammelte Schriften[44], die nötigen Zitationen mitteilte und mir bei der Klärung meiner Gedanken enorm geholfen hat.
Zuletzt möchte ich diese Masterarbeit meiner kürzlich verstorbenen Mutter Martina Faust widmen, die mich seit Beginn meines Studiums immer und zu jeder Zeit tatkräftig unterstützt hat.
Marius Faust
Hannover, den 09.Januar.2021
1 Einleitung
Wasser ist für viele Menschen, die in Industriestaaten leben, selbstverständlich. Die chemische Verbindung aus Wasser- und Sauerstoff begleitet die Menschen jeden Tag und sorgt dafür, dass wir überhaupt existieren können. Sucht der Mensch nach Dingen, die ohne Wasser entstanden sind, so wird vermutlich nicht viel übrigbleiben. Der Rohstoff dient uns nicht nur als Trinkwasser und wichtigster Bestandteil von Lebensmitteln, sondern ist auch für die meisten Industrieprozesse essenziell. Wasser steht also nicht nur im engen Kontext mit dem Leben, sondern auch mit dem Entwicklungsfortschritt der Gesellschaften weltweit. Der bisherige verschwenderische Umgang der Menschen mit den natürlichen Ressourcen der Erde führt zu schwerwiegenden Folgen, die die Existenz vieler, wenn nicht gar die der gesamten Menschheit, bedrohen. Eine dieser Folgen ist die globale Wasserkrise, die im Zentrum der vorliegenden Untersuchung steht. Die aktuellen weltweiten Entwicklungen zeigen, dass der RohstoffWasser keine Selbstverständlichkeit ist.
1.1 F orschungsrelevanz und F orschungsfrage
Die konkreten Anzeichen einer globalen Wasserkrise und der fortschreitende Wassermangel einer wachsenden Zahl von Regionen weltweit begründen die Relevanz dieser Forschungsarbeit.1 Insbesondere die menschlichen Eingriffe in natürliche Prozesse, zum Beispiel durch den anthropogenen Klimawandel, führen dazu, dass sich der Wasserkreislauf der Erde immer mehr verändert.2 Dies wiederum hat zur Folge, dass sich der Wassermangel in manchen Regionen der Erde erhöht und somit die Ungleichheiten in der globalen Wasserverteilung noch weiter verschärft werden.3 Die Bedeutung von Wasser ist für Gesellschaften dabei so essenziell, dass die Bedrohung einer Wasserknappheit auch einer Bedrohung ihrer Existenz gleichkommt. Die Verfasser des „Global Risk Report 2020“ des World Economic Forums gehen sogar davon aus, dass die globale Wasserkrise den drittgrößten Einfluss auf die Weltbevölkerung haben wird. Davor stehen nur noch die Folgen eines Artensterbens und ein mögliches Versagen des Klimaschutzes. An dieser Stelle ist jedoch anzumerken, dass diese Risiken in einer engen Beziehung zu einer Wasserkrise stehen; sie begünstigen sich sozusagen gegenseitig oder sind die Folge des jeweils anderen. Auch die Risiken von anthropogenen Umweltkatastrophen und extremen Wetterereignissen korrelieren stark mit den Auswirkungen und Folgen einer Wasserkrise.4 Die globale Wasserkrise ist darüber hinaus nicht nur als ökologisches Problem zu verstehen, sondern stellt die Menschheit insbesondere auch vor ökonomische und soziale
Abbildung 1: Größter Einfluss der globalen Risiken
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Darstellung: World Economic Forum. Quelle: World Economic Forum, 2020: The Global Risks Report 2020. Rom.
Online: http://reports.weforum.org/global-risks-report-2020/shareable-infographics/ (Zugriff am 01/2021).
Die Folgen einer globalen Wasserkrise können von Region zu Region variieren und sich unterschiedlich darstellen. Während eine Wasserkrise in manchen Staaten zu Verteilungs- und Nutzungskonflikten fuhren kann, zwingt sie Menschen aus anderen Staaten zur Migration, um einer Existenzgefährdung durch Wasserknappheit zu entgehen. Aus diesem Grund bedarf es einer Reihe konzeptioneller Lösungsansätze, die den Umgang mit der Ressource Wasser weltweit gerecht regeln. Zusammenfassend lässt sich die globale Wasserkrise als ein komplexes internationales und folgenschweres Problem beschreiben, das mit besonderer Dringlichkeit zwischenstaatliche Konzepte, Verträge und Einigungen in Bezug auf die Wasservorkommen der Erde erfordert.5 Aus dieser Prämisse heraus soll die folgende Forschungsffage unter Einbeziehung der theoretischen Literatur zur Wasserpolitik und einiger theoretischer Gerechtigkeitskonzeptionen beantwortet werden:
Kann die rawlsianische Gerechtigkeitstheorie Hinweise für eine gerechte Verteilung der Ressource Wasser geben und Erkenntnisse beisteuern, die bei der politischen Ausrichtung, eines nachhaltigen Umgangs mit Wasser richtungsweisend sein könnten?
1.2 Forschungsstand und Methodik
Zunächst wird in Kapitel 2 der Themenkomplex der globalen Wasserkrise behandelt. Zu Beginn wird dabei die Bedeutung des Wassers für den Menschen thematisiert und untersucht, in welchen Aggregatzuständen das Wasser der Erde vorkommt. Darüber hinaus wird dessen Verteilung geprüft und der Wasserzyklus kurz dargestellt. Die Erkenntnisse werden vor allem in den Arbeiten von Lozan et al. (2005), Kotwicki (2009) und Gerten (2018) ausführlich beschrieben. Hervorzuheben sind vor allem die wissenschaftlichen Erkenntnisse des Geografen Eduard Brückner, der im Jahre 1905 erstmals den Verlauf des Wasserzyklus begründen konnte. Als Nächstes wird das Menschenrecht auf Wasser vor dem Hintergrund der Resolution 64/292 der Vereinten Nationen (2010) dargestellt. Auf Grundlage der Daten des Analysetools Aqueduct 3.0 des World Resources Institute soll geprüft werden, welche Regionen der Welt bisher einen mangelnden Zugang zu Trinkwasser haben. Darüber hinaus werden die Folgen eines Wassermangels mithilfe der Forschung des Entwicklungsökonoms Brügger (2005) und den Erkenntnissen von Rohde (2020) eingeordnet. Des Weiteren werden an dieser Stelle die verschiedenen Formen von Wasserknappheit definiert.
Anschließend wird geprüft, ob eine Korrelation zwischen den Wasservorkommen der Erde und der Gewährleistung des Menschenrechts auf Wasser besteht. Dafür wird auf die Daten der Datenbank AQUASTAT der Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) zurückgegriffen. Außerdem werden Daten aus den Weltwasserberichten der Vereinten Nationen ausgewertet und in den Kontext der Arbeit eingearbeitet. Darauf aufbauend wird der Klimawandel als bedeutendster Einflussfaktor auf die globale Wasserkrise einer genaueren Betrachtung unterzogen. An dieser Stelle sollen auf Grundlage der Befunde der wissenschaftlichen Arbeiten von Bates et al. (2008) „Climate Change and Water“ und der 2018 erschienen Studie „Summary for Policymakers - Global Warming of 1,5°C“, die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt eingeordnet werden. Hierbei sollen insbesondere auch die Belege für die Korrelation zwischen dem Klimawandel und dem Wetterverhalten von Dessler (2018) und Plöger (2020) helfen. Anknüpfend daran werden die Zielsetzungen der Vereinten Nationen im Kontext des Übereinkommens von Paris kurz dargestellt und in einen Bezug zu der globalen Wasserkrise gesetzt.
