Anhand von Theophrasts "Charakteren" und Aristoteles´ "Rhetorik" wird die Frage untersucht, ob es eine Historiographie gibt bzw. geben sollte, die sich an gesellschaftlichen Charaktertypen orientiert.
Inhaltsverzeichnis
- Essay: Kann und sollte sich Historiographie an gesellschaftlichen Charaktertypen orientieren?
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- Einleitung
- Charaktertypen in der Historiographie
- Aristoteles' Rhetorik und die Bedeutung von Affekten
- Theophrast's Charaktere
- Der Charakterbegriff in der Wissenschaft
- Schlussfolgerung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay befasst sich mit der Frage, ob und wie sich Historiographie an gesellschaftlichen Charaktertypen orientieren kann und sollte. Dabei wird untersucht, welche Erkenntnisse sich aus der Analyse von Charaktertypen für das Verständnis der Geschichte gewinnen lassen.
- Die Verwendung von Charaktertypen in der Historiographie
- Die Bedeutung von Affekten in der Rhetorik
- Der Charakterbegriff in der Philosophie und Anthropologie
- Die Problematik der Charakterisierung von historischen Personen
- Die Grenzen und Möglichkeiten der Historiographie im Hinblick auf Charaktertypen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Möglichkeit und Sinnhaftigkeit einer charakterbasierten Historiographie. Es werden historische Beispiele für Versuche, die Geschichte anhand von Charaktertypen zu beschreiben, vorgestellt, darunter Heinrich Bulle und Jacob Burckhardt.
Im Kapitel über Charaktertypen in der Historiographie wird die Entwicklung des Begriffs „Charakter" im Laufe der Geschichte beleuchtet und die Verwendung von Charaktertypen in der Historiographie des 20. Jahrhunderts, insbesondere durch die Annales-Schule, untersucht.
Das Kapitel über Aristoteles' Rhetorik analysiert die Bedeutung von Affekten für die Beeinflussung von Urteilen und die Rolle der Affekte in der sozialen und historischen Kontextualisierung. Es wird gezeigt, wie Aristoteles Affekte als „das, durch dessen Wechselspiel sich die Menschen in ihren Urteilen unterscheiden" definiert.
Das Kapitel über Theophrast's Charaktere untersucht die literarische Sammlung von 30 Kurzportraits, die humorvolle und satirische Beschreibungen von „Typen" aus dem vorhellenistischen Athen liefern. Es wird die literarische Absicht und der historische Aussagewert der Charaktere von Theophrast analysiert.
Das Kapitel über den Charakterbegriff in der Wissenschaft befasst sich mit verschiedenen Definitionen des Charakterbegriffs in der Psychologie, Philosophie und Anthropologie. Es werden die Schwierigkeiten bei der Definition des Charakterbegriffs und die Problematik der Verwendung von Charaktertypen in der Historiographie erörtert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Historiographie, Charaktertypen, Affekte, Rhetorik, Theophrast, Aristoteles, Mentalitätsgeschichte, Ideengeschichte, sowie die Grenzen und Möglichkeiten der historischen Forschung im Hinblick auf die Verwendung von Charaktertypen.
- Arbeit zitieren
- Malte Sachsse (Autor:in), 2008, Kann und sollte sich Historiographie an gesellschaftlichen Charaktertypen orientieren?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133849