"Charlie und die Schokoladenfabrik" bei Roald Dahl und Tim Burton. Der Vergleich von Buch und Film


Hausarbeit, 2006

20 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Die Schule dient dazu nachwachsende Generationen möglichst einheitlich und parallel auszubilden, damit sich die Kinder und Jugendlichen als Erwachsene in ihrer Umwelt auskennen und fähig sind eigenständig zu leben.

In diesem Rahmen gliedert sich das System Schule aufgrund der Komplexität des Lebens in verschiedene Lernbereiche.

Als Lehramtsstudentin mit der Fächerkombination Deutsch und Englisch ist mein zukünftiger Kompetenzbereich der der Sprachen.

Der Umgang und das Handeln mit Sprache zählen zu den grundlegenden Kulturtechniken innerhalb unserer Gesellschaft (laut Definition im Lexikon, z.B. Brockhaus).

Im täglichen Leben, was zugleich Ausgangspunkt und Ziel der schulischen Lehrpläne ist, muss ein erwachsener Mensch unter anderem in der Lage sein zu kommunizieren. Das scheint in der heutigen Zeit wichtiger denn je, da sie aufgrund der verschiedenen Mittel dazu auch das Kommunikationszeitalter genannt wird.

In den Bildungsstandarts der ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder, beschlossen 2004, ist zu lesen:

„Die politische, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung Europas im

Kontext zunehmender internationaler Kooperation und globalen Wettbewerbs stellt neue Anforderungen an das Fremdsprachenlernen. Der Erwerb kommunikativer und interkultureller Kompetenzen in anderen Sprachen ist eine wichtige Voraussetzung erfolgreicher Kommunikation, (...)"

Kommunikation beschränkt sich heute also nicht mehr nur auf die Muttersprache und das nahe Umfeld, sondern weil die technischen Möglichkeiten es erlauben weltweit zu kommunizieren, ist es nötig zu weltweiter Kommunikation in der Lage zu sein.

Das bedeutet besonders für den Englischunterricht, dass die Schüler vor allem daraufhin vorbereitet werden müssen zu kommunizieren. So steht die Kommunikations- und Handlungsfähigkeit durch die Fremdsprache in den Bildungsstandarts an erster Stelle der angegebenen Lernfelder.

Durch die neuen technischen Möglichkeiten (insbesondere das Internet) ist der Kontakt mit fremden Kulturen nicht nur alltäglicher und gegenwärtiger-, sondern neben der mündlichen- ist auch die schriftliche Beherrschung der Sprache notwendig geworden.

Zu meinen späteren Aufgaben als Englischlehrerin geh6rt also, Situationen zu schaffen, in denen die Schüler die englische Sprache sowohl für den mündlichen als auch für den schriftlichen Gebrauch erlernen und üben k6nnen.

2. Warum Literatur im Englischunterricht?

In einem Spiegelthemenheft von 2001 wurde die Frage gestellt, ob man heutzutage überhaupt Literatur lesen müsse?

Beantwortet wurde die Frage mit „Man muss nicht", denn für den realen Erfolg im Leben seien Literaturkenntnisse eine schwindende Gr6Be (Der Spiegel, 25/ 2001).

Das mag sein. Sch6ngeistige Literatur spielt im heutigen Alltag keine groBe Rolle. In der modernen Welt geht es um Schnelligkeit und um Konsum.

Die Schnelligkeit bezieht sich auf die Arbeitswelt. Da der Mensch heute in Konkurrenz mit Maschinen arbeitet, die seine Arbeitskraft verbessern oder ersetzen k6nnen, muss er schnell handeln k6nnen, flexibel sein und immer neue Fähigkeiten vorweisen k6nnen, die ihn weiterhin brauchbar machen (z.B. Fremdsprachenkenntnisse und Technikwissen). Im Grunde muss er wie ein Computer ständig „Updates" vornehmen um auf den neusten Stand des Wissens zu kommen.

Das geschieht durch das Konsumieren von Informationen.

Neben der wirklichen Alltagswelt gibt es eine zweite Welt, in der Ereignisse aus der wirklichen Welt aufgeschrieben sind und kommentiert, erklärt, übersetzt, interpretiert, kritisiert, zusammengefasst werden, um sie als Informationen in Form von Büchern, Zeitungsartikeln, Radiobeiträgen, Fernsehsendungen, Internetseiten, E-Mails, Handy-Nachrichten und Werbung m6glichst so zu verbreiten, dass sie leicht zugänglich und einfach aufzunehmen sind. Ich denke für Schüler, die auf das Leben vorbereitet werden sollen, ist es in erster Linie wichtig mit Informationsmedien umgehen zu k6nnen, besonders mit denen, die kurzlebige, schnell konsumierbare Informationen verbreiten, wie das Handy und das Internet, Zeitschriften und das Fernsehen.

Lesen zu k6nnen ist also sogar wichtiger geworden für „Erfolge im Alltag". Henriette Herweg schreibt dazu:

„Das Lesen wird nicht von den elektronischen Medien verdängt [es] (...) wird mehr denn je zur kulturellen Schlüsselkompetenz."

(in: Alber/Fludernik 2003: 316)

Lesen zu können ist eine wichtige Vorraussetzung sich in der heutigen Welt zurechtzufinden.

Das bezieht sich allerdings nicht zwangsweise auf Literatur lesen.

