Zentrales Ziel dieser Arbeit ist es, die Heranziehung einer Kapitalgesellschaft (KapGes) in der Funktion einer Holding für Immobilieninvestitionen als steuerliche Gestaltungsmöglichkeit für Bestands-, als auch Neuinvestoren darzustellen und die damit verbundenen ertragsteuerlichen Chancen und Risiken unter der Berücksichtigung aktueller Gesetzesänderungen herauszuarbeiten. Darüber hinaus werden, durch den Vergleich mit einer Personengesellschaft (PersGes) für Immobilieninvestments, Möglichkeiten zur Optimierung aufgezeigt, welche sich durch aktuelle Gesetzesänderung im Körperschaftsteuerrecht ergeben.
Für den Vergleich einer Immobilieninvestition durch eine PersGes,- wird sich in der Arbeit auf die gewerblich geprägte GmbH & Co. KG als Rechtsform begrenzt. Der Vergleich mit der gewerblich geprägten GmbH & Co. KG wurde bewusst gewählt, da sich sowohl die Tätigkeiten (Immobilien im Bestand halten und veräußern) als auch die Haftungsaspekte bei beiden Rechtsformen bzw. Strukturen vergleichen lassen und durch eine mögliche Option zur Körperschaftsbesteuerung optimieren lassen.
Die Arbeit bezieht sich grundsätzlich auf die Anlageklasse der Wohnimmobilien.
Die vorliegende Arbeit lässt sich in drei Teilabschnitte untergliedern, welche sich in den einzelnen Abschnitten am Lebenszyklus einer Immobilie orientieren. Zunächst wird eine Gestaltungsmöglichkeit durch eine KapGes als Holding erörtert. Dabei wird auf die einzelnen Ebenen der Struktur eingegangen. Ebenfalls wird die damit einhergehende Steuerbelastung bei den Vorgängen der laufenden Besteuerung, Veräußerung und Ausschüttung an die natürliche Person als Gesellschafter auf oberster Ebene erörtert.
Im zweiten Teil werden die steuerlichen Aspekte einer gewerblich geprägten GmbH & Co. KG bei Immobilieninvestments erörtert, um dann im letzten Teil eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie sich durch aktuelle Gesetzesänderung ein steuerlicher Vor- oder Nachteil für eine gewerblich geprägte GmbH & Co. KG ergibt. Den Abschluss bilden ein Fazit des Autors, für welche Investmentgruppen die Gestaltung bzw. Optierung zur Körperschaftsteuer eine interessante Alternative darstellt, sowie ein kurzer Ausblick.
Inhaltsverzeichnis
- Kapitel 1. Einleitung mit skizzenhafter Problemdarstellung.
- Wohnimmobilien als Investmentvehikel
- Ziel der Arbeit und Untersuchungsvorgehen
- Kapitel 2. Der Einsatz einer Kapitalgesellschaft als Holding
- Rechtsform GmbH - Charakteristika
- Besteuerungssystem inländischer Kapitalgesellschaften
- Zwischenschaltung einer GmbH als Holding für Immobilieninvestments
- Einführung in die Holding
- Aufbau der Struktur
- Ertragsteuerliche Behandlung auf Ebene der PropCo-GmbH
- Laufende Besteuerung
- Verkauf der Wirtschaftsgüter - Asset-Deal
- Ertragsteuerliche Behandlung auf Ebene der Holding-GmbH
- Laufende Besteuerung
- Verkauf der Anteile an der PropCo-GmbH
- Ertragsteuerliche Behandlung auf Ebene der Gesellschafter der Holding GmbH
- Laufende Besteuerung bei Dividendenausschüttung
- Veräußerung von Anteilen an der Holding-GmbH
- Kapitel 3. Vergleichsfall: Einsatz einer Personengesellschaft für Immobilieninvestments
- Rechtsform GmbH & Co. KG - Charakteristika
- Besteuerungssystem inländischer Personengesellschaften
- Zwischenschaltung einer gewerblich geprägten GmbH & Co. KG für Immobilieninvestments
- Besteuerung auf Ebene der GmbH & Co. KG
- Laufende Besteuerung
- Grundlagen
- Gewerblich geprägte Mitunternehmerschaft
- Rechtsfolgen aus der gewerblich geprägten Mitunternehmerschaft
- Gewinnermittlung
- Verdeckte Gewinnausschüttung
- Gewerbesteuer der GmbH & Co.KG
