„Zensur ist die geheime Empfehlung durch das öffentliche Verbot.“
Mit dem Internet in China assoziieren sich der technologische Fortschritt und Wandel,der Internetmarkt, aber auch die Zensur eben jenes Mediums.
Besonders die Einschränkung der ausländischen Presse durch den chinesischen Staat bei den olympischen Spielen in Peking bleibt noch nachwirkend in Erinnerung.
Schwerpunkt der Fallstudie soll die Internetpolitik des chinesischen Staates,insbesondere die Internetregulierung, sein. Ziel der Studie ist, zu überprüfen und darzustellen, inwiefern die chinesische Regierung durch Gesetze und staatliche Instanzen das Internet reguliert.
Darüber hinaus soll der Kontrast zwischen der Zensur und dem wirtschaftlichen Aufschwung am Beispiel des Internetmarktes in diesem Sektor herausgearbeitet werden.
Ausgangspunkt der Arbeit ist ein kurzer historischer Abriss der Entwicklung des Internets in China. Anschließend erfolgt eine faktische Übersicht über die Nutzung des Internets in der Volksrepublik. Wichtiger Bestandteil der Arbeit ist die nun folgende Darstellung der Gesetze, Planungen und Programme, die von der chinesischen Regierung erlassen worden sind, um das Internet zu regulieren. Sie tragen im wesentlichen zu einem erfolgreichen Gelingen der Internetzensur bei.
Im Anschluss daran werden die staatlichen Akteure vorgestellt, die mit der Überwachung und Überprüfung des Mediums Internet beauftragt sind. Das sich anschließende Unterkapitel greift die wichtigsten Unternehmen im chinesischen Internetmarkt auf.
Ohne die Exekutive, die die Vorgaben der kommunistischen Partei ausführt, wäre eine strenge Kontrolle jenes Netzwerkes nicht möglich. Kontrastierend zu den staatlichen Akteuren zeigen die Partizipanten im Internetmarkt stellvertretend die positive
Entwicklungen in diesem Sektor.
Der letzte Teil der Arbeit thematisiert die ntwicklungshemmnisse, die sich aus der Internetpolitik des chinesischen Staates, aber auch der Firmenpolitik der Unternehmen auf dem Internetmarkt ergeben. Zudem werden Lösungsmöglichkeiten und -vorschläge für jene Einschränkungen angeboten.
Das abschließende Kapitel der Fallstudie behandelt das Scheitern internationaler Unternehmen auf dem chinesischen Internetmarkt am Beispiel des amerikanischen Internetauktionshauses Ebay. Vor allem ausländische Firmen haben es schwer, sich auf diesem Markt zu etablieren.
Inhalt
1. Einleitung
2. Historische Etappen
3. Quantitativer und qualitativer Uberblick
4. Gesetze, Planungen und Programme
5. Akteure
5.1 Internetregulierung und Kontrolle
5.2 eCommerce
6. Entwicklungshemmnisse
7. Handlungsoptionen
8. Auswirkungen auf die USA
Quellen -und Literaturverzeichnis
1. Einleitung
„Zensur ist die geheime Empfehlung durch das offentliche Verbot."1
Mit dem Internet in China assoziieren sich der technologische Fortschritt und Wandel, der Internetmarkt, aber auch die Zensur eben jenes Mediums. Besonders die Einschrankung der auslandischen Presse durch den chinesischen Staat bei den olympischen Spielen in Peking bleibt noch nachwirkend in Erinnerung.
Schwerpunkt der Fallstudie soll die Internetpolitik des chinesischen Staates, insbesondere die Internetregulierung, sein. Ziel der Studie ist, zu überprüfen und darzustellen, inwiefern die chinesische Regierung durch Gesetze und staatliche Instanzen das Internet reguliert.
Darüber hinaus soll der Kontrast zwischen der Zensur und dem wirtschaftlichen Aufschwung am Beispiel des Internetmarktes in diesem Sektor herausgearbeitet werden.
Ausgangspunkt der Arbeit ist ein kurzer historischer Abriss der Entwicklung des Internets in China. AnschlieBend erfolgt eine faktische Ubersicht über die Nutzung des Internets in der Volksrepublik. Wichtiger Bestandteil der Arbeit ist die nun folgende Darstellung der Gesetze, Planungen und Programme, die von der chinesischen Regierung erlassen worden sind, um das Internet zu regulieren. Sie tragen im wesentlichen zu einem erfolgreichen Gelingen der Internetzensur bei.
Im Anschluss daran werden die staatlichen Akteure vorgestellt, die mit der Uberwachung und Uberprüfung des Mediums Internet beauftragt sind. Das sich anschlieBende Unterkapitel greift die wichtigsten Unternehmen im chinesischen Internetmarkt auf.
