Der Konflikt als Mittelpunkt der Mediation


Seminararbeit, 2009

17 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1 Geschichte der Mediation

2 Konflikt
2.1 Entstehung von Konflikten
2.2 Konflikteskalationsstufen nach Glasl
2.3 Die Mediationseignung
2.4 Konflikttypen nach Haynes (Familienmediation)
2.5 Das Verhalten im Konflikt
2.6 Die Erscheinungsformen von Konflikten
2.7 Die Lösung des Konfliktes

3 Mediation
3.1 Was ist Mediation?
3.2 Grundannahmen des Mediators
3.3 Merkmale der Mediation
3.4 Ziele der Mediation
3.5 Das Mediationsverfahren
3.6 Medianten
3.7 Aufgaben des Mediators

4 Fazit

5 Literatur

Vorwort

In den Medien findet man oft zahlreiche Berichte von Konflikten, die zum Teil schwer eskalierten. Es kam zu Krieg, weil man sich nicht friedlich einigen konnte - doch vielleicht hätte man den Konflikt ohne Gewalt lösen können?! Es wird von Amokläufen in Schulen berichtet, deren Auslöser oft ein vergangener Konflikt mit den Eltern oder Mitschülern voran ging. Nachbarn, die vor Gericht prozessieren, weil sie nicht mehr miteinander reden können; der einst liebende Ehemann, der seine Frau wegen eines Missverständnisses oder bevorstehender Scheidung und Streit um das Sorgerecht der Kinder, im schlimmsten Fall, tötete oder misshandelte; jahrelange Freunde, die nun getrennte Wege gehen, Arbeitskollegen, die dasselbe Ziel verfolgen aber den Anschein nach nicht gemeinsam umsetzen können; usw.

Im täglichen Zusammenleben und Zusammenarbeiten von Menschen kann es immer zu Konflikten kommen, die aber nicht immer eskalieren müssen. Den Menschen ist es meist möglich, ihre Konflikte selbst zu lösen. Doch was ist, wenn die beiden Streithähne nicht mehr in der Lage sind, den Konflikt ohne Hilfe lösen zu können? Sind es die einzigen Lösungen, wenn beide getrennte Wege gehen oder wenn sie vor Gericht prozessieren um ihre Interessen durchsetzen zu können? Es geht auch anders. Mit Hilfe der Mediation, die seit Jahren immer mehr zum Einsatz kommt und auch große Erfolge erzielt.

In meiner Hausarbeit beschäftige ich mich mit den Fragen: Was ist ein Konflikt? Wie entstehen Konflikte zwischen Menschen? Gibt es typische Verhaltensmuster in Konfliktsituationen? Weiter möchte ich auf die Mediation eingehen und diese im Allgemeinen vorstellen.

1 Geschichte der Mediation

Die Grundidee der Mediation, nämlich Streitigkeiten und Konflikte zwischen unterschiedlicher Personen oder Parteien unter Einbeziehung eines unparteiischen Vermittler zu lösen, fand seinen Ursprung bereits in prähistorischen Begebenheiten der Kulturen und Gesellschaften. Denn auch dort kam es zu Problemen und Konflikten zwischen Menschen z.B. die Kriegsgeschichte. Bis heute ist es Alltag, mit Konflikten gewalttätig umzugehen. Die Idee Konflikte auch anders lösen zu können, fand seinen Ursprung bereits schon vor dem 20. Jahrhundert. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts herrschte eine neobarbarische Welle von Kriegen, die zur lukrativen Unterhaltung wurden. Frieden hingegen erschien langweilig (vgl. Duss-von Werth, 2008, S.14). „Die richtigen Kerle wurden schon früher den Softies vorgezogen, Vermittler hingegen verschwiegen oder als Gutmenschen belächelt“ (Duss-von Werth, 2008, S.14). Mit dem Feind zu sprechen, bedeutete Schwäche und Gesichtsverlust und wurde der Grund für manchen Krieg. Heute ist es ein ähnlicher Grund, jedoch in einer abgeschwächten Form, der viele Menschen von der einen Gerichtsinstanz zur anderen führt, bis es keine andere Instanz mehr gibt. Fakt ist, dass es bereits in der Vergangenheit Menschen gab, die vermittelnd dachten und handelten. Zum Fach wurde Mediation erst seit ungefähr 1960. Somit wurde Mediation marktgerecht zum „Produkt“, zur „Methode“ und zur „Technik“, in der man sich ausbilden lassen konnte (vgl. Duss-von Werth, 2008, S.14).

In der Literatur findet man zahlreiche diverse Berichte, die belegen, dass es bereits „Mediation“ gab, bevor sie zur Disziplin wurde. So zum Beispiel seit dem 17. Jahrhundert, wo Konflikte in der Nachbarschaft, Wirtschaft oder Familie thematisiert wurden. Ansätze für die heutige am meisten praktizierende Familienmediation lassen sich bis zur Entwicklung ziviler Familien- und Scheidungsgesetze im 18. Jahrhundert zurückverfolgen (in Frankreich). Zunächst erlang Mediation im letzten Jahrhundert in der USA Popularität und ab ungefähr 1960 in Europa (vgl. Duss-von Werth, 2008, S.14f.).

