Das Achte Buch von Aristoteles‘ Politik ist aufgebaut wie ein Dialog. Allerdings ist es ein Dialog mit nur einem Gesprächspartner. Aristoteles stellt immer wieder Streitfragen zur Debatte, auf die er dann im weiteren Verlauf seiner Erläuterungen selbst antwortet. Die folgende Ausarbeitung ist nach den sieben Kapiteln des Buches gegliedert. Dieser Gliederung folgend fasst die Arbeit die Aussagen Aristoteles‘ zu Erziehung und Staat und den Zielen und Methoden der Erziehung zusammen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1) Erziehung und Staat
- 2) Ziele der Erziehung
- 3) Unterrichtsgegenstände und Muße
- 4) Die Körperertüchtigung im Erziehungsablauf
- 5) Die Stellung der Musikbildung innerhalb der Erziehung
- 6) Musikerziehung in Grenzen
- 7) Der Erziehungseinfluß der Musik
- Fazit
- Erläuterung der Fußnoten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert das achte Buch von Aristoteles' Politik, das sich mit der Frage der Erziehung im Staat auseinandersetzt. Im Fokus stehen die Ziele und Prinzipien der Erziehung, die Rolle der verschiedenen Unterrichtsfächer und die Bedeutung der Musikbildung.
- Die Rolle des Staates in der Erziehung
- Die Ziele und Prinzipien der Erziehung
- Die Bedeutung der Muße und der Körperertüchtigung
- Die Rolle der Musikbildung in der Erziehung
- Die Einheit von Körper, Geist und Seele in der Erziehung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Aufbau des Achten Buches von Aristoteles' Politik als Dialog mit nur einem Gesprächspartner dar. Die Analyse folgt der Gliederung des Buches in sieben Kapitel.
1) Erziehung und Staat
Aristoteles betont die Notwendigkeit einer einheitlichen Erziehung für alle Bürger eines Staates, die auf das gemeinsame Ziel des Staates ausgerichtet ist. Die Erziehung soll mit Rücksicht auf die jeweilige Staatsverfassung stattfinden und ein tugendhaftes Leben für alle Bürger ermöglichen. Die Erziehung ist eine staatliche Angelegenheit, die durch Gesetze geregelt werden muss.
2) Ziele der Erziehung
Aristoteles diskutiert die Frage, ob die Erziehung eher auf das Denken oder das Wesen der Seele ausgerichtet sein soll. Er unterscheidet zwischen dem Lernen, das eines Freien würdig ist, und dem sklavischen Lernen. Das Lernen um seiner selbst willen, für Freunde oder für die Tugend ist dem Lernen auf Veranlassung anderer überlegen. Aristoteles führt die Muße als Mittel ein, um den Zwang der Erziehung auszugleichen.
3) Unterrichtsgegenstände und Muße
Aristoteles unterteilt die Unterrichtsgegenstände in vier Fächer: Lesen und Schreiben, Zeichnen und Malen, Körperertüchtigung und künstlerische Bildung. Er betont die Bedeutung der Muße als notwendigem Teil des Lebens für einen freien Mann. Die Muße ist eine freie und sittliche Erziehung, die den Zwang der übrigen Erziehung ausgleicht.
4) Die Körperertüchtigung im Erziehungsablauf
Aristoteles beschreibt die Körperertüchtigung als Mittel zur Gesundheit und Körperkraft, die jedoch nicht zu intensiv erfolgen darf, um das Wachstum des Körpers nicht zu schädigen. Er stellt Regeln für die angemessene Körperertüchtigung auf, die sich an den Entwicklungsphasen des Menschen orientieren.
5) Die Stellung der Musikbildung innerhalb der Erziehung
Aristoteles betrachtet die Musikbildung als Bindeglied zwischen Vergnügen und sittlich Edlem. Die Musik beeinflusst die Lebensart des Menschen und formt seine Seele. Die verschiedenen Tonarten der Musik entsprechen den Emotionen und Stimmungen der Menschen und ermöglichen es, über die Musik in der rechten Weise zu urteilen.
6) Musikerziehung in Grenzen
Aristoteles diskutiert das Alter und die Art der Musikerziehung. Er plädiert für eine frühzeitige Beschäftigung mit Musik, die jedoch im fortgeschrittenen Alter dem genussvollen Beurteilen weichen soll. Die Flöte wird als ungeeignetes Instrument für die Erziehung abgelehnt, da sie zur Formung der Seele nicht geeignet ist. Wettkämpfe im musischen Bereich werden als Verformung des Körpers und der Seele abgelehnt.
7) Der Erziehungseinfluß der Musik
Aristoteles untersucht die verschiedenen Tonarten und Rhythmen der Musik und ihre Eignung für die Erziehung. Er unterscheidet zwischen ethischen, praktischen und enthusiastischen Tonarten, die jeweils unterschiedliche Funktionen in der Erziehung, Reinigung und Unterhaltung erfüllen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Erziehung im Staat, die Ziele der Erziehung, die Rolle der Unterrichtsfächer, die Bedeutung der Muße und der Körperertüchtigung, die Stellung der Musikbildung innerhalb der Erziehung, die Einheit von Körper, Geist und Seele sowie die philosophischen Grundlagen der Erziehung nach Aristoteles.
- Arbeit zitieren
- Jasmin Frank (Autor:in), 2007, Aristoteles Erziehungsbild in "Politik, Achtes Buch - Über Erziehung". Ein kompakter Überblick, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133797