Ziel dieser Arbeit ist, zu untersuchen, welches demokratietheoretische Verständnis von "Volk“ im Menschenrechtsdiskurs zum Uiguren-Konflikt vorherrscht. Mit anderen Worten, es wird untersucht, wie die Uiguren als Gruppe im Rahmen des demokratietheoretischen Volksbegriffs wahrgenommen werden.
Da sich das Wort „Völkermord“ im Allgemeinen auf den Massenmord an einer bestimmten Gruppe bezieht, wird die Fokussierung auf den Menschenrechtsdiskurs ein besseres Verständnis und eine Eingrenzung des Volksbegriffs in Bezug auf die Uiguren ermöglichen. Um bei der Beantwortung der Forschungsfrage eine klare Richtung vorzugeben, werden die folgenden Hilfsfragen berücksichtigt:
− Welche Merkmale zeichnen ein Volk aus?
− Wie werden die Uiguren beschrieben?
− Inwieweit könnte es sich im Fall der Uiguren um einen Völkermord handeln?
Für die Politikwissenschaft ist dieses Thema nicht nur wegen seiner Aktualität und starken Präsenz in den Nachrichten und sozialen Medien relevant. Denn gerade im Hinblick auf ethnische und religiöse Minderheiten ist die Missachtung der Menschenrechte durch China kein neues Gesprächsthema, wie zum Beispiel im Fall der Bewohner der Autonomen Region Tibet (TAR). Während dieser Konflikt in vielen verschiedenen Diskursen nachgezeichnet werden kann, wird der Schwerpunkt dieses Forschungsprojekts auf dem Menschenrechtsdiskurs liegen. Grund dafür ist nicht nur die Verwendung des Begriffs „Menschenrechte“ in den Vorwürfen gegen China, sondern auch der Vorwurf des Völkermordes. Dementsprechend ist es das Ziel dieser Arbeit, zu untersuchen, welches demokratietheoretische Verständnis von „Volk“ im Menschenrechtsdiskurs zum Uiguren-Konflikt vorherrscht. Mit anderen Worten, es wird untersucht, wie die Uiguren als Gruppe im Rahmen des demokratietheoretischen Volksbegriffs wahrgenommen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Empirischer Forschungsstand
- 2.1 Der Umgang mit Religion in China
- 2.1.1 Staatlich anerkannte Religionen
- 2.1.2 Die Autonome Region Tibet
- 2.2 Die Menschenrechte in China
- 2.3 Der Uiguren-Konflikt
- 2.3.1 Geschichte der Uigurischen Autonomen Region Xinjiang
- 2.3.2 Aktuelle Lage des Konflikts
- 3. Theoretischer Rahmen
- 3.1 Demokratietheoretische Grundlagen: Das Volk
- 3.1.1 Volk als demos
- 3.1.2 Volk als ethnos
- 3.1.3 Volk als plebs
- 3.1.4 Weitere Volksverständnisse
- 3.2 Rechtliche Grundlagen
- 3.2.1 Das Bürgerrecht
- 3.2.2 Die Menschenrechte
- 3.2.3 Das Völkerrecht
- 3.2.4 Der Völkermord
- 4. Methode und Forschungsphase
- 4.1 Methodenindikation und Begründung
- 4.2 Reflexion der Forschungsphase
- 5. Ergebnisse
- 5.1 Vorstellung der Ergebnisse
- 5.1.1 Völkermord an den Uiguren
- 5.1.2 Kein Völkermord an den Uiguren
- 5.1.3 Cultural Genocide
- 5.2 Analyse und Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, das komplexe Verhältnis zwischen dem Volksverständnis in der chinesischen Politik und der Situation der Uiguren in der Uigurischen Autonomen Region Xinjiang (XUAR) zu untersuchen. Sie analysiert, wie sich verschiedene Demokratietheorien auf die Frage des Volks und der Zugehörigkeit im chinesischen Kontext anwenden lassen, insbesondere im Hinblick auf die Uiguren als ethnische Minderheit.
- Der Umgang mit Religion und ethnischer Vielfalt in China
- Die Rolle der Menschenrechte in China und die Lage der Uiguren
- Das Konzept des Volks in der Demokratietheorie und seine Anwendung auf den Fall der Uiguren
- Die Rechtlichen Grundlagen des Völkerrechts und die Debatte um Völkermord an den Uiguren
- Die Methoden und Ergebnisse der Forschung sowie die Analyse des Uiguren-Konflikts
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Volksverständnisses in China ein und stellt den Uiguren-Konflikt als Fallbeispiel vor. Es werden die wichtigsten Aspekte der Arbeit sowie die Forschungsfrage vorgestellt.
- Kapitel 2: Empirischer Forschungsstand: Dieses Kapitel beleuchtet den aktuellen Forschungsstand zum Umgang mit Religion und Menschenrechten in China. Es befasst sich mit der Geschichte und der aktuellen Lage des Uiguren-Konflikts.
- Kapitel 3: Theoretischer Rahmen: In diesem Kapitel werden die relevanten Demokratietheorien und rechtlichen Grundlagen zur Definition des Volks und des Völkermords erörtert.
- Kapitel 4: Methode und Forschungsphase: Hier wird die Methodik der Arbeit und die Forschungsphase erläutert.
- Kapitel 5: Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Forschungsarbeit und diskutiert die verschiedenen Perspektiven auf den Uiguren-Konflikt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die folgenden Schlüsselwörter: Uiguren, Volksrepublik China, Xinjiang, Völkermord, Cultural Genocide, Demokratietheorie, ethnische Minderheiten, Menschenrechte, Religion, Rechtliche Grundlagen, Politische Einheit, Nationales Selbstverständnis.
- Arbeit zitieren
- Sofía Zapata Beutel (Autor:in), 2023, Das Volksverständnis am Beispiel der Uiguren in China, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1355085