Superfrauen 13 - Mode und Kosmetik


Fachbuch, 2001

80 Seiten


Leseprobe


INHALT

Vorwort

MODE

Laura Biagiotti
Die „Queen of Cashmere“

Naomi Campbell
Das Topmodel Englands

Coco Chanel
Die „Königin
der Haute Couture“

Cindy Crawford
Das bekannteste Topmodel der USA

Linda Evangelista
Das Topmodel aus Kanada

Jil Sander
Die erfolgreichste deutsche Designerin

Elsa Schiaparelli
Die berühmteste Pariser Modeschöpferin

Claudia Schiffer
Die „Mode-Prinzessin“ aus Deutschland

„Twiggy“
Das erste Supermodel

Vivienne Westwood
Die Frau,
die die Punkrock-Mode schuf KOSMETIK

Elizabeth Arden
Die Spitzenkosmetikerin der USA

Helena Rubinstein
Die „Kaiserin der Kosmetik“

GROSSE NAMEN IN DER WELT DER MODE

Azzedine Alaïa - Giorgio Armani - Nadja Auermann - Cristóbal Balenciaga - Pierre Balmain - Tyra Banks - Xuly Bët - Dirk Bikkembergs - Sónia Bogner - Barbara Bui - Giselle Bündchen - Esther Cañadas - Pierre Cardin - Laetitia Casta - Jean- Charles de Castelbajac - Helena Christensen - Suzanne Clements - Corinne Cobson - Jean Colonna - Michel Comte - André Corrèges - Sophie Dahl - Christian Dior - Domenico Dolce - Jacques Esterel - Louis Féraud - Ines de la Fressange - Stefano Gabbana - John Galliano - Jean-Paul Gaultier - Romeo Gigli - Hubert de Givenchy - Guccio Gucci - Daniel Hechter - Eva Herzigova - Tommy Hilfiger - Iman - Marc Jacobs - Wolfgang Joop - Milla Jovovich - Donna Karan - Rei Kawakubo - Kenzo - Calvin Klein - Heidi Klum - Christi- an Lacroix - Karl Lagerfeld - Jeanne Lanvin - Ted Lapidus - Ralph Lauren - Peter Lindbergh - Jennifer Lopez - Elle MacPherson - Alexander McQueen - Steven Meisel - Issey Miyake - Jean-Baptiste Mondino - Claude Montana - Popy Moreni - Hanae Mori - Kate Moss - Thierry Mugler - Karen Mulder - François Nars - Helmut Newton - Rifat Ozbek - Miuccia Prada - Emilio Pucci - Paco Rabanne - Nina Ricci - Rebecca Romijn - Sonia Rykiel - Yves Saint- Laurent - Stephanie Seymour - Martine Sitbon - Anna Sui - Stella Tennant - Mario Testino - Nicola Trussardi - Christy Turlington - Emanuel Ungaro - Valentino - Gianni Versace - Diana Vreeland - Junya Wantanabe - Bruce Weber - Yohij Yamamoto - Valentin Yudashkin

MEILENSTEINE DER MODEGESCHICHTE

Literaturverzeichnis

Der Autor

DANK

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

VORWORT

Prinzessinnen und Kaiserinnen im Reich der Mode und Kosmetik

Wie das Märchen von Aschenbrödel klingt der Lebenslauf von Elizabeth Arden: Anfangs gründete sie mit gepumptem Geld in New York einen kleinen Schönheitssalon, gegen Ende ihres Lebens galt sie als eine der erfolgreichsten Kosmetikerinnen Amerikas und besaß ein großes Unternehmen mit 220 Schönheitssalons in aller Welt. Mit zwölf Cremedosen begann die Karriere von Helena Rubinstein. Sie schuf ein Kosmetikimperium mit 100 Niederlassungen in 14 Ländern und häufte ein Privatvermögen von mehr als 100 Millionen US-Dollar an. Der französische Künstler Jean Cocteau verlieh ihr den Ehrentitel „Kaiserin der Kosmetik“.