Das liegt daran, dass Literatur lesen nicht das alltägliche notwendige Lesen ist, sondern davon losgelöst in die Welt der kunstvollen Unterhaltung gehört, für die extra Zeiten eingerichtet werden müssen.

Um eine Geschichte zu lesen, muss man sich Zeit auBerhalb der Arbeitswelt nehmen. Dann erst kann man in diese zweite Welt eintauchen, die die Literatur schafft.

Michael Sahr schreibt in seinem Buch über Jugendliteratur, dass man niemanden zur Lust am Lesen zwingen könne. Daher sollte das Lesen, dass in der Schule geschieht immer begründet sein. Für meine zukünftige Aufgabe als Englischlehrerin sehe ich folgende Begründung für das Verwenden von Literatur: Da der Gegenstand des Englischunterrichts die Sprache ist, liegt es nahe, dass Literatur ihre Aufgabe darin findet, den Umgang mit Sprache zu üben. Ein literarischer Text liefert Sprachmaterial, das im günstigsten Fall dazu einlädt sich mit ihm zu beschäftigen, weil es eine interessante Geschichte enthält. Um eine Basis für Kommunikation zu schaffen braucht man zunächst ein Thema, über das man sprechen kann. Genau das kann Literatur liefern.

Doch das allein wäre nicht ausreichend, um den Nutzen zu beschreiben, den Literatur für das Lernen insgesamt haben kann.

Sahr meint abschlieBend in seinem Kapitel über das Lesen:

„Leseförderer wissen: Lesen bildet nicht nur, sondern macht wach, stärkt Kopf, Herz und Sinne, beeinflusst Einstellungen und Verhalten. Wer liest, lebt intensiver und weiB genauer was er gewinnen und verlieren kann" (Sahr 2004: 1 2).

Carter/Long stellen fest, dass es drei Bereiche gibt, die durch das Literaturstudium beleuchtet werden. Dazu gehören der kulturelle Bereich, der Bereich der Sprache und der Bereich der persönlichen Reife.

Aufgeschriebene Geschichten stellen Umgebungen, Figuren und Situationen dar, sie schaffen einen Rahmen, in dem es möglich ist, als Leser neuen Erfahrungen zu sammeln, durch das Einfühlen in die handelnden Personen. Wenn nun diese Personen einem anderen Kulturkreis angehören oder auch einer anderen sozialen Gruppe als der Leser, so erhält er durch die sprachliche Beschreibung einen Einblick in diese für ihn fremde Welt. So steht dann auch in den Vorgaben für den Englischunterricht: „Mit Hilfe der Sprache werden den Schülern soziokulturelle Wirklichkeiten erschlossen, die auBerhalb ihres eigensprachlichen Erfahrungsbereichs liegen."[1]

Diese Erweiterung der eigenen Perspektive bedeutet einen Zuwachs an Wissen und fördert so die Geistige Reife.

Gleichzeitig wird eine aktive Handlung vollzogen: Das Lesen. Mehr noch, das Sinn erfassende Lesen. Das bedeutet der Leser kann Lautfolgen in Form von Graphemen erkennen und zu Wörtern zusammenfügen, auBerdem muss er über grammatische Kompetenzen verfügen, um Satzzusammenhänge zu erkennen. Um einen Text in einer fremden Sprache zu lesen, muss der Leser deshalb zunächst die fremden Wörter und Strukturen erlernen. Hier kann Literatur als ()bungsfeld für das Beherrschen der Sprache genutzt werden. Weiterhin geben Geschichten Anlass zum Reden oder geben ein Thema vor, indessen Rahmen die mündliche Kommunikation geübt werden ka]nn.

Doch egal wie viel extra Nutzen das Literaturstudium dem Schüler bringt, für den Fremdsprachenunterricht ist die ()bung mit der Sprache am wichtigsten, da sie für den Umgang mit Sprache so elementar ist, wie der Umgang mit Zahlen in der Mathematik.

Der Lehrer kann durch Texte eine Sprachumgebung schaffen, in der der Schüler seine Sprachfähigkeit ausbilden kann.

Warum Film?

Das Fernseh- und Filmkucken ist im Vergleich zum Lesen nicht sehr angesehen. Vorurteile gegenüber dem Fernsehen sind, dass es dumm macht, den Sprachverfall fordert, zu Gewaltbereitschaft erzieht und soziale Kontakte verkummern lasst (vgl. Sahr 2003: 20).

[...]


[1] Vgl. Rahmenrichtlinien unter http://www.rahmenrichtlinien.bildung-lsa.de/faecher/englisch.html#sekundar (14.09.06)

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
"Charlie und die Schokoladenfabrik" bei Roald Dahl und Tim Burton. Der Vergleich von Buch und Film
Hochschule
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg  (Anglistik Didaktik)
Veranstaltung
Creative Ways of Dealing with Literatur in the Classroom
Note
2,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
20
Katalognummer
V135180
ISBN (eBook)
9783640434374
ISBN (Buch)
9783640434305
Dateigröße
443 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Roald Dahl, Tim Burton, Charlie und die Schokoladenfabrik, Romananalyse, Filmanalyse, Film im Unterricht, Buchverfilmung, kindliche Ängste, Englischunterricht, Literatur im Englischunterricht, Reading literature, analyzing movies
Arbeit zitieren
Susann Lenk (Autor:in), 2006, "Charlie und die Schokoladenfabrik" bei Roald Dahl und Tim Burton. Der Vergleich von Buch und Film, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/135180

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