In vorliegender kurzer Seminararbeit über Jaques Derrida und Geschlecht/Geschlechtlichkeit werden ein prägnanter Überblick über Biographisches von Derrida, die Verortung seiner Werke, sowie die wichtigsten Grundbegriffe bei Derrida angeführt, weiters wird versucht, einen Zusammenhang zwischen Derrida und Geschlecht/Geschlechtlichkeit herzustellen. Abschließend wird der Einfluss von Derridas Schaffen im Hinblick auf die poststrukturalistische, feministische Theoriebildung dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Verortung
- Biographie
- Einführung in Derridas Werke
- Grundbegriffe bei Derrida
- Grammatologie
- Dekonstruktion
- Différance
- Bezüge zu Geschlechtlichkeit/Geschlechtsdifferenz in Derridas Werken
- Dekonstruktion im feministischen Argumentationskontext
- Französischer poststrukturalistischer Feminismus
- Nordamerikanischer dekonstruktiver Feminismus
- Beispiel postkolonialer Feminismus: Gayatri Chakravorty Spivak
- Gender Studies: Dekonstruktion bei Judith Butler
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit bietet eine Einführung in das Leben, Werk und die zentralen Begriffe von Jacques Derrida. Sie beleuchtet Derridas Biographie und seine philosophischen Werke, mit besonderem Fokus auf die Konzepte der Grammatologie, Dekonstruktion und Différance. Zusätzlich wird der Bezug zu Geschlechterverhältnissen und Geschlechtlichkeit in Derridas Denken untersucht und im Kontext feministischer Theorien diskutiert.
- Derridas Biographie und ihre Bedeutung für sein Werk
- Einführung in die zentralen Begriffe der Derridaschen Philosophie
- Analyse der Dekonstruktion und ihre Anwendung in feministischen Diskursen
- Derridas Verhältnis zum Poststrukturalismus und seine kritische Auseinandersetzung mit etablierten Denkmustern
- Der Einfluss von Nietzsche und Heidegger auf Derridas Denken
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung und Verortung: Die Einleitung verortet Jacques Derrida im Kontext des Poststrukturalismus, einer Strömung, die den Strukturalismus sowohl aufbaut als auch überwindet. Sie betont die Bedeutung des "linguistic turn" und die poststrukturalistische Auffassung von "radikaler Unsicherheit" und der Unabschliessbarkeit von Bedeutungssuche. Derrida wird als bedeutender Vertreter dieses Denkansatzes positioniert, dessen kritische Methoden etablierte Denkmodelle, wie die Vorstellung einer objektiven Wahrheit oder einer binären Geschlechterdifferenz, in Frage stellen.
Biographie: Dieses Kapitel beschreibt Derridas Leben, beginnend mit seiner Geburt in Algier als Kind einer sephardisch-jüdischen Familie. Es schildert seine Erfahrungen als Außenseiter aufgrund seiner jüdischen Herkunft und die Schwierigkeiten, die er aufgrund antijüdischer Gesetze während des Zweiten Weltkriegs und in der französischen Kolonialzeit in Algerien erlebte. Derridas akademischer Werdegang wird detailliert dargestellt, von seinen ersten Interessen in Philosophie und Literatur bis zu seinem Studium an der École Normale Supérieure in Paris. Die Beziehungen zu wichtigen Persönlichkeiten wie Louis Althusser und seine Haltung zum Kommunismus werden ebenfalls beleuchtet. Das Kapitel betont Derridas komplexe Identität als Jude, Algerier und Franzose und wie diese seine intellektuelle Entwicklung beeinflusst haben.
Einführung in Derridas Werke: Dieses Kapitel liefert einen Überblick über die wichtigsten Werke von Jacques Derrida und deren Bedeutung innerhalb des poststrukturalistischen Diskurses. Es legt den Fokus auf die interdisziplinäre Relevanz seiner Arbeiten und deutet auf zentrale Themen und Methoden hin, die in den folgenden Kapiteln vertieft werden. Das Kapitel bereitet somit den Boden für ein detaillierteres Verständnis von Derridas Philosophie und seinem Einfluss auf verschiedene akademische Bereiche.
Grundbegriffe bei Derrida: Dieses Kapitel widmet sich der Erklärung wichtiger philosophischer Konzepte, welche Derridas Denken prägen. Es definiert und erläutert die Grammatologie, die Dekonstruktion und die Différance, und zeigt deren Zusammenhänge auf. Diese Kapitel liefern essentielle Werkzeuge, um die nachfolgenden Kapitel und die komplexen Argumentationslinien Derridas zu verstehen. Die Erklärungen stellen einen fundierten Einblick in die zentralen methodologischen und ontologischen Aspekte von Derridas Werk dar.
Bezüge zu Geschlechtlichkeit/Geschlechtsdifferenz in Derridas Werken: Dieser Abschnitt analysiert die impliziten und expliziten Auseinandersetzungen Derridas mit Fragen der Geschlechterverhältnisse und der Geschlechtlichkeit in seinen Werken. Er beleuchtet, wie Derridas dekonstruktive Methode auch auf die traditionellen Konstruktionen von Geschlecht angewendet werden kann und welche Auswirkungen dies auf feministische Theorien hat. Das Kapitel etabliert den Zusammenhang zwischen Derridas Philosophie und Gender Studies.