Bescheiden fing auch Deutschlands bedeutendste Designerin an. Die ganze Jil Sander GmbH fand zunächst Platz unter einem Dach. In der Küche wurden die Schnitte zubereitet, im Bad standen die Fotokopiergeräte, das Wohnzimmer diente als Büro und im Schlafzimmer wartete die Kollektion auf den Versand. Claudia Schiffer wollte als junges Mädchen kleiner sein und nicht „so eine Bohnenstange“. Mit 14 gab sie sich im Urlaub als Mannequin aus, um Verehrer zu beeindrucken. Tatsächlich entdeckte man sie mit 17 in einer Diskothek und lud sie zu Probeaufnahmen nach Paris ein. Danach stieg sie zur „Modeprinzessin“ auf. Nachzulesen sind diese erstaunlichen Erfolgsgeschichten aus der Welt der Schönen und der Reichen im vorliegenden Taschenbuch „Superfrauen 13 - Mode und Kosmetik“. Es präsentiert die Biographien zwölf berühmter Frauen in Wort und Bild und befasst sich auch mit ihrem Privatleben.

Ernst Probst

MODE

Laura Biagiotti

Die „Queen of Cashmere“

Einer der größten Sterne am italienischen Modehimmel geboren. Nach dem Verlassen der Schule studierte sie Archäo- ist Laura Biagiotti. Ihr Name entwickelte sich in den 1970-er Jahren zu einem international renommierten Markenzeichen. Sie vertritt eine Modephiloso- phie, die vor allem auf tragbare Mode für die feminine Frau ausgerichtet ist. „Das Gefühl für ein Kleid ist heute von Schlicht- heit und Bequemlichkeit charak- terisiert“, sagte sie. Wegen ihrer erlesenen Kaschmirkreationen gab ihr die renommierte ameri- kanische Tageszeitung „New York Times“ den Ehrentitel „Queen of Cashmere“.

Die Tochter des Managers Gui- seppe Biagiotti und der Maß- schneiderin Delia Soldaini wur- de am 4. August 1943 in Rom logie und Literatur an der Uni- versität Rom und wollte Archäo- login werden. Nach drei Jahren brach sie ihr Studium jedoch ab, um ihre Mutter zu unterstützen, der die Arbeit im Modeatelier über den Kopf wuchs.

Im Team mit ihrer Mutter begeisterte sich Laura Biagiotti bald für das Modegeschäft. Sie saß nicht nur am Schneidertisch, sondern versuchte auch, den Kundenkreis - unter anderem in den USA - zu erweitern. Wichtig für ihre weitere Karriere in der Modebranche erwies sich ihre frühe Erkenntnis, dass die Zeit der maßgeschneiderten Kleider zu Ende ging und die Zukunft der Konfektion gehörte.

Die junge Maßschneiderin ent- warf fortan selbst Kreationen und präsentierte 1972 in Florenz ihre erste eigene Kollektion, die sofort großen Anklang fand. Danach entwickelte sie für Frau- en mit Übergrößen die Kollekti- on „Laurapiu“ sowie die Kasch- mir-Kollektionen „Laura Biagi- otti cashmere“ und „Mac- Pherson’s Difusione“.

Im Frühjahr 1986 wurden welt- weit unter dem Slogan „la tenta- zione firmata“ in den Schaufens- tern von etwa 500 Geschäften erstmals „Laura Biagiotti Jeans“ präsentiert. Ebenfalls 1986 führ- te sie die erste Kollektion „Laura Biagiotti Junior und Baby“ mit Jeans und Sportbekleidung für die Altersgruppe der Ein- bis Fünfzehnjährigen sowie die ers- te Kollektion „Bears Bazaar“ für junge Frauen, die fröhliche Teenager-Garderobe mögen, ein. 1987 zeigte Laura Biagiotti die erste Herrenkollektion „Bia- giotti Uomo“.

Der 25. April 1988 war in der Erfolgsgeschichte von Laura Biagiotti ein besonderer Tag: Dreißig Models aus der Volksre- publik China zeigten in Peking die bedeutendsten Kreationen aus der Laufbahn der italieni- schen Modeschöpferin. 125

Kleider erzählten die „Biagiotti- Story“, die gleichzeitig eine Hommage an die edlen Materia- lien Kaschmir und Seide war. Heute zeigt Laura Biagiotti bei den internationalen Mailänder Modeschauen jährlich zwei Prêt-á-porter-Kollektionen mit einer unglaublichen Vielfalt an Stoffen sowie einer großen Aus- wahl an Accessoires wie Schale, Krawatten, Schuhen, Brillen, Schmuck Hand- und Reiseta- schen. Für die Accessoires ent- warf der Künstler René Gruau eine kleine hochschnellende Fi- gur als Markenzeichen.