Des Weiteren wird in Form einer umfassenden Risikoanalyse auf Grundlage der Daten des World Resources Institute (2019) zu globalen Wasserrisikoindikatoren und der Vereinten Nationen des Weltwasserberichts 2020 das Ausmaß der globalen Wasserkrise dargestellt. Zusätzlich zu den Daten des World Resources Institute und der Vereinten Nationen werden Daten des Data-Science-Unternehmens RepRisk in Form des Peak RepRisk Index verwendet, um eventuelle Environmental, Social and Corporate Covemance (ESG)-Risiken in Bezug auf den Wassersektor bestimmen zu können. Daran anknüpfend wird das sechste Ziel der „Ziele für nachhaltige Entwicklung“ (2016) der Vereinten Nationen in den Kontext der Arbeit einbezogen und mit der „Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro“ (1992) und den „Dublinprinzipien“ (1992) kurz dargestellt. Eine umfassende Betrachtung der gesamten internationalen Wasserpolitik bis 2010 ist darüber hinaus bei Dobner (2016) zu finden. Die Erweiterung der Forschung von Dobner (2016) soll deshalb im Rahmen dieser Forschungsarbeit durch die Einordnung der „Ziele für nachhaltige Entwicklung“ der Vereinten Nationen stattfinden.
Im weiteren Verlauf der Arbeit wird die bisherige Liberalisierung des Wassermarktes genauer analysiert. Hier soll vor allem geprüft werden, inwiefern eine Liberalisierung des Wassermarktes zielführend bei der Krisenbewältigung ist und wie bisherige Entwicklungen mit den vorangegangenen Erkenntnissen einzuordnen sind. Hierfür leistete Dobner (2016) ebenfalls einen beträchtlichen Beitrag mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Deshalb wird an dieser Stelle besonders zur Einordnung von zentralen Begrifflichkeiten wie Liberalisierung, Kommerzialisierung und Privatisierung auf die Befunde von Dobner (2016) zurückgegriffen. Für wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse im Bereich der Privatisierung dienen zudem die Untersuchungen von Schönefuß (2005), Brehme (2010), Krumm (2015), Schiffler (2015), sowie Bretschneider (2017). Für die Einordnung in den aktuellen Kontext und zur Sequenzierung von Herausforderungen und Chancen in diesem Bereich werden wiederum die aktuellen Erkenntnisse der jüngsten Weltwasserberichte der Vereinten Nationen herangezogen. Kapitel 2 wird mit einem Zwischenfazit abgeschlossen, in dem die bisherigen Ergebnisse gesammelt werden und eine erste Einordnung vorgenommen wird, die den Begriff,globale Wasserkrise[4] rechtfertigen könnte. Denn in einigen wissenschaftlichen Werken, zum Beispiel bei Gerten (2018) wird bemängelt, dass die Verwendung dieses Begriffs aufgrund seiner mangelnden Präzision nicht geeignet ist.
Die Forderung nach einem gemeinschaftlichen Handeln der globalen Staatengemeinschaft wird sowohl in den Weltwasserberichten der Vereinten Nationen als auch in der relevanten Forschungsliteratur zum Beispiel bei Mayer-Tasch (2009), De Châtel (2014), Dobner (2016), Gerten (2018) oder Dadson et al. (2019), als Lösungsansatz zur Krisenbewältigung gefordert. An dieser Stelle knüpft auch die Forschungsfrage dieser Arbeit an und es wird versucht, mit der vorliegenden Untersuchung einen wesentlichen Teil zu der weiterführenden Forschung beizutragen.
In Kapitel 3 wird die Gerechtigkeitskonzeption von John Rawls anhand seines Hauptwerkes „Eine Theorie der Gerechtigkeit“ (1971; deutsche Übersetzung 1979) und der Ergänzung „Das Recht der Völker“ (1999; deutsche Übersetzung 2002) kurz vorgestellt. Anschließend werden die gewonnenen Erkenntnisse auf das Problem der globalen Wasserkrise angewendet und geprüft, inwiefern die Gegebenheiten der globalen Wasserkrise nach Rawls’ Vorstellung einzuordnen wären. Hierzu wird nach dem von Rawls eigens entwickelten Gedankenexperiment vorgegangen. Anschließend soll die Theorie von Rawls mit den Theorien von Habermas und Hayek verglichen werden. Hierzu dienen als Grundlage die direkte Kritik an der rawlsschen Gerechtigkeitskonzeption in Form mehrerer Aufsätze von Habermas in „Die Einbeziehung des Anderen“ (1999) sowie die konträren Positionen Hayeks in „Die Verfassung der Freiheit“ (1960; deutsche Übersetzung 1991) und „Recht, Gesetz und Freiheit“ (1979; deutsche Übersetzung 2003). An dieser Stelle soll der wesentliche Beitrag zur Beantwortung der Forschungsfrage geleistet werden.
Im Anschluss an Kapitel 3 sollen die Befunde dann auf konkrete Fallbeispiele angewendet werden. In den Fallbeispielen sollen also sowohl die Erkenntnisse aus Kapitel 2 als auch die aus Kapitel 3 in Abhängigkeit zueinander gesetzt werden. Sie sollen dabei helfen, die Forschungsfrage so konkret wie möglich zu beantworten und gegebenenfalls Stärken und Schwächen in den vorgestellten Gerechtigkeitskonzeptionen erkennbar machen. In einem abschließenden Fazit werden die Ergebnisse der Untersuchung zusammengetragen und in einen wissenschaftlichen Kontext gesetzt. Darüber hinaus wird an dieser Stelle auch die Forschungsfrage der vorliegenden Arbeit beantwortet.
2 Wasser als Grundlage des Lebens
„Das Prinzip aller Dinge ist Wasser; aus Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt alles zurück.“6 Dies ist ein Zitat des Philosophen und Mathematikers Thales, der nach heutigem Kenntnisstand Recht behalten sollte. Wasser ist nach wie vor eine lebensnotwendige und vor allem alternativlose Ressource für das Leben auf der Erde. Der RohstoffWasser ist damit ein essenzieller und wertvoller Rohstoff.7
Als grundlegende Voraussetzung zur Entwicklung von Leben, als entscheidender Bestandteil unseres Weltklimageschehens, verantwortlich für geophysikalische Prozesse und die Stabilität des Ökosystems und lebensnotwendige Ressource für den Menschen, war und ist die Verfügbarkeit von Wasser eines der entscheidenden Kriterien für die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft.8
- lautet eine Aussage von Alwardt, der den gleichen Standpunkt vertritt.
