Welche Chancen und Risiken ergeben sich für die Akteure der Sharing Economy? Zielsetzung ist die Erarbeitung relevanter Handlungsempfehlungen, um identifizierte Chancen und Risiken zu adressieren.
‚Nutzen bzw. teilen statt besitzen‘ lautet die Devise der Sharing Economy (SE).
Sei es das Teilen wenig genutzter Gegenstände wie Gartengeräte als auch die Buchung einer Unterkunft oder die Organisation einer Fahrgemeinschaft – Sharing-Konzepte gewinnen seit circa 2013 an steigender Bedeutung im täglichen Leben. Bis 2024 soll der Wert des globalen SE-Marktes 1,5 Billionen US-Dollar erreichen, ausgehend von 373,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019 bei einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 31,9 % für den Prognosezeitraum von 2019 bis 2024.
Die SE bildet die Brücke zwischen dem steigenden Konsumverhalten auf der einen Seite und dem vermeintlich gegensätzlichen globalen Trend der notwendigen nachhaltigen Ressourcennutzung. Während Produkte klassischerweise käuflich erworben werden, um diese dann ausschließlich persönlich zu nutzen, verschaffen sich Personen in der SE durch Peer-to-Peer (P2P) -Transaktionen mit oder ohne finanziellen Ausgleich temporären Zugang zu nicht ausgelasteten Vermögenswerten.
Statt des Besitzens von Produkten, das lange Zeit als ausschlaggebendes Konsummotiv galt, rücken so das Erlebnis und das Benutzen in den Vordergrund. Digitale Technologien, insbesondere internetbasierte Plattformen, ermöglichen eine unkomplizierte Vernetzung von Peers miteinander. Unzählige Sharing-Plattformen sind in den letzten Jahren entstanden.
Es wurde durch neuere Forschungen bestätigt, dass kollaborativer Konsum und der bloße Zugang zu Produkten die gleiche identitätsstiftende Funktion haben können wie ihr Besitz. Fehrer et al. gehen des Weiteren davon aus, dass Besitz allmählich seine Bedeutung für den Ausdruck der eigenen Identität verliert, was ein Trend sei, der die Entwicklung von Sharing-Konzepten prägen werde. Des Weiteren sei davon auszugehen, dass diese geringere Bedeutung von Besitz einen großen Einfluss auf die Nachfrageseite haben wird, da Kunden/-innen das Potenzial der ungenutzten Güter anderer Peers mit günstigen ökologischen oder ökonomischen Folgen in Zusammenhang bringen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Relevanz der Thematik
- Zielsetzung und Forschungsfragen
- Vorgehen und Aufbau
- Theoretische Grundlagen der Sharing Economy
- Begriffsdefinition: Sharing Economy und kollaborativer Konsum
- Akteure in der SE und deren Aktivitäten und Ressourcen
- Arten von Sharing-Konzepten
- Digitale Technologien als Enabler
- Ausarbeitung von Chancen und Risiken
- Chancen
- Chancen für Nutzer/-innen
- Chancen für PSA
- Chancen für Plattformanbieter
- Gesellschaftlicher Nutzen
- Risiken
- Risiken für Nutzer/-innen
- Risiken für PSA
- Risiken für Plattformanbieter
- Regulierung und gesetzliche Rahmenbedingungen
- Mögliche negative Auswirkungen
- Ableiten von Handlungsempfehlungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem kollaborativen Konsum in der Sharing Economy und analysiert dessen Chancen und Risiken. Ziel ist es, die zentralen Aspekte dieser neuen Wirtschaftsform zu beleuchten und die Auswirkungen auf Nutzer/-innen, Peer-Service-Anbieter/-innen und Plattformanbieter/-innen zu untersuchen. Zudem sollen Handlungsempfehlungen für die erfolgreiche Gestaltung der Sharing Economy abgeleitet werden.
- Begriffsdefinition und theoretische Grundlagen der Sharing Economy
- Akteure und Aktivitäten im Kontext der Sharing Economy
- Chancen und Risiken des kollaborativen Konsums
- Regulierung und gesetzliche Rahmenbedingungen der Sharing Economy
- Handlungsempfehlungen für die Gestaltung der Sharing Economy
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Sharing Economy ein, erläutert die Relevanz der Thematik und formuliert die Zielsetzung sowie die Forschungsfragen der Arbeit. Kapitel 2 definiert den Begriff der Sharing Economy und beschreibt die Akteure, Aktivitäten und Ressourcen, die in diesem Kontext relevant sind. Es werden verschiedene Sharing-Konzepte vorgestellt und die Rolle digitaler Technologien als Enabler der Sharing Economy beleuchtet. Kapitel 3 analysiert die Chancen und Risiken der Sharing Economy aus verschiedenen Perspektiven. Es werden sowohl Chancen für Nutzer/-innen, PSA und Plattformanbieter/-innen als auch potenzielle Risiken für diese Akteure sowie die Gesellschaft im Allgemeinen betrachtet. Die Regulierung und gesetzliche Rahmenbedingungen der Sharing Economy werden ebenfalls beleuchtet. Kapitel 4 leitet aus den vorangegangenen Analysen Handlungsempfehlungen ab, die eine nachhaltige und erfolgreiche Entwicklung der Sharing Economy unterstützen sollen.
Schlüsselwörter
Sharing Economy, kollaborativer Konsum, Peer-to-Peer, Plattformökonomie, Digitalisierung, Chancen, Risiken, Regulierung, Handlungsempfehlungen, Geschäftsmodelle, Nachhaltigkeit.
- Quote paper
- Katrin Döbel (Author), 2021, Teilen statt Besitzen. Chancen und Risiken von kollaborativem Konsum in der Sharing Economy, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1358694