Ohne die Exekutive, die die Vorgaben der kommunistischen Partei ausführt, ware eine strenge Kontrolle jenes Netzwerkes nicht moglich. Kontrastierend zu den staatlichen Akteuren zeigen die Partizipanten im Internetmarkt stellvertretend die positive Entwicklungen in diesem Sektor.
Der letzte Teil der Arbeit thematisiert die Entwicklungshemmnisse, die sich aus der Internetpolitik des chinesischen Staates, aber auch der Firmenpolitik der Unternehmen auf dem Internetmarkt ergeben. Zudem werden Lösungsmöglichkeiten und -vorschläge fir jene Einschränkungen angeboten.
Das abschlieBende Kapitel der Fallstudie behandelt das Scheitern internationaler Unternehmen auf dem chinesischen Internetmarkt am Beispiel des amerikanischen InternetauktionshausesEbay. Vor allem ausländische Firmen haben es schwer, sich auf diesem Markt zu etablieren.
2. Historische Etappen
1987 wurden in Peking die ersten Datennetzwerke,China Academic Network(CANet) und das Netzwerk desInstitute of High Energy Physics(IHEP) mit der Zielsetzung, sie für den wissenschaftlichen Informationsaustausch zu gebrauchen, eingerichtet. In den neunziger Jahren entstanden weitere Bildungsnetzwerke wie z.B. dasChina Research Network(CRnet).2
Letztendlich führte dieChinese Academy of Sciences(CAS) im Jahr 1996 die bereits dargestellten Netzwerke: CANet, CRnet und IHEP, zu einem Datennetzwerk, demChina Science and Technology Network(CSTNet), zusammen.3
Neben den wissenschaftlichen Einrichtungen als anfänglicher Motor für die Entwicklung des Internets in China, trat auch der Staat zunehmend als Akteur in dem Internetsektor auf.
Insbesondere dasMinistry of Information(MII), das 1998 aus der Zusammenlegung desMinistry of Posts and Telecommunications(MPT) und desMinistry of Electronics(MEI) entstand, stellt noch bis heute einen der Hauptakteure im chinesischen Internetsektor dar.
Das MII besitzt die Kontrolle über einen der gröBten Protagonisten der chinesischen Netzwerkanbieter: ChinaNet. Zudem gehört ChinaNet zu der chinesischen Telekom, die ebenfalls durch das MII kontrolliert wird. Dementsprechend hat der Staat nicht nur groBen Einfluss auf den Internetmarkt, sondern auch auf den Mobilmarkt.4
Bereits 1993 installierte das MPT das CHINAPAC Netzwerk. 1995 wurde es in ChinaNet umbenannt. Schnell etablierte ChinaNet sich zum staatlichen Netzwerkanbieter und war ferner als erstes Netzwerk der Offentlichkeit zugänglich. Nicht nur der Staat griff auf den Netzwerkanbieter ChinaNet zurück, sondern auch private Firmen und gut situierte Privatleute nahmen die Dienste von ChinaNet in Anspruch.5
Ernstzunehmende Konkurrenz bekam ChinaNet durch das Mitte 2000 gegründete Unternehmen China Netcom. Das Unternehmen gründete sich unabhängig von dem MII mit Unterstützung desShanghai municipal Information TechnologyOffice, derChinese Academy of Sciences, derState Administration of Radio,Films and Te levison(SARFT) und desMinistry of Railways.6
Anfangs waren die Internetgebühren in China sehr hoch und betrugen ca. 50-75 US $ pro Monat. Darüber hinaus mussten private Firmen hohe Leasingraten für die Nutzung der Internetleitungen an das MPT bezahlen. In China kostete Ende 1996 eine 2 Mbs Leitung 2 Millionen US $. Eine Leitung mit einer vergleichbaren Ubertragungsrate hätte in den USA nur 500.000 US $ gekostet. Erst 1999 kam es zu einer Senkung der Internetgebühren, nachdem Akademiker eine Campagne zur Senkung der Gebühren gestartet hatten.
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1 Zitat des deutschen Kabarettisten und Schauspielers, Dieter Hildebrandt, geb. 1927. Onlinefassung, URL: http://www.zitate-datenbank.service-itzehoe.de/menu/autor/326/1/dieter-hildebrandt/.
2 Damm, Jens, Chinese Cyperspaces. Technological changes and political effects, New York 2006, S. 15.
3 Ebd., S. 15.
4 Ebd., S. 20 Figure 2.1.
5 Ebd., S.16.
6 Damm, Jens, Chinese Cyperspaces. Technological changes and political effects, S 16.
- Quote paper
- Sebastian Kentsch (Author), 2009, Internet in China, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134108