Zeugen Jehovas

Der Konflikt um Bluttransfusionen


Seminararbeit, 2005

39 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

VORWORT

1a) Ein kurzer Überblick über die Zeugen Jehovas – die Gründung
1b) Ein kurzer Überblick über die Zeugen Jehovas – Daten und Fakten

2a,b) Die Glaubensgrundsätze der Zeugen Jehovas
2c) Grundregeln der Zeugen Jehovas und deren gewöhnlicher Alltag

3a) Konflikte, die im Leben eines Zeugen Jehovas auftreten können – dem Druck standhalten
3b) Konflikte, die im Leben eines Zeugen Jehovas auftreten können – Isolation von der „Alten Welt“
3c) Konflikte, die im Leben eines Zeugen Jehovas auftreten können – Bildung und Beruf

4) Konfliktthema – Bluttransfusionen
4a) Die Sicht der Zeugen Jehovas
4b) Wenn Kinder eine Bluttransfusion benötigen
4c) Die behandelnden Ärzte und deren Reaktion
4d) Widerstand im Inneren

5) David Bromley – Lewis Coser – deren Definition von „Konflikten“

Literaturangaben

Quellenangaben:

Worterklärungen

VORWORT

Meine angefertigte Arbeit bietet nur ein sehr beschränktes Spektrum auf die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas und deren Glaubensansichten. Trotz allem habe ich versucht einen kleinen Einblick zu geben, inwiefern die Angehörigen der religiösen Gruppierung in Konflikte und Konfliktsituationen geraten bzw. geraten können. Meine Informationen habe ich teilweise von der religiösen Vereinigung selbst (persönliche Telefonate mit aktiven Zeugen Jehovas, Broschüren wie „der Wachturm“ oder „Erwachet“ und die offizielle Homepage der Zeugen Jehovas), vom deutschen Ärzteblatt, aber auch von unparteiischen Quellen, wie zum Beispiel das Brockhaus der Religionen, neutrale Berichte über die Zeugen Jehovas im Internet und Bücher über die religiöse Gruppierung.

Manche von mir verwendeten Begriffe entstammen der medizinischen Fachsprache oder sind allgemein in der Vereinigung üblich, außerhalb dieser eventuell aber nicht so geläufig. Daher habe ich im Anhang eine Erläuterung zu einigen Begriffen angefertigt, so dass diese in aller Kürze nachgeschlagen werden können.

1a) Ein kurzer Überblick über die Zeugen Jehovas – die Gründung

Die Zeugen Jehovas wurden 1870 von dem amerikanischen Geistlichen Charles Taze Russell in Pittsburgh (Pennsylvania) gegründet. Ihren offiziellen Namen tragen sie allerdings erst seit 1931. In den USA (und auch in vielen weitern Ländern) kennt man die Zeugen Jehovas unter dem Namen „The Watch Tower Association“ (zu deutsch die Wachtturm-Organisation).Die Zeugen Jehovas verstehen sich selbst, als die „älteste religiöse Gruppe von Anbetern des wahren Gottes“ . Sie sind davon überzeugt, dass ihre Geschichte weiter zurückreicht als die des Christentums oder selbst des Judentums. 1 (vgl. S.694 Das Brockhaus der Religionen, Brockhaus GmbH, Leipzig – Mannheim 2004)

1b) Ein kurzer Überblick über die Zeugen Jehovas – Daten und Fakten

Der momentane Präsident der Vereinigung ist Milton Henschel. Weltweit wird die Zahl der Mitglieder auf rund 6 Millionen (in 233 Ländern) geschätzt, davon etwa 170 000 in Deutschland, 20 000 in Österreich und etwa 18 000 in der Schweiz. 2 (Microsoft ® Encarta ® Enzyklopädie 2004. © 1993-2003 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten)

Über eine Millionen Mitglieder leben alleine in den USA. Jährlich verzeichnet die religiöse Gruppierung einen Mitgliederzuwachs von etwa 1,3%. Dieser Zuwachs findet größtenteils in Osteuropa und in den Entwicklungsländern statt; in westlichen Ländern ist die Mitgliederschaft eher rückläufig. Die Zeugen Jehovas sind vor allem für ihre Zeitschrift – den Wachtturm -, die Ablehnung von Bluttransfusionen und die Verweigerung des Militärdienstes bekannt.

Die Jehovas leiten ihren Glauben einzig von ihrem Verständnis der Bibel ab. Ihre Interpretation der Bibel weicht dabei aber in vielen Punkten von denjenigen ab, die in den meisten anderen christlichen Glaubensgemeinschaften zu finden sind. 3(vgl. S.709-711 Metzler Handbuch der Religionen, Verlag J.B. Metzler Stuttgart Weimar, Februar 2005)

Die Zeugen haben einen weit größeren Einfluss auf die Gesamtbevölkerung, als es zunächst den Anschein haben könnte. In manchen Ländern sind sie als Religion ebenso bedeutend wie die Katholische Kirche, die Baptisten oder die Lutheraner. Darüber hinaus deutet manches darauf hin, dass es heute erheblich mehr ehemalige als aktive Zeugen Jehovas gibt. Viele davon haben die Gemeinschaft zwar verlassen, halten aber an Ansichten und Bräuchen der Zeugen fest. 4 (Zur seelischen Gesundheit von Zeugen Jehovas http://www.kids-lev.com/presse/bergmann.htm (10.07.2006))

2a,b) Die Glaubensgrundsätze der Zeugen Jehovas

Angebetet wird der allmächtige Gott JEHOVA. Er ist ein unsichtbarer Geist, der unabhängig von den Menschen lebt, dennoch persönliches Interesse an jedem einzelnen Menschen auf der Erde zeigt. Die Trinitätslehre lehnen die Zeugen Jehovas strikt ab.

Die Mitglieder der Vereinigung sind davon überzeugt, dass die Endzeit bereits angebrochen ist. Christus habe 1914 den himmlischen Thron bestiegen und seine Herrschaft über die Erde angetreten. Schon mehrmals berechneten die Zeugen Jehovas den Zeitpunkt des letzen Gerichts, des Harmagedons, welches sie erwarten – nie trat dieses bisher ein. Die treuen Zeugen Jehovas glauben, dass sie dieses Endgericht überdauern und in einem tausendjährigen Paradies leben werden. Dagegen werden alle die, welche sich des Lebens nicht würdig erwiesen haben, in einem Feuer- und Schwefelsee vernichtet werden. Ausgangspunkt ist in ihrer Weltsicht der Hauptwidersacher Gottes - Satan (ein abgefallener Engel). Er versucht die Menschen zu verführen. Da Satan seinen schlechten Einfluss geltend mache, gebe es auf der Erde zurzeit so viel Leid und Ungerechtigkeit, erklären die Zeugen Jehovas, auf die Frage, warum ein allmächtiger, guter Gott so viel Leid auf der Welt zulassen könne.

Die Zeugen Jehovas sind der Auffassung, dass die Tatsache ein Mitglied der Gemeinschaft zu sein, kein Freibrief für das Überleben des Harmagedons (Endgericht) sei. Für sie zählt die Handlungsweise der einzelnen Person. Letztendlich gehe es darum, die uneingeschränkte Autorität Gottes über den Menschen zu akzeptieren, sich zu beugen und dementsprechend zu leben.

Die Gemeinschaftsmitglieder beschreiben sich selbst als Menschen, wie alle anderen. Sie geben zu Probleme wie jeder andere zu haben und Fehler zu machen, wie jeder andere. Sie selbst seien weder vollkommen noch unfehlbar.

Was sie aber von ihren Mitmenschen unterscheide ist – nach deren Angaben – die Tatsache, dass sie sich Gott hingegeben haben, um seinen Willen zu tun, und sie bemühen sich dementsprechend zu leben. Bei allem, was sie tun, suchen sie die Anleitung des Wort Gottes. Zeugen Jehovas glauben, dass alle religiösen Lehren anhand der inspirierten Schriften geprüft werden sollten. Die religiöse Gemeinschaft stützt sich dabei auf beide Teile der Bibel (Altes wie Neues Testament), und nimmt diese stets wörtlich. 5(vgl. S.18 und S.19 Was lehrt die Bibel wirklich?, Wachtturm Bibel- und Traktatgesellschaft der Zeugen Jehovas e.V., Selters/Taunus)

Zeugen Jehovas bleiben in der Regel unter sich. Ihr Leben, ihr Alltag sind auf die Verkündigung ihrer Lehre ausgerichtet. Beim so genannten Predigerdienst stehen sie an Plätzen und in Fußgängerzonen, um ihre Zeitschriften – den Wachtturm, Erwachet! etc. – abzugeben. Auch gehen sie von Tür zu Tür, um zu missionieren. Ihre Hauptzeitschrift - der Wachtturm - gilt als Sprachrohr Gottes, durch welches Jehova zu seinem Volk spricht.

Die Gemeinschaft betreibt eine umfangreiche Verlegertätigkeit und veröffentlicht Bücher und Flugschriften in vielen Sprachen. Der „Wachtturm , erscheint in über 130 Sprachen, die Zeitschrift „Erwachet!“ in 83 Sprachen. 6 (vgl. S 709-711 Metzler Handbuch der Religionen, Verlag J.B. Metzler Stuttgart – Weimar, Februar 2005)

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Ende der Leseprobe aus 39 Seiten

Details

Titel
Zeugen Jehovas
Untertitel
Der Konflikt um Bluttransfusionen
Hochschule
Universität Zürich  (Religionswissenschaftliches Seminar)
Veranstaltung
Religion und Konflikt. Sozialwissenschaftliche Perspektiven
Note
1,5
Autor
Jahr
2005
Seiten
39
Katalognummer
V134885
ISBN (eBook)
9783640430635
ISBN (Buch)
9783640430826
Dateigröße
531 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Zeugen, Jehovas, Konflikt, Bluttransfusionen
Arbeit zitieren
Lydia Haltenberger (Autor:in), 2005, Zeugen Jehovas, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134885

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