Das Ziel dieser Arbeit ist zu zeigen, wie genau eine Bewegung wie Occupy anhand der Bewegungsforschung erklärt werden kann. Besondere Beachtung erhält dabei die Logik der "connective action" von Bennett und Segerberg, welche die Kommunikation in personalisierten, digital vernetzten Aktionen in den Vordergrund stellt. Um dieses Vorhaben anzugehen wird der Ansatz der connective action, nachdem dieser gründlich analysiert wurde, mit den einzelnen Elementen der Occupy-Bewegung verbunden, um somit Occupy verständlich als Bewegung zu illustrieren.
Die grundlegende Struktur von sozialen Bewegungen hat sich, auch unter dem Einfluss der Entstehung des Webs und der sozialen Medien, drastisch verändert. Während damalige Bewegungen organisationszentriert und hierarchisch funktionierten, haben heutige Bewegungen organisationsarme und individualitätsgeprägte Dynamiken entwickelt. Ein Beispiel dafür bietet Occupy Wall Street.
Den Aktivismus von Occupy mit der Logik der connective action zu betrachten bedeutet zu erkennen, dass er stark individualisiert und technologiegetrieben war. Occupy lebte von der Erstellung eines breiten Problemrahmens und ihrer Kommunikationstechnik. Dadurch, dass die Bewegung nie klare Forderungen gestellt hat, und durch den Slogan "We are the 99%" viele Probleme vereint hat, wurde eine enorme Menge an Menschen von der Bewegung angesprochen. Auch wenn diese teilweise andere Forderungen besaßen, arbeiteten sie zusammen. Occupy hat sich mehr um den Austausch persönlicher Erfahrungen als um das Streben nach einem kollektiven Ziel entwickelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Soziale Bewegung
- Die Occupy-Bewegung
- Entstehung von Occupy
- Beginn, Höhepunkt und Niedergang
- Struktur
- Forderungen und Ziele
- Teilnehmer
- Theoretische Grundlagen der Bewegungsforschung
- Collective action
- Framing-Ansatz
- Connective action
- Kollektive und konnektive Bewegungen
- Organisierte kollektive Bewegungen
- Konnektive Bewegungen ohne klaren Leader
- Organisierte konnektive Bewegungen
- Verortung der Occupy-Bewegung
- Die Occupy-Bewegung anhand der connective action Theorie erklärt
- Personalisierte Kommunikation
- Symbolic inclusiveness
- Technological openness
- Struktur und Verbreitung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Occupy-Bewegung im Kontext der aktuellen Bewegungsforschung und fokussiert dabei insbesondere auf den Ansatz der „connective action“. Das Ziel ist es, die Dynamik der Occupy-Bewegung im Lichte dieser Theorie zu erklären, insbesondere im Hinblick auf die Rolle der Kommunikation in digital vernetzten Aktionen. Die Arbeit analysiert, warum andere Theorieansätze nicht ausreichend greifen und wie die Theorie der „connective action“ ein besseres Verständnis der Occupy-Bewegung ermöglicht.
- Die veränderte Dynamik sozialer Bewegungen im digitalen Zeitalter
- Die Bedeutung der „connective action“ für das Verständnis von Bewegungen wie Occupy
- Die Rolle der Kommunikation in personalisierten, digital vernetzten Aktionen
- Der Einfluss von „frames“ und der Nutzung des Internets auf die Mobilisierung und Verbreitung der Bewegung
- Die Struktur und Organisationsdynamik der Occupy-Bewegung im Vergleich zu traditionellen Bewegungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Stellt den Kontext der Arbeit dar und erläutert die Bedeutung der Occupy-Bewegung als Beispiel für die veränderte Dynamik sozialer Bewegungen im digitalen Zeitalter. Die Einleitung hebt die Notwendigkeit einer neuen Perspektive hervor, die über traditionelle Ansätze der Bewegungsforschung hinausgeht.
- Soziale Bewegung: Definiert den Begriff der sozialen Bewegung und präsentiert die Ansätze von Raschke und Tarrow. Ziel ist es, eine eigene Definition für den Begriff „soziale Bewegung“ zu entwickeln.
- Die Occupy-Bewegung: Stellt die Occupy-Bewegung vor und beleuchtet ihre Entstehung, ihren Verlauf, ihre Struktur, ihre Forderungen, ihre Ziele und ihre Teilnehmer. Es werden wichtige Aspekte der Bewegung beschrieben, die für das weitere Verständnis des Themas relevant sind.
- Theoretische Grundlagen der Bewegungsforschung: Führt in die wichtigsten Theorien der Bewegungsforschung ein, darunter „Collective action“, „Framing“ und „Connective action“. Diese Theorien bilden die Grundlage für die Analyse der Occupy-Bewegung.
- Kollektive und konnektive Bewegungen: Unterscheidet zwischen „organisierten kollektiven Bewegungen“, „konnektiven Bewegungen ohne klaren Leader“ und „organisierten konnektiven Bewegungen“ und ordnet die Occupy-Bewegung in diese Kategorien ein.
- Die Occupy-Bewegung anhand der connective action Theorie erklärt: Analysiert die Occupy-Bewegung anhand der „connective action“ Theorie und erläutert die Anwendung dieses Ansatzes auf die Bewegung. Die Kapitel beleuchten die personalisierte Kommunikation, die Nutzung des Internets, die „frames“ der Teilnehmer und die Organisationsstruktur.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der sozialen Bewegung, der Occupy-Bewegung, der „connective action“, der digital vernetzten Kommunikation, dem „Framing“, der Mobilisierung, der Organisation und der Struktur von sozialen Bewegungen. Sie untersucht die veränderte Dynamik von Protestbewegungen im digitalen Zeitalter und analysiert die Bedeutung der neuen Formen des kollektiven Handelns in der heutigen Gesellschaft. Die Arbeit fokussiert sich auf die Theorie der „connective action“ als Werkzeug für das Verständnis der Occupy-Bewegung und deren Einfluss auf die aktuelle Debatte über soziale Bewegungen.
- Arbeit zitieren
- Alexander Kalemba (Autor:in), 2021, Die Occupy-Bewegung in der aktuellen Bewegungsforschung. Wie kann sie mit besonderem Blick auf "connective action" erklärt werden?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1353420