Die Arbeit widmete sich der Thematik, inwiefern die deutsche Klimaschutzbewegung sich bereits in Teilen radikalisiert hat und ob noch von legitimem Protest oder sogar schon von politischem Extremismus gesprochen werden kann. Dabei fokussierte die Abhandlung die Gruppierungen Fridays for Future, Ende Gelände, Extinction Rebellion und Die Letzte Generation, wodurch sowohl eine Analyse der einzelnen Vereinigungen als auch der "gesamten" Klimaschutzbewegung möglich war.
Kennzeichnend ist, dass die wissenschaftliche Betrachtung des zugrundeliegenden Themas noch am Anfang seiner Geschichte steht. Dieses Phänomen kann, wie es auch häufiger in der Radikalisierungs- beziehungsweise Bewegungsforschung beobachtbar ist, auf die Aktualität des Untersuchungsgegenstandes und die damit zusammenhängende mangelhafte Datenlage zurückgeführt werden. Dabei kann jedoch beobachtet werden, dass vor allem seit der Besetzung von Lützerath vermehrt Beiträge publiziert wurden. Des Weiteren ist einführend zu erwähnen, dass sich sowohl auf internationaler als auch nationaler Ebene bereits vor dem Entstehen der neuzeitlichen Klimaschutzbewegung Beiträge finden lassen. Dennoch würde eine Auflistung jener Studien den erforderlichen Rahmen sprengen und unnötig verkomplizieren. Infolgedessen konzentriert sich der folgende Abschnitt in großen Teilen auf Literaturbeiträge ab 2017/18. Eine ausführlichere Betrachtung des globalen Forschungsstandes bietet Neas et al., an welchem sich der folgende Passus fragmentarisch orientiert, jedoch einen stärkeren Fokus auf die Untersuchungen der deutschen Bewegung legen möchte.
Inhaltsverzeichnis
- Forschungsstand
- Verlauf und Methode
- Begrifflichkeiten und theoretische Konzeptualisierung
- Radikalismus
- Politischer Extremismus
- Radikalisierung
- Historische Erörterung und empirische Standortbestimmung
- Ursprung und Verlauf seit den 1970er-Jahren
- Fridays for Future explizit
- Die Letzte Generation, Extinction Rebellion und Ende Gelände
- Empirische Einordnung der Klimaschutzproteste
- Konzeptualisierung des Gewaltbegriffs
- Juristische Beurteilung
- Über die ethische Dimension der Protestaktionen
- Das extremistische Potenzial
- „System Change not Climate Change\" - Revolutionäre Energie innerhalb der Klimaschutzbewegung?
- Der Einfluss linksextremistischer Gruppierungen
- Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die deutsche Klimaschutzbewegung in Bezug auf ihre Entwicklung, ihre Strategien und ihr Potenzial für Radikalisierung. Sie untersucht die historischen Wurzeln der Bewegung und beleuchtet die verschiedenen Akteursgruppen, die seit den 1970er-Jahren am Klimaschutz aktiv sind. Die Arbeit beleuchtet insbesondere die jüngeren Protestformen, wie Fridays for Future, Die Letzte Generation, Extinction Rebellion und Ende Gelände, und setzt diese in den Kontext des deutschen Rechtsstaates.
- Die Entwicklung der Klimaschutzbewegung in Deutschland
- Die Strategien und Methoden der Klimaschutzbewegung
- Die Rolle des Rechtsstaates im Kontext der Klimaschutzproteste
- Das Potenzial für Radikalisierung innerhalb der Klimaschutzbewegung
- Die ethische Dimension des Klimaschutzes und die Frage nach der Legitimität von Protestformen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt den Forschungsstand zum Thema Klimaschutz und Radikalisierung und beschreibt die Methodik der Arbeit. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Begrifflichkeiten Radikalismus, politischer Extremismus und Radikalisierung und definiert diese im Kontext der Arbeit. Das dritte Kapitel untersucht die historische Entwicklung der Klimaschutzbewegung in Deutschland und beleuchtet die verschiedenen Akteursgruppen und Protestaktionen seit den 1970er-Jahren. Es analysiert die jüngeren Protestformen, wie Fridays for Future, Die Letzte Generation, Extinction Rebellion und Ende Gelände, und untersucht ihre Auswirkungen auf die politische Landschaft. Außerdem wird die ethische Dimension der Protestaktionen beleuchtet. Das vierte Kapitel analysiert das extremistische Potenzial der Klimaschutzbewegung und untersucht die Bedeutung des Slogans „System Change not Climate Change\" sowie den Einfluss linksextremistischer Gruppierungen.
Schlüsselwörter
Klimaschutzbewegung, Radikalisierung, Politischer Extremismus, Fridays for Future, Die Letzte Generation, Extinction Rebellion, Ende Gelände, Rechtsstaat, Protest, Gewalt, ethische Dimension, System Change not Climate Change, linksextremistische Gruppierungen.
- Arbeit zitieren
- Manuel Talarico (Autor:in), 2023, Die deutsche Klimaschutzbewegung zwischen demokratischer Rechtsstaatlichkeit und Radikalisierungsgefahr. Wandel im Protest?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1342497