Erstellung eines mediengestützten Lernszenarios

Das Sinfonieorchester - WebQuest


Hausarbeit, 2009

23 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Vorstellung des Themas und Einordnung in den Fächerverbund

2 Bildungstheoretische Begründung für das Vorhaben

3 Unterrichtsplanung unter Berücksichtigung des Didaktischen Modells
3.1 Erfassung der Lernvoraussetzungen in Bezug auf den Medieneinsatz
3.2 Einsatz von Kommunikations- und Kooperationsformen
3.3 Skizzierung des geplanten Unterrichtsverlaufs
3.4 Ziele und Inhalte (fachbezogene und Medienkompetenzziele)
3.5 Methoden
3.6 Medien: Einsatz und Begründung
3.7 Bewertung/ Beurteilung der Ergebnisse der SchülerInnen

4 Bibliographie

1 Vorstellung des Themas und Einordnung in den Fächerverbund

Das von mir ausgewählte Thema „Das Sinfonieorchester – WebQuest“ wird dem Fach Musik in der Klassenstufe 5 und 6 zugeordnet. Im Unterrichtsvorhaben geht es darum, dass die Schülerinnen und Schüler das Sinfonieorchester als Ganzes und die Instrumentengruppen sowie ihre Vertreter im Einzelnen kennen lernen, sich ausführlicher damit befassen (Erstellen eines Steckbriefs, Malen eines Instruments, Beschaffung von Hörbeispielen) und die Ergebnisse den anderen Schülerinnen und Schülern der Klasse vorstellen.

In Bezug auf die Bearbeitung der Aufgaben des WebQuest ist ein fächerübergreifender Unterricht mit dem Fach Bildende Kunst möglich. Dies wird unter Punkt 3.1 (Kompetenzen seitens der Lehrperson) nochmals beschrieben.

Außerdem kann sich ein gemeinsamer Ausflug zu einem Konzert eines Sinfonieorchesters anschließen.

Voraussetzung: Der Umgang mit Eingabemodulen (Maus, Tastatur) sowie mit Textverarbeitungs- und Bildbearbeitungsprogrammen, sowie Recherche im Internet sollte bereits vorher im Unterricht behandelt worden sein.

2 Bildungstheoretische Begründung für das Vorhaben

Im Bildungsplan des Landes Baden-Württemberg für die Realschule Klasse 6 sind für die Fächer Musik und Informationstechnische Grundbildung folgende Kompetenzen und Inhalte genannt:

Musik

Musik fördert die ganzheitliche Erziehung, Schülerinnen und Schüler bringen sich mit unterschiedlichen Interessen und Vorkenntnissen in den Musikunterricht ein und profitieren von den Erfahrungen der anderen.

Musik hat einen sehr hohen praktischen Bezug; vieles, was theoretisch besprochen und erörtert wird kann später praktisch umgesetzt werden. Für das hier beschriebene Beispiel, ein WebQuest zum Thema „Das Sinfonieorchester“, bietet sich zum Beispiel der Besuch eines Konzerts (zum Beispiel das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR) an, eventuell mit einer schülergerechten Einführung zu Beginn. Die Schülerinnen und Schüler haben durch das Schulleben bereits aktiven oder passiven Kontakt zu musikalischen Arbeitsgemeinschaften wie Schulchor, Orchester oder Bands (z.B. Jazzband). Dieser kann durch den Besuch eines angeleiteten Konzerts im Anschluss an das Projekt weiter vertieft werden.

Indem sich die Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Hörbeispiele und entsprechend Höreindrücken befassen, sensibilisieren sie damit ihre Hörgewohnheiten und öffnen sich damit für Neues. Schülerinnen und Schüler an klassische Musik heranzuführen kann sehr schwierig sein, da diese Musik oft als „altmodisch“ und „langweilig“ angesehen wird. Laut der JIM-Studie aus dem Jahr 2008 hören 71 Prozent der Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren täglich beziehungsweise mehrmals pro Woche Musik mit dem mp3-Player.[1] Jedoch ist die Tendenz zur Klassik in der Wahl der Musikstücke dabei eher gering: „ Junge Leute hören heute vor allem populäre Musik: HipHop, Techno, Dance Music, Pop etc. Nach dem Jugend-KulturBarometer geben nur neun Prozent an, dass sie sich auch für Klassik interessieren. Zwölf Prozent haben schon einmal ein klassisches Musikkonzert besucht, acht Prozent mehrfach.“[2]