- Bemessungsgrundlage der Gewerbesteuer
- Ertragsteuern
- Mitunternehmerstellung der Gesellschafter
- Unternehmerrisiko und Unternehmerinitiative
- Thesaurierungsbesteuerung gem. § 34a EStG
- Begünstigte Besteuerung
- Nachversteuerung
- Anteilsübertragung
- Grundlagen
- Veräußerungsgewinn
- Bildung einer Rücklage gem. § 6b EStG
- Laufende Besteuerung
- Besteuerung auf Ebene der GmbH & Co. KG
- Kapitel 4. Gesetz zur Modernisierung des Körperschaftsteuerrechts - Die Option zur Körperschaftsbesteuerung für Personenhandels- und Partnerschaftsgesellschaften
- Die Option zur Körperschaftsbesteuerung gem. § 1a KStG
- Auswirkung des § 1a KStG auf die gewerblich geprägte GmbH & Co. KG bei Immobilieninvestments
- Ausgangsüberlegung
- Laufende Besteuerung
- Veräußerung
- Immobiliengesellschaft als optierende Gesellschaft
- Ausgangsüberlegung
- Kapitel 5. Fazit und kurzer Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit beschäftigt sich mit der ertragsteuerlichen Gestaltung eines Immobilieninvestments unter Einsatz einer Kapitalgesellschaft als Holding.
- Analyse der Rechtsform GmbH als Holdingstruktur für Immobilieninvestments
- Bewertung der ertragsteuerlichen Auswirkungen des Einsatzes einer Holding-GmbH
- Vergleich mit dem Einsatz einer gewerblich geprägten GmbH & Co. KG für Immobilieninvestments
- Untersuchung der Option zur Körperschaftsbesteuerung für Personenhandels- und Partnerschaftsgesellschaften gem. § 1a KStG
- Erörterung der relevanten Steuergesetze und Rechtsprechung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema ein und skizziert die Relevanz von Wohnimmobilien als Investmentvehikel. Das Kapitel definiert die Zielsetzung der Arbeit und beschreibt das Untersuchungsvorgehen.
Kapitel 2 analysiert den Einsatz einer Kapitalgesellschaft, genauer einer GmbH, als Holding für Immobilieninvestments. Das Kapitel beleuchtet die Charakteristika der GmbH und das deutsche Besteuerungssystem für Kapitalgesellschaften. Es untersucht die ertragsteuerlichen Folgen der Zwischenschaltung einer GmbH als Holding, sowohl auf Ebene der PropCo-GmbH als auch auf Ebene der Holding-GmbH und der Gesellschafter. Dabei werden sowohl die laufende Besteuerung als auch die Veräußerung von Vermögenswerten betrachtet.
Kapitel 3 widmet sich einem Vergleichsfall, dem Einsatz einer Personengesellschaft, einer GmbH & Co. KG, für Immobilieninvestments. Es analysiert die Charakteristika der GmbH & Co. KG und das deutsche Besteuerungssystem für Personengesellschaften. Das Kapitel behandelt die ertragsteuerlichen Folgen der Zwischenschaltung einer gewerblich geprägten GmbH & Co. KG, insbesondere die laufende Besteuerung und die Anteilsübertragung.
Kapitel 4 beleuchtet das Gesetz zur Modernisierung des Körperschaftsteuerrechts und die damit einhergehende Option zur Körperschaftsbesteuerung für Personenhandels- und Partnerschaftsgesellschaften gem. § 1a KStG. Der Fokus liegt auf den Auswirkungen dieser Option auf die gewerblich geprägte GmbH & Co. KG bei Immobilieninvestments.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der steuerlichen Gestaltung von Immobilieninvestments. Die zentralen Themen sind die Rechtsformen GmbH und GmbH & Co. KG, die ertragsteuerliche Behandlung von Kapitalgesellschaften und Personengesellschaften, die Anwendung des § 1a KStG, die Gewerbesteuer sowie die Thesaurierungsbesteuerung.
- Arbeit zitieren
- Mehmed Junuzovic (Autor:in), 2022, Einsatz einer Kapitalgesellschaft als Holding für Immobilieninvestments. Ein ertragsteuerliches Gestaltungsmodell, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1351673