Ein weiterer Hinweis für die Bedeutsamkeit von Wasser ist der hohe Wassergehalt von lebenden Organismen. So bestehen Pflanzen, Tiere und der Mensch zu 50 — 80 % aus Wasser und Meeresalgen, Medusen und Quallen haben sogar einen Wasseranteil von 90 - 99 %.9 Ohne die Ressource Wasser ist nach heutigem Forschungsstand die Existenz lebender Organismen nicht denkbar.10
2.1 Süßwasservorkommen auf der Erde
Der Planet Erde ist mit 1,39 Milliarden km[3] Wasser und damit zu ungefähr zwei Dritteln mit Wasser bedeckt.11 Der Planet Erde ist mit 1,39 Milliarden km[3] Wasser und damit zu ungefähr zwei Dritteln mit Wasser bedeckt. Diese Wassermenge ist jedoch nicht vollständig nutzbar, um die derzeitige Weltbevölkerung von 7,8 Milliarden Menschen zu versorgen. Von den 1,39 Milliarden km[3] Wasser sind nur 2,5 % Süßwasser (siehe Abb. 2), die damit für den Menschen überhaupt verwendbar sind. Als Süßwasser wird die chemische Verbindung H2O mit einem Salzgehalt von unter 0,02 % definiert.12 Zu beachten ist auch, dass Wasser in den drei verschiedenen chemischen Aggregatzuständen - flüssig, fest und gasförmig auf der Erde auftritt, was die Wasserentnahme erschweren kann. Mit über 94 % des gesamten Wasserhaushalts ist der größte Anteil in Form von Salzwasser in den Ozeanen und zu einem geringeren Anteil von knapp unter 6 % auf den Kontinenten gespeichert.13 Die restlichen Wasservorkommen befinden sich in der Atmosphäre und entstehen bei der Verdunstung von Wasser (siehe Abb. 3).
Abbildung 2: Wasservorkommen in Salzwasser und Süßwasser
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Eigene Darstellung. Quelle: The United Nations, 2009: World Water Development Report 2009. UNESCO. London.
Von den noch verbleibenden 2,5 % des gesamten Süßwassers ist die größte Menge aufgrund des Aggregatzustands oder der geografischen Lage nach heutigem Technologiestand unerreichbar für den Menschen (siehe Abb. 3).
Abbildung 3: Aufteilung der Süßwasservorkommen auf der Erde
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Eigene Darstellung. Quelle: Vincent Kotwicki, 2009: »Water balance of Earth« in: Hydrological Sciences Journal, Nr. 54.
Drei Viertel des gesamten Süßwasservorkommens sind in Eis und Schneeschichten gespeichert, die vor allem in der Antarktis und auf Grönland aufzufinden sind. Das Grundwasser ist zum Teil in tiefen Gesteinsschichten eingeschlossen und lagert dort seit Jahrtausenden bzw. Jahrmillionen, weshalb es auch als fossiles Grundwasser bezeichnet wird.14 Zwar sind die oberen Grundwasservorkommen für den Menschen bereits erreichbar, dies ist aber mit einem hohen Aufwand verbunden und bedarf moderner Technologien. Weitere Grundwasservorkommen befinden sich hingegen so tief im Erdboden, dass die modernen Technologien ein Abpumpen dieser Reserven noch nicht leisten können.15 Eine genaue Datenlage Azu den bereits erschlossenen weltweiten Grundwasservorkommen beziehungsweise nicht erreichbaren Vorkommen ist bisher nicht existent.16 Seen, Flüsse, Feuchtgebiete und Bodenwasser machen nur rund 0,3 % des gesamten Süßwasservorkommens aus. Die bisher einfachste und effizienteste Möglichkeit, an Süßwasser zu gelangen, ist die Entnahme aus Flüssen und Seen, da hierbei keine tiefen Bohrungen in das Erdinnere erforderlich sind und man somit das Süßwasser direkt der Erdoberfläche entnehmen kann.
2.2 Der Wasserzyklus
Bereits 1905 konnten mithilfe der wissenschaftlichen Erkenntnisse des Geografen Eduard Brückner die globalen Wasserkreisläufe bestimmt werden.17 Nach aktuellem Forschungsstand befindet sich das Wasser in einem stetigen Kreislauf, bei dem es durch chemische Prozesse auf der Erdoberfläche verteilt wird (siehe Abb. 4). Daher ist festzustellen, dass sich die Wasservorkommen der Erde in einem stetigen Kreislauf bewegen und die Wassermenge somit gleichbleibend ist.
Die wissenschaftlichen Berechnungen gehen davon aus, „dass die Gesamtmenge des im Kreislauf befindlichen Wassers in der gegenwärtigen Periode der Erdentwicklung konstant ist.“18
Durch Verdunstung nimmt das Wasser eine gasförmige Form an und steigt in die Atmosphäre auf, um sich anschließend wieder in Form von Niederschlag zu entladen (siehe Abb. 4).
Abbildung 4: Der Kreislauf und die Verweildauer des Wassers
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Darstellung: Le Monde diplomatique, Berlin, 2008. Quelle: Shiklomanov, I., 1993: World fresh water resources, in Peter H. Gleick (Hrsg.), 1993, Water in Crisis: A Guide to the World's Fresh Water Resources. Oxford University Press. New York.
Besonders hervorzuheben ist, dass sich das verdunstete Salzwasser der Ozeane nicht vollständig über ihnen niederschlägt, sondern eine nicht unerhebliche Differenz zwischen verdunstetem Wasser und Niederschlag in Höhe von ca. 45 000 km[3] pro Jahr über dem Festland beobachtet wird.19 Hierbei wird ein Großteil des Niederschlags in Süßwasser umgewandelt, das in verschiedenen Formen auf den Kontinenten gespeichert wird. Die 45.000 km[3] erneuerbares Süßwasser erhöhen jedoch nicht automatisch den Wasserhaushalt auf dem Festland, da ein ebenso großes Volumen wieder von den Kontinenten in die Ozeane abfließt und somit den Kreislauf schließt (siehe Abb. 4).
Über der Landoberfläche zirkuliert mehr als doppelt so viel Wasser. Es verdunstet vor allem aus Seen oder Flüssen, bildet in höheren Luftschichten Wolken und trifft an anderer Stelle in Form von Regen oder Schnee wieder auf die Landoberfläche. Somit zirkulieren, zusätzlich zu den 45 000 km[3], jährlich etwa 120 000 km[3] Wasser in Form von Niederschlägen über dem Festland. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass es sich bei diesen Zahlen um globale und langjährige Durchschnittswerte handelt. Sie geben zwar einen groben Überblick über den Wasserhaushalt der Erde, lassen aber keine Aussage über die Wassersituation bestimmter Regionen zu bestimmten Zeiten zu.20 Das Wetter ändert sich stetig und beeinflusst damit den Wasserhaushalt an einem bestimmten Ort.
