„Die Katastrophe hat mich in meinen Grundfesten erschüttert“ titelte die
Berliner Morgenpost am 7. September 2002 einen Artikel zur Elbeflut im
letzten Jahr. Die persönliche Betroffenheit in der Aussage eines freiwilligen
Helfers, zu den Folgen der Überflutung, ist nicht zu überhören.
Dass Naturkatastrophen ständig zunehmen ist in Versicherungskreisen längst
ein Thema. Die Branche rechnet für das nächste Jahrzehnt mit einer
Schadenshöhe von 25-50 Milliarden Dollar, die durch Naturkatastrophen
verursacht werden soll (Linneweber, 2001). Unsere Umwelt, so scheint es,
gerät allmählich aus dem Gleichgewicht.
Um die Zusammenhänge zwischen menschlichem Verhalten und den
möglichen Folgen für die Umwelt aufzuzeigen, bietet sich das Modell der
Allmende-Klemme an. In Kapitel 2 werden zuerst allgemeine Überlegungen
zum Verständnis angestellt. Daran anschließend folgen Merkmale, die typisch
für Allmende-Klemmen sind.
Am Beispiel der Trinkwasserversorgung auf unserem „blauen Planeten“ wird
eine reale Allmende-Klemme näher ausgeführt. Um die später folgenden
theoretischen Sachverhalte anschaulicher zu machen, wird auf dieses Beispiel
im weiteren Text immer wieder zurückgegriffen.
Ökologische Systeme sind meist sehr komplex aufgebaut. Was allgemein unter
Komplexität verstanden wird und welche Probleme sich beim Verständnis
solcher Systeme ergeben können, ist Thema des vierten Kapitels.
Danach wird eine komplexe Theorie zur menschlichen Handlungsregulation
ausführlich vorgestellt. Da die Theorie sehr umfassend ist, reichen einfache
schematische Darstellungen nicht mehr aus, deshalb wurde versucht, die
Vorgaben durch eine PC-Simulation umzusetzen. Welche Überlegungen hier
maßgeblich waren erläutert Kapitel 6.
Es folgt die kritische Diskussion der gewonnenen Erkenntnisse. Ein kurzes
persönliches Resümee schließt die Arbeit ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Rahmen und Definition von Allmende-Klemme
- Spieltheorie und Gefangenendilemma
- Allmende-Klemme
- Die globale Trinkwasserversorgung als Beispiel für eine Allmende-Klemme
- Komplexe Situationen
- Definition
- Kognitive Denkfehler
- Motivationale Denkfehler
- Die Handlungsregulations-Theorie (PSI-Theorie) von Dörner
- Einordnung der Theorie
- Was sind Bedürfnisse?
- Erzeugung eines Motivs
- Auswahl eines Motivs
- Bedürfnisbefriedigung
- Computersimulation einer komplexen Theorie am Beispiel der PSI-Theorie
- Menschliche Psyche PC-Simulation – ein Widerspruch?
- Das „Autonomie“-Projekt: Hintergrund zur Entstehung und Anwendungsmöglichkeit der Simulation
- EmoRegul oder „Wer ist James?“
- Umwelt und Umweltwahrnehmung
- Modulation psychischer Prozesse im Programm EmoRegul
- Ergebnisse
- Beschreibung des „Insel“-Szenarios aus dem Autonomie-Projekt
- Instruktion für die realen Versuchspersonen
- „Insel“-Szenario
- Ergebnisse
- Ausblick (Sozionik-Projekt)
- Diskussion der gewonnenen Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das Konzept der Allmende-Klemme und seine Relevanz im Kontext ökologisch-sozialer Dilemmata. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der globalen Trinkwasserversorgung als konkretes Beispiel für eine Allmende-Klemme. Dabei werden die komplexen Zusammenhänge zwischen menschlichem Verhalten und den möglichen Folgen für die Umwelt beleuchtet.
- Analyse des Konzepts der Allmende-Klemme und seiner Relevanz für ökologisch-soziale Dilemmata
- Anwendung der Spieltheorie und des Gefangenendilemmas auf die Allmende-Klemme
- Untersuchung der globalen Trinkwasserversorgung als Beispiel für eine Allmende-Klemme
- Erörterung von Komplexität und kognitiven sowie motivationalen Denkfehlern in komplexen Situationen
- Einführung und Analyse der Handlungsregulations-Theorie (PSI-Theorie) von Dörner
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Allmende-Klemme anhand der Elbeflut von 2002 vor und führt in die Thematik der ökologisch-sozialen Dilemmata ein. Kapitel 2 erläutert den theoretischen Rahmen der Allmende-Klemme und das Konzept der Spieltheorie, insbesondere das Gefangenendilemma. Kapitel 3 verwendet die globale Trinkwasserversorgung als Beispiel für eine reale Allmende-Klemme. Kapitel 4 definiert Komplexität und untersucht kognitive und motivationale Denkfehler, die im Umgang mit komplexen Situationen auftreten können. Kapitel 5 präsentiert die Handlungsregulations-Theorie (PSI-Theorie) von Dörner als Ansatz zur Erklärung menschlicher Handlungsregulation.
Schlüsselwörter
Allmende-Klemme, Spieltheorie, Gefangenendilemma, ökologisch-soziale Dilemmata, globale Trinkwasserversorgung, Komplexität, kognitive Denkfehler, motivationale Denkfehler, Handlungsregulations-Theorie, PSI-Theorie, PC-Simulation, Autonomie-Projekt, EmoRegul, Insel-Szenario.
- Arbeit zitieren
- Angelika Beate Huber (Autor:in), 2003, Die Allmende-Klemme als komplexes Problem oder 'Kann James den blauen Planeten retten?', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13497