Die Prêt-á-porter-Kollektionen von Laura Biogiotti werden in ihren eigenen Werken in Rom und Pisa hergestellt. In ihren Fabrikationsstätten sind insge- samt etwa 150 Mitarbeiter be- schäftigt.

Für viele Produkte hat Laura Biagiotti Lizenzen an renom- mierte Firmen vergeben: Par- fums: Eurocos Cosmetic, Ta- schen: Gru. P. Italia spa Milano (in Deutschland über Rechtstei- ner, München), Brillen: Visibilia Group Marghera (Venedig) über Visibilia, Toucher: H. M.&C Srl Lurate Cacivio (Como), Handtü- cher und Bettwäsche: R. C. Tessile Srl. Cairate (Va), Ge- schirr und Gläser: Desart San Marino (in Deutschland über Adornetto), Fliesen: Tagina Srl Gualdo Tadino (Pg), Acces- soires: Pliko Srl Roma, Herren- Kollektion: Sanremo Moda uomo Spa Caerano di San Mar- co (Tv), Schuhe: Via Dante Srl Montegranaro (AP).

Laura Biagiotti ist eine der großen italienischen Duftdesi- gnerinnen. Bereits 1982 führte sie ihr erstes Parfüm „Fiori Bianchi di Laura“ ein. 1988 brachte sie den Erfolgsduft „Roma“ auf den Markt. Die Form und zartrosa Farbe des Flakons und der Packung erin- nern an charakteristische Mar- morsäulen der „Ewigen Stadt“. „Roma“ entwickelte zu einem Klassiker unter den Kreationen. Es steht seit mehr als einem Jahrzehnt auf der Top Ten-Liste der Damenparfüms. 1990 folg- ten die Düfte „Biagiotti Uomo“, 1992 „Venezia“, 1994 „Roma Uomo“ und „Laura“ und 1995 „Venezia Uomo“ und „Venezia Pastello“.

In Deutschland war Laura Biagi- otti 1987 mit 38 Direktverkäu- fern vertreten. Biagiotti-Exklu- sivgeschäfte existieren in Mai- land, Rom, Florenz, Venedig, New York, Peking, Bangkok,

Moskau und Berlin. In Rom bietet eine „Laura Biagiotti- Shopping-Gallery“ außer Textil- mode unter anderem auch Bade- zimmereinrichtungen, Acces- soires und Lederwaren an.

Im Dezember 1997 erklärte Lau- ra Biagiotti in einem Interview mit der Zeitung „Welt am Sonn- tag“, sie finde es ganz schlimm, dass superdünne Models gerade „in“ seien. Es gebe in Italien viele Mädchen, die ihnen nach- eiferten und magersüchtig seien. Neben der gesundheitlichen Pro- blematik finde sie verhungert aussehende, knochige Körper aus ästhetisch äußerst absto- ßend. Diesen so genannten „He- roin-Chic“, der bei vielen Mode- schöpfern so gefragt sei, mache sie nicht mit.

Lebensgefährte Laura Biagiottis war der frühere Arzt Dr. Gianni Cigna (1937-1996). Er wirkte als Teilhaber und Präsident der „Biagiotti Export SpA“. Die Modeschöpferin und Unterneh- merin lebt in dem - von dem Stararchitekten Piero Pinto re- staurierten - Renaissance-Palast „Castello Marco Simone“ aus dem 16. Jahrhundert unweit von Rom.

Laura Biagiotti engagiert sich auch auf dem Gebiet der Kunst, Kultur und Architektur. Sie un- terstützt mit der Stiftung „Fondazione Biagiotti Cigna“, die sie zur Erinnerung an ihren im August 1996 verstorbenen Ehemann gründete, junge Desi- gner und unterhält die größte private Sammlung des futuristi- schen Malers Giacomo Balla. Außerdem fördert sie die Re- stauration der berühmten „Scala Cordonata del Campidoglio“ in Rom und der 1536 von Michel- angelo entworfenen Kapitoltrep- pe.

