Die Bewertung von Unternehmen ist ein wesentlicher Bestandteil der Corporate Finance. Die Durchführung einer Unternehmensbewertung kann zahlreiche Anlässe als Ausgangspunkt haben. So wird sie heute vorwiegend zum Zwecke einer wertorien-tierten Unternehmensführung im Rahmen des Shareholder-Value-Ansatzes oder im Kontext der nationalen bzw. internationalen Rechnungslegung durchgeführt. Ein weit verbreitetes Verfahren zur Ermittlung des Unternehmenswerts ist die Methode des Discounted Cash Flow, bei dessen Anwendung unter anderem die Kapitalkosten ermittelt werden müssen. Die Kapitalkosten des Fremdkapitals sind vertraglich fixiert und relativ leicht zu bestimmen während der Begriff der Eigenkapitalkosten in vielerlei Hinsicht nicht eindeutig ist . Eine adäquate Bestimmung ist sowohl für die Unternehmen als auch für die Eigenkapitalgeber von enormer Bedeutung. So ergeben sich daraus wichtige Erkenntnisse für die Unternehmensführung zur Beurteilung von Investitionsprojekten. Außerdem erhalten die Investoren wichtige Anhaltspunkte über die zu erwarteten Renditen. Entscheidend dabei ist Frage, für welchen Sachverhalt die Anleger eine Kompensation bzw. Prämie erwarten können. Zur Klärung dieser Frage sowie zur Bestimmung zukünftiger Wertpapierrendite finden sich in der Kapitalmarkttheorie zahlreiche Modelle. Schwerpunkt dieser Arbeit ist die Arbitrage Pricing Theory (APT), welche von Stephen A. Ross als alternativer Ansatz zum Capital Asset Pricing Modell(CAPM)entwickelt wurde. Aus diesem Grund liegt ein Vergleich mit dem CAPM nahe. Die in der „traditionellen“ APT aufgestellten Modellprämissen zur Herleitung der APT-Bewertungsgleichung sind nicht unumstritten und bedürfen einer genaueren Betrachtung. Ausgehend von dieser Kritik finden sich in der Literatur weitere Varianten der APT, die es zu untersuchen gilt. Der zentrale Schwerpunkt aber liegt auf den Problematiken, welche bei der Anwendung der APT zur Bestimmung der Eigenkapitalkosten auftreten. Aufbauend darauf sollen Methoden diskutiert werden, welche den Anwendungsproblematiken entgegenwirken und damit die APT praktikabler machen. Problematiken bei der Verwendung der APT in der Investitionsrechnung ebenso wie die Diskussion über die unrealistische Annahme homogener Erwartungen und die Debatte über den Erklärungsgehalt der APT für das Geschehen auf den Kapitalmärkten werden im Rahmen dieser Arbeit nicht behandelt. Die Problematik der Faktorstabilität im Zeitablauf wird nur am Rande erwähnt.
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Inhaltsverzeichnis
- 1. Problemstellung
- 2. Faktormodelle
- 3. Die Arbitrage Pricing Theory
- 3.1 Modelprämissen
- 3.2 Herleitung der Bewertungsgleichung
- 3.3 Vergleich der APT mit dem CAPM
- 4. Eignung der APT zur Bestimmung der Eigenkapitalkosten
- 4.1 Anwendungsproblematiken
- 4.1.1 Der approximative Charakter der Bewertungsgleichung
- 4.1.2 Die inhaltliche Unbestimmtheit der Bewertungsgleichung
- 4.2 Lösungsansätze
- 4.2.1 APT-Varianten
- 4.2.2 Methoden zur Bestimmung der fehlenden Determinanten
- 4.3 Empirische Untersuchungen der APT
- 4.1 Anwendungsproblematiken
- 5. Thesenförmige Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Arbitrage Pricing Theory (APT) und ihre Anwendbarkeit zur Bestimmung von Eigenkapitalkosten. Die Arbeit analysiert die Modellprämissen, die Herleitung der Bewertungsgleichung und vergleicht die APT mit dem Capital Asset Pricing Model (CAPM).
- Analyse der Arbitrage Pricing Theory (APT)
- Bewertung der Anwendbarkeit der APT zur Bestimmung von Eigenkapitalkosten
- Vergleich der APT mit dem CAPM
- Untersuchung von Anwendungsproblematiken der APT
- Diskussion von Lösungsansätzen für die Anwendungsprobleme der APT
Zusammenfassung der Kapitel
1. Problemstellung: Dieses Kapitel führt in das Thema ein und beschreibt die zentrale Fragestellung der Arbeit: die Eignung der APT zur Bestimmung der Eigenkapitalkosten. Es werden die Herausforderungen bei der Anwendung der APT und die Notwendigkeit einer detaillierten Untersuchung der Modellannahmen und -grenzen hervorgehoben. Die Problemstellung legt den Grundstein für die nachfolgende Analyse der APT und ihrer Anwendung.
