Racial Profiling ist eine diskriminierende Kontrollpraxis, die in der öffentlichen Debatte in Deutschland seit einigen Jahren kontrovers diskutiert wird. Auch die Wissenschaft hat ein zunehmendes Interesse an der Thematik, insbesondere weil Racial Profiling in Deutschland noch kaum empirisch erforscht ist. In dieser Arbeit werden die Fragen behandelt, wodurch Racial Profiling verursacht wird und durch welche Strategien Racial Profiling verhindert werden kann. Für die Beantwortung dieser Fragen werden die Annahmen und Untersuchungsergebnisse diverser Autor:innen erläutert, in Bezug zueinander gesetzt und bewertet.
Um mögliche Strategien zu entwickeln, die Racial Profiling verhindern können, ist es essenziell, zunächst ein Verständnis für die Thematik zu erlangen. Dies ist nur möglich, wenn bekannt ist, wodurch Racial Profiling verursacht wird. An diesem Punkt setzt diese Arbeit an und thematisiert die Ursachen von Racial Profiling sowie daran anschließende Gegenstrategien. Dementsprechend baut diese Arbeit auf den folgenden Forschungsfragen auf: Wodurch wird polizeiliches Racial Profiling verursacht und welche Strategien können eingesetzt werden, um polizeiliches Racial Profiling zu verhindern? Dabei wird der Fokus auf Racial Profiling in Deutschland gelegt. Dementsprechend sind die in dieser Arbeit behandelten Aspekte, falls die staatliche Lokalisierung relevant ist, im deutschen Kontext zu verstehen. Bei Ausnahmen wird der jeweils thematisierte Staat deutlich benannt.
Für die Behandlung dieser Forschungsfragen werden zuerst die begrifflichen Grundlagen dieser Arbeit erläutert. Zudem wird auf die historischen Hintergründe von Racial Profiling und die Relevanz der Praxis in Deutschland eingegangen. Anschließend werden mehrere Konzepte von Diskriminierung darauf hin untersucht, ob sich durch sie Racial Profiling beschreiben lässt. Im darauffolgenden Teil der Arbeit werden mögliche Ursachen von Racial Profiling aufgezeigt und bezüglich ihrer Erklärungskraft bewertet. Für diese Bewertung werden die Ergebnisse empirischer Studien von diversen Forscher:innen miteinbezogen. Danach werden mögliche Strategien gegen Racial Profiling vorgestellt. Die Strategien setzen an den zuvor betrachteten Ursachen von Racial Profiling an. Die in dieser Arbeit behandelten Ursachen und Gegenstrategien wurden zuvor bereits in den Publikationen diverser Autor:innen betrachtet und werden in dieser Arbeit zusammengeführt, miteinander verglichen und bewertet.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- 1. Einleitung
- 2. Die Praxis des Racial Profiling und ihr historischer Hintergrund
- 3. Racial Profiling in Deutschland
- 4. Die kategorische Einordnung von Fremden
- 5. Die Diskriminierungsformen von Racial Profiling
- 6. Statistische Diskriminierung
- 7. Präferenzbasierte Diskriminierung
- 8. Die Organisationskultur der Polizei
- 8.1 Die offizielle Polizeikultur
- 8.2 Die Cop Culture
- 8.3 Das Warrior- und das Guardian-Mindset
- 9. Die Wirkungsweisen der Cop Culture
- 9.1 Institutionelle Mythen
- 9.2 Ethnozentrismus
- 10. Unterrepräsentation von fremden Polizeibeamt:innen
- 11. Strategien gegen Racial Profiling
- 11.1 Eine Veränderung der Cop Culture
- 11.2 Eine Veränderung der rechtlichen Grundlagen von Racial Profiling
- 11.3 Eine Veränderung der polizeilichen Ausbildung
- 12. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Ursachen von Racial Profiling und erörtert mögliche Strategien zur Verhinderung dieser diskriminierenden Kontrollpraxis. Dazu werden Annahmen und Forschungsergebnisse verschiedener Autor:innen beleuchtet, miteinander in Beziehung gesetzt und bewertet. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf Racial Profiling in Deutschland und versucht, die komplexen Zusammenhänge dieser problematischen Praxis aufzudecken.