Von Tag zu Tag, von Jahr zu Jahr wechselt nämlich die Erde ihr Wasserantlitz, wehen Winde in verschiedene Richtungen, fallt der Niederschlag in anderen Gegenden, rücken Schnee und Eis vor oder ziehen sich zurück. Die räumliche Verteilung der Hoch- und Tiefdruckgebiete und der daran gekoppelten Windzonen diktiert die ausgesprochen ungleiche Verteilung des Niederschlags.21
So kommt beispielsweise die regenreiche Stadt Cherrapunji im Nordosten Indiens auf einen jährlichen Durchschnittswert von 11 500 1/m[2] und ist mit 26 461 1/m[2] auch der Ort mit der höchsten jährlichen Niederschlagsmenge, die jemals gemessen wurde. In Deutschland beläuft sich die jährliche Niederschlagsmenge hingegen auf 750 1/m[2]. In anderen Teilen der Erde wie zum Beispiel Wüstengebieten kann es über Jahre hinweg auch manchmal gar keinen Niederschlag geben.22
Doch nicht nur die ungleiche Verteilung der globalen Niederschläge erschwert die Kalkulation der zur Verfügung stehenden Wasserressourcen, sondern auch die ungleichmäßige zeitliche Abfolge der Niederschläge. Auch hier gibt es regionale Unterschiede. In manchen Teilen der Erde kann es über das Jahr hinweg relativ gleichmäßig verteilte Niederschläge geben und in anderen Teilen können diese wieder ungleichmäßig verteilt sein. Dies kann dazu führen, dass es in der einen Jahreshälfte fast täglich regnet und in der anderen fast gar nicht.23 Entsprechende Wetterverhältnisse erfordern unterschiedliche Herangehensweisen im Ressourcenmanagement. Wichtig für ein nachhaltiges Ressourcenmanagement ist auch die Kalkulation mit der Entnahme von Grundwasser. Die Grundwasserbecken der Erde sind zum Teil über tausende von Jahren entstanden (siehe Abb. 4). Wird diesen mehr Wasser entnommen als sie regenerieren können, werden solche Becken versiegen und im schlimmsten Fall kein Wasser mehr aufnehmen können, da der Boden zu trocken ist. Die heutigen Grundwasserreserven sind entsprechend als langjährige Ansammlung eines stetigen Wasserkreislaufs anzusehen. Auf Grundlage der vorliegenden Forschungsergebnisse ist festzuhalten, dass die geschilderten Prozesse des Wasserzyklus im Zusammenhang mit der Notwendigkeit der Ressource Wasser ein nachhaltiges Ressourcenmanagement im Wassersektor erfordern.
2.3 Das Menschenrecht auf Trinkwasser- und Sanitärversorgung
Am 28. Juli 2010 erkannten die Vereinten Nationen (engl. United Nations, UN) das Recht auf Trinkwasser und Sanitärversorgung als Menschenrecht an. Die Mitgliedsstaaten verabschiedeten dies mit der Resolution 64/292 mit 122 Jastimmen, 41 Enthaltungen und 0 Gegenstimmen.24 Aktuell haben weltweit 2,2 Milliarden Menschen keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Davon betroffen sind meist Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländem.25
Abbildung 5: Prozentsatz der Bevölkerung ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Darstellung: WRI Aqueduct Quelle: World Resources Institute, 2019: Aqueduct 3.0: Updated Decision-Relevant Global Water Risk Indicators. Washington. Online: https://www.wri.org/publication/aqueduct-30 (Zugriff am 01/2021).
Des Weiteren stehen 4,2 Milliarden Menschen keine sicheren Sanitäranlagen zur Verfügung. Als sichere Sanitäranlage gilt eine Toilette mit funktionierender Wasserinfrastruktur und einer Möglichkeit, dass der Nutzer nicht mit Fäkalien in Kontakt kommt.26
Abbildung 6: Prozentsatz der Bevölkerung ohne Zugang zu sicheren Sanitäranlagen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Darstellung: WRI Aqueduct Quelle: World Resources Institute, 2019: Aqueduct 3.0: Updated Decision-Relevant Global Water Risk Indicators. Washington. Online: https://www.wri.org/publication/aqueduct-30 (Zugriff am 01/2021).
Dabei ist der Maßstab für eine Grundversorgung und somit die Einhaltung des Menschenrechts auf Wasser noch weitaus gering im Vergleich zu den Standards in Industriestaaten. So gelten eine geschützte Trinkwasserquelle innerhalb eines 30-minütigen Radius für Hin- und Rückweg, eine gute Toilette oder Latrine, die nicht mit anderen Haushalten geteilt werden muss, sowie eine Waschgelegenheit zum Händewaschen mit Seife, bereits als Grundversorgung. Nur wenn diese Standards erfüllt werden, wird dies in der Statistik der Vereinten Nationen als kein Mangel mehr angesehen.27 Selbst dieser Zustand ist für mehr als die Hälfte der Erdbevölkerung immer noch nicht gegeben. Angesichts der Coronavirus-Krankheit-2019 (engl. coronavirus disease 2019, COVID-19) sind nicht einmal diese Standards ausreichend, um die Gesundheit der Nutzer vollständig gewährleisten zu können.28 Der Entwicklungsökonom Fritz Brügger wies bereits 2005 auf eine starke Korrelation zwischen dem Zugang zu sauberem Trinkwasser und der Kindersterblichkeitsrate eines Landes hin: „Die Länder mit den tiefsten Zugangsraten zu sauberem Wasser weisen die höchste Kindersterblichkeit auf.“29 Außerdem hat eine mangelnde Wasserversorgung Auswirkungen auf die Bildung von Kindern und Jugendlichen, da diese entweder krankheitsbedingt nicht am Unterricht teilnehmen können oder bei der zeitintensiven Wasserbeschaffung der Familie mithelfen müssen.30 Von einer erhöhten Sterblichkeit im Zusammenhang mit einer unzureichenden Wasserversorgung sind vor allem Länder auf dem afrikanischen Kontinent und Teile Asiens betroffen (siehe Abb. 7).
Abbildung 7: Todesfälle weltweit (2016) im Zusammenhang mit einer unzureichenden Wasserversorgung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Darstellung: Our World in Data. Quelle: Global Burden of Disease Collaborative Network, 2017: Global Burden of Disease Study 2016 (GBD 2016) Health- related Sustainable Development Goals (SDG) Indicators 1990-2030. Seattle, United States: Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME).
Rund 15 Jahre nach den Erkenntnissen von Brügger ist die hohe Sterblichkeitsrate unter Kindern immer noch allgegenwärtig. Bei Kindern unter fünf Jahren zählt der Mangel an sauberem Wasser und einer adäquaten Sanitärversorgung zu den häufigsten Todesursachen. So sterben täglich „mehr als 800 Kinder an vermeidbaren Krankheiten“31, welche durch eine mangelnde Wasserqualität oder Hygiene hervorgerufen wurden. Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser und Sanitäreinrichtungen wäre einer der „einfachsten und kostengünstigsten Wege“32, um Krankheiten zu verhindern. Dies betrifft vor allem auch Viruserkrankungen wie COVID-19, gegen dessen Ausbreitung bereits gründliches Händewaschen mit Seife helfen kann.33
Auch die Wasserinfrastruktur ist in manchen Ländern nach wie vor nicht ausreichend, sodass Kinder ihren Tag damit verbringen müssen, ausreichend Wasser für die Familie zu besorgen. Ein besonders negativer Nebeneffekt ist, dass dies zumeist Aufgabe der weiblichen Familienmitglieder ist, die dadurch auch vorrangig nicht am Unterricht teilnehmen können.34 „Globally, women and girls collectively spend about 200 million hours a day gathering water.“35 Durch die mangelnde Wasser- und Sanitärversorgung an ca. einem Drittel der Schulen haben etwa 900 Millionen Kinder weltweit keinen Zugang zu Hygiene, weshalb sich besonders Mädchen während ihrer Menstruation gezwungen sehen, zu Hause zu bleiben.36 Dies zeigt, wie essenziell Wasser für alle Bereiche des Lebens ist und welche Folgen ein Mangel dieser Ressourcen hervorrufen kann. Umso alarmierender ist die Anzahl der Menschen, die von einer mangelnden Wasserinfrastruktur betroffen sind (siehe Abb. 6).