Als Kompetenzen und Inhalte werden für Klasse 6 genannt: Die Schülerinnen und Schüler können ausgewählte Instrumente beschreiben, der Instrumentenfamilie zuordnen und hörend erkennen. Sie können Musik verschiedenen Epochen und einfachen musikalischen Formen zuordnen. Die Schülerinnen und Schüler können den Ausdrucksgehalt von Musik wahrnehmen und den Computer bei einfachen musikalischen Aufgaben einsetzen (vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg 2004, S. 130)

Informationstechnische Grundbildung (ITG)

ITG kann nahezu in jedem Fach und auch fächerverbindend im Unterricht eingesetzt werden. Laut Bildungsplan „gehören heute sowohl Strategien zur sinnvollen Auswahl von Informationen wie auch die Urteilsfähigkeit über Informationen und deren Mittler zur Allgemeinbildung jedes Einzelnen“[3]. Das bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler

„Informationen zielgerichtet, [...]verantwortlich und kreativ nutzen können“ (ebd.) und die Informationsbeschaffung sowie -weitergabe reflektierend ablaufen soll.

Ebenso wird durch das Arbeiten im Team sowie den Gebrauch der elektronischen Medien (Medien sind hier zum Beispiel Informations- und Ausdrucksmittel) beim Bewältigen exemplarischer Aufgaben unter anderem die Kommunikations- und Lernfähigkeit erweitert (ebd.).

Als Kompetenzen und Inhalte werden für Klasse 6 genannt: Die Schülerinnen und Schüler können in vernetzten Umgebungen arbeiten. Sie können grundlegende informationstechnische Anwendungen selbständig und zweckorientiert einsetzen. Die Schülerinnen und Schüler können Informationen aus unterschiedlichen Quellen beschaffen und Daten auf unterschiedlichen Datenträgern speichern (vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg 2004, S. 194).

3 Unterrichtsplanung unter Berücksichtigung des Didaktischen Modells

3.1 Erfassung der Lernvoraussetzungen in Bezug auf den Medieneinsatz

Neben der Ausstattung an der Schule sind Orientierungskompetenz, Risikokompetenz, Artikulationskompetenz und Partizipationskompetenz die vier relevanten Bedingungen für den effektiven und kompetenten Umgang mit Medien, auch insbesondere den genannten . Aus diesem Grund möchte ich nachfolgend hierauf näher eingehen.

Ausstattung an der Schule

Die Schule sollte über einen Computerraum verfügen. Ideal wäre eine Anzahl von zumindest 15 Computern im Raum, so dass die Schülerinnen und Schüler je zu zweit einen Computerplatz nutzen können. Die PCs sollten mit Tastatur und Maus ausgestattet sein, sowie über die entsprechend erforderliche Software verfügen (Internetbrowser, Textverarbeitungs-und Bildbearbeitungsprogramm).

Es wäre von Vorteil, wenn die PCs mit Kopfhörern in ausreichender Zahl ausgestattet sind, so dass die Lernenden die gesuchten Hörbeispiele anhören können, ohne andere zu stören oder selbst gestört zu werden. Gleichzeitig sollte der Computerraum auch mit Lautsprechern ausgestattet sein, damit die Schülerinnen und Schüler im Anschluss an das Projekt ihre Ergebnisse (gefundene Hörbeispiele) der Klasse präsentieren können.

Es sollte ein (Farb-)Drucker im Raum vorhanden sein, damit die gesammelten Materialien ausgedruckt werden können. Vielleicht erstellen die Schülerinnen und Schüler Teile des Plakats auch handschriftlich, hauptsächlich sollte dies jedoch mit einem Textverarbeitungsprogramm (zum Beispiel Word oder OpenOffice) geschehen.

Orientierungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich im Internet zurechtzufinden. Da nicht davon ausgegangen werden kann, dass jeder Schüler bereits fundierte Erfahrungen im Umgang mit dem Computer beziehungsweise speziell mit dem Internet hat (vgl. JIM-Studie 2008: 40 Prozent der 11- bis 12-jährigen besitzt einen eigenen Internetanschluss, davon wiederum 40 Prozent nutzen diesen täglich[4] ), bietet sich eine angeleitete Recherche wie ein WebQuest zur Arbeit im Unterricht an. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in Gruppen- beziehungsweise Partnerarbeit, und sie werden, ähnlich einer „Schnitzeljagd“, durch die Webseite geführt. Die gesammelten und ausgewerteten Informationen werden anschließend nochmals schriftlich festgehalten (Plakat) und sind somit für die Schülerinnen und Schüler im Sinne des Bildungszweckes intensiviert nutzbar.

