Das Potential der Generation 50plus ist groß. Der Anteil älterer Konsumenten wird mit dem demographischen Wandel deutlich zunehmen (Stubert 2008, S. 49). Die langjährige Ausrichtung von Wissenschaft und Unternehmenspraxis auf die 14 bis 49-Jährigen ist längst überholt. Die Zielgruppe der über 50-Jährigen, auch als 50plus bezeichnet, rückt in den Vordergrund und allmählich setzt sich in fast allen Bereichen ein derartiges Umdenken durch.
Die heutige Generation 50plus wird allgemein als wohlhabend, selbstbewusst, offen, aktiv und lebensfreudig bezeichnet (z.B. Michael 2006). Die über 50-Jährigen wollen sich jedoch keinesfalls von jüngeren Menschen abgrenzen. Sie ist eine wichtige
Zielgruppe für die Wirtschaft, weshalb Unternehmen diese Altersklasse mit ihren Bedürfnissen und Wünschen immer häufiger im Blick haben.
Daher wird untersucht, ob „Universal Design“ eine mögliche Strategie darstellt, um diese Zielgruppe zu erreichen. Universell gestaltete Produkte richten sich nicht speziell an eine Altersgruppe, sondern an alle Menschen unabhängig etwa ihres Alters, ihrer Fähigkeiten. Dabei geht es weniger um die Vereinheitlichung, sondern vielmehr um die Einbeziehung eines möglichst großen Personenkreises (UD e.V., TUM 2008, S. 17). „Gute seniorengerechte Produkte sind immer Mehrgenerationen-
Produkte ohne Stigmatisierung“ (Pompe 2007, S. 117).
Insbesondere für die Automobilbranche stellt die Generation 50plus eine relevante Zielgruppe dar und Experten behaupten sie seien die wichtigsten Automobilkunden (z.B. Krieb, Reidl 2001). Ein eigener Pkw sichert Mobilität und somit gesellschaftliche Partizipation, Unabhängigkeit und Selbständigkeit bis in hohe Alter. Gerade für die Gewährleistung ihrer individuellen Mobilität sind die kaufkräftigen Kunden 50plus bereit, mehr Geld zu investieren. (...)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Universal Design
- Definition
- Entstehung
- Inhalte und Ziele
- Kriterien
- Beispiele
- Die Zielgruppe 50plus
- Bezeichnungen
- Altersbedingte Veränderungen
- Biologisch
- Soziologisch
- Wertvorstellungen
- Typologien
- Relevanz der Zielgruppe 50plus für die Automobilbranche
- Demographische Entwicklung
- Mobilität und die Generation 50plus
- Bedeutung von Automobilität im Alter
- Mobilitätsverhalten
- Unfallstatistiken
- Die Automobilbranche und die Generation 50plus
- Kaufkraft
- Automobilkaufverhalten
- Automobilkautkriterien
- Implementierung von Universal Design in der Automobilbranche
- Universal Design im Unternehmen
- (Produkt-)Strategie
- Produktgestaltung
- Partizipation Älterer
- Gestaltungsrichtlinien für Produkteigenschaften
- Alter simulieren und Mitarbeiter sensibilisieren
- Produktkommunikation
- Universal Design im Auto
- Eigenschaften im Auto
- Exterieur
- Interieur
- Systeme im Auto
- Fahrerinformationssysteme
- Fahrerassistenzsysteme
- Empirische Erhebungen
- Automobilhersteller
- Kundenseite
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht, ob sich Universal Design als Strategie zur Nutzung des Marktpotentials der Generation 50plus in der Automobilbranche eignet. Ziel ist es, das Konzept des Universal Design zu erläutern und dessen Relevanz für die Automobilbranche im Kontext des demographischen Wandels zu analysieren.
- Universal Design als Konzept und dessen Relevanz für die Produktentwicklung
- Die Generation 50plus als Zielgruppe und deren Bedeutung für die Automobilbranche
- Implementierungsmöglichkeiten von Universal Design in der Automobilbranche
- Empirische Untersuchung der Ansichten von Automobilherstellern und Kunden zur Generation 50plus
- Bewertung des Potenzials von Universal Design für die Nutzung des Marktpotentials der Generation 50plus in der Automobilbranche
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Universal Design Konzept, indem sie den Begriff definiert, die Entstehung und Inhalte erläutert und die wichtigsten Kriterien sowie Beispiele aus verschiedenen Branchen vorstellt. Anschließend wird die Zielgruppe 50plus näher beleuchtet, indem die verschiedenen Bezeichnungen, altersbedingte Veränderungen und mögliche Typologien dieser heterogenen Gruppe dargestellt werden. Im weiteren Verlauf wird die Relevanz der Generation 50plus für die Automobilbranche anhand der demographischen Entwicklung, der Bedeutung von Mobilität im Alter, der Kaufkraft und des Automobilkaufverhaltens dieser Zielgruppe verdeutlicht. Die Arbeit untersucht dann die Implementierungsmöglichkeiten von Universal Design in der Automobilbranche, sowohl im Unternehmen als auch im Auto selbst. Dabei werden verschiedene Strategien zur Integration des Universal Design Gedankens in die Produktentwicklung und -kommunikation vorgestellt. Die Arbeit schließt mit der Präsentation der Ergebnisse einer empirischen Untersuchung, die sowohl Automobilhersteller als auch Kunden zur Generation 50plus befragt hat.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Universal Design, Generation 50plus, Automobilbranche, Demographischer Wandel, Mobilität im Alter, Kaufkraft, Produktentwicklung, Produktkommunikation, Empirische Erhebung, Alterssimulationsanzug, Fahrerassistenzsysteme, Fahrerinformationssysteme.
- Arbeit zitieren
- Caroline Siber (Autor:in), 2009, Universal Design - Eine Strategie zur Nutzung des Marktpotentials 50plus in der Automobilbranche?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134137