Nach Angaben des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (engl. United Nations Children 's Fund, UNICEF) und der Weltgesundheitsorganisation (engl. World Health Organization, WHO) wird das Menschenrecht auf Wasser in vielerlei Hinsicht häufig verletzt. Allein die Anzahl der Menschen, die nach wie vor keine ausreichende Wasser- und Sanitärversorgung haben, spiegelt dies wider.37 Erschwerend kommen noch die Folgen des Klimawandels und die Verschmutzung von sauberen Gewässern hinzu.38 An dieser Stelle wird besonders darauf hin- gewiesen, dass das Menschenrecht auf Wasser nach der Resolution 64/292 ebenfalls verletzt wird, wenn die vorhandenen Ressourcen nicht genutzt werden oder Hilfe von außen verwehrt wird.
Darüber hinaus ist das Recht auf Wasser als Fundament für andere Rechte zu betrachten. So ist das Recht auf Leben (siehe Abb. 6), Nahrung und eine angemessene medizinische Versorgung nur über das universelle Recht auf Wasser implementierbar, da ohne die Ressource Wasser der Bestand der übrigen Rechte nichtig wäre.39
Für die Bewertung einer ausreichenden Trinkwasserversorgung orientieren sich die Vereinten Nationen an folgenden Maßstäben:
Tabelle 1: Ausreichende Wassermenge pro Kopf/Jahr
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Eigene Darstellung. Quelle: Bernd M. Malunat, 2009: »Mangel im Überfluss. Die Kreisläufe des Wassers«, in: Peter Cornelius Mayer-Tasch (Hg.), Welt ohne Wasser. Geschichte und Zukunft eines knappen Gutes, Frankfurt am Main. Campus Verlag GmbH. S. 79.
Die Definitionen in Tabelle 1 dienen als Bewertungsmaßstab in den folgenden Kapiteln und werden für die nachfolgenden Einordnungen von Wassermengen pro Kopf verwendet.
Besonders zu beachten ist an dieser Stelle, dass es sich explizit um erneuerbares Trinkwasser handelt (siehe Kapitel 2.2) und nicht um die gesamte zur Verfügung stehende Wassermenge pro Kopf. Der erneuerbare Süßwassergehalt von 45 000 km[3] (siehe Abb. 4) würde der Weltbevölkerung potenziell zur Verfügung stehen. Da jedoch rund 64 % dieses Wassers direkt wieder in die Meere gelangen, bleiben noch ca. 16 200 km[3] erneuerbares Süßwasser übrig, das theoretisch als Trinkwasser nutzbar wäre.40 Die 7,8 Milliarden Menschen weltweit hätten somit einen durchschnittlichen Anteil von 2 076 m[3] pro Kopf zur Verfügung. Dies würde bedeuten, dass für jeden Menschen nach aktuellem Stand ca. 2 Millionen Liter erneuerbares Trinkwasser verfügbar wären.
2.4 Die globale Verteilung von Trinkwasser
Bereits in den vorangegangenen Kapiteln wurde darauf hingewiesen, dass die Durchschnittswerte in Bezug auf die Wasservorkommen trügerisch sein können, da diese nicht gleichmäßig auf der Erde verteilt sind. Der Wasserzyklus, der maßgeblich durch das Wetter geprägt ist, wird durch die globalen Wetterverhältnisse immer wieder auf natürliche Weise ausgeglichen. Das Wetter ist jedoch nicht zwangsläufig beständig, sondern kann zeitlich und geografisch variieren. Man kann zwar statistische Durchschnittswerte für bestimmte Regionen verwenden, um einen Mittelwert zu errechnen, jedoch ist dabei zu beachten, dass die Zeitebene kaum eine Rolle spielt: „Wetter ist definiert als der aktuelle Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt.“41
Erschwerend kommen die Folgen des Klimawandels hinzu, welche manche Regionen besonders in ihrer Wasserversorgung gefährden. Zunächst lohnt sich jedoch ein Blick auf die globale Verteilung der Grundwasserreserven, die mit 24,7 % den zweitgrößten Anteil der Süßwasservorkommen ausmachen (siehe Abb. 3). Dabei ist wichtig, dass Grundwasser auf verschiedene Arten, wie in Abbildung 8 zu sehen ist, vorkommen kann: Als Grundwasser, das sich in großen Grundwasserbecken über die Jahre hinweg angesammelt hat (blau), Grundwasser, das in komplexen Gesteinsschichten gespeichert ist (grün) und Grundwasser, das in flachen Aquiferen in den oberen Grundwasserleitem/Erdschichten der Erdoberfläche (braun) gespeichert ist. Zur besseren Darstellung der Grundwasservorkommen, wird in Abbildung 8 und 9 auf die Grundwasser-Weltkarte des „World-wide Hydrogeological Mapping and Assessment Programme“ (WHYMAP) der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) zurückgegriffen.
Abbildung 8: Die Grundwasservorkommen der Erde
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Darstellung: BGR. WHYMAP. Quelle: BGR/UNESCO, 2008: Die Grundwasservorkommen der Erde. Online: https://geoviewer.bgr.de/ (Stand 01/2021).
Die großen Grundwasserbecken (blau), die viel Wasser halten können und für eine langfristige Trinkwasserversorgung potenziell in Frage kommen würden, sind für die Wasserversorgung von besonderer Bedeutung. Sie sind sozusagen der natürliche Wasserspeicher für die Menschen. Sofern sie mit heutigen technischen Mitteln erreichbar sind, können ihre Wasserreserven an die Erdoberfläche befördert und dort als sauberes Trinkwasser aufbereitet werden.42 Auf der Erde sind diese Grundwasserbecken jedoch äußerst ungleich verteilt (siehe Abb. 8). Des Weiteren weisen manche Grundwasserbecken eine geringe Grundwassemeubildung auf. Die Nachhaltigkeit dieser Grundwasserbecken hängt entsprechend von der Entnahme und der Wiederauffüllungsrate ab. Die großen Grundwasserbecken, die auch eine hohe Wiederauffüllungsrate aufweisen, sind im Norden von Südamerika, Zentralafrika, Nordeuropa und Nord- asiens zu verorten. Ein großer Teil Asiens und Nordafrikas, sowie Australiens hat nur geringe oder gar keine Grundwasserbecken zur Verfügung, die darüber hinaus auch eine geringe Wiederauffüllungsrate aufweisen (siehe Abb. 8).
Rund 35 Prozent der Fläche der Kontinente (ohne Antarktis) sind von relativ homogenen Grundwasserleitem unterlagert, 18 Prozent verfugen über teilweise reichhaltige Grundwasservorkommen in geologisch komplex aufgebauten Gebieten. Fast die Hälfte der Kontinente enthält eher geringe Grundwasservorkommen, die in der Regel oberflächennah an Lockergesteine gebunden sind.43
Um die Notlage mancher Regionen zu verdeutlichen, sind die Regionen mit einer geringen Niederschlagsmenge zu betrachten.
Abbildung 9: Die Grundwasservorkommen und Niederschlagsmenge der Erde
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Darstellung: BGR. WHYMAP. Quelle: BGR & UNESCO, 2008: Die Grundwasservorkommen der Erde. Online: https://geoviewer.bgr.de/ (Zugriff am 01/2021).