Für ihre langjährige Tätigkeit in der Modeschöpfung und ihren Beitrag zur Verbreitung des La- bels „made in Italy“ erhielt Laura Biagiotti 1987 vom italie- nischen Staatspräsidenten die

Auszeichnung eines „Commen- datore“. Am 4. Dezember 1992 wählte man sie in Italien für ihren Beitrag zur Steigerung des Ansehens von „made in Italy“ in der Welt zur „Frau des Jahres“. In Peking wurde ihr 1993 für ihre Verdienste um das Ansehen der italienischen Mode in China der Preis „Marco Polo“ verlie- hen. 1995 zeichnete man sie mit dem „Orden der Cavaliere del Lavoro“ aus.

Seit 1997 unterstützt die 1975 geborene Tochter Lavina Biagi- otti-Cigna ihre Mutter Laura Biogiotti im PR-Bereich des Unternehmens und bei den Vor- bereitungen für Modeschauen. Damit setzt sie die Familientra- dition fort.

Naomi Campbell

Das Topmodel Englands

Großbritanniens bekanntes- tes Topmodel ist Naomi

Naomi wuchs zunächst bei ihrer Großmutter und später bei ih- Campbell. Sie machte eine Traumkarriere in der Welt der Mode und der Reklame und arbeitete mit den größten Desi- gnern - wie Gianni Versace (1946-1997), Jean Paul Gaultier und Azzedine Alaïa sowie re- nommierten Fotografen - wie Herb Ritts, Helmut Newton und Ellen von Unwerth - zusammen. 1997 schätzte man das Jahres- einkommen der dunkelhäutigen Schönheit auf umgerechnet etwa drei Millionen Mark.

Naomi Campbell kam am 22. Mai 1970 als uneheliche Tochter der aus Jamaika stammenden Tänzerin Valerie Morris in Lon- don zur Welt. Der Name des leiblichen Vaters ist unbekannt. rem Stiefvater auf. Als 14- Jährige ging sie ohne Abschluss von der Schule, später besuchte sie die Londoner „Italia-Conti- Schauspielschule“.

Bereits im Alter von 15 Jahren wurde Naomi Campbell von der damaligen Leiterin der Londo- ner Modelagentur „Synchro“, Beth Boldt, beim Einkaufen in „Covent Garden“ entdeckt. Schon der erste Agenturauftrag führte sie in die USA. Weitere Buchungen als Model folgten. Ihre Figur - starke Schultern, schmale Hüften, endlose Beine - galt als ideal für die Mode der 1980-er Jahre. Hinzu kam ein „panthergleicher Gang“ auf dem Laufsteg.

Über den Beginn ihrer Karriere als Model der Spitzenklasse erklärte Naomi Campbell später: „Hätte meine Mutter mich nicht gefördert, wäre ich heute noch Verkäuferin“. Denn Valerie Mor- ris hatte ihre Tochter auf eine Schauspielschule geschickt, weil sie deren Show-Talent früh erkannte.

Die Daten von Naomi Campbell sind: Größe 1,76 Meter, Gewicht 54 Kilogramm, Brustumfang 86,6, Taille 58,5, Hüfte 86,5 Zentimeter. Die Hamburger Wo- chenzeitung „Die Zeit“ lobte, sie wirke vor der Kamera „kühl und edel“, beklagte aber auch viele Allüren wie „Stutenbisse auf dem Laufsteg, Balgereien in Bars“ und Unpünktlichkeit.

John Casablancas, der Chef der weltweit erfolgreichsten Model- Agentur „Elite“, warf 1994 Nao- mi Campbell mit der Begrün- dung raus, sie sei ein „verwöhn- tes, selbstsüchtiges Balg, eine gewinnsüchtige Person, die ein- mal ein paar hinter die Ohren braucht“. Sie verpasste ihre Flü- ge, war böse zu jedermann und brachte seine Mitarbeiter zum Weinen. Danach wurde sie von der Top-Agentur „Ford“ betreut, wechselte jedoch später zu „Eli- te“ zurück.

