Die Arbeit handelt von der Frage nach europäischer Solidarität während der Covid-19-Pandemie und vorrangig in Bezug auf die Grenzschließungen im Frühjahr 2020. Das Verständnis von europäischer Solidarität befindet sich in einem stetigen Wandel. Es wird stark geprägt von den Krisen, mit denen sich die Regierungen und Gesellschaften auseinandersetzen müssen. Aus diesem Grund kann sich das Verständnis von europäischer Solidarität zu jeder Zeit verändern. Zu einem Einschnitt ist es im Februar 2022 gekommen, als Russland die Ukraine in einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg überfallen hat. Dieser Krieg ist ein Game-Changer für die europäische Solidarität. Aufgrund einer erforderlichen Eingrenzung der Thematik und der täglichen Neuentwicklungen in diesem Konflikt kann diese Veränderung der europäischen Solidarität nicht in der Arbeit behandelt werden.
In dieser Arbeit wird die mediale Berichterstattung der Schengen-Grenzschließungen aus der Sicht deutscher, österreichischer und britischer Zeitungen analysiert. Die vorliegende Masterarbeit beginnt in Kapitel 2 mit einer chronologischen Einordnung der wesentlichsten Ereignisse der Covid-19-Pandemie. Das anschließende dritte Kapitel bildet den theoretischen Rahmen und dient zur Überprüfung der aktuellen Literatur. Hierfür wird das Kapitel unterteilt in "Grenze" und "Solidarität". In den jeweiligen Unterkapiteln werden relevante Begriffe wie "bordering" oder "transnationale Solidarität" erläutert. Außerdem werden "Grenze" sowie "Solidarität" in den europäischen Kontext eingebettet. Im Anschluss wird in Kapitel 4 die Methode der Arbeit vorgestellt, die Kritische Diskursanalyse (KDA). Hierbei wird auf den Diskurshistorischen Ansatz (DHA) von Ruth Wodak und dessen Besonderheiten eingegangen. Mithilfe dieses Ansatzes wird im darauffolgenden fünften Kapitel die mediale Berichterstattung der ausgewählten Zeitungen aus Deutschland, Österreich und Großbritannien untersucht. Für eine übersichtliche Gestaltung ist die Analyse in drei Unterkapitel gegliedert, in denen in chronologischer Reihenfolge eine Auseinandersetzung mit den jeweiligen Zeitungsberichten erfolgt. In Kapitel 6 werden die Ergebnisse aus Kapitel 5 diskutiert und mithilfe dreier Analysefragen in einen größeren Zusammenhang gestellt. Abschließend wird in Kapitel 7 ein Fazit gezogen, in dem die Forschungsfrage final beantwortet und ein Ausblick auf mögliche Anschlussfelder gegeben wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Chronologische Einordnung der Covid-19-Pandemie Zeitraum März bis Juni 2020
- 3. Theoretische Heranführung: Grenze und Solidarität
- 3.1 Grenze
- 3.1.1 Definitionsübersicht
- 3.1.2 Schengen als Grenzraum
- 3.1.3 EU-Grenzprozesse
- 3.2 Solidarität
- 3.2.1 Definition(sraum) von Solidarität
- 3.2.2 Transnationale Solidarität
- 3.2.3 Rechtlicher Wirkungsbereich in der EU
- 3.1 Grenze
- 4. Methodische Heranführung: Kritische Diskursanalyse
- 4.1 Die Wiener Spielart: Der Diskurshistorische Ansatz
- 4.2 Struktur und Analyse von Diskursen
- 4.3 Materialkorpus
- 5. Analyse der medialen Berichterstattung
- 5.1 Am Tag der Verkündung EU-weiter Grenzschließungen
- 5.2 Im Verlauf der Grenzschließung
- 5.3 Ankündigung der Grenzöffnungen und danach
- 6. Diskussion
- 7. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die europäische Solidarität im Kontext der Covid-19-Pandemie und der damit verbundenen Grenzschließungen im Schengen-Raum. Das Hauptziel ist es, die verschiedenen Wirkungsebenen von Solidarität und die Bedeutung offener Binnengrenzen für die Menschen herauszuarbeiten. Aus den gewonnenen Erkenntnissen sollen mögliche Handlungsempfehlungen für staatliche Akteure abgeleitet werden, um multilaterale Zusammenarbeit zu stärken.
- Europäische Solidarität während der Covid-19-Pandemie
- Die Rolle der Schengen-Binnengrenzen
- Analyse der medialen Berichterstattung über Grenzschließungen
- Kritische Diskursanalyse als Forschungsmethode
- Handlungsempfehlungen für multilaterale Zusammenarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach dem Verständnis und der Umsetzung von EU-Solidarität im Kontext der Schengen-Binnengrenzen während der Covid-19-Pandemie vor. Sie verweist auf das Scheitern internationaler Solidarität in der Pandemiebekämpfung und beleuchtet den Widerspruch zwischen dem EU-Motto "United in Diversity" und den nationalistischen Alleingängen der Mitgliedsstaaten bei Grenzschließungen. Die Arbeit untersucht, wie Medien staatliche Alleingänge in Krisenzeiten einordnen und wie sich das Verständnis von europäischer Solidarität in Krisen verändert. Die methodische Vorgehensweise mittels einer kritischen Diskursanalyse der medialen Berichterstattung wird skizziert.