Zunächst ist an dieser Stelle jedoch festzustellen, dass es kaum eine Korrelation zwischen den Wasservorkommen und der in Kapitel 2.3 bereits beschriebenen Trinkwasser- und Sanitärversorgung gibt (siehe Abb. 4 und Abb. 5). In Gegenden mit hohen Wasservorkommen (besonders Zentralafrika und Teile Südamerikas) leidet die Bevölkerung dennoch unter einer mangelnden Trinkwasser- und Sanitärversorgung. Die Schlussfolgerung aus diesen Ergebnissen ist folglich, dass ein Trinkwasser- und Sanitäranlagenmangel nicht unweigerlich auch einen Wassermangel in der Region bedeuten muss, sondern die technologischen und finanziellen Mittel fehlen, um die vorhandenen Wasserressourcen zu nutzen. Vor allem für die Versorgung, Infrastruktur und Aufbereitung von Wasser bedarf es moderner Technologien, die in Entwicklungs- und Schwellenländem aufgrund der Kostenintensität noch nicht verfügbar sind.44 Es lässt sich zumindest parenthetisch anmerken, dass ein Trinkwasser- und Sanitäranlagenmangel in einigen Regionen durch menschliches Handeln behoben werden könnte (vgl. Abb. 5/6 und Abb. 8 / 9).
Die Regionen um Nordafrika, Australien und Teile Asiens, die ohnehin schon auf geringe Grundwasserbecken zugreifen können, haben darüber hinaus auch noch mit einem geringen jährlichen Niederschlag zu kämpfen (siehe Abb. 9). Damit könnte zwar eine Trinkwasserversorgung für private Haushalte gedeckt werden, jedoch stehen kaum die nötigen Wasserressourcen für Landwirtschaft und Industrie bereit. Aktuell greifen diese Regionen vor allem auf fossile Grundwasserressourcen zurück, die sich nur langsam wieder auffüllen.45
Die besondere Rolle des Niederschlags für den Wasserhaushalt bestimmter Regionen wird ebenfalls in den wissenschaftlichen Arbeiten von Lozân et al., sowie bei Eid/Kranz besonders hervorgehoben: „Die Hauptursache von Wasserknappheit bzw. -mangel ist, dass die Niederschläge höchst ungleich auf der Erde verteilt sind.“46 Im nördlichen Teil Afrikas (nördlicher Wendekreis) fallt im Durchschnitt 10 mm Niederschlag pro Monat, im südlichen Teil Afrikas (südlicher Wendekreis) sind es 75 mm und in Zentralafrika 150 mm.47
Durch die ungleiche Ausprägung der globalen Wetterverhältnisse, kommen Eid/Kranz zu der Schlussfolgerung, dass dies zu einer Wasserarmut in bestimmten Regionen führt: „Somit ergibt sich allein aufgrund der natürlichen Gegebenheiten in einigen Regionen eine gewisse Wasserarmut, d.h. pro Kopf eine sehr geringe natürliche Verfügbarkeit erneuerbaren Oberflächen- und Grundwassers.“48
Von einem regelmäßigen Niederschlag ist besonders die Agrarwirtschaft abhängig, die nach Angaben der United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO) für 69 % der weltweiten Wasserentnahme verantwortlich ist.49 Besonders in trockenen Regionen mit wenig Niederschlag muss die Agrarwirtschaft größere Mengen an Wasser zur Bewässerung einsetzen, damit die Ernte nicht vertrocknet.
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Abbildung 10: Weltweiter Wasserverbrauch nach Sektor
Eigene Darstellung. Quelle: Food and Agriculture Organization of the United Nations - AQUASTAT, 2016: Water withdrawal by sector.
Online: http://www.fao.org/nr/water/aquastat/data/query/index.html (Zugriff am 01/2021).
Die großen Industrieländer verbrauchen hingegen enorme Wassermengen für die Industrie, dies betrifft vor allem den Bereich der Energiegewinnung. So verbraucht beispielsweise Zentraleuropa 68 % seines Wassers für die Industrie, nur 9 % fallen für die Agrarwirtschaft an. Da zu erwarten ist, dass die globale Industrialisierung weiter voranschreitet, wird zukünftig vermutlich auch mehr Wasser benötigt.50 Zu diesem Ergebnis kommen auch die Vereinten Nationen, die erwarten, dass der Wasserverbrauch der Industrie weltweit bis 2050 um 165 % steigen wird (als Ausgangsjahr dieser Berechnung gilt das Jahr 2010) und dies damit ein extrem stark wachsender Sektor ist.51 Allgemein ist die globale Wassemachfrage seit 1980 um jährlich 1 % angestiegen. Dies ist vor allem auf das Bevölkerungswachstum, sozioökonomische Entwicklungen, zum Beispiel im Industriesektor und der Energiegewinnung, sowie auf veränderte Konsummuster zurückzuführen.52
Laut den Zukunftsprognosen der Vereinten Nationen wird es einen weiteren Anstieg der Wassemachfrage geben: „Global water demand is expected to continue increasing at a similar rate until 2050, accounting for an increase of 20 to 30% above the current level of water use, mainly due to rising demand in the industrial and domestic sectors.“53
Nachdem nun die weltweiten Wasserressourcen in Form des zu Verfügung stehenden Grundwassers dargestellt wurden, soll die derzeitige Wasserentnahme der einzelnen Staaten betrachtet werden.
Abbildung 11: Anteil der jährlichen Frischwasserentnahme an den sich erneuernden Wasserressourcen
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Darstellung: Bundeszentrale für politische Bildung, 2017: Wasser. Bonn. Quelle: Food and Agriculture Organization of the United Nations - AQUASTAT, 2016: Water withdrawal. Online: https://www.bpb.de/wissen/VGPF7A (Zugriff am 01/2021).
Abbildung 11 bestätigt die Annahme, dass die nordafrikanischen Länder sowie Teile Asiens und Südeuropas nur über geringe regenerative Wasserressourcen verfügen. Dies führt dazu, dass diese Regionen besonders schnell eine zu hohe Wasserentnahme im Verhältnis zu den regenerativen Wasserressourcen erreichen. Des Weiteren befinden sie sich in einer Klimazone mit hohen Temperaturen und wenig Niederschlag (siehe Abb. 9). Vor allem für die Landwirtschaft muss daher deutlich mehr Wasser aufgewendet werden, da die Ackerflächen künstlich bewässert werden müssen. Die rot gekennzeichneten Länder übersteigen bereits den Bedarf ihrer natürlichen Wasserressourcen. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass die orange gefärbten Länder folgen werden. Dabei wird, ein Bevölkerungswachstum zu einer erhöhten Nachfrage der Wasserressourcen führen. Die überdurchschnittlichen BevölkerungsWachstumsraten in vielen Entwicklungs- und Schwellenländem werden den Wassermangel somit weiter erhöhen. Fakt ist, dass die zehn Staaten, die bereits jetzt schon einen höheren Wasserbedarf haben (siehe Abb. 11) als ihnen theoretisch zur Verfügung steht, allesamt zwischen 2015 und 2020 eine überdurchschnittliche Bevölkerungswachstumsrate (weltweite durchschnittliche Bevölkerungswachstumsrate: 1,09%) aufweisen.54 Laut den Vereinten Nationen wird diese Tendenz in den kommenden Jahren weiter anhalten.55 Doch nicht nur das Bevölkerungswachstum wird die Nachfrage nach Wasser erhöhen, sondern auch das steigende Wirtschaftswachstum dieser Länder, was auch ein Wachstum des Industriesektors nach sich ziehen wird. Ein dritter Aspekt, der die Nachfrage nach Wasser ebenfalls erhöhen wird, ist der Klimawandel, der gerade in den ohnehin schon wasserarmen Regionen die Situation noch verschärfen und dadurch den Wasserbedarf weiter steigen wird.56
2.5 Der Einfluss des Klimawandels auf die globale Trinkwasserversorgung
An dieser Stelle soll der Einfluss des Klimawandels auf die Trinkwasserversorgung dargestellt werden. Da der wissenschaftliche Diskurs zum Thema anthropogener Klimawandel stetig weitergefiihrt wird, ist an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass sich diese Arbeit auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse von Forschem stützt, die eine Existenz des anthropogenen Klimawandels bestätigen. Allen voran sei damit auf die Ergebnisse des Klimaforschers Dessler57 sowie auf die neueren Erkenntnisse von Hauck et al.58, zu verweisen.