Risikokompetenz

Den Schülerinnen und Schüler muss (zum Beispiel von der Lehrperson) klargemacht werden, dass Informationen, die sie aus dem Internet erhalten, nicht uneingeschränkt Glauben geschenkt werden kann. Die Lehrperson muss die Schülerinnen und Schüler insofern sensibilisieren, als dass darauf geachtet werden muss, wie alt die Information ist (Aktualität), woher die Information stammt (Quelle), und ob die Quelle verlässlich ist. Alternativ kann die Lehrperson Möglichkeiten der Überprüfung bereitstellen (zum Beispiel Nachschlagewerke / Lexika).

Artikulationskompetenz

Ein verantwortlicher Umgang mit der Selbstdarstellung ist für das Arbeiten im und mit dem Internet unabdingbar. Bei dem hier vorgestellten Lernszenario ist eine Selbstpräsentation der Schülerinnen und Schüler im Internet zwar nicht eingeplant, dennoch sollte die Lehrperson die Lernenden entsprechend vorbereiten, da eine Nutzung des Internet auch außerhalb der Unterrichtszeit stattfinden kann.

Partizipationskompetenz

Wie bereits erwähnt ist nicht davon auszugehen, dass alle Lernenden Zugang zu einem Computer und insbesondere dem Internet in ihrer Freizeit haben. Die Aufgaben sind also so gestellt, dass sie in der Unterrichtszeit zu bearbeiten sind.

Von Seiten der Lehrperson muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Schülerinnen und Schüler einen unterschiedlichen Kenntnisstand mit in den Unterricht bringen, und zwar sowohl was den Umgang mit der Hardware (zum Beispiel Tastatur und Maus) als auch mit der Software (Bedienung von Programmen und Zurechtfinden im Internet). Dies kann aber zum Beispiel im Vorfeld bereits in Erfahrung gebracht und abgeklärt werden.

Außerdem trägt die Arbeit mit diesem WebQuest dazu bei, die Schülerinnen und Schüler in Bezug auf klassische Musik im Allgemeinen beziehungsweise das Sinfonieorchester im Speziellen zu sensibilisieren (wie bereits in Punkt 2 erwähnt, befassen sich nur wenige Schülerinnen und Schüler der Zielgruppe mit klassischer Musik).

Kompetenzen seitens der Lehrperson

Die Lehrperson hat sich bereits mit den zu benutzenden Programmen vertraut gemacht und kann sie sicher bedienen. Sie hat sich mit zu vermutenden auftretenden Problemen seitens der Schülerinnen und Schüler mit dem Programm beschäftigt und Lösungen bereit, diese schnell und ohne Frustration für die Schüler zu beheben.

Die Lehrperson kann den Schülerinnen und Schülern eine einfache und dem Lernstand und den Vorkenntnissen der Lernenden angemessene Einführung in die Bedienung sowohl der Hard- und der Software als auch spezielle Seiten im Internet geben (zum Beispiel Hörbeispiel-Suche auf Youtube) und berücksichtigt hierbei den unterschiedlichen Vorkenntnisstand der Schülerinnen und Schüler.

Die Lehrperson kann unterstützend eingreifen bei der Gruppenbildung, Zeiteinteilung und der Informationsbeschaffung (Bereitstellen zusätzlicher Nachschlagewerke). Ansprechen von Kollegen bezüglich fächerübergreifenden Unterrichts (zum Beispiel Kunst → Bilder, oder Klassenlehrer → Besuch eines Konzerts).

Zu beachten ist bei der Arbeit mit einem WebQuest auch die veränderte Lehrerrolle: Die Lehrperson hat hier eine unterstützende und beratende Aufgabe. Sie gibt den Schülerinnen und Schülern nichts vor, sondern unterstützt den eigenverantwortlichen Lehrprozess.

Außerdem ist eine erhöhte Flexibilität notwendig („Was tun, wenn ein Link nicht funktioniert?“). Das heißt, die Lehrperson organisiert die Rahmenbedingungen, stellt Informationsquellen und Hilfestellungen bereit und begleitet den Prozess, ist jedoch nicht aktiv daran beteiligt.