2. Chronologische Einordnung der Covid-19-Pandemie Zeitraum März bis Juni 2020: Dieses Kapitel bietet einen chronologischen Überblick über die Entwicklung der Covid-19-Pandemie im Zeitraum März bis Juni 2020, mit Fokus auf die Auswirkungen auf die EU und ihre Mitgliedsstaaten. Es wird auf die jeweiligen staatlichen Reaktionen eingegangen und diese im Kontext der europäischen Solidarität bewertet. Dieser Abschnitt dient als empirische Grundlage für die anschließende Analyse.
3. Theoretische Heranführung: Grenze und Solidarität: Dieses Kapitel liefert die theoretischen Grundlagen für die Untersuchung. Es werden verschiedene Definitionen von "Grenze" und "Solidarität" diskutiert, wobei der Fokus auf den Schengen-Raum und die transnationale Solidarität innerhalb der EU liegt. Die rechtlichen Rahmenbedingungen und der Wirkungsbereich von Solidarität innerhalb der EU werden beleuchtet.
4. Methodische Heranführung: Kritische Diskursanalyse: Das Kapitel beschreibt die gewählte Forschungsmethode: die kritische Diskursanalyse. Es wird der diskurshistorische Ansatz erläutert und die Struktur sowie die Analyse von Diskursen detailliert dargestellt. Zudem wird das verwendete Materialkorpus (mediale Berichterstattung) spezifiziert.
5. Analyse der medialen Berichterstattung: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Diskursanalyse der medialen Berichterstattung aus drei europäischen Ländern zu den EU-weiten Grenzschließungen während der Pandemie. Es wird die Berichterstattung vor, während und nach der Ankündigung der Grenzschließungen analysiert und die unterschiedlichen Perspektiven und Diskurse herausgearbeitet. Der Fokus liegt auf der Darstellung von Solidarität und der Kritik an nationalistischen Alleingängen.
6. Diskussion: (Ausgeschlossen, da die Anweisungen den Ausschluss von Diskussionen und Schlussfolgerungen vorschreiben.)
Schlüsselwörter
Europäische Solidarität, Covid-19-Pandemie, Schengen-Raum, Grenzschließungen, Kritische Diskursanalyse, Medienberichterstattung, Transnationale Solidarität, EU-Recht, nationale Alleingänge, multilaterale Zusammenarbeit.
Häufig gestellte Fragen zur Masterarbeit: Europäische Solidarität während der Covid-19-Pandemie und der damit verbundenen Grenzschließungen im Schengen-Raum
Was ist das Thema der Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht die europäische Solidarität im Kontext der Covid-19-Pandemie und der damit verbundenen Grenzschließungen im Schengen-Raum. Sie analysiert die verschiedenen Wirkungsebenen von Solidarität und die Bedeutung offener Binnengrenzen für die Menschen. Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für staatliche Akteure abzuleiten, um multilaterale Zusammenarbeit zu stärken.
Welche Zeitspanne wird betrachtet?
Die Arbeit konzentriert sich auf den Zeitraum von März bis Juni 2020, die Anfangsphase der Covid-19-Pandemie und der damit verbundenen Grenzschließungen in Europa.
Welche Methode wird angewendet?
Die Forschungsmethode ist die kritische Diskursanalyse, genauer der diskurshistorische Ansatz. Analysiert wird die mediale Berichterstattung aus drei europäischen Ländern zu den EU-weiten Grenzschließungen.
Welche theoretischen Konzepte werden untersucht?
Die Arbeit befasst sich mit den Begriffen "Grenze" und "Solidarität", insbesondere im Kontext des Schengen-Raums und der transnationalen Solidarität innerhalb der EU. Die rechtlichen Rahmenbedingungen und der Wirkungsbereich von Solidarität innerhalb der EU werden beleuchtet.
Welche Aspekte der medialen Berichterstattung werden analysiert?
Die Analyse fokussiert auf die Berichterstattung vor, während und nach der Ankündigung der Grenzschließungen. Es werden die unterschiedlichen Perspektiven und Diskurse hinsichtlich Solidarität und nationaler Alleingänge untersucht.
Welche konkreten Forschungsfragen werden behandelt?
Die Arbeit untersucht, wie Medien staatliche Alleingänge in Krisenzeiten einordnen und wie sich das Verständnis von europäischer Solidarität in Krisen verändert. Ein zentraler Punkt ist die Auseinandersetzung mit dem Widerspruch zwischen dem EU-Motto "United in Diversity" und den nationalistischen Alleingängen der Mitgliedsstaaten bei Grenzschließungen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur chronologischen Einordnung der Pandemie, ein Kapitel zur theoretischen Heranführung (Grenze und Solidarität), ein Kapitel zur methodischen Heranführung (kritische Diskursanalyse), ein Kapitel zur Analyse der medialen Berichterstattung und ein Fazit (Diskussion und Schlussfolgerungen sind laut Aufgabenstellung ausgeschlossen).
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Europäische Solidarität, Covid-19-Pandemie, Schengen-Raum, Grenzschließungen, Kritische Diskursanalyse, Medienberichterstattung, Transnationale Solidarität, EU-Recht, nationale Alleingänge, multilaterale Zusammenarbeit.
Welche Ergebnisse werden erwartet?
Aus der Analyse sollen mögliche Handlungsempfehlungen für staatliche Akteure abgeleitet werden, um die multilaterale Zusammenarbeit in zukünftigen Krisen zu stärken.
- Arbeit zitieren
- Elias Wolff (Autor:in), 2022, Europäische Solidarität im Krisenfall. Idealistischer Selbstanspruch und realpolitische Entscheidungsmacht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1342935