Für differenzierte wissenschaftliche Erkenntnisse zum Einfluss des Klimawandels auf den afrikanischen Kontinent sind Leal Filho59 und für den Großraum mittlerer Osten Wodon60 und De Châtel61 zu nennen. Diese Regionen sind für die weitere Betrachtung besonders interessant, da Teile davon bereits jetzt den Verbrauch an erneuerbarem Trinkwasser übersteigen und die Nachfrage nach Wasser in Zukunft noch weiter steigen wird (siehe Kapitel 2.4).
The implications of unsustainable patterns of development are nowhere more evident than in the challenges presented by global climate change. The potential impacts cross generational and geographical divides to permeate ecological and human systems alike, while the causes cut to the core of our economies and shake the foundations of politics at all levels.62
Auf Grundlage der Erkenntnisse von Led und der weiteren modernen Forschung zum anthropogenen Klimawandel lässt sich festhalten, dass die Auswirkungen und Folgen der umweltschädlichen ökonomischen Entwicklungsprozesse das globale Klima gravierend verändern und somit ein überregionales politisches Handeln notwendig machen.63 Darauf aufbauend kann an dieser Stelle geklärt werden, welche Auswirkungen der Klimawandel auf den Wasserkreislauf sowie auf die Wasserverteilung haben kann. Laut dem Bericht „Climate Change and Water“ des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) gab es bereits 2008 enorme Einflüsse durch den Klimawandel auf die Wasserversorgung, -Speicherung und -aufbereitung.64
So kamen die Verfasser des Berichts bereits 2008 zu der Erkenntnis, dass bestimmte Klimaveränderungen einen enormen Einfluss auf den Wasserhaushalt haben können: „Observational records and climate projections provide abundant evidence that freshwater resources are vulnerable and have the potential to be strongly impacted by climate change, with wide-ranging consequences for human societies and ecosystems.”65
Auch zwölf Jahre später hat sich die Situation nicht gebessert und man kann eher von einer Verschlechterung der Situation sprechen (siehe Abb. I).66 Mit dem Übereinkommen von Paris der Vereinten Nationen haben sich die Vertragsparteien darauf geeinigt, den Temperaturanstieg auf unter 2 °C, möglichst jedoch auf unter 1,5 °C zu begrenzen.67 Wie bedeutend allein das Erreichen des 1,5 °C-Ziels für den Wasserhaushalt der Erde ist, wird in dem 2018 veröffentlichten Sonderbericht des IPCC deutlich.68
[...]
1 Vgl. Gerten, Dieter (2018), »Wasser. Knappheit, Klimawandel, Weltemährung«, München. C.H. Beck. S. 11.
2 Vgl. Dessler, Andrew Emory (2018), »Introduction to modem climate change«, Cambridge [etc.]. Cambridge University Press. S. 3 ff.
3 Vgl. Leal Filho, Walter (Hg.) (2011), »Experiences of Climate Change Adaptation in Africa«, Berlin, Heidelberg. Springer Berlin Heidelberg; Imprint: Springer. S. 2 ff.
4 Vgl. Dessler, »Introduction to modern climate change«, aaO. (FN 2). S. 18.
5 Vgl. Dobner, Petra (2016), »Wasserpolitik. Zur politischen Theorie, Praxis und Kritik globaler Governance«, Berlin. Suhrkamp. S. 354 ff.
6 Thales von Milet um 625 - 545 v. Chr., griechischer Philosoph und Mathematiker. Zitiert nach Aristoteles.
7 Vgl. Hopp, Vollrath (2018), »Wasser [E. water]«, in: Vollrath Hopp (Hg.), Chemische Kreisläufe in der Natur, Berlin, Heidelberg. Springer Berlin Heidelberg, S. 49-67. S. 49 ff.
8 Christian Alwardt (2011), »Wasser als globale Herausforderung. Die Ressource Wasser«, Hamburg. S.l.
9 Vgl. Lozân, José L. / Graßl, Hartmut / Jendritzky, Gerd / Karbe, Ludwig / Reise, Karsten (Hg.) (2005), »Warnsignal Klima«, Hamburg. Wiss. Auswertungen S. 11.
10 Vgl. Hopp, »Wasser [E. water]«, aaO. (FN 7). S. 49.
11 Vgl. Vincent Kotwicki (2009), »Water balance of Earth« in: Hydrological Sciences Journal, Nr. 54, S. 829- 840. S. 834.
12 Vgl. Hopp, »Wasser [E. water]«, aaO. (FN 7). S. 50 ff.
13 Vgl. Hofrichter, Robert (2020), »Einfuhrendes zum Mittelmeer mit Zahlen, Bildern und Begriffserklärungen«, in: ders., Das Mittelmeer. Geschichte und Zukunft eines ökologisch sensiblen Raums, Berlin. Springer Berlin; Springer, S. 22-57. S. 22.
14 Vgl. Gerten, »Wasser. Knappheit, Klimawandel, Weltemährung«, aaO. (FN 1). S. 16.
15 Vgl. Gerten, »Wasser. Knappheit, Klimawandel, Weltemährung«, aaO. (FN 1). S. 16.
16 Vgl. Dobner, »Wasserpolitik. Zur politischen Theorie, Praxis und Kritik globaler Governance«, aaO. (FN 5). S. 78 f.
17 Vgl. Eduard Brilckner (1909), »Über Klimaschwankungen.« in: Mitteilungen der Deutschen Landwirtschafts- Gesellschaft, Nr. 24, S. 556-561. Vgl. auch Lozân, et al., »Warnsignal Klima«, aaO. (FN 9) S. 12.
