Li Peng, damaliger Ministerpräsident Chinas, versprach im Jahr 1993, als er das Projekt der Drei-Schluchten-Staumauer am größten Fluss Chinas gegen Widerstände in den eigenen Reihen vorantrieb, dass mit dem Damm alles besser werden würde.
Als gelernter Wasserbauingenieur war er in der Lage, die Dimension dieses Vorhabens einzuschätzen. Das galt für die Erwartungen, die China als aufstrebende Industriemacht an das bisher weltweit größte Staudammprojekt hatte. Aber auch für die schon intensiv diskutierten Risiken, die durch unvergleichbare Eingriffe Natur und Lebensbedingungen von Millionen Menschen veränderte.
China hat Erfahrung aus dem Bau von fast 100.000 Staudämmen, aber dieses Projekt war mit Abstand das größte. Was aber ist 20 Jahre nach der ersten Teilflutung aus diesem Versprechen geworden?
Die vorliegende Studie beschreibt das Staumauer-Projekt und stellt ursprüngliche Ziele und nachteilige Auswirkungen und Risiken dar.
In einer Analyse wird bewertet, ob Ziele erreicht wurden und wie sich Problemschwerpunkte in den letzten 20 Jahren aufgrund von Faktoren wie Klimawandel, Energiepolitik und Chinas Umgang mit Betroffenen und kritischen Ansichten verschoben haben. Methodisch erfolgt dieses in der Gegenüberstellung der ursprünglichen Ziele zu den erwarteten Nachteilen und Risiken sowie einer Bewertung der Zielerreichung, weiterhin in einer Neubewertung der ursprünglichen Nachteile unter aktuellen Rahmenbedingungen.
Abschließend werden Zukunftsprojekte der Wasserkraftwirtschaft in China angesprochen und am Beispiel eines geplanten Staumauerprojekts analysiert, wie sich die am Drei-Schluchten-Projekt aufgetretenen Probleme dort wiederfinden könnten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Zielsetzung
- 2. Fakten und Hintergründe zum Staumauer-Projekt
- 2.1. Historisch-politischer Hintergrund
- 2.2. Geographische Einordnung
- 2.3. Daten zum Bauwerk
- 3. Ziele
- 3.1. Hochwasserschutz
- 3.2. Schiffbarmachung des Jangtse
- 3.3. Energiegewinnung
- 4. Nachteilige Auswirkungen
- 4.1. Ökologische Folgen
- 4.2. Sozio-ökonomische Folgen
- 4.3. Risiken einer Zerstörung der Staumauer
- 5. Analytische Betrachtung bei aktuellen Rahmenbedingungen
- 5.1. Veränderte Rahmenbedingungen
- 5.2. Zielerreichung
- 5.3. Verlagerung von Problemschwerpunkten
- 6. Chinesische Zukunftsprojekte in der Wasserkraftwirtschaft
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studie beleuchtet das Projekt der Drei-Schluchten-Staumauer am Jangtsekiang und bewertet dessen ursprünglichen Ziele, nachteilige Auswirkungen und Risiken im Kontext der letzten 20 Jahre. Die Analyse untersucht, ob die ursprünglichen Ziele erreicht wurden und wie sich Problemschwerpunkte aufgrund von Faktoren wie Klimawandel, Energiepolitik und Chinas Umgang mit Betroffenen und kritischen Ansichten verschoben haben.
- Historische und politische Hintergründe des Staumauerprojekts
- Geographische Einordnung und Beschreibung der Drei-Schluchten-Region
- Die ursprünglichen Ziele des Projekts: Hochwasserschutz, Schiffbarmachung und Energiegewinnung
- Die negativen Folgen des Projekts: ökologische, sozio-ökonomische und Sicherheitsrisiken
- Bewertung der Zielerreichung und Analyse der Verlagerung von Problemschwerpunkten im Kontext der heutigen Rahmenbedingungen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung und Zielsetzung
Die Einleitung skizziert die Bedeutung des Drei-Schluchten-Projekts und die Versprechen, die mit dem Bau der Staumauer verbunden waren. Sie stellt die Forschungsfragen und die methodische Herangehensweise der Studie vor.
Kapitel 2: Fakten und Hintergründe zum Staumauer-Projekt
Dieses Kapitel beleuchtet den historischen und politischen Kontext des Staumauerprojekts, beschreibt die geographische Einordnung der Drei-Schluchten-Region und liefert detaillierte Informationen zum Bauwerk selbst. Die historische Bedeutung des Jangtsekiangs und die lange Debatte über die Notwendigkeit einer Staumauer werden beleuchtet.
Kapitel 3: Ziele
Die ursprünglichen Ziele des Projekts, wie Hochwasserschutz, Verbesserung der Schiffbarkeit und Energiegewinnung, werden in diesem Kapitel detailliert dargestellt. Die Bedeutung jedes Ziels für China wird erörtert.
Kapitel 4: Nachteilige Auswirkungen
Dieser Abschnitt befasst sich mit den negativen Folgen des Projekts, die sich in ökologischen, sozio-ökonomischen und Sicherheitsrisiken manifestieren. Die Auswirkungen auf die Umwelt, die Lebensbedingungen der betroffenen Bevölkerung und die potentiellen Risiken einer Staumauer-Zerstörung werden analysiert.
Kapitel 5: Analytische Betrachtung bei aktuellen Rahmenbedingungen
Dieses Kapitel bewertet die Zielerreichung des Projekts und analysiert, wie sich die Problemschwerpunkte aufgrund von Faktoren wie Klimawandel und Energiepolitik in den letzten Jahren verschoben haben. Die Studie betrachtet die Auswirkungen des Projekts unter den veränderten Rahmenbedingungen.
Kapitel 6: Chinesische Zukunftsprojekte in der Wasserkraftwirtschaft
Dieser Abschnitt untersucht die Pläne Chinas für zukünftige Wasserkraftprojekte und analysiert, wie die Erfahrungen mit dem Drei-Schluchten-Projekt in diese zukünftigen Vorhaben einfließen könnten.
Schlüsselwörter
Drei-Schluchten-Staumauer, Jangtsekiang, Wasserkraft, Hochwasserschutz, Schiffbarmachung, Energiegewinnung, ökologische Folgen, sozio-ökonomische Folgen, Sicherheitsrisiken, Klimawandel, Energiepolitik, Zukunftsprojekte, China
- Arbeit zitieren
- Alexander Schmidt (Autor:in), 2022, Drei-Schluchten-Staumauer am Jangtsekiang, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1341567