Im Folgenden sollen die Bezüge von Kappachers Roman zu Jean Pauls Roman genauer unter dem Aspekt der Intertextualität untersucht werden. Dafür werden zunächst der Begriff der Intertextualität und seine verschiedenen Begriffsverständnisse skizziert. Dann werden zwei Theorien zur Klassifizierung von Intertextualität vorgestellt, die als methodische Grundlage für die Analyse der intertextuellen Referenzen zwischen den beiden Romanen dienen sollen. Zuerst wird der Ansatz von Gérard Genette mit seinen fünf Gruppen der Intertextualität vorgestellt, dann wird das Modell von Ulrich Broich und Manfred Pfister dargestellt, das versucht, die intertextuellen Referenzen bezüglich ihrer Intensität nach verschiedenen Kriterien zu skalieren. Daraufhin folgt eine Einführung in die beiden Romane von Jean Paul und Walter Kappacher, deren intertextuelle Relation untersucht werden soll und schließlich erfolgt die Analyse dieser Relation, welche den Schwerpunkt dieser Arbeit bilden soll.
Dabei sollen neben expliziten Verweisen innerhalb Kappachers Roman auf den Autor Jean Paul unter anderem auch thematische Parallelen und formale Aspekte in den Blick genommen werden. Ziel der Arbeit ist es, am Beispiel Kappachers darzustellen, inwiefern der Autor Jean Paul noch immer eine Bezugsgröße für Autoren der heutigen Zeit darstellen kann und wie seine Themen, hier besonders die Auseinandersetzung mit dem Tod, Transzendenz und die Unsterblichkeit der Seele, in der heutigen Zeit behandelt werden.
Der Autor Jean Paul, bürgerlich Johann Paul Friedrich Richter, der von 1763 bis 1825 gelebt hat, scheint auch noch heute, fast 200 Jahre nach seinem Tod, Einfluss in Kultur und Gesellschaft zu haben. Seine Werke, die schon zu seinen Lebzeiten die Meinungen der Menschen gespalten haben, stehen auch heute noch immer im Zentrum der Betrachtung.
Sein besonderer Schreibstil und seine Themenwahl scheinen auch Autoren der heutigen Zeit noch immer zu prägen. Walter Kappacher nimmt in seinem im Jahre 2005 erschienenen Roman „Selina oder Das andere Leben“ Bezug zu Jean Pauls Romanfragment „Selina, oder über die Unsterblichkeit der Seele“. Die von Kappacher erschaffenen Figuren lesen und kommentieren das Romanfragment von Jean Paul und setzen sich dabei mit der Frage auseinander, die auch Jean Pauls Werk prägt, nämlich die Frage, wie es nach dem Tod weitergeht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Intertextualität
- Fünf Typen der Transtextualität nach Gérard Genette
- Die Intertextualitätstheorie von Broich und Pfister
- Zur Romanauswahl
- Analyse der intertextuellen Relation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der intertextuellen Beziehung zwischen Walter Kappachers "Selina oder Das andere Leben" und Jean Pauls Romanfragment "Selina, oder über die Unsterblichkeit der Seele". Sie zielt darauf ab, die Verweise, Parallelen und Gemeinsamkeiten zwischen beiden Texten zu analysieren und zu verstehen, inwiefern Kappachers Roman von Jean Pauls Werk beeinflusst wurde.
- Der Begriff der Intertextualität und seine verschiedenen Auslegungen
- Die Theorien von Gérard Genette und Ulrich Broich/Manfred Pfister zur Klassifizierung von Intertextualität
- Die Analyse der intertextuellen Relation zwischen den beiden Romanen
- Die Frage nach der Relevanz von Jean Pauls Werk für zeitgenössische Autoren
- Die Behandlung von Themen wie Tod, Transzendenz und Unsterblichkeit in Kappachers Roman
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Autor Jean Paul und seine anhaltende Präsenz in der heutigen Kultur und Gesellschaft vor. Sie führt in das Thema der Hausarbeit ein und beschreibt den Bezug von Kappachers Roman zu Jean Pauls Werk.
- Intertextualität: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Intertextualität und erläutert unterschiedliche Begriffsverständnisse. Es stellt den ontologischen und den textdeskriptiven Ansatz dar und argumentiert für die Verwendung des engeren, textdeskriptiven Begriffs im Rahmen dieser Arbeit.
- Fünf Typen der Transtextualität nach Gérard Genette: Dieses Kapitel stellt Genettes Theorie der Transtextualität vor, die in fünf Unterkategorien gegliedert ist. Es werden die einzelnen Kategorien erläutert, wobei der Fokus auf die Kategorie Intertextualität liegt.
- Die Intertextualitätstheorie von Broich und Pfister: Dieses Kapitel erläutert das Modell von Broich und Pfister, das verschiedene Typen von Intertextualität nach ihrer Intensität klassifiziert.
- Zur Romanauswahl: Dieses Kapitel stellt die beiden Romane von Jean Paul und Walter Kappacher vor, die im Zentrum der intertextuellen Analyse stehen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusgebiete dieser Hausarbeit sind Intertextualität, Transtextualität, Jean Paul, Walter Kappacher, "Selina, oder über die Unsterblichkeit der Seele", "Selina oder Das andere Leben", Tod, Transzendenz, Unsterblichkeit der Seele, Literaturvergleich, Analyse, Referenzen, Verweise, Theorien.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2021, Zur intertextuellen Relation von Walter Kappachers "Selina oder Das andere Leben" und Jean Pauls "Selina, oder über die Unsterblichkeit der Seele“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1340890