In dieser Arbeit sollen die Grundlinien der Rahnerschen Christologie systematisch verfolgt werden, um Lösungsansätze und Antworten auf die Frage zu finden, wie und warum die Zwei-Naturen-Lehre des christologischen Dogmas, wenn sie richtig verstanden wird, zu einer Lösung von Missverständnissen und Spannungen, auch im schulischen Kontext, beitragen kann.
Zudem sollen Anreize und Perturbationen erkannt werden, die zeigen, dass die Christologie nicht „am Ende“ ist und es zahlreiche Ansatzpunkte für sinnstiftende und anregende Lernsituationen gibt, die einen Beitrag dazu leisten können, dass Christologie für die SchülerInnen konstruktivistisch erlebbar wird, statt lediglich zu einem Aufbau von trägem Wissen zu führen. Dazu muss vor allem die bleibende Aktualität Christi transparent werden, was zu jener existentiellen Frage dieser Untersuchung führt, inwiefern die Menschwerdung des Logos, vor allem auch in anthropologischer und soterologischer Perspektive, für uns Menschen bedeutsam ist.
Wenn über Jesus Christus im Religionsunterricht gesprochen wird geschieht dies häufig, indem der historische Jesus auf Sachebene thematisiert wird. Ähnlich verhält es sich, wenn man auf die Einheit Jesu Christi und Gottes blickt. Sie scheint faktisch festzustehen, ohne dass näher nach ihrem Wesen gefragt wird, was dazu führt, dass die Einheit formal existent ist, aber in der Alltagschristologie wenig zusammengedacht wird. Diese Problematik ist eine von vielen, die Rahner in seinen Ausführungen zu den Problemen der Christologie von heute anführt und weiterdenkt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problematik in Schule und Unterricht ausgehend von Chalkedon und Phil 2
- Zwei-Naturen-Lehre und unio hypostatica
- (Miss-)Verständnisse der Zwei-Naturen-Lehre im Hinblick auf Jesus als Mittler
- Erkennen der zwei Naturen und unio hypostatica aus anthropologischer Perspektive
- Person als ontologisches Prinzip und Freiheitsproblematik
- Christus als Urkonzeption der Anthropologie und Schöpfungslehre
- Transzendentale Anthropologie Rahners als Möglichkeitsbedingung menschlicher Gotteserkenntnis und Christusgläubigkeit
- Soterologie
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, die Grundlinien der Rahnerschen Christologie systematisch zu analysieren und anhand dieser Lösungsansätze und Antworten auf die Frage zu finden, wie und warum die Zwei-Naturen-Lehre des christologischen Dogmas, wenn sie richtig verstanden wird, zu einer Lösung von Missverständnissen und Spannungen im schulischen Kontext beitragen kann.
- Relevanz der Zwei-Naturen-Lehre für das Verständnis von Jesus Christus
- Mögliche Missverständnisse der Zwei-Naturen-Lehre und ihre Auswirkungen auf das Mittlertum Jesu
- Anthropologische und soterologische Perspektiven der Christologie
- Die Bedeutung der Menschwerdung des Logos für das menschliche Dasein
- Relevanz der Christologie für den Religionsunterricht und die Konstruktion von Wissen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung legt den Fokus auf die Problematik des Verständnisses von Jesus Christus im Religionsunterricht und die Notwendigkeit, die Einheit Jesu Christi und Gottes genauer zu beleuchten. Sie führt die Arbeit von Karl Rahner als Ausgangspunkt für die Analyse ein und stellt die Frage nach der Aktualität der Christologie im heutigen Kontext.
- Problematik in Schule und Unterricht ausgehend von Chalkedon und Phil 2: Dieses Kapitel analysiert das Konzil von Chalkedon und die Zwei-Naturen-Lehre des christologischen Dogmas. Es geht auf die Schwierigkeiten ein, die sich im schulischen Kontext aus der Interpretation dieser Lehre ergeben, und beleuchtet die Rolle der Theologie als Disziplin im schulischen Kontext.
- Zwei-Naturen-Lehre und unio hypostatica: Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen Interpretationen und möglichen Missverständnisse der Zwei-Naturen-Lehre im Hinblick auf das Mittlertum Jesu. Es beleuchtet den Monotheletismus und die Herausforderungen, die sich aus der Vorstellung eines einzelnen Willens in Christus für das Verständnis des Mittlertums ergeben.
- Christus als Urkonzeption der Anthropologie und Schöpfungslehre: Dieses Kapitel befasst sich mit der transzendentalen Anthropologie Rahners und ihrer Bedeutung für die Gotteserkenntnis und das Christentum. Es beleuchtet die Verbindung zwischen der Menschwerdung des Logos und der menschlichen Gotteserkenntnis.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Zwei-Naturen-Lehre, die unio hypostatica, das Mittlertum Jesu, die transzendentale Anthropologie, die soterologische Perspektive, die Relevanz der Christologie für den Religionsunterricht und die Konstruktion von Wissen.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2023, Chancen der Christologie von heute, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1358718