Mit dieser Arbeit soll geklärt werden, inwiefern die Entscheidungen der stalinistischen Führung von 1928 bis 1933 sowie die anschließende Hungersnot von 1932 bis 1933 als ein Angriff auf das ukrainische Volk angesehen werden können.
Die ukrainische Hungersnot von 1932 bis 1933 gilt mit ihren sechs bis sieben Millionen Opfern als eine der größten Katastrophen des 20. Jahrhunderts und kann außerdem als die größte künstlich ausgelöste Hungersnot der menschlichen Geschichte angesehen werden. Sie wird auch als „Holodomor“ bezeichnet, was sich aus den ukrainischen Wörtern „holod“ (Hunger) und „mor“ (Plage, Krankheit, Epidemie, Massensterben) zusammensetzt und so viel wie „Mord durch Verhungern“ bedeutet. Neben der Ukraine waren auch andere Teile der Sowjetunion wie das Kubangebiet und der Nordkaukasus, wo die Bevölkerung zum großen Teil aus ethnischen Ukrainern bestand, davon betroffen. Da die Hungernden von der stalinistischen Führung keine Hilfe erhielten, sondern die Existenz einer Hungersnot stattdessen geleugnet und mit einem Tabu belegt wurde, gibt es in der Forschung schon länger Diskussionen darüber, was genau die Hungersnot ausgelöst hatte und inwiefern die sowjetische Regierung dafür verantwortlich war.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zerrüttung der landwirtschaftlichen Produktion
- Kollektivierung der Landwirtschaft
- Entkulakisierung
- Verschlimmerung der Nahrungsknappheit
- Gegen die ukrainische Bevölkerung
- Anti-Korenisazija-Politik
- Anerkennung als Genozid
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Ursachen und Folgen der ukrainischen Hungersnot von 1932 bis 1933 und analysiert, inwiefern die Entscheidungen der stalinistischen Führung sowie der Holodomor als ein Angriff auf das ukrainische Volk angesehen werden können.
- Zerrüttung der landwirtschaftlichen Produktion durch Kollektivierung und Entkulakisierung
- Verschärfung der Nahrungsknappheit durch hohe Getreiderequirierungen und politische Maßnahmen
- Anti-Korenisazija-Politik und deren Einfluss auf die ukrainische Bevölkerung
- Anerkennung des Holodomors als Genozid
- Das Schweigen der Sowjetunion über den Holodomor und die Wiederentdeckung des Themas in der Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Holodomor vor und beleuchtet die wissenschaftlichen Debatten um dessen Ursachen und die Verantwortung der Sowjetregierung. Anschließend wird die Zerrüttung der landwirtschaftlichen Produktion durch die Kollektivierung und Entkulakisierung dargestellt, wobei die Folgen für die ukrainische Bevölkerung beschrieben werden. Das Kapitel „Verschlimmerung der Nahrungsknappheit“ analysiert die Mechanismen, die zur Hungersnot führten, wie z. B. überhöhte Getreiderequirierungen. Abschließend werden die Maßnahmen gegen die ukrainische Bevölkerung, insbesondere die Anti-Korenisazija-Politik und die Frage der Anerkennung des Holodomors als Genozid, beleuchtet.
Schlüsselwörter
Holodomor, Ukraine, Stalinismus, Kollektivierung, Entkulakisierung, Nahrungsknappheit, Genozid, Anti-Korenisazija-Politik, sowjetische Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2023, Die Entscheidungen der stalinistischen Führung von 1928 bis 1933 sowie der Holodomor von 1932 bis 1933 als Angriff auf das ukrainische Volk, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1351685