- Die Praxis des Racial Profiling und ihr historischer Hintergrund
- Diskriminierungsformen von Racial Profiling
- Die Organisationskultur der Polizei und ihre Auswirkungen
- Die Wirkungsweisen der Cop Culture
- Strategien zur Verhinderung von Racial Profiling
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema Racial Profiling vor und führt in die Thematik ein. Sie präsentiert die Forschungsfragen, die in der Arbeit behandelt werden, und erläutert die Struktur der Arbeit.
- Kapitel 2: Die Praxis des Racial Profiling und ihr historischer Hintergrund
Dieses Kapitel definiert Racial Profiling als eine diskriminierende Kontrollpraxis, bei der Personen aufgrund ihrer ethnischen Merkmale kontrolliert werden, ohne dass ein konkreter Tatverdacht vorliegt. Es beleuchtet den historischen Hintergrund von Racial Profiling und zeigt, wie die Praxis in verschiedenen Kontexten, wie z.B. in den USA, angewendet wurde.
- Kapitel 3: Racial Profiling in Deutschland
Dieses Kapitel beleuchtet die Relevanz von Racial Profiling in Deutschland und zeigt auf, wie die Praxis im deutschen Kontext angewendet wird. Es diskutiert die Erfahrungen von Menschen, die von Racial Profiling betroffen waren, und die öffentliche Debatte um das Thema.
- Kapitel 4: Die kategorische Einordnung von Fremden
Dieses Kapitel betrachtet die Rolle von Stereotypen und Vorurteilen bei Racial Profiling. Es analysiert, wie Menschen aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit kategorisiert werden und wie diese Kategorisierung zu diskriminierenden Handlungen führen kann.
- Kapitel 5: Die Diskriminierungsformen von Racial Profiling
Dieses Kapitel untersucht verschiedene Diskriminierungsformen, die bei Racial Profiling eine Rolle spielen. Es unterscheidet zwischen statistischer und präferenzbasierter Diskriminierung und beleuchtet die Mechanismen, die zu diesen Formen der Diskriminierung führen.
- Kapitel 6: Statistische Diskriminierung
Dieses Kapitel fokussiert auf die statistische Diskriminierung als eine Form von Racial Profiling. Es erläutert, wie statistische Daten und Annahmen über bestimmte Personengruppen genutzt werden, um diese zu diskriminieren.
- Kapitel 7: Präferenzbasierte Diskriminierung
Dieses Kapitel behandelt die präferenzbasierte Diskriminierung als eine weitere Form von Racial Profiling. Es analysiert, wie individuelle Vorurteile und Präferenzen zu diskriminierenden Handlungen führen können.
- Kapitel 8: Die Organisationskultur der Polizei
Dieses Kapitel untersucht die Organisationskultur der Polizei und ihre Auswirkungen auf Racial Profiling. Es unterscheidet zwischen der offiziellen Polizeikultur und der Cop Culture, die einen Einfluss auf das Handeln von Polizist:innen haben kann.
- Kapitel 9: Die Wirkungsweisen der Cop Culture
Dieses Kapitel beleuchtet die Wirkungsweisen der Cop Culture und zeigt auf, wie sie zu Racial Profiling beitragen kann. Es betrachtet dabei institutionelle Mythen und ethnozentrische Denkweisen, die in der Cop Culture eine Rolle spielen.
- Kapitel 10: Unterrepräsentation von fremden Polizeibeamt:innen
Dieses Kapitel untersucht die Unterrepräsentation von Personen mit Migrationshintergrund in der Polizei und ihre Auswirkungen auf Racial Profiling. Es zeigt auf, wie die fehlende Diversität in der Polizei zu einer verstärkten Anwendung von Racial Profiling führen kann.
- Kapitel 11: Strategien gegen Racial Profiling
Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Strategien, die zur Verhinderung von Racial Profiling eingesetzt werden können. Es diskutiert die Bedeutung einer Veränderung der Cop Culture, die Notwendigkeit einer Anpassung der rechtlichen Grundlagen von Racial Profiling und die Wichtigkeit einer Modifizierung der polizeilichen Ausbildung.
Schlüsselwörter
Racial Profiling, Diskriminierung, Polizei, Cop Culture, Organisationskultur, ethnische Merkmale, Stereotypen, Vorurteile, statistische Diskriminierung, präferenzbasierte Diskriminierung, Diversität, Ausbildung, rechtliche Grundlagen, Strategien, Gegenstrategien.
- Quote paper
- Christian Röhricht (Author), 2022, Racial Profiling. Ursachen und Gegenstrategien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1336730