Der "Neue Mensch" ist eine Ideologie, welche viele Gesellschaften versucht haben zu etablieren. So auch die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) im Zeitraum von 1949 bis 1990. Der sozialistische Staat verfolgte das Ziel, aus seinen Bürger:innen vollkommene sozialistische Persönlichkeiten zu formen. Der Politiker Walter Ulbricht verfasste für dieses Ziel die "10 Gebote für den sozialistischen Menschen", nach welchen sich die Bevölkerung richten sollte.
Um den "Neuen Menschen" zu formen, mussten oftmals die Kinder und Jugendlichen der Gesellschaft ihren Kopf hinhalten. Denn diese Altersklasse stellte schon immer die Zukunft der Menschheit dar. In der DDR fand neben der sozialistischen Erziehung in Kindergärten und Schulen auch eine Umerziehung von – wie die damalige Jugendhilfe sie nannte – schwererziehbaren Jugendlichen statt.
Jugendwerkhöfe wurden für dieses Ziel gegründet und bis zur Auflösung der DDR von der Jugendhilfe geführt. Wie diese Umerziehung stattfand und wie sich die Jugendhilfe und die Erzieher:innen der Einrichtungen sich die 10 Gebote von Ulbricht zu
Nutzen machten, wird in dieser Arbeit untersucht. Ich werde mich dabei auf die Umerziehungsmethoden der Kollektiv- und Arbeitserziehung sowie die politisch-ideologische Erziehung konzentrieren.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- JUGENDWERKHÖFE ALS SPEZIALKINDERHEIM DER DDR
- Einweisungsgründe
- Offene Jugendwerkhöfe
- Der geschlossene Jugendwerkhof Torgau
- Geschichte
- DER „NEUE MENSCH“ UND DIE ZEHN GEBOTE FÜR DEN SOZIALISTISCHEN MENSCHEN.
- UMSETZUNG DER GEBOTE DURCH DIE JUGENDWERKHÖFE MITHILFE VON UMERZIEHUNG
- Kollektivismus
- Patriotismus
- Liebe zur Arbeit
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Umerziehung von Jugendlichen in Jugendwerkhöfen der DDR im Kontext der sozialistischen Ideologie des „Neuen Menschen“ und den „Zehn Geboten für den sozialistischen Menschen“.
- Die Rolle von Jugendwerkhöfen als Spezialkinderheime in der DDR und ihre Einweisungsgründe
- Die „Zehn Gebote“ als Leitbild für die sozialistische Persönlichkeitsentwicklung
- Die Anwendung der Gebote in der Umerziehungspraxis, insbesondere im Bereich der Kollektiv-, Arbeits- und politisch-ideologischen Erziehung
- Die Auswirkungen der Umerziehung auf die Jugendlichen und die Kritik an den Methoden der Jugendwerkhöfe
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit erläutert den Kontext der sozialistischen Ideologie des „Neuen Menschen“ und die Rolle der Jugendwerkhöfe in der DDR. Sie beleuchtet die „Zehn Gebote für den sozialistischen Menschen“ und ihre Relevanz für die Umerziehung von Jugendlichen.
- Jugendwerkhöfe als Spezialkinderheim der DDR: Dieses Kapitel beschreibt die Einweisungsgründe für Jugendliche in Jugendwerkhöfe, die Unterscheidung zwischen offenen und geschlossenen Einrichtungen sowie die Geschichte des geschlossenen Jugendwerkhofs Torgau.
- Der „Neue Mensch“ und die Zehn Gebote für den sozialistischen Menschen: Das Kapitel erklärt die Ideologie des „Neuen Menschen“ in der DDR und die „Zehn Gebote“ als Leitfaden für die sozialistische Persönlichkeitsentwicklung.
- Umsetzung der Gebote durch die Jugendwerkhöfe mithilfe von Umerziehung: Dieses Kapitel analysiert, wie die „Zehn Gebote“ in der Umerziehungspraxis der Jugendwerkhöfe angewendet wurden, insbesondere im Bereich der Kollektiv-, Arbeits- und politisch-ideologischen Erziehung.
Schlüsselwörter
Jugendwerkhöfe, DDR, Sozialismus, „Neuer Mensch“, „Zehn Gebote“, Umerziehung, Kollektivismus, Patriotismus, Arbeitserziehung, politisch-ideologische Erziehung, Erziehungswissenschaft, Pädagogik, Utopie
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2023, Jugendwerkhöfe und die Erschaffung des Neuen Menschen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1352285