Grin logo
en de es fr
Shop
GRIN Website
Publish your texts - enjoy our full service for authors
Go to shop › German Studies - Modern German Literature

Die sündhafte Verkopplung von Begierde und Erkenntnisdrang in der "Historia von D. Johann Fausten". Verteufelung der Liebe, Verteufelung des Wissens

Title: Die sündhafte Verkopplung von Begierde und Erkenntnisdrang in der "Historia von D. Johann Fausten". Verteufelung der Liebe, Verteufelung des Wissens

Term Paper , 2022 , 19 Pages , Grade: 1,0

Autor:in: Thorben Höppner (Author)

German Studies - Modern German Literature
Excerpt & Details   Look inside the ebook
Summary Excerpt Details

Die Kopplung von Wissens- und Genussstreben soll in dieser Arbeit, mit einem Hauptaugenmerk auf der triebhaften, sexuellen Begierde Fausts, im Fokus stehen. In diesem Rahmen soll besonders die Funktionalisierung faustischen Luststrebens in Hinblick auf den lutherisch-christlichen Lehranspruch des Textes näher untersucht werden.

Nach einem Kontextualisierungskapitel zum christlichen Blick auf Erkenntnisdrang und Lustgewinn im sechzehnten Jahrhundert unterzieht diese Arbeit die faustische Begierde und ihre Verzahnung mit dem Erkenntnisstreben einer umfangreichen Textanalyse.

Es steht außer Frage, dass der Mythos um den Doktor Faust, durch zahlreiche literarische Bearbeitungen über Jahrhunderte und Epochen hinweg mit immer neuer Aktualität versehen und fest im kollektiven Gedächtnis verankert, zu den wirkmächtigsten Erzählungen des deutschsprachigen Raums gehört. Die Faust-Figur indes, ihrerseits Grundlage und Fixpunkt des Stoffes, hat sich im Wandel der Kontexte unterschiedlicher Bearbeitungen stets mit verändert. Schließlich wurden an Faust als Symbolfigur immer auch Fragen der Zeit verhandelt – aus ganz und gar unterschiedlichen Perspektiven und Motivationen heraus. So verwundert es auch nicht weiter, dass der heute die Stoff-Rezeption bestimmende Faust Goethes, der als neuzeitlicher, auf tragische Weise zwischen Wissensstreben und intellektueller Hybris gefangene Universalgelehrte, recht wenig mit dem Faust der ersten bekannten literarischen Bearbeitung gemein hat, dem Faust der 1587 in Frankfurt am Main bei Johann Spies erschienenen "Historia von D. Johann Fausten". Freilich; gelehrig ist auch der Faust der Historia, doch steht dieser nicht wie später aus dem ‚Faust-Boom‘ des 18. und 19. Jahrhunderts hervorgegangene Faustgestalten an der Schwelle zur Moderne, sondern vielmehr im Zentrum christlich-protestantischen Sendungsbewusstseins in der (frühen) Frühen Neuzeit. Bemerkenswert ist dabei in der Historia, wie Faustens Erkenntnisinteresse und Neugierde aus der intellektuellen Sphäre herausgelöst und in den Bereich des Genusses verlagert werden.

Excerpt


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung: Von Wissensdurst, Genuss und Sündenfall
  • Der Kontext: Curiositas und cupiditas - Wissbegierde und Lust im 16. Jahrhundert
  • Ein Gelehrter und dessen „thummer Kopff“: Curiositas und cupiditas in der Historia
    • Faustischer Erkenntnisdrang, „Aphrodisia“ und die Ehe mit dem Teufel
    • Die endgültige Verschmelzung von Wissensdrang und Lust, oder die Illusion der Liebe: Die Helena-Motivik in der Historia
  • Fazit: Triebhafte Begierde und die didaktische Mission der Historia: Die Verteufelung des Wissens im Faust-Volksbuch

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit untersucht die Verbindung von Wissensdurst und sexueller Begierde in der Historia von D. Johann Fausten (1587). Im Fokus steht die appellativische Funktionalisierung faustischen Luststrebens im Hinblick auf den lutherisch-christlichen Lehranspruch des Textes. Die Analyse beleuchtet, wie Fausts Erkenntnisinteresse aus der intellektuellen Sphäre in den Bereich des Genusses verlagert wird und wie diese Kopplung von Wissens- und Genussstreben zur "Verteufelung" weltgewandten Wissensdurstes beiträgt.

  • Die Darstellung von Wissbegierde (Curiositas) und Lust (Cupiditas) im 16. Jahrhundert
  • Die Verknüpfung von Fausts Erkenntnisdrang und seinem Sexualtrieb
  • Die didaktische Funktion der Historia und ihre Warnung vor sündigem Verhalten
  • Die Interpretation von Faust als exemplarische Figur des sündigen Menschen
  • Die Analyse der Helena-Motivik im Kontext von Wissensdrang und Lust

Zusammenfassung der Kapitel

Die Einleitung führt in die Thematik ein und betont die Aktualität des Faust-Mythos sowie die Unterschiede zwischen der Historia und späteren Faust-Interpretationen. Das Kapitel über den Kontext beleuchtet die christlich-protestantische Perspektive auf Wissbegierde und Lust im 16. Jahrhundert. Der Hauptteil analysiert Fausts Erkenntnisdrang und seine sexuelle Begierde im Detail, wobei besonders die Verknüpfung beider Aspekte im Hinblick auf den didaktischen Anspruch der Historia untersucht wird.

Schlüsselwörter

Historia von D. Johann Fausten, Curiositas, Cupiditas, Wissbegierde, Lust, Sexualtrieb, Lutherischer Lehranspruch, Sündenfall, Didaktische Mahnliteratur, Frühe Neuzeit, Erkenntnisdrang, Teufelspakt, Volksbuch.

Excerpt out of 19 pages  - scroll top

Details

Title
Die sündhafte Verkopplung von Begierde und Erkenntnisdrang in der "Historia von D. Johann Fausten". Verteufelung der Liebe, Verteufelung des Wissens
College
Carl von Ossietzky University of Oldenburg
Grade
1,0
Author
Thorben Höppner (Author)
Publication Year
2022
Pages
19
Catalog Number
V1355006
ISBN (PDF)
9783346864758
ISBN (Book)
9783346864765
Language
German
Tags
Historia von D. Johann Fausten Volksbuch Johann Spies Faust Faust-Mythos Augustinus Curiositas Cupiditas Teufelspakt Wissbegierde Erkenntnisdrang Mahnliteratur
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Thorben Höppner (Author), 2022, Die sündhafte Verkopplung von Begierde und Erkenntnisdrang in der "Historia von D. Johann Fausten". Verteufelung der Liebe, Verteufelung des Wissens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1355006
Look inside the ebook
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • https://cdn.openpublishing.com/images/brand/1/preview_popup_advertising.jpg
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
Excerpt from  19  pages
Grin logo
  • Grin.com
  • Payment & Shipping
  • Contact
  • Privacy
  • Terms
  • Imprint