2. Faktormodelle: Dieses Kapitel bietet eine Einführung in Faktormodelle im Allgemeinen, die als Grundlage für die spätere Diskussion der APT dienen. Es werden die Kernprinzipien von Faktormodellen erläutert und verschiedene Ansätze vorgestellt, um die Einflussfaktoren auf die Wertpapierrenditen zu identifizieren und zu modellieren. Das Kapitel bereitet den Leser auf die spezifischen Eigenschaften und die Funktionsweise der APT vor.
3. Die Arbitrage Pricing Theory: Dieses Kapitel stellt die Arbitrage Pricing Theory (APT) detailliert vor. Es beschreibt die Modellprämissen, die der APT zugrunde liegen, und erläutert die Herleitung der Bewertungsgleichung. Ein wichtiger Aspekt ist der Vergleich der APT mit dem bekannten Capital Asset Pricing Model (CAPM), um die Stärken und Schwächen beider Modelle zu verdeutlichen. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der theoretischen Grundlagen der APT.
4. Eignung der APT zur Bestimmung der Eigenkapitalkosten: Dieses Kapitel befasst sich kritisch mit der praktischen Anwendbarkeit der APT. Es analysiert die Anwendungsproblematiken, wie den approximativen Charakter der Bewertungsgleichung und die inhaltliche Unbestimmtheit der Einflussfaktoren. Es werden verschiedene Lösungsansätze vorgestellt, darunter APT-Varianten und Methoden zur Bestimmung der fehlenden Determinanten. Zusätzlich werden empirische Untersuchungen der APT diskutiert, um die praktische Relevanz des Modells zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Arbitrage Pricing Theory (APT), Eigenkapitalkosten, Faktormodelle, Capital Asset Pricing Model (CAPM), Risikofaktoren, Bewertungsgleichung, Anwendungsproblematiken, empirische Untersuchungen.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Arbitrage Pricing Theory (APT) und Eigenkapitalkosten
Was ist der Hauptgegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Arbitrage Pricing Theory (APT) und ihre Anwendbarkeit zur Bestimmung von Eigenkapitalkosten. Sie analysiert die Modellprämissen, die Herleitung der Bewertungsgleichung und vergleicht die APT mit dem Capital Asset Pricing Model (CAPM).
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit deckt folgende Themen ab: Analyse der Arbitrage Pricing Theory (APT), Bewertung der Anwendbarkeit der APT zur Bestimmung von Eigenkapitalkosten, Vergleich der APT mit dem CAPM, Untersuchung von Anwendungsproblematiken der APT und Diskussion von Lösungsansätzen für die Anwendungsprobleme der APT.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und was ist ihr jeweiliger Inhalt?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel 1 (Problemstellung) führt in das Thema ein und beschreibt die zentrale Fragestellung. Kapitel 2 (Faktormodelle) bietet eine Einführung in Faktormodelle als Grundlage für die APT. Kapitel 3 (Die Arbitrage Pricing Theory) stellt die APT detailliert vor, inklusive Modellprämissen, Herleitung der Bewertungsgleichung und Vergleich mit dem CAPM. Kapitel 4 (Eignung der APT zur Bestimmung der Eigenkapitalkosten) befasst sich kritisch mit der praktischen Anwendbarkeit, analysiert Anwendungsproblematiken und Lösungsansätze und diskutiert empirische Untersuchungen. Kapitel 5 (Thesenförmige Zusammenfassung) fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Anwendungsprobleme der APT werden diskutiert?
Die Arbeit analysiert den approximativen Charakter der Bewertungsgleichung und die inhaltliche Unbestimmtheit der Einflussfaktoren als zentrale Anwendungsprobleme der APT.
Welche Lösungsansätze für die Anwendungsprobleme der APT werden vorgestellt?
Die Arbeit diskutiert APT-Varianten und Methoden zur Bestimmung der fehlenden Determinanten als Lösungsansätze für die Anwendungsprobleme.
Wie wird die APT mit dem CAPM verglichen?
Die Arbeit vergleicht die APT mit dem CAPM, um die Stärken und Schwächen beider Modelle zur Bestimmung von Eigenkapitalkosten herauszustellen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Arbitrage Pricing Theory (APT), Eigenkapitalkosten, Faktormodelle, Capital Asset Pricing Model (CAPM), Risikofaktoren, Bewertungsgleichung, Anwendungsproblematiken und empirische Untersuchungen.
Für wen ist diese Seminararbeit relevant?
Diese Seminararbeit ist relevant für Studierende und Wissenschaftler, die sich mit Finanzwirtschaft, insbesondere mit der Bewertung von Wertpapieren und der Bestimmung von Eigenkapitalkosten, befassen.
- Arbeit zitieren
- Christian Kronwald (Autor:in), 2009, APT und Mehrfaktorenmodelle zur Bestimmung der Eigenkapitalkosten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134850