Da es die vornehmliche Aufgabe einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung ist, Lernen und persönliche Entwicklung zu ermöglichen, möchte ich im Rahmen dieser Arbeit ermitteln, welchen Einfluss traumatische Erfahrung auf die Fähigkeit des Lernens hat. Es wird sich grundlegend den Themen von Lernen und Trauma genähert und es sollen in der Schlussfolgerung Umgebungsfaktoren ermittelt werden, die Lernen unter dem Einfluss von Trauma ermöglichen. Dazu werden zunächst die Theorien der klassischen und operanten Konditionierung und der kognitiven Lerntheorie erörtert. Anschließend werden die modernen, konstruktivistischen und neurobiologischen Ansätze betrachtet, die den Schwerpunkt des Kapitels bilden.
Fortführend wird Trauma definiert. Dabei wird sich auf die Definitionen der ICD-10 gestützt und durch weitere Auslegungen ergänzt. Anschließend wird die Entstehung von Trauma als komplexes Geschehen von besonderer Heftigkeit und Dauer besprochen. Die Klassifizierung von Trauma stützt die Diagnosestellung von Traumafolgestörungen. Daher wird zunächst eine Einteilung von Traumatisierung vorgenommen und anschließend zur Erörterung der Symptomatik der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) als Vertreterin der Traumafolgestörungen übergegangen.
Fehlende schützende Bindung und eine übermäßige Stressbelastung tragen als wesentliche Faktoren zur Entstehung von Trauma bei. Daher sind Bindungserfahrungen und die individuelle Fähigkeit zur Stressbewältigung wesentlich für die Verarbeitung von Informationen und damit für die Lernfähigkeit. Diese Erkenntnisse fließen in die Schlussfolgerungen zur Gestaltung einer traumasensiblen Lernumgebung ein. Basis dessen bilden die Ansätze der „entspannten Felder“ von Norbert Sachser und das „pädagogisch-therapeutische Milieu“ von Silke Gahleitner. Um zu Schlussfolgerungen für eine traumasensible Lernumgebung zu kommen, werden abschließend diese Ansätze mit den Erkenntnissen der Lerntheorien und der Symptomatik der Traumafolgestörungen subsummiert und zusammenfassend dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Lernen
- Gedächtnis und Erinnern
- Lerntheorie
- Klassische Lerntheorien
- Kognitive Lerntheorie
- Neurobiologische und konstruktivistische Theorien
- Trauma
- Definition
- Entstehung
- Klassifizierung
- Traumafolgestörungen
- Lernen und Trauma
- Faktoren einer traumasensiblen Lernumgebung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema "Lernen und Trauma - traumasensibel Lehren". Ziel ist es, die Wechselwirkungen zwischen Traumata und Lernprozessen zu beleuchten und Faktoren einer traumasensiblen Lernumgebung zu identifizieren.
- Definition und Entstehung von Trauma
- Klassifizierung von Traumata und Traumafolgestörungen
- Der Einfluss von Traumata auf Lernprozesse
- Faktoren einer traumasensiblen Lernumgebung
- Pädagogische Strategien für traumasensible Lernumgebungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel befasst sich mit dem Thema Lernen und beleuchtet die Funktionsweise des Gedächtnisses und die verschiedenen Lerntheorien.
- Das zweite Kapitel definiert den Begriff Trauma, erläutert dessen Entstehung und Klassifizierung und geht auf die Folgen von Traumata ein.
- Das dritte Kapitel untersucht die Verbindung zwischen Lernen und Trauma und analysiert die Herausforderungen, die sich aus traumatischen Erfahrungen für Lernprozesse ergeben.
- Das vierte Kapitel widmet sich den Faktoren einer traumasensiblen Lernumgebung und stellt verschiedene Aspekte vor, die eine sichere und unterstützende Lernatmosphäre für traumatisierte Menschen schaffen.
Schlüsselwörter
Trauma, Lernen, Traumasensible Pädagogik, Traumafolgestörungen, Lernumgebung, Inklusion, Resilienz, Schutzfaktoren.
- Arbeit zitieren
- Kristina Kroemke (Autor:in), 2022, Traumasensibles Lernen. Theorien, Definitionen und Faktoren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1352337