Auf die Frage, wie sich die beste Verfassung nach Aristoteles konzipiert und ob es überhaupt die beste Verfassung gibt, soll die folgende Abhandlung abzielen. Um sich dem Thema anzunähern, wird ähnlich der Vorgehensweise von Aristoteles, mit dem Erläutern des Staatsbürgers begonnen, um anschließend den Staat genauer bestimmen zu können. So können Zusammenhang und Aufbau der drei Teile Staatsbürger, Staat und Verfassung nachvollzogen werden, damit darauffolgend die Frage nach der besten Verfassung beantwortet werden kann.
Die Begriffe "Gemeinschaft" und "Gesellschaft" werden heute häufig fälschlicherweise synonym verwendet. Während man mit Gemeinschaft Verbundenheit assoziiert, impliziert Gesellschaft mittlerweile eine scheinbar zweckhafte Vereinigung mit versteckter Anonymität. Unter Gesellschaft versteht man einen Bund, der zum Ziel hat, einen bestimmten Zweck zu erfüllen. Das Individuum lebt hier größtenteils eigenverantwortlich und isoliert. In der Gemeinschaft hingegen lebt das Individuum als Teil einer Einheit und kann sich durch das identitätsstiftende Moment selbst erkennen und verstehen. Betrachtet man den Verlauf des "Zeitalters" der Gemeinschaft bis hin zu dem "Zeitalter" der Gesellschaft, so lässt sich in der Gesellschaft eine Aufspaltung und Weiterentwicklung in die gesellschaftlichen Teilbereiche, wie Kultur, Politik, Bildung und Arbeit feststellen.
Nach Aristoteles Überzeugung, ist die Gemeinschaft elementarer Bestandteil, wenn nicht sogar Grundvoraussetzung für das Zusammenleben in einem Staat. In der Politik befasst er sich deshalb ausführlich mit dem Entstehen eines Staates, aber auch damit wie sich Staaten aufrechterhalten lassen. Auf der Suche nach der besten Verfassung beleuchtet er mit seiner ausführlichen Herangehensweise und wissenschaftlichen Untersuchung bereits bestehende Verfassungen und stellt auf dieser Grundlage neue Thesen auf. Durch diese empirische Arbeitsweise legt er mit seinem Werk Grundsteine für die moderne Politikwissenschaft.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Staatsbürger (polítēs)
- Der Staat (pólis)
- Die Verfassung (politeía)
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Abhandlung zielt darauf ab, die beste Verfassung nach Aristoteles zu untersuchen und zu analysieren, ob es überhaupt die beste Verfassung gibt. Die Analyse beginnt mit der Erläuterung des Staatsbürgers und seiner Rolle im Staat, um anschließend den Staat selbst und seine Verfassung zu definieren. Die Arbeit beleuchtet die Beziehung zwischen Staatsbürger, Staat und Verfassung und geht der Frage nach, wie sich die beste Verfassung nach Aristoteles konzipieren lässt.
- Der Staatsbürger als Grundlage des Staates
- Die Rolle der Verfassung für das Zusammenleben der Bürger
- Tugend und Vernunft als wichtige Elemente im Staatswesen
- Der Sklave als „beseelter Körperteil“ und „lebendiges Besitzstück“
- Die Position des Handwerkers in der Staatsbürgerschaft
Zusammenfassung der Kapitel
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Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung der Gemeinschaft im Vergleich zur Gesellschaft und erläutert die zentrale Rolle des Staates im Denken von Aristoteles. Die Arbeit soll klären, wie die beste Verfassung nach Aristoteles aussieht und ob es überhaupt eine beste Verfassung gibt.
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Der Staatsbürger (polítēs)
Dieses Kapitel behandelt die Definition des Staatsbürgers und seine Rolle im Staat. Aristoteles betrachtet den Staatsbürger als aktiven Teilhaber am politischen Geschehen, der die Fähigkeit zur Beratung und Entscheidungsfindung besitzt. Die Tugend der Bürger wird dabei als essenziell für den Staat betrachtet und es werden die unterschiedlichen Anforderungen an die politischen Tugenden von Staatsbürgern und Staatsmännern erläutert.
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Der Staat (pólis)
Dieses Kapitel wird sich mit der Definition des Staates (pólis) beschäftigen und die Rolle der Verfassung (politeía) im Staatswesen beleuchten. Der Staat wird als ein Zusammenschluss von Bürgern betrachtet, der durch die Verfassung seine grundlegende Form erhält. Es werden die Unterschiede zwischen dem Verhältnis von Bürgern und Sklaven, sowie die Position des Handwerkers im Staat erläutert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Abhandlung sind Staatsbürger (polítēs), Staat (pólis), Verfassung (politeía), Tugend, Vernunft, Sklaverei und Handwerker. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Definition dieser Begriffe im Kontext von Aristoteles' politischem Denken und analysiert die Beziehung zwischen diesen Konzepten, um ein umfassendes Bild von der besten Verfassung nach Aristoteles zu zeichnen.
- Arbeit zitieren
- Kira Mae Mayer (Autor:in), 2021, Aristoteles' Verständnis von Gemeinschaft und Gesellschaft. Die beste Verfassung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1340684