Die wesentlichen Eigenschaften des amerikanischen Staatsapparats – Gewaltenteilung, Gewaltenverschränkung und Föderalismus – bilden zusammen das Gerüst für die politische Bühne der USA, auf der weitreichende Entscheidungen getroffen werden. Sie sollten stets im Hinterkopf behalten werden, wenn man sich daran macht, das Zusammenspiel der Institutionen zu analysieren.
Im folgenden wollen wir uns auf die prägenden politischen Institutionen im amerikanischen System, Kongress und Präsident, beschränken und sie daraufhin analysieren, inwieweit das institutionelle Mächtegleichgewicht, das von den Gründungsvätern der Verfassung beabsichtigt wurde, Bestand hat, und inwiefern Kompetenzstreitigkeiten zwischen dem Kongress und Präsident dazu geführt haben, dass die Kontrolle einzelner politischer Bereiche auf Seite des Präsidenten wechselte. In welchen Bereichen hat der Präsident seine Macht ausweiten können und wie hat er dies bewerkstelligt? Welche Umstände und Gegebenheiten haben dazu beigetragen, dass dies geschah? Welche Rolle spielt die Verfassung und deren Interpretation hinsichtlich der Kompetenzverschiebung? Wie beeinflusst das Stimmverhalten des Abgeordnet den Präsidenten, und wie wird es beeinflusst? Die zentrale Frage lautet: Wie hat der Präsident über die Zeit hinweg seine Einflusssphäre gegenüber dem Kongress ausweiten können? Dabei wird sich die Arbeit auf das 20. Jahrhundert konzentrieren, um der Aufgabe qualitativ gerecht werden zu können. Zunächst werden die unterschiedlichen Einflüsse des Präsidenten auf die Gesetzgebung untersucht, die verfassungsgemäß Hauptaufgabe des Kongresses ist, bevor weitere Aspekte wie die Haushalts-, Außenpolitik und Öffentlichkeitsarbeit analysiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Präsident und die Gesetzgebung
- 2.1 Das präsidentielle Veto
- 2.2 Executive order
- 3. Der Haushalt
- 4. Außenpolitik
- 5. Beeinflussung des Stimmverhaltens
- 6. Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, inwieweit der amerikanische Präsident seine Einflusssphäre gegenüber dem Kongress im 20. Jahrhundert ausweiten konnte. Analysiert werden die verschiedenen Mechanismen, die der Präsident zur Beeinflussung der Gesetzgebung nutzt, sowie die Rolle der Verfassung und deren Interpretation bei Kompetenzverschiebungen.
- Präsidentielle Beeinflussung der Gesetzgebung
- Das präsidentielle Veto als Instrument der Macht
- Die Rolle der Verfassung und deren Interpretation
- Der Einfluss von Öffentlichkeitsarbeit auf das politische Geschehen
- Kompetenzstreitigkeiten zwischen Präsident und Kongress
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Grundlagen des amerikanischen politischen Systems, insbesondere die Gewaltenteilung nach Montesquieu und den Föderalismus. Sie hebt die Gewaltenverschränkung hervor und betont die Bedeutung dieser Prinzipien für das Verständnis des Zusammenspiels von Kongress und Präsident. Die Arbeit fokussiert auf die Frage, wie der Präsident seine Einflusssphäre auf den Kongress im 20. Jahrhundert erweitert hat, wobei die Analyse auf die Gesetzgebung, den Haushalt, die Außenpolitik und die Beeinflussung des Stimmverhaltens eingeht.
2. Der Präsident und die Gesetzgebung: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Wege, auf denen der amerikanische Präsident die Gesetzgebung beeinflusst, sowohl durch verfassungsrechtlich festgelegte Mittel wie das Vetorecht als auch durch die Interpretation der Verfassung (executive orders). Es wird zwischen direkter und indirekter Einflussnahme unterschieden und die Komplexität des Zusammenspiels von Präsident und Kongress herausgestellt.
2.1 Das präsidentielle Veto: Dieses Unterkapitel konzentriert sich auf das präsidentielle Veto als direktes Mittel der Einflussnahme auf die Gesetzgebung. Es diskutiert die mathematischen Vorteile des Vetorechts für den Präsidenten, relativiert diese aber durch die Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie der Wahrscheinlichkeit, dass ein Veto vom Kongress überstimmt wird, sowie die unterschiedlichen Motive des Präsidenten, ein Veto einzulegen (Verhinderung vs. Änderung des Gesetzes).
Schlüsselwörter
Amerikanisches Präsidentialsystem, Gewaltenteilung, Gewaltenverschränkung, Föderalismus, Präsident, Kongress, Vetorecht, Executive Order, Gesetzgebung, Machtverteilung, Kompetenzstreitigkeiten, Öffentlichkeitsarbeit, Stimmverhalten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Amerikanischer Präsident und Kongress im 20. Jahrhundert
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht, wie der amerikanische Präsident seine Einflussmöglichkeiten auf den Kongress im 20. Jahrhundert erweitert hat. Der Fokus liegt auf den Mechanismen der politischen Einflussnahme und der Rolle der Verfassung und ihrer Interpretation bei Kompetenzverschiebungen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die präsidentielle Beeinflussung der Gesetzgebung, das Vetorecht des Präsidenten, die Rolle der Verfassung und deren Interpretation, den Einfluss von Öffentlichkeitsarbeit, und Kompetenzstreitigkeiten zwischen Präsident und Kongress. Konkrete Beispiele umfassen das präsidentielle Veto und Executive Orders.
Welche Kapitel enthält die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel: Einleitung, Der Präsident und die Gesetzgebung (inkl. Unterkapitel zum präsidentiellen Veto und Executive Orders), Der Haushalt, Außenpolitik, Beeinflussung des Stimmverhaltens und Schlussfolgerung.
Wie wird das präsidentielle Veto behandelt?
Das Kapitel zum präsidentiellen Veto analysiert es als direktes Mittel der Einflussnahme. Es werden die mathematischen Vorteile des Vetorechts für den Präsidenten diskutiert und durch die Berücksichtigung von Faktoren wie der Wahrscheinlichkeit einer Überstimmung durch den Kongress und unterschiedlichen Motiven des Präsidenten (Verhinderung vs. Änderung des Gesetzes) relativiert.
Welche Rolle spielt die Verfassung?
Die Verfassung und ihre Interpretation spielen eine zentrale Rolle bei der Analyse der Kompetenzverschiebungen zwischen Präsident und Kongress. Die Arbeit untersucht, wie die Verfassung von beiden Seiten ausgelegt wird, um politische Ziele zu erreichen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Amerikanisches Präsidentialsystem, Gewaltenteilung, Gewaltenverschränkung, Föderalismus, Präsident, Kongress, Vetorecht, Executive Order, Gesetzgebung, Machtverteilung, Kompetenzstreitigkeiten, Öffentlichkeitsarbeit, Stimmverhalten.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit analysiert die verschiedenen Mechanismen, die der Präsident zur Beeinflussung der Gesetzgebung nutzt, und untersucht die Rolle der Verfassung und deren Interpretation bei Kompetenzverschiebungen. Es wird zwischen direkter und indirekter Einflussnahme unterschieden.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist es zu untersuchen, inwieweit der amerikanische Präsident seine Einflusssphäre gegenüber dem Kongress im 20. Jahrhundert ausweiten konnte.
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- Jakob Weber (Author), 2009, Kongress und Präsident der USA im Vergleich: Die Ausweitung der präsidentiellen Einflusssphäre, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134263