Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Brief an Herzog Ecrole I. von Ferrara.
Als Karl VIII. von Frankreich im Spätherbst des Jahres 1494 seinen Italienfeldzug startete um seinen Anspruch auf das Königreich Neapel durchzusetzen, herrschte große Unsicherheit im Land darüber, wie man sich dem französischen Herrscher gegenüber verhalten sollte. Nach dem ersten Sieg der französischen Armee im September bei Rapallo in Genua, kapitulierte Florenz unter Piero di Lorenzo de' Medici schließlich Ende Oktober. Der nächste Halt auf dem Weg nach Neapel war Rom, wo Papst Alexander VI. sich noch nicht auf seinen Standpunkt gegenüber dem französischen Feldzug festlegen konnte.
In dieser von Unsicherheit und schwankenden Gefühlen durchzogenen Zeit, schrieb der Gesandte Pandolfo Collenuccio einen Brief an Herzog Ercole I. d'Este von Ferrara, um seinem Auftraggeber von der Situation in der Kurie zu berichten. Der Humanist und studierte Jurist, der schon wichtige Ämter in Bologna und Florenz unter den Medici eingenommen hatte, beschrieb die allgemeine Stimmung im Kirchenstaat und am Hof, im Besonderen die Reaktionen und Handlungen des Papstes. Ausgesprochenen Nachdruck legte der Gesandte auf die Einzigartigkeit der Situation, die aus der bevorstehenden Ankunft Karls VIII. resultierte.
Inhaltsverzeichnis
- Quelleninterpretation
- Letter from a Ferrarese Ambassador - Rome, 1494
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Analyse eines Briefes von Pandolfo Collenuccio an den Herzog Ercole I. d'Este von Ferrara, verfasst im Jahr 1494 während des Italienfeldzugs von Karl VIII. von Frankreich. Die Quelle bietet Einblicke in die politische Situation und die diplomatischen Beziehungen in Italien im Spätmittelalter.
- Entwicklung des Gesandtschaftswesen
- Rolle des Papstes in der Politik
- Person und Qualitäten des Gesandten
- Intensivierung diplomatischer Kontakte
- Einzigartigkeit der Quelle
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beleuchtet die Bedeutung des Gesandtschaftswesens im Italien des 15. Jahrhunderts, insbesondere die Rolle von Gesandten wie Pandolfo Collenuccio. Er analysiert die Entwicklung von Gelegenheitsgesandtschaften hin zu ständigen Gesandtschaften und beleuchtet die besonderen Anforderungen an den Beruf des Gesandten. Der Fokus liegt dabei auf der Rolle des Papstes und seiner Beziehungen zu den europäischen Mächten. Außerdem wird auf die besondere Situation des Italienfeldzugs von Karl VIII. von Frankreich eingegangen und die Unsicherheit im Land beschrieben.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: Gesandtschaftswesen, Diplomatie, Italien, 15. Jahrhundert, Pandolfo Collenuccio, Papst Alexander VI., Karl VIII., Kurie, ständige Gesandtschaft, Professionalisierung, Urteilsfähigkeit, Eloquenz, Immunität, italienische Schule.
- Quote paper
- Jonathan Vogel (Author), 2021, Der italienische Krieg von 1494. Quellenexegese des "Letter from a Ferrarese Ambassador", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1354980