Die vorliegende Masterarbeit stellt dar, welche negativen Folgen sozioökonomisch benachteiligte Jugendliche am Übergang von der Schule zum Beruf beziehungsweise in eine Ausbildung im Zuge der Pandemiemaßnahmen zu tragen haben. Die Beschäftigung mit dieser Thematik ist notwendig, da speziell diese Gruppe nicht ausreichend berücksichtigt wird und zudem übersehen wird, mit welchen verschränkten Benachteiligungen die Jugendlichen bereits vor der Pandemie zu kämpfen hatten.
Hierbei liegt der Fokus auf der intersektionalen Perspektive und der Interpretation nach Pierre Bourdieu. Es kann gesagt werden,
dass es für sozioökonomisch benachteiligte Jugendliche zu gravierenden Folgen in psychosozialen, schulischen und persönlichen Bereichen gekommen ist. Die mangelnde schulische und/oder elterliche Unterstützung im Zuge von Distance Learning schlägt sich auf das Leben der Jugendlichen nieder. Davon ausgehend wäre es einerseits von Bedeutung zu erforschen,
wie die Jugendlichen am Übergang das Distance Learning in seiner psychosozialen Auswirkung erlebt haben, und andererseits zu eruieren, wie die Schulen den pandemiebelasteten Jugendlichen adäquat begegnen können. Offen bleibt, wie die sozioökonomisch benachteiligten Jugendlichen am besten erreicht werden könnten, aber auch, ob es politische Maßnahmen geben wird, die den Jugendlichen tatsächlich zugutekommen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Intersektionalität und Sozialraumtheorie im Bildungskontext
- 2.1 Intersektionalität
- 2.2 Natio-ethno-kulturelle Differenz als „Migrationshintergrund“
- 2.3 Kapitalsorten, sozialer Raum und Habitus nach Pierre Bourdieu
- 3. Das österreichische Bildungssystem
- 3.1 Übergänge im österreichischen Bildungssystem als soziale Ungleichheit verstärkende Scheidewege
- 3.2 Die Problematik des Übergangs von der Schule zum Beruf und die bisher gesetzten bildungspolitischen Maßnahmen
- 3.3 Forschungsstand zu Übergängen im österreichischen Bildungssystem
- 3.3.1 Studie „Wege in die Zukunft. Lebenssituationen Jugendlicher am Ende der Neuen Mittelschule“ von Jörg Flecker, Veronika Wöhrer und Irene Rieder (2020)
- 3.3.2 Studie „Under Pressure!? Integrationschancen und Ausgrenzungsrisiken formal gering Qualifizierter“ von Mario Steiner et al. (2019)
- 3.3.3 Schlussfolgerungen und die Problematik des Übergangs vor dem Hintergrund der Pandemie
- 4. Covid-19 und Bildung vor dem Hintergrund sozialer Ungleichheit
- 4.1 Studie 1: „Lehren und Lernen unter Pandemiebedingungen. Was tun, damit aus der Gesundheits- keine Bildungskrise wird?“ (Steiner et al. 2021)
- 4.1.1 Online-Befragungen mit Lehrer*innen und Schüler*innen
- 4.1.2 Interviews mit Lehrer*innen und Schüler*innen
- 4.1.3 Schlussfolgerungen der Studie
- 4.2 Studie 2: „Lernen unter Covid-19 – Herausforderung für die Selbstregulation“ (Schober et al. 2020)
- 4.3 Studie 3: „Lernen im Ausnahmezustand – Chancen und Risiken“ (Holtgrewe et al. 2021)
- 4.1 Studie 1: „Lehren und Lernen unter Pandemiebedingungen. Was tun, damit aus der Gesundheits- keine Bildungskrise wird?“ (Steiner et al. 2021)
- 5. Vergleich und Analyse der Ergebnisse der Covid-19-Studien im Hinblick auf die Forschungsfrage
- 5.1 Vergleich der drei Studien hinsichtlich Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Methode sowie der Art der Ergebnisse
- 5.2 Kritische Zusammenschau
- 5.2.1 Verschränkungen von „Migrationshintergrund“, sozialem Hintergrund, Habitus und Geschlecht im Kontext der Pandemiestrukturen interpretiert mit Bourdieu
- 5.2.2 Auswirkungen der Differenzkategorien am Übergang in Verschränkung mit den Pandemiefolgen am Beispiel der elterlichen Unterstützung
- 5.2.3 Intersektionale Diskussion im Hinblick auf die Folgen der Pandemiemaßnahmen
- 6. Negative Folgen der schulischen Pandemiemaßnahmen für sozioökonomisch benachteiligte Jugendliche
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den Übergang von der Schule zum Beruf, insbesondere für mehrfach benachteiligte Jugendliche. Die Arbeit untersucht, wie die Pandemie die bereits bestehenden sozialen Ungleichheiten im Bildungssystem verstärkt und welche Folgen dies für die Lebenschancen dieser Jugendlichen hat.
- Intersektionalität und die Verschränkung von sozialem Hintergrund, „Migrationshintergrund“, Habitus und Geschlecht
- Die Rolle von Resilienz und die Herausforderungen, die die Pandemie für die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben darstellt
- Die Folgen der Pandemiemaßnahmen auf den Übergang von der Schule zum Beruf und die Auswirkungen auf die Bildungskarrieren von Jugendlichen
- Der Vergleich und die Analyse von Forschungsergebnissen zu den Auswirkungen der Pandemie auf die Bildung
- Die Notwendigkeit von gezielten Maßnahmen, um die Bildungsgerechtigkeit zu stärken und die Chancen für benachteiligte Jugendliche zu verbessern
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 führt in die relevanten Theorien der Intersektionalität und der Sozialraumtheorie ein, um die multiplen Benachteiligungen von Jugendlichen zu beleuchten. Kapitel 3 beleuchtet das österreichische Bildungssystem und den Übergang von der Schule zum Beruf als einen sozialen Scheideweg. Es werden relevante Studien vorgestellt, die sich mit den Herausforderungen und Problemen dieses Übergangs beschäftigen. Kapitel 4 befasst sich mit den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Bildung im Kontext sozialer Ungleichheit. Es werden Ergebnisse von verschiedenen Studien vorgestellt, die die Auswirkungen der Pandemie auf das Lernen, die Motivation und die sozialen Beziehungen von Jugendlichen untersuchen. Kapitel 5 analysiert und vergleicht die Ergebnisse der Covid-19-Studien und untersucht die Verschränkungen der verschiedenen Faktoren wie „Migrationshintergrund“, sozialer Hintergrund und Geschlecht im Kontext der Pandemie. Kapitel 6 widmet sich den negativen Folgen der schulischen Pandemiemaßnahmen für sozioökonomisch benachteiligte Jugendliche. Die Arbeit untersucht, wie die Pandemie die bereits bestehenden sozialen Ungleichheiten verstärkt und welche Folgen dies für die Lebenschancen dieser Jugendlichen hat.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themenbereiche Intersektionalität, soziale Ungleichheit, Bildungssystem, Übergänge, Covid-19-Pandemie, Resilienz, Entwicklungsaufgaben, benachteiligte Jugendliche, Lebenschancen und Bildungsgerechtigkeit.
- Arbeit zitieren
- MA Agnieszka Luka (Autor:in), 2022, Probleme für benachteiligte Jugendliche beim Übergang von der Schule zum Beruf, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1339196