Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Rolle und Darstellung der Mägde in der Frühen Neuzeit. Im Zentrum der Untersuchung stehen zeitgenössische Kritiken und Verunglimpfungen gegenüber dieser spezifischen Gruppe, deren gesellschaftlicher Stellenwert von verschiedenen Autoren der Epoche häufig als niedrig charakterisiert wurde. Unter Berücksichtigung verschiedener Quellen, darunter die Aussagen des Pastors Johann Balthasar Schupp, das Flugblatt von Barthel Beham aus dem Jahr 1524 und weitere Zeitzeugenberichte, zielt diese Arbeit darauf ab, die Legitimation dieser Kritik zu untersuchen und zu verstehen, welche Rolle sie in der Debatte über die Stellung der Mägde spielte.
Es wird der Frage nachgegangen, warum eine Gruppe, die Renate Dürr als Basis des "ganzen Hauses" und somit des gesamten häuslichen Ordnungssystems beschreibt, derart kritisiert und beschimpft wurde. Neben der Untersuchung der kulturellen und sozialen Hintergründe wird auch der Einfluss dieser Kritiken auf justizielle Verordnungen der damaligen Zeit in Betracht gezogen.
Die Arbeit stützt sich auf eine Vielzahl von akademischen Quellen, darunter die Arbeiten von Renate Dürr, Gotthardt Frühsorge und Julius Hoffmann. Zudem werden die literarischen Strömungen der "Hausväterliteratur" und ihre Auswirkungen auf die zeitgenössische Kritik und deren Einfluss auf das Verständnis des "ganzen Hauses" betrachtet.
Als Fallbeispiel wird die Gesindeordnung von 1689 des Kurfürsten Johann Georg III. von Sachsen für das Markgraftum Oberlausitz herangezogen, um den Einfluss der Kritiken auf justizielle Verordnungen zu verdeutlichen.
Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse und einem abschließenden Fazit. Es wird ein nuanciertes Bild der Mägde in der Frühen Neuzeit gezeichnet, das die Gründe für ihre Kritik und die Auswirkungen dieser Kritik auf ihre Rolle und Stellung in der Gesellschaft beleuchtet.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung.
- 2 Mägde in der Frühen Neuzeit – eine Einführung .
- 3 Das,,Ganze Haus“ als Legitimation zeitgenössischer Kritik.
- 3.1 Die Struktur des „,Ganzen Hauses“
- 3.2 Religiöse Aspekte des „,Ganzen Hauses“
- 4 Die Hausväterliteratur
- 5 Die Gesindeordnung am Beispiel des Kurfürsten von Sachsen 1689
- 6 Fazit.......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit zeitgenössischer Kritik an Mägden in der Frühen Neuzeit und untersucht die Legitimation dieser Kritik sowie deren Einfluss auf justizielle Ordnungsregularien. Ziel ist es, die Hintergründe der harschen Kritik an Mägden zu beleuchten, indem untersucht wird, auf welche Argumente sich Zeitgenossen stützten und wie diese Kritik die Debatte über Mägde prägte.
- Die Konstruktion des „Ganzen Hauses“ als Legitimationsgrundlage für die Kritik an Mägden
- Die Rolle der Hausväterliteratur in der Konstruktion von Normen und Idealen für das „ganze Haus“
- Der Einfluss religiöser Aspekte auf die Wahrnehmung und Beurteilung von Mägden
- Die Auswirkungen der zeitgenössischen Kritik auf justizielle Verordnungen, am Beispiel der Gesindeordnung von 1689
- Die Bedeutung der Mägde als Teil des Gesindes in der frühen Neuzeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema der zeitgenössischen Kritik an Mägden in der Frühen Neuzeit ein und beleuchtet verschiedene Beispiele für diese Kritik. Kapitel 2 bietet einen Überblick über den Begriff „Gesinde“ und die Position von Mägden innerhalb dieser Gesellschaftsgruppe. Kapitel 3 widmet sich dem „Ganzen Haus“ als Legitimationsgrundlage für die Kritik an Mägden und untersucht dessen Strukturen und religiöse Aspekte. Kapitel 4 beleuchtet die Hausväterliteratur und ihre Rolle in der Konstruktion von Idealvorstellungen für die Bewirtschaftung des Hauses. Kapitel 5 untersucht die Gesindeordnung von 1689 des Kurfürsten Johann Georg III von Sachsen und zeigt, inwiefern die Kritik an Mägden Einfluss auf justizielle Verordnungen nahm.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Mägde, Gesinde, Zeitgenössische Kritik, Frühe Neuzeit, „Ganze Haus“, Hausväterliteratur, Religiöse Aspekte, Justizielle Ordnungsregularien, Gesindeordnung. Zentral sind die Untersuchung der Legitimation von Kritik, der Einfluss von Normen und Idealen auf die Wahrnehmung von Mägden sowie die Auswirkungen der Kritik auf justizielle Verordnungen.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2021, Erklärungsversuche zeitgenössischer Kritik an Mägden und ihre Auswirkungen auf justizielle Ordnungsregularien in der Frühen Neuzeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1357348