18 Lozân, et al., »Warnsignal Klima«, aaO. (FN 9) S. 12.
19 Vgl. Gerten, »Wasser. Knappheit, Klimawandel, Weltemährung«, aaO. (FN 1). S. 16.
20 Vgl. Gerten, »Wasser. Knappheit, Klimawandel, Weltemährung«, aaO. (FN 1). S. 16.
21 Gerten, »Wasser. Knappheit, Klimawandel, Weltemährung«, aaO. (FN 1). S. 16.
22 Vgl. Gerten, »Wasser. Knappheit, Klimawandel, Weltemährung«, aaO. (FN 1). S. 17.
23 Vgl. Dessler, »Introduction to modern climate change«, aaO. (FN 2). S. 3 f.
24 Vgl. United Nations (2010), »Resolution 64/292. Menschenrecht auf Wasser und Sanitärversorgung«, Resolution 64/292.
25 Vgl. UNICEF & WHO (2019), »Jeder dritte Mensch auf der Welt hat kein sicheres Trinkwasser«, New York, Genf, Köln.
26 Vgl. UNICEF & WHO, Jeder dritte Mensch auf der Welt hat kein sicheres Trinkwasser, aaO. (FN 25).
27 UNICEF & WHO, Jeder dritte Mensch auf der Welt hat kein sicheres Trinkwasser, aaO. (FN 25).
28 Vgl. Robert Koch-Institut (2020), »Wie kann man sich bzw. seine Mitmenschen vor einer Ansteckung schützen?«, Berlin.
29 Lozân, et al., »Warnsignal Klima«, aaO. (FN 9). S. 245.
30 Vgl. Lozân, et al., »Warnsignal Klima«, aaO. (FN 9). S. 245.
31 Tim Rohde (2020), »Weltwassertag 2020: 10 Fakten über Wasser«, Köln.
32 Tim Rohde, Weltwassertag 2020: 10 Fakten über Wasser, aaO. (FN 31).
33 Vgl. Robert Koch-Institut, Wie kann man sich bzw. seine Mitmenschen vor einer Ansteckung schützen?, aaO. (FN28).
34 Vgl. UNICEF (2020), »Sauberes Wasser: So helfen wir Kindern weltweit«, Köln.
35 UNICEF (2017), »Dieses Mädchen verbringt 8 Stunden mit etwas, für das wir nur Sekunden brauchen!«, Köln.
36 Vgl. Tim Rohde, Weltwassertag 2020: 10 Fakten über Wasser, aaO. (FN 31).
37 Vgl. UNICEF & WHO (2015), »Häufige Menschenrechtsverletzung: Dreckiges Wasser«, New York, Genf, Köln.
38 Vgl. UNICEF & WHO, Häufige Menschenrechtsverletzung: Dreckiges Wasser, aaO. (FN 37).
39 Vgl. United Nations, Resolution 64/292, aaO. (FN 24).
40 Vgl. Malunat, Bernd M. (2009), »Mangel im Überfluss. Die Kreisläufe des Wassers«, in: Peter Cornelius Mayer-Tasch (Hg.), Welt ohne Wasser. Geschichte und Zukunft eines knappen Gutes, Frankfurt am Main. Campus Verlag GmbH, S. 77-99. S.79.
41 Plöger, Sven (2020), »Zieht euch warm an, es wird heiß! Den Klimawandel verstehen und aus der Krise für die Welt von morgen lernen«, Frankfurt. Westend S. 79.
42 Vgl. Gerten, »Wasser. Knappheit, Klimawandel, Weltemährung«, aaO. (FN 1). S. 16 ff.
43 BGR & UNESCO (2008), »Die Grundwasservorkommen der Erde«, Paris, Hannover.
44 Vgl. Lozân, et al., »Warnsignal Klima«, aaO. (FN 9). S. 68 ff.
45 Vgl. Glaser, Rüdiger / Häuter, Christiane / Faust, Dominik / Glawion, Rainer / Saurer, Helmut / Schulte, Achim / Sudhaus, Dirk (2017), »Global Change und seine Risiken«, in: dies., PHYSISCHE GEOGRAPHIE KOMPAKT, Berlin. Springer, S. 195-210. S. 199.
46 Lozân, et al., »Warnsignal Klima«, aaO. (FN 9). S.12.
47 Vgl. Michael Pidwimy (2006), »Global Distribution of Precipitation.«, University of British Columbia Okanagan.
48 Eid, Ursula / Kranz, Nicole (2013), »Wasser Menschenrecht, Ressource, Konfliktstoff?«, in: Britta Klagge / Andreas Lienkamp / Arnulf von Scheliha / Ulrich Schneckener (Hg.), Wettstreit um Ressourcen. Konflikte um Klima, Wasser, Boden, München, oekom Verlag, S. 139-156. S. 148.
49 Vgl. UNESCO (2020), »United Nations World Water Development Report 2020: Water and Climate Change,«, Paris S. 5.
50 Vgl. Food and Agriculture Organization of the United Nations (2016), »AQUASTAT: Water withdrawal by sector«, Rom.
51 UNESCO, United Nations World Water Development Report 2020: Water and Climate Change,, aaO. (FN49). S. 97.
52 UNESCO (2019), »The United Nations world water development report 2019: Leaving no one behind«, Paris S. 1.
53 UNESCO, The United Nations world water development report 2019: Leaving no one behind, aaO. (FN 52) S. 1.
54 Vgl. United Nations / Department of Economic and Social Affairs (2019), »Revision of World Population Prospects 2019«, New York.
55 Vgl. United Nations / Department of Economic and Social Affairs, Revision of World Population Prospects 2019, aaO. (FN 54).
56 Vgl. Gerten, »Wasser. Knappheit, Klimawandel, Weltemährung«, aaO. (FN 1). S. 110 f.
57 Vgl. Dessler, »Introduction to modern climate change«, aaO. (FN 2).
58 Vgl. Hauck, Markus / Leuschner, Christoph / Homeier, Juergen (2020), »Klimawandel und Vegetation - Eine globale Übersicht«, Berlin. Springer Berlin; Springer Spektrum.
59 Vgl. Leal Filho, »Experiences of Climate Change Adaptation in Africa«, aaO. (FN 3).
60 Vgl. Wodon, Quentin (Hg.) (2014), »Climate change and migration. Evidence from the Middle East and North Africa«, Washington, District of Columbia. The World Bank.
61 Vgl. De Châtel, Francesca (2017), »Water sheikhs & dam builders. Stories of people and water in the Middle East«, London. Routledge.
62 Leal Filho, »Experiences of Climate Change Adaptation in Africa«, aaO. (FN 3) S.2.
63 Vgl. Dobner, »Wasserpolitik. Zur politischen Theorie, Praxis und Kritik globaler Governance«, aaO. (FN 5). S. 354 ff.
64 Vgl. Bates, Bryson / Kundzewicz, Zbigniew W. / Palutikof, Jean / Wu, Shaohong (2008), »Climate Change and Water. Technical Paper of the Intergovernmental Panel on Climate Change.«, Genf.
65 Bates, et al., Climate Change and Water. Technical Paper of the Intergovernmental Panel on Climate Change., aaO. (FN 64). S.3.
66 Vgl. IPCC (2018), »Summary for Policymakers. Global Warming of 1.5°C. An IPCC Special Report on the impacts of global warming of 1.5°C above pre-industrial levels and related global greenhouse gas emission pathways, in the context of strengthening the global response to the threat of climate change, sustainable development, and efforts to eradicate poverty.«, Genf.
67 Vgl. United Nations (2015), »Paris Agreement«, Paris.
68 Vgl. IPCC, Summary for Policymakers, aaO. (FN 66). S. 17 ff.
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- Marius Faust (Autor:in), 2021, Globale Wasserkrise. Kann die rawlsianische Gerechtigkeitstheorie Hinweise für eine gerechte Verteilung der Ressource Wasser geben und nachhaltige Erkenntnisse beisteuern?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1335856