In den deutschsprachigen Gebieten erhielt Mediation erst Ende der 80er Jahre Aufmerksamkeit. Es wurden interdisziplinäre Tagungen zur Familienmediation angeboten. Mediation, deren Verfahren und Methoden, wurde weiter entwickelt, sowie die Richtlinien für eine berufliche Ausübung und Anforderungen für Mediatoren geschaffen und erarbeitet. Arbeitsgruppen in München und Heidelberg boten 1989 die ersten

Seminare und Ausbildungen für Mediation an. Das Feld der Mediation hat sich seit seinen Ursprüngen erheblich ausgeweitet und dient in zahlreichen Ländern als Vermittlungsverfahren für Konflikte z.B. zwischen Nachbarn, in Schulen (bei Konflikten zwischen Lehrer, Eltern und Schüler u.a.), zwischen Mieter und Vermieter, sowie in Familien (bei Trennung oder Scheidung u.a.). Mediation kann heute in vielen Bereichen eingesetzt werden, in denen Konflikte zwischen Personen, Gruppen oder Institutionen gegenwärtig bestehen, die unter bestimmten Zielsetzungen geregelt oder gelöst werden sollen (vgl. Haynes, 2002, S.16ff.).

Allerdings stellt Mediation kein Allheilmittel für alle Arten von Konflikten dar, denn sie ist an bestimmte Voraussetzungen gebunden (vgl. Haynes, 2002, S.18).

2 Konflikt

Die Mediation beschäftigt sich mit Konflikten von Personen, Gruppen und/oder Institutionen. Der Begriff „Konflikt“ wird in der Psychologie wie folgt definiert:

„Unvereinbarkeit von sich widersprechenden Wünschen, Trieben und Motivationen einer Person. Konflikte erzeugen unterschiedlich starke emotionale Spannungen, die den Wunsch nach einer Konfliktlösung bedingen“ (großes Wörterbuch Psychologie, 2007, S.181). Somit besteht ein Konflikt, wenn zwei Interessen scheinbar nicht zur gleichen Zeit verwirklicht werden können.

Nach Hösl liegt ein Konflikt vor, „wenn zwischen zwei oder mehreren Menschen eine Partei Verhaltenstendenzen verfolgt, die mit den Verhaltenstendenzen einer anderen Partei nicht zu vereinbaren sind oder zumindest einer Partei unvereinbar zu sein scheinen (…)“ (Hösl, 2004, S.11). Aus dieser Unvereinbarkeit der verschiedenen Interessen ergibt sich der Konflikt der beiden Parteien. Allerdings gibt es nicht nur Konflikte zwischen mehreren Personen, sondern auch Konflikte in einer Person (vgl. Erlenmeyer/Hangerbrauck, 2008, S. 9).

2.1 Entstehung von Konflikten

Allgemein lässt sich sagen, dass Konflikte entstehen können, sobald mindestens zwei Personen in irgendeiner Form verbunden sind (ausgenommen natürlich der Konflikte in einer Person).

Ein Konflikt kann zum Beispiel entstehen, wenn gegensätzliche Interessen vorhanden sind, oder aber Bedürfnisse oder Interessen von einem anderen übergangen oder nicht ausreichend beachtet werden. Wenn beiden Parteien die Auseinandersetzung bekannt und bewusst ist oder beide gemeinsame Interessen verfolgen, ist es leichter eine Lösung des bestehenden Konfliktes zu finden. Ist aber ein Konflikt unbewusst in den Hintergrund gerutscht, weil er zum Beispiel auf nicht ausgesprochenen Verletzungen oder Ähnlichem beruht, wird die Aufarbeitung des Konfliktes erheblich erschwert. In diesem Fall, weiß die andere Partei nicht oder will nicht wissen, dass sie sich in einer Konfliktsituation befindet. Eine weitere Schwierigkeit bei der Konfliktlösung tritt ein, wenn die zweite Person seine Beteiligung an dem bestehenden Konflikt abstreitet. In diesem Fall wird die Auseinandersetzung zwar als solche wahrgenommen, aber die Einsicht verweigert, selbst an dem Konflikt beigetragen zu haben. Dadurch kann der Standpunkt entstehen, dass es nichts zu verhandeln gibt. Für eine mögliche Konfliktlösung ist ebenfalls erschwerend, wenn es sich um einen interkulturellen Konflikt handelt, bei dem die Auseinandersetzung auf unterschiedliche Normen und Werte von Kulturen zurück zu führen ist (vgl. Erlenmeyer/Hangebrauck, 2008, S.11f.).

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Der Konflikt als Mittelpunkt der Mediation
Hochschule
Philipps-Universität Marburg  (Erziehungswissenschaft)
Note
2
Autor
Jahr
2009
Seiten
17
Katalognummer
V134306
ISBN (eBook)
9783640425761
ISBN (Buch)
9783640422722
Dateigröße
412 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Konflikt, Mittelpunkt, Mediation
Arbeit zitieren
Petra Georg (Autor:in), 2009, Der Konflikt als Mittelpunkt der Mediation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134306

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Der Konflikt als Mittelpunkt der Mediation



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden