Beschäftigt man sich mit der Ideengeschichte der Weimarer Republik, gerät man schnell in die Versuchung, all ihre Phänomene als Vorspiel zum Nationalsozialismus zu betrachten. Mit der Kenntnis über die Ereignisse kann uns die Geschichte als eine Kausalkette erscheinen, die es nur noch gilt, der Reihe nach anzuordnen. Dies muss insbesondere gelten, untersucht man die Ideen und Schriften der Vertreter der so genannten ‚Konservativen Revolution’, denn zumindest auf der Ebene der Begrifflichkeiten erscheint die Verquickung mit der nationalsozialistischen Bewegung eng. Die Leitmotive ‚nationale Revolution’, ‚deutscher Sozialismus’, ‚neuer Nationalismus’ und die Kategorien von ‚Blut’, ‚Boden’, ‚Volk’ und ‚Nation’ suggerieren ex post eine ideengeschichtliche Einbahnstraße in Richtung Drittes Reich.
Für eine adäquate analytische Betrachtung der Ideengeschichte der Konservativen Revolution erscheint es deshalb notwendig, sie von einem hermeneutischen Blickwinkel der zwanziger Jahre aus zu analysieren. Mit dem Auge der Zeitgenossen betrachtet, erschien die NSDAP nur als gesellschaftliches Randphänomen, insbesondere intellektuell hatte diese Bewegung den Protagonisten der Konservativen Revolution wenig zu bieten .
Um so wichtiger ist es (auch für die Analyse des Nationalsozialismus’), die genuinen Positionen dieser neuen konservativen Nachkriegsbewegung zu untersuchen. Die vorliegende Arbeit widmet sich hierbei dem Teilaspekt der ‚völkischen’ Elemente dieser Ideologien, da die exemplarische Untersuchung des Spannungsfeldes von ‚Rasse’, ‚Volk’ und ‚Nation’ durchaus auch den Gesamtzusammenhang der Konservativen Revolution erhellen kann.
Insbesondere wird diese Arbeit durch folgende Fragen geleitet: Wie kennzeichnet sich das Verhältnis der Konservativen Revolution zu ‚traditionellen’ völkischen Konzepten der Kaiserzeit und der völkischen Bewegung der Weimarer Republik? Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede lassen sich bei den Theoretikern der Konservativen Revolution in dieser Frage erkennen? Wo liegen die Bruchlinien und Überschneidungen zu den Nationalsozialisten?
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- a) Thema und Fragestellungen
- b) Forschungsliteratur und Quellen
- c) Vorgehensweise
- II. Die Grundlagen der völkischen Bewegung und ihrer Ideologie
- III. Die Konservative Revolution als spezifische ideologische Formation der Weimarer Republik
- IV. Zur Biologie der Rasse
- V. Zur Metaphysik der Rasse
- VI. Die Kategorien „Nation“ und „Volk“
- a) Kritik der Staatsnation
- b) Deutschland zwischen Kulturrelativismus und Sonderrolle
- c) Die deutsche Sendung
- d) Das aktive „Nichts“
- VII. Antisemitismus
- VIII. Konservative Revolution und Nationalsozialismus
- IX. Fazit
- X. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die „völkischen“ Elemente in der Ideologie der Konservativen Revolution in der Weimarer Republik. Sie analysiert das Spannungsfeld zwischen den Konzepten von „Rasse“, „Volk“ und „Nation“ innerhalb dieser Bewegung und untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu traditionellen völkischen Konzepten sowie zum Nationalsozialismus. Die Arbeit vermeidet eine rein kausale Betrachtung der Konservativen Revolution als Vorläufer des Nationalsozialismus und strebt eine hermeneutische Analyse aus der Perspektive der damaligen Zeitgenossen an.
- Das Verhältnis der Konservativen Revolution zu traditionellen völkischen Konzepten.
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Theoretikern der Konservativen Revolution in Bezug auf „Rasse“, „Volk“ und „Nation“.
- Die Bruchlinien und Überschneidungen zwischen der Konservativen Revolution und dem Nationalsozialismus.
- Analyse der Konzepte von "Volk" und "Nation" innerhalb der Konservativen Revolution.
- Die Rolle des Antisemitismus in der Ideologie der Konservativen Revolution.
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung umreißt das Thema der Arbeit, die Fragestellungen und die Vorgehensweise. Sie betont die Notwendigkeit, die Konservative Revolution aus der Perspektive der Zwanziger Jahre zu betrachten, um eine adäquate Analyse zu ermöglichen und vermeidet eine rein kausale Betrachtung als Vorläufer des Nationalsozialismus. Die Arbeit fokussiert sich auf die „völkischen“ Elemente der Ideologie und untersucht das Spannungsfeld zwischen „Rasse“, „Volk“ und „Nation“. Die Forschungsliteratur wird kurz beleuchtet, wobei die unterschiedlichen Perspektiven in der Forschung – von der Abgrenzung bis zur Betonung der moralischen Schuld – erwähnt werden. Die methodische Vorgehensweise der Arbeit wird skizziert.
II. Die Grundlagen der völkischen Bewegung und ihrer Ideologie: (Kapitelzusammenfassung fehlt im Ausgangstext und muss ergänzt werden.)
III. Die Konservative Revolution als spezifische ideologische Formation der Weimarer Republik: (Kapitelzusammenfassung fehlt im Ausgangstext und muss ergänzt werden.)
IV. Zur Biologie der Rasse: (Kapitelzusammenfassung fehlt im Ausgangstext und muss ergänzt werden.)
V. Zur Metaphysik der Rasse: (Kapitelzusammenfassung fehlt im Ausgangstext und muss ergänzt werden.)
VI. Die Kategorien „Nation“ und „Volk“: Dieses Kapitel analysiert die Konzepte von „Nation“ und „Volk“ innerhalb der Konservativen Revolution. Es untersucht die Kritik an der Staatsnation, die Position Deutschlands zwischen Kulturrelativismus und Sonderrolle, die Vorstellung der „deutschen Sendung“ und das Konzept des „aktiven Nichts“. Die verschiedenen Perspektiven und Interpretationen dieser Kategorien innerhalb der Bewegung werden hier untersucht und verglichen.
VII. Antisemitismus: (Kapitelzusammenfassung fehlt im Ausgangstext und muss ergänzt werden.)
VIII. Konservative Revolution und Nationalsozialismus: (Kapitelzusammenfassung fehlt im Ausgangstext und muss ergänzt werden.)
Schlüsselwörter
Konservative Revolution, Weimarer Republik, Völkische Bewegung, Rasse, Nation, Volk, Antisemitismus, Nationalsozialismus, Ideologie, Arthur Moeller van den Bruck, Ernst Jünger, Hans Freyer, Oswald Spengler, Wilhelm Stapel, Edgar Julius Jung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Völkische Elemente in der Ideologie der Konservativen Revolution
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die "völkischen" Elemente in der Ideologie der Konservativen Revolution in der Weimarer Republik. Sie analysiert das Spannungsfeld zwischen den Konzepten von "Rasse", "Volk" und "Nation" innerhalb dieser Bewegung und untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu traditionellen völkischen Konzepten sowie zum Nationalsozialismus. Der Fokus liegt auf einer hermeneutischen Analyse aus der Perspektive der damaligen Zeitgenossen, wobei eine rein kausale Betrachtung als Vorläufer des Nationalsozialismus vermieden wird.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: das Verhältnis der Konservativen Revolution zu traditionellen völkischen Konzepten; Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Theoretikern der Konservativen Revolution bezüglich "Rasse", "Volk" und "Nation"; die Bruchlinien und Überschneidungen zwischen der Konservativen Revolution und dem Nationalsozialismus; die Analyse der Konzepte von "Volk" und "Nation" innerhalb der Konservativen Revolution; und die Rolle des Antisemitismus in der Ideologie der Konservativen Revolution.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in zehn Kapitel: Kapitel I (Einleitung) umreißt Thema, Fragestellungen und Vorgehensweise; Kapitel II (Grundlagen der völkischen Bewegung) – Kapitelzusammenfassung fehlt im Ausgangstext; Kapitel III (Konservative Revolution als ideologische Formation) – Kapitelzusammenfassung fehlt; Kapitel IV (Biologie der Rasse) – Kapitelzusammenfassung fehlt; Kapitel V (Metaphysik der Rasse) – Kapitelzusammenfassung fehlt; Kapitel VI ("Nation" und "Volk") analysiert die Konzepte von "Nation" und "Volk", untersucht die Kritik an der Staatsnation, Deutschlands Position zwischen Kulturrelativismus und Sonderrolle, die "deutsche Sendung" und das "aktive Nichts"; Kapitel VII (Antisemitismus) – Kapitelzusammenfassung fehlt; Kapitel VIII (Konservative Revolution und Nationalsozialismus) – Kapitelzusammenfassung fehlt; Kapitel IX (Fazit) – Kapitelzusammenfassung fehlt im Ausgangstext; und Kapitel X (Literaturverzeichnis).
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Konservative Revolution, Weimarer Republik, Völkische Bewegung, Rasse, Nation, Volk, Antisemitismus, Nationalsozialismus, Ideologie, Arthur Moeller van den Bruck, Ernst Jünger, Hans Freyer, Oswald Spengler, Wilhelm Stapel, Edgar Julius Jung.
Welche methodische Vorgehensweise wird angewendet?
Die Arbeit strebt eine hermeneutische Analyse aus der Perspektive der damaligen Zeitgenossen an und vermeidet eine rein kausale Betrachtung der Konservativen Revolution als Vorläufer des Nationalsozialismus. Die methodische Vorgehensweise wird im ersten Kapitel detailliert erläutert.
Welche Forschungsliteratur wird berücksichtigt?
Die Arbeit berücksichtigt verschiedene Perspektiven in der Forschung zur Konservativen Revolution, von der Abgrenzung bis zur Betonung der moralischen Schuld. Eine detaillierte Auflistung der verwendeten Literatur findet sich im Literaturverzeichnis.
- Quote paper
- Stephan Bliemel (Author), 2003, Von der ‚Rasse des Blutes’ zur ‚Rasse des Geistes’, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/134914