Die Lehrperson kann nach Abschluss des Projekts die Schülerleistung, sowohl bezogen auf das Endergebnis als auch auf den Arbeitsprozess, bewerten.

3.2 Einsatz von Kommunikations- und Kooperationsformen

Da eine außerschulische Weiterarbeit am WebQuest entfällt, schließe ich die Kommunikationsformen Email, Forum und Chat weitgehend aus. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass die Schülerinnen und Schüler ihren zu erstellenden Steckbrief online in einem Textverarbeitungsprogramm schreiben, zum Beispiel mit „GoogleDocs“[5]. Hier lassen sich sowohl Dokumente hochladen, als auch bearbeiten. Dies ist auch für mehrere Personen gleichzeitig möglich, da eine Zugriffsberechtigung vergeben werden kann. Die Arbeit mit GoogleDocs setzt allerdings voraus, dass zumindest eine der beteiligten Personen einen Email-Account beim Betreiber googlemail hat.

Eine weitere Möglichkeit ist zum Beispiel „etherpad“[6]. Hier kann online, ohne vorige Anmeldung, ein Textdokument erstellt werden und von mehreren Benutzern gleichzeitig bearbeitet werden. Änderungen werden in Echtzeit und je nach Person in unterschiedlichen Farben angezeigt. Voraussetzung ist hier jedoch ebenfalls, dass alle Beteiligten ein Email-Konto eingerichtet haben – bei welchem Anbieter, ist hier jedoch irrelevant.

3.3 Skizzierung des geplanten Unterrichtsverlaufs

Im folgenden werde ich den Aufbau des von mir entworfenen WebQuest schriftlich skizzieren. Eine ausgedruckte Version der WebQuest-Websites lege ich zusätzlich in den Anlagen bei.

Startseite/Thema

„Das Sinfonieorchester – WebQuest“

Auf der Startseite werden die Schülerinnen und Schüler in das Thema eingeführt (kurzer, einleitender Text, der neben einem Bild eines Sinfonieorchesters steht:

„Was eine Familie ist, wisst Ihr bestimmt. Eure Eltern, Geschwister und Ihr selbst – Ihr bildet eine Familie.

Eine „Familie“ gibt es aber auch in der Musik: Ein großes Symphonieorchester besteht aus mehreren Instrumentengruppen: aus Streichinstrumenten, Holzblasinstrumenten, Blechblasinstrumenten und Zupfinstrumenten und Schlaginstrumenten. Und die Musiker nennen diese Gruppen „Familien“.

Na - bist du neugierig geworden? Dann kannst du mit diesem WebQuest noch

mehr erfahren über die Musiker und ihre Instrumente in einem Sinfonieorchester.“

Unter der Überschrift ist die Seitennavigation zu finden. Sie besteht aus sieben Button, die beim Anklicken eine neue Seite öffnen. Die Buttons sind wie folgt beschriftet:

– Thema
– Aufgabe
– Arbeitsweise
– Linkliste
– Bewertung
– Abschluss
– Info

Die Schriftart ist eine serifenlose Schrift (Verdana) in schwarz, auf cremefarbenem Hintergrund. Dieser Kontrast ist für die Augen gut und angenehm zu erkennen und ansprechender, als zum Beispiel schwarz auf weiß. Zwischen den Texten sind ausreichend Abstände eingebaut, damit die Lernenden leicht den Überblick bewahren können und keine Überforderung eintritt.

[...]


[1] JIM-Studie 2008 Online, Musik + MP3

[2] Keuchel 2005 Online, S.17

[3] Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg 2004, S.192

[4] JIM-Studie 2008 Online, Internet

[5] GoogleDocs Online

[6] Etherpad Online

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Erstellung eines mediengestützten Lernszenarios
Untertitel
Das Sinfonieorchester - WebQuest
Hochschule
Pädagogische Hochschule Ludwigsburg
Note
2
Autor
Jahr
2009
Seiten
23
Katalognummer
V134568
ISBN (eBook)
9783640408993
ISBN (Buch)
9783640409365
Dateigröße
587 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ergab Note 1, nicht 2 :)
Arbeit zitieren
Sarah Sinner (Autor:in), 2009, Erstellung eines mediengestützten Lernszenarios , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134568

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