Dekonstruktion im feministischen Argumentationskontext: Dieses Kapitel befasst sich mit der Rezeption und Anwendung der Dekonstruktion im feministischen Diskurs. Es unterscheidet dabei zwischen dem französischen poststrukturalistischen Feminismus und dem nordamerikanischen dekonstruktiven Feminismus, wobei das Beispiel des postkolonialen Feminismus von Gayatri Chakravorty Spivak und die Gender-Studies-Arbeit von Judith Butler besonders hervorgehoben werden. Der Fokus liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit traditionellen Machtstrukturen und der Herausarbeitung alternativer Perspektiven.
Schlüsselwörter
Jacques Derrida, Poststrukturalismus, Dekonstruktion, Différance, Grammatologie, Geschlechtlichkeit, Geschlechtsdifferenz, Feminismus, Postkolonialismus, Judith Butler, Gayatri Chakravorty Spivak, Heidegger, Nietzsche.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Seminararbeit über Jacques Derrida und den Feminismus
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit bietet eine umfassende Einführung in das Leben, Werk und die zentralen Begriffe von Jacques Derrida. Ein besonderer Fokus liegt auf der Anwendung seiner dekonstruktiven Methode im Kontext feministischer Theorien und Gender Studies. Die Arbeit untersucht Derridas Biographie, seine wichtigsten philosophischen Konzepte (Grammatologie, Dekonstruktion, Différance) und deren Relevanz für die Auseinandersetzung mit Geschlechterverhältnissen und Geschlechtlichkeit.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Derridas Biographie und ihre Bedeutung für sein Werk; Einführung in die zentralen Begriffe der Derridaschen Philosophie (Grammatologie, Dekonstruktion, Différance); Analyse der Dekonstruktion und ihre Anwendung in feministischen Diskursen; Derridas Verhältnis zum Poststrukturalismus und seine kritische Auseinandersetzung mit etablierten Denkmustern; Der Einfluss von Nietzsche und Heidegger auf Derridas Denken; Derridas implizite und explizite Auseinandersetzung mit Geschlechterverhältnissen und Geschlechtlichkeit; Der französische und nordamerikanische dekonstruktive Feminismus (inkl. Postkolonialer Feminismus bei Gayatri Chakravorty Spivak und Gender Studies bei Judith Butler).
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Seminararbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung und Verortung; Biographie; Einführung in Derridas Werke; Grundbegriffe bei Derrida (Grammatologie, Dekonstruktion, Différance); Bezüge zu Geschlechtlichkeit/Geschlechtsdifferenz in Derridas Werken; Dekonstruktion im feministischen Argumentationskontext (inkl. französischer poststrukturalistischer Feminismus, nordamerikanischer dekonstruktiver Feminismus, Postkolonialer Feminismus und Gender Studies); Resümee.
Welche Schlüsselbegriffe werden in der Seminararbeit behandelt?
Schlüsselbegriffe sind: Jacques Derrida, Poststrukturalismus, Dekonstruktion, Différance, Grammatologie, Geschlechtlichkeit, Geschlechtsdifferenz, Feminismus, Postkolonialismus, Judith Butler, Gayatri Chakravorty Spivak, Heidegger, Nietzsche.
Welche feministischen Strömungen werden betrachtet?
Die Seminararbeit behandelt den französischen poststrukturalistischen Feminismus und den nordamerikanischen dekonstruktiven Feminismus. Besondere Beachtung finden dabei der postkoloniale Feminismus von Gayatri Chakravorty Spivak und die Gender Studies von Judith Butler.
Wie wird Derridas Werk im Kontext des Feminismus positioniert?
Die Arbeit analysiert, wie Derridas dekonstruktive Methode auf traditionelle Konstruktionen von Geschlecht angewendet werden kann und welche Auswirkungen dies auf feministische Theorien hat. Sie untersucht den Zusammenhang zwischen Derridas Philosophie und Gender Studies und beleuchtet die kritische Auseinandersetzung mit traditionellen Machtstrukturen und die Herausarbeitung alternativer Perspektiven.
Welche Bedeutung hat Derridas Biographie für sein Werk?
Die Seminararbeit betont die Bedeutung von Derridas komplexer Identität als Jude, Algerier und Franzose und wie diese seine intellektuelle Entwicklung beeinflusst haben. Seine Erfahrungen als Außenseiter aufgrund seiner jüdischen Herkunft und die Schwierigkeiten während des Zweiten Weltkriegs und in der französischen Kolonialzeit werden im Zusammenhang mit seinem philosophischen Werk betrachtet.
- Arbeit zitieren
- Uwe Rottensteiner (Autor:in), 2021, Geschlecht und Geschlechtlichkeit bei Jacques Derrida, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1339985