Naomi Campbell war das erste farbige Topmodel, dem es ge- lang, auf der Titelseite der Mo- dezeitschriften „Elle“ (April 1986), „Vogue“ (August 1988) und ähnlicher Gazetten abgebil- det zu werden. Ihren ersten Roman „Swan“ (1994), einen wilden Krimi, schrieb sie mit Hilfe der freiberuflichen Lekto- rin beim Londoner Verlag „Hei- nemann“, Caroline Upcher. Da- für erhielt sie umgerechnet 230000 Mark Honorar. Die Ein- nahmen für das Buch mit dem Titel „Naomi“ (1996) mit Fotos von Herb Ritts, Steven Meisel, Richard Avedon, Ellen von Un- werth und Peter Lindbergh gin- gen an das „Rote Kreuz“ für den „Somalia Relief Fund“.

Im Dezember 1994 erschien Naomi Campbells erste CD „Ba- bywoman“. Der Song „La la la Lovesong“ darauf mit dem japa- nischen Sänger Toshi wurde Nummer 1 in Japan.

Auch auf der Leinwand war Naomi Campbell zu sehen: Sie spielte in den Filmen „Miami Rhapsodie“ (1995) mit Antonio Banderas und Mia Farrow, „Tödliche Umstände“ (1996) und „Girl 6“ (1996) mit Madon- na mit. Fernsehrollen bekam sie unter anderem in „Der Prinz von Bel Air" und „Bill Crosby Show“. Außerdem wirkte sie bei Pop-Videos von Michael Jack- son („In the Closet“), George Michael und Aretha Franklin mit.

Gemeinsam mit den Topmodels Claudia Schiffer und Elle Mac- Pherson eröffnete Naomi Camp- bell eine Reihe von „Fashion Cafés“ in New York und anderen Metropolen der Erde. Unter ih- rem Namen veröffentlichte sie eine Modekollektion.

In der „Regenbogenpresse“ gilt Naomi Campbell als „Sammle- rin gescheiterter Romanzen“. Auf der Liste ihrer Ex-Liebhaber stehen unter anderem der schwarze Boxer Mike Tyson, der Filmstar Nobert de Niro, der Rockmusiker Adam Clayton von der Band „U2“, der Modemillio- när Luca Orlandi, der Flamenco- tänzer Joaquin Cortes und der italienische Playboy Francesco Cerami. Die deutsche Illustrierte „Bunte“ bezeichnete sie als „Knallfrosch der Gefühle“.

In einem Interview erklärte Nao- mi Campbell einmal: „Ich mag Männer, die wie Bullen sind. Mit unsicheren Leuten kann ich nicht umgehen. Wer eine unab- hängige Frau wie mich haben will, muss stark und zupackend sein.“ Andererseits wurde sie in einer - nicht autorisierten Bio- graphie - als unsicher, launisch und orientierungslos beschrie- ben.

Von Naomi Campbell ist der Ausspruch überliefert: „Für vie- le ist es schon ein Kompliment, wenn sie zu einem Model sagen: An was denkst du?“ Damit fand sie in dem 1997 erschienenen „Buch der Dummheiten“ Ein- gang, in dem der französische Journalist Jerome Duhamel Zita- te bekannter Leute gesammelt hat.

Über ihre Mutter Valerie Morris, die sich selbst entschloss, auf dem Laufsteg Karriere zu ma- chen, sagte Naomi Campbell: „Sie ist meine Mutter, meine Rivalin und mein Idol. Zwar sei sie von ihrer Mutter ziemlich streng erzogen worden, aber wenn es drauf angekommen sei, habe sie wie eine Löwin für sie gekämpft. Das rassige Topmodel kann auch im Londoner Wachs- figurenkabinett bestaunt wer- den.

Coco Chanel

Die „Königin der Haute Couture“

als „Hohepriesterin der Mode“ und „Königin der Mutter am 17. November 1884, als bereits das dritte Mädchen

Haute Couture“ feierte man die französische Modeschöpferin Coco Chanel (1883-1971), die bürgerlich Gabrielle Chanel hieß. Weltweit bekannt wurden Cocos bortengesäumtes Chanel- Kostüm - kombiniert aus kur- zem Rock, der eine Handbreit über dem Knie schwebte, Pull- over und Jacke -, das „kleine Schwarze“ - ein kurzes Kleid der Charlestone-Epoche - und das herb-süße Parfüm „Chanel Nummer 5“.

Gabrielle Chanel kam am 19. August 1883 als zweite uneheli- che Tochter des Hausierers Al- bert Chanel und seiner Geliebten Jeanne Devolle in dem Seven- nen-Dorf Saumur an der Loire zur Welt. Ihr Vater heiratete ihre unterwegs war. 1889 und 1891 folgte jeweils ein Junge, wovon letzterer jedoch bald starb.

Nach dem frühen Tod ihrer vermutlich einer Bronchitis erle- genen Mutter am 16. Februar 1895 wurde die elf Jahre alte Gabrielle Chanel, die bis dahin beim Verkauf von Wein und Kurzwaren auf der Straße gehol- fen hatte, völlig verwahrlost in das Waisenhaus eines Klosters von Obasine gebracht. Da die Schwestern der „Kongregation vom Heiligen Herzen Mariens“ bereits ihr Abendessen einge- nommen hatten, boten sie Gabri- elle zwei schnell gekochte Eier an.

Mit knapp 18 Jahren wechselte Gabrielle Chanel in das „Pensio- nat Notre-Dame“ der Stiftsda- men von „Saint Augustin“ in Moulins am Allier. Dort erhielt sie zwei Jahre lang am Internat für minderbemittelte junge Mädchen Unterricht. Hierher kam seit ihrem zehnten Lebens- jahr auch ihre etwa gleichaltrige Tante Adrienne Chanel.

Nach dem Verlassen des Pensio- nats arbeiteten die 20-jährige Gabrielle und Adrienne in der Garnisonsstadt Moulins am Al- lier als Verkäuferinnen in einem Spezialgeschäft für Aussteuer- und Babyartikel, wo beide bei ihrem Arbeitgeber in einem Zimmer wohnten. Außerdem führten sie für die Damen dieses Ortes Stichelarbeiten aus und fertigten Hüte an.

Zu ihrem Vornamen „Coco“ kam Gabrielle Chanel durch ihre Auftritte in der „Rotonde“ von Moulins, dem Tingeltangel der Hauptstadt des französischen Departements Allier. Dort sang sie das rührende Chanson „Qui qu’a vu Çoco dans l’ Tro- cadéro?“. Deswegen nannte das Publikum, zu dem schmucke Offiziere des 10. Jägerregiments von Moulins gehörten, sie bald nur noch „la petite Coco“.

Der gesellschaftliche Aufstieg von Gabrielle Chanel begann

1904, als sich Etienne Balsan (1880-1953), der Sohn eines Pariser Industriellen, der als Lehrgangsoffizier in Moulins diente, für sie interessierte. Er brachte ihr bei, wie man sich in der feinen Gesellschaft be- nimmt, und von ihm wurde sie schwanger, worauf sie eine Ab- treibung vornehmen ließ. Coco lebte von 1906 bis 1910 mit Balsan in Royallieu zusammen. Einem Vorschlag von Etienne Balsan folgend, fertigte Gabriel- le Chanel für Freundinnen an- mutige Hüte an. Die von ihr kreierten Kopfbedeckungen tru- gen keine Straußenfedern, Tüll, Samtschleifen oder flatternde Bänder. Diese ungewohnte Schmucklosigkeit wurde von manchen Trägerinnen als Aus- druck einer neuen exzentrischen Modelaune geschätzt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 80 Seiten

Details

Titel
Superfrauen 13 - Mode und Kosmetik
Veranstaltung
-
Autor
Jahr
2001
Seiten
80
Katalognummer
V133851
ISBN (eBook)
9783640395385
ISBN (Buch)
9783640395200
Dateigröße
556 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Überarbeitete Neuerscheinung von 2009 (1. Auflage 2001)
Schlagworte
Mode, Modeschöpferinnen, Couturiers, Models
Arbeit zitieren
Ernst Probst (Autor:in), 2001, Superfrauen 13 - Mode und